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Weimar, Finanzkrise 1930
21.07.2012, 13:57
Beitrag: #6
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Dietrich, du hörst Dinge heraus, die ich nicht schrieb, nirgendwo schrieb ich von Kriegsschuld, Du hier glaubst, aufwendig einen Beweis dafür herausarbeiten zu müssen, was ich mit keinem Wort erwähnte.
Richtig, die Deutschen tragen keine Kriegschuld, die Deutschen sind aber der Verursacher des Krieges und zwar der alleinige.

Wenn du behauptest, Deutschland sei der Verursacher des Ersten Weltkriegs, dann geht es selbstverständlich um die Kriegsschuldfrage. Und dazu habe ich eine Reihe von Quellen zitiert, aus denen hervorgeht, dass diese Frage bis heute umstritten ist, die meisten Historiker allerdings der Meinung sind, dass alle beteiligten Staaten eine Mitschuld tragen.

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Wenn Du meinen Beitrag richtig verstanden hast, dann wird es Dir aufgegangen sein, dass er sich NUR den wirtschaftlichen Bereich betraf.
Mir kam es darauf an zu zeigen, dass die Krise hausgemacht war.

Der Begriff "hausgemacht" ist in diesem Zusammenhang einigermaßen kryptisch. Letztlich war die Automatik der Bündnissysteme der Auslöser, und es waren militärische Belange, die eine Rolle spielten.

Der Historiker W.J. Mommsen schrieb 2004:
"Unbestreitbar ist, dass die deutsche politische Leitung unter dem Einfluss der von höchsten militärischen Kreisen vorgetragenen Ansicht stand, dass die sich fortlaufend verschlechternde militärische Gesamtsituation der Mittelmächte am besten durch einen Präventivkrieg gegen Frankreich und Russland stabilisiert würde, solange ein solcher noch mit Aussicht auf einen militärischen Sieg geführt werden könnte." (Wolfgang J. Mommsen, Der Erste Weltkrieg, Frankfurt/M. 2004, S. 38 f.)

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Darüber zu spekulieren, ob später ,1931, 1932 oder 1933 die amerikanischen Kreditgeber das Geld dann doch abgezogen,hätten ist müssig. Sie zogen es nach der Rede Brünungs ab, weil sie das Vertrauen in Deutschland verloren hatten.

Mit "Vertrauen" hat das nicht das mindeste zu tun, denn die Auslöser der Weltwirtschaftskrise waren globaler Natur: Der New Yorker Börsenkrach am "Schwarzen Freitag" im Jahr 1929 führte dazu, dass sich diese Finanzkrise weltweit ausbreitete und sie führte zum Abzug des gesamten amerikanischen Kapitals von deutschen Banken. Das wiederum brachte das deutsche Bankensystem zum Einsturz und mit ihm die Wirtschaft und zahllose Betriebe.

Das ist die internationale Dimension, die Deutschland in jedem Fall erreicht hätte - mit oder ohne Brüning und seine deflationäre Finanzpolitik.

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Auch das ist ja eines dieser Märchen, dass Hitler nur durch die Wirtschaftskrise "an die Macht " kam. Damit sprachen sich die Deutschen gerne von ihrer Schuld frei, gewissermaßen einem Verführer auf den Leim gegangen zu sein. und weil die Wirtschaft doch so schlecht war, mussten wir doch........

Es ist völlig unstrittig, dass die rechts- und linksextremen Parteien - besonders jedoch die NSDAP - durch die Weltwirtschaftskrise mit Millionen von Arbeitslosen einen ungeheuren Aufschwung erlebten.

Das lässt sich ganz unmittelbar an den Wahlen zum Reichstag ablesen, wo die Stimmanteile der NSDAP mit dem Eintreten der Massenarbeitslosigkeit und der Verarmung deutscher Sparer durch illiquide Banken gewaltig anstiegen.
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Weimar, Finanzkrise 1930 - krasnaja - 20.07.2012, 10:19
RE: Weimar, Finanzkrise 1930 - Dietrich - 21.07.2012 13:57
RE: Weimar, Finanzkrise 1930 - dieter - 22.07.2012, 10:06

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