Göbekli Tepe , der Gigant .
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23.06.2012, 21:59
Beitrag: #1
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Göbekli Tepe , der Gigant .
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Servus . Göbekli Tepe ist das Älteste , von Steinzeitmenschen erbaute Kultzentrum . Es liegt im Südosten Anatoliens ( Türkei ) . 1963 wurde es bei einer Begehung als archäologischer Platz aufgelistet . Unter der Leitung des Museums Sanliurfa und dem deutschen Institut DAI wurde 1995 mit der Grabung begonnen. Das ist nichs Neues . Der Grund warum ich über diese Ausgrabung schreibe , ist ein neuer Fund . Vorgestellt im Bild der Wissenschaft 11/ 2010 . Der Gigant von Göbelki . Ein Monolith , ein Quader mit einer schmalen , verzierten Vorderfront und fast 6 m. Höhe. Er stand auf einem Postament , daß fünfmal so lang ist als die Schmalseite der Stele . Verziert ist dieses mit erhabenen Tierfiguren . 5 Enten , die von Rechts nach Links im Gänsemarsch watscheln. Darauf aufragend die markante Stele , mit der stilisierten Figur eines Menschen ( oder Gottes ? ) Von Oben beginnend , vorkragend der Abschluß . Da sich unterhalb ein stilisiertes Gesicht befindet , vermute ich , daß es einen Kopfschmuck darstellen soll . Eventuell eine Lederkappe oder Helm ? Zwei erhabene Streifen , je ein Drittel Breit , rechts und links bis zum Rand ziehen sich parallel bis zur Stelenmitte , wo die Hände Beginnen . Zwischen den Streifen ist eine Vertiefung ca. 1/3 in der sich ca . 25 cm. unterhalb der Kappe sich das stilisierte Gesicht befindet . Es besteht aus zwei Augen und einem Mund , Die erhaben gearbeitet sind und genau soweit herausragen wie die links und rechtsbefindlichen Seitenstreifen . Auf den Breitseiten befinden sich , erhaben herausgearbeitet ein stolaartiger Umhang , Ein Fuchs und Beidseitig je ein Arm , die auf der Schmalseite in zwei Händen münden . Und diese Hände haben mich begeistert . Denn von viel jüngeren Kulturen sind uns Abbildungen oder Figurinen bekannt , die die Hand mit fünf gleichlangen Fingern abgebildet haben . Aber auf dieser Stele , die auf ein Alter von 11000-12000 Jahren geschätzt wird , stimmen die Proportionen der ausgestreckten Finger zueinander . Die Hände , auf der Schmalseite , ragen je 1/3 , von den Rändern beginnend , erhaben von den Längsstreifen und genau so weit wie diese , in die Schmalseite . Richtig lässig steht er da . Als würde er sich den Bauch halten , die Handwurzeln oben , die Fingerspitzen zeigen nach Unten , Richtung ( gedachtem ) Nabel . Oberhalb des Gürtels. Die Finger sind schön erkennbar und jetzt kommts , der Daumen ist nur halb so lang wie die anderen vier Finger !!!! Der reich verzierte , breite Gürtel beginnt unterhalb der Fingerspitzen. ca 15 cm. In der Mitte , 60 % des Gürtels ausmachend , sieht man ein großes U in dem sich eine schmale , oben abgeschnittene Ellipse einfügt , in der nochmals eine kleinere Ellipse einfügt . Sieht faßt wie eine Gürtelschnalle aus ? Links und Rechts dieser schließen reliefartige Verzierungen den Gürtel ab . Unterhalb des Gürtels hängt ein meterlanger , erhaben gearbeiteter , Schurz herunter . Ein Fuchsfell . Die beiden Hinterläufe und noch wesentlich länger der Schwanz . Eine imposante Figur , und so alt. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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23.06.2012, 22:08
Beitrag: #2
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Göbekli Tepe I.
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In der deutschen Ausgabe ( Heft Juni 2011 ) von „ National Geographic „ steht ein ausführlicher Artikel über Göbekli Tepe . Die Ausgrabung und die Schlußfolgerungen , die sich aufgrund der Grabungsergebnisse aufdrängen . Sehr lesenswert und reich bebildert diese Ausgabe . Mit einem Interview des Grabungsleiters Klaus Schmidt . Mittels Bodenradar stellte man fest , das bisher erst 1.-2.% der Anlage ausgegraben wurden . Es kamen Kreisrunde Anlagen zum Vorschein , die im Laufe der Benützung auch verändert wurde . Nachträglich wurden die äußeren Pfeiler , mit Steinmauerwerk , ummantelt . Sehr sorgfältig erhaben gearbeitet , weisen diese Pfeiler , Reliefs von verschiedenen Tieren auf . Da ihnen nur Steinwerkzeuge zur Verfügung standen , waren diese Kunsthandwerke sehr zeitaufwändig und mühsam herzustellen . Da ihnen nur Steinwerkzeuge zur Verfügung standen , waren diese Kunsthandwerke sehr zeitaufwändig und mühsam herzustellen . Beide Bilder aus der URL . Moar Gobekli Tepe .·. Ristorante Mystica .·. Solche Aufwände nimmt man nur auf sich wenn es sehr wichtig ist . In Göbekli Tepe war der Anlass ein religiöser . Zum Zeitpunkt der Gestehung waren diese Tierplastiken für die Religionsausübung sehr wichtig . Vielleicht waren sie Totems , oder Sinnbilder für Götter . Jedenfalls waren ihre Seiten , mit den Tierreliefs , schön erkennbar , da jeder Pfeiler solitär stand . Aber warum baute man diese Pfeiler später in eine neu errichtete Steinummantelung ein ?? So daß die Tierreliefs fast verschwanden . Haben sich die Vorstellungen über die Götter und ihre eventuellen Sinnbilder verändert ?? Bewirkte dieses die beginnende Sesshaftwerdung ?? Und warum hatten diese Kultkreise ein Ablaufdatum ? Sie waren nämlich nicht gleichzeitig in Betrieb . Es sieht so aus , daß wenn ein Neues in Betrieb genommen wurde , man das Alte zuschüttete . Sie begruben es buchstäblich . Nur zum Vergleich , stellt Euch mal vor , das 7000. Jahre jüngere Stonehenge wäre 20. mal neu errichtet und begraben worden . Das ist ein noch ungeklärtes Rätsel. Vorallem wenn man bedenkt welchen Aufwand und Mühe es gekostet hatte es zu erstellen . Aus National Geographic http://www.nationalgeographic.de/reporta...l-der-welt Die größeren , mittleren Monolithen haben ein Gewicht von ca. 16. Tonnen . Diese wurden , nur mittels Steinbeilen , aus den gewachsenen Felsen geschlagen . Kunsthandwerklich bearbeitet und hunderte Meter zum Kultplatz geschleppt und dort aufgerichtet . Da das Rad erst Jahrtausende später erfunden wurde und sie noch keine Zugtiere hatten , mußten die Pfeiler mittels Muskelkraft bewegt werden . Und nicht vergessen , diese Anlage ist ca. 11 600. Jahre alt !! Bei Versuchen , in Neuguinea , etwa gleichschwere Monolithen zu bewegen , benötigte man die Kraft von 500. Männern . Mich würde brennend interessieren warum man , nach solchem Aufwand , die Kultanlage später wieder begräbt . Und sich immer wieder diese Mühen macht , und Neue errichtet. Vielleicht werden wir es nie erfahren . http://www.nationalgeographic.de/reporta...?imageId=2 http://www.dainst.org/medien/de/abentarc...l_0506.pdf http://www.dainst.org/en/project/goebeklitepe?ft=all http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6bekli_Tepe http://www.urgeschichte.org/DieBeweise/G...litepe.htm Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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23.06.2012, 22:26
Beitrag: #3
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Göbekli Tepe II.
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Göbekli Tepe II. Der Australische Forscher Gordon Childe prägte den Ausdruck der Neolithischen Revolution . Deren Lehrmeinung besagte , daß die Menschheit ( HSS ) faßt 200 000. Jahre nur mit Jagen , Fischen und dem Sammeln von Essbaren Wurzeln und Früchten beschäftigt war . Und vor ca. 10- 12 000. Jahren , einige auf die Idee kamen , Gräsersamen selbst auszusäen . Und um diese kleinen Felder vor naschhaften Tieren oder Artgenossen zu schützen mußten sie in der Nähe lagern . Praktisch mußten sie sesshaft werden . Ihre Lager wurden zu Weilern , und später zu kleinen Dörfern . Und so begann die Zivilisation . Brustbild , des Giganten . Aus National Geographic : deutsche Ausgabe , 6. / 2011. Laut Aussage des Grabungsleiters von Göbekli Tepe war das wichtigste Ausgrabungsergebnis , bis jetzt , jenes , daß man nicht gefunden hatte . http://www.muenchner-wissenschaftsta...liTepe_ger.pdf Bei einem so großen und über Jahrhunderte gebautem und kultisch genützem Objekt erwartete man eine Unzahl an bestimmten Funden . Aber bis jetzt fand man keine Lager – oder Herdspuren . Ja nicht einmal Spuren von Gebrauchsgegenständen , nur Werkzeuge. Es wurden nur Reste von Tierknochen gefunden , ob jene Tiere verspeist oder Geopfert wurden , weiß man nicht . Museum : Sanliurf . Aber all das läßt darauf schließen , daß : Die Erbauer außerhalb der Anlage lagerten und Zweitens die Anlage nicht bewohnt war . Die Erbauer waren noch Jäger und Sammler . Das bedeutet , wenn sie nicht am Bau beschäftigt waren , zogen sie in kleinen Gruppen zwecks Nahrungsbeschaffung im weitem Umkreis umher . Später traf man sich zu bestimmten Anlässen zu religiösen Riten am Kultbau . Schon bei der Errichtung war es eine immense logistische Aufgabe 5- bis 600 Arbeiter zu versorgen . Vermutlich war nochmals die 3 – bis 4. fache Anzahl der Arbeiter zur Nahrungsbeschaffung notwendig . Bei sovielen hungrigen Mäulern war die Tierwelt bald aufgegessen und die Umgebung buchstäblich abgegrast . Wilder Weizen und Gerste wuchsen in der Gegend . Eine gezielte Ernte ist aber faßt unmöglich da die Körner , zu unterschiedlichen Zeitpunkten , wenn sie Reif sind , sofort abfallen . Es gelang aber diese Gräser zu Domestizieren , sodaß ihre Körner nach der Reife nicht abfielen und an der Ähre verblieben . Einige Kilometer von Göbekli Tepe fand man Spuren von uralten , domestizierten Gräsern ( Getreide ) . Und auch diese Anpflanzungen mußten gehegt und bewacht werden . http://www.sueddeutsche.de/kultur/die-ae...e-1.237597 Begann also die Sesshaftwerdung und die Landwirtschaft Aufgrund von neuen zwingenden Vorstellungen von Religiösität und ihrer Ausübung . Ist der Grund des Wandels von den Jägern und Sammlern zur heutigen Urbanität nur das Ergebniss einer neuen Spiritualität ???? Es bleibt weiterhin spannend . http://www.youtube.com/watch?v=7XqfjWCUgfk http://www.youtube.com/watch?v=7XqfjWCUgf http://www.youtube.com/watch?v=VsVgqNiZLZM Interessant finde ich die nachstehenden Aussagen , daß anfänglich die Sesshaftwerdung der Sammler- und Jägerkulturen ein kultureller Rückschritt , oder besser ausgedrückt , eine kulturelle Verarmung bedeutete . http://www.eurasischesmagazin.de/artikel...D=20060404 http://www.eurasischesmagazin.de/artikel...D=20060615 luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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