Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
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20.02.2013, 14:30
Beitrag: #21
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(20.02.2013 11:52)Suebe schrieb: Die Ermordung von Menschen wegen einer Behinderung "Lebensunwertes Leben" von Staats wegen, ist eine Alleinstellung Deutschlands. Es ist richtig das die Tötung von "lebensunwerten Leben" ein Alleinstellungsmerkmal ist, nur von wen ist das denn in der s.g. zivilisierten Welt thematisiert worden ? Wer hat diesen Mißstand angemahnt ? Von fast keinen Land, weil das nämlich überall Thema war, als angedachtes Denkmodell. In welcher Familie gab es so was nicht ? Die Frage ist zu stellen, in welcher Familie gab es so etwas ? In meiner Familie jedenfalls nicht, in meinen näheren Umfeld nicht und auch heute kenne ich nur heute eine einzige, die so ein Kind hat. Die von Dir im Nachhinein aufgezeigten Beispiele wurden übrigens zwangssterilisiert und sind mitnichten "alle über die Klinge gesprungen". @Arkona, Du willst also allen Ernstes behaupten, das so in der Etappe einfach dahingemordet wurde, in Massen, alles klar. Das man von Massenmorden überall Bescheid wußte,teilweise 800-1000 km hinter der Front, alles klar. Man war eben nur dumm wenn man keine Ahnung darüber hatte, alles klar. Schön geschrieben, mit dem Wissen von heute , hinter dem warmen Ofen, alles klar. solon |
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20.02.2013, 17:24
Beitrag: #22
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(20.02.2013 14:30)solon schrieb:(20.02.2013 11:52)Suebe schrieb: Die Ermordung von Menschen wegen einer Behinderung "Lebensunwertes Leben" von Staats wegen, ist eine Alleinstellung Deutschlands. Nein. war es nicht Graf Galen, Theophil Wurm zB Zitat:In welcher Familie gab es so was nicht ? Die Frage ist zu stellen, in welcher Familie gab es so etwas ? In meiner Familie jedenfalls nicht, in meinen näheren Umfeld nicht und auch heute kenne ich nur heute eine einzige, die so ein Kind hat. Das kaufe ich dir zwar nicht ab. (Vorsicht, man emuliert...) aber, was solls, spielt ja für die Diskussion keine Rolle. Es ist ein Zitat Götz Alys, voaO und auch ich, wenn ich so um mich schau, wo ich intimere Kenntnisse habe, gibt es sowas. Dann stellt sich auch die Frage, wer die ganzen Klapsmühlen quer im Land füllt? Aber OK, bei dir gibt es die nicht. (Vorsicht, man emuliert...) Zitat: Im Herbst 1941 wurden in Riga die ganzen württ. Juden ermordet. Wie weit war das hinter der Front? Oktober 1941? Die Mordtaten die Gegenstand des Ulmer-Einsatzgruppenprozesses waren, spielten sich in Sichtweite der Stadt Memel ab, Juni bis September 1941 aus Wiki Zitat:Der Ulmer Einsatzgruppen-Prozess begann am 28. April 1958 vor dem Schwurgericht Ulm und richtete sich gegen zehn Gestapo-, SD- und Polizeiangehörige, die zwischen Juni und September 1941 mehr als 5.500 jüdische Kinder, Frauen und Männer im litauisch-deutschen Grenzgebiet ermordet hatten. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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20.02.2013, 17:34
Beitrag: #23
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Vielleicht wußte die einfache Landbevölkerung tatsächlich nichts von den Massenmorden.
Aber wenn, dann nur, weil sie es nicht genauer wissen wollten. Jeder wußte, daß Leute abgeholt wurden. In jedem Dorf ist das passiert. Und keiner ist je wiedergekommen. Da hätte man auch die eine oder andere Frage stellen können. Tat es aber nicht. Ja, ich kenne auch Leute, die sich heute hinstellen und sagen "Mer hawwe doch nix gewussst. Die sinn halt abholt worn, und mer dachte, die sinn im Lacher zum abbeide." Was sie auch nicht weiter erschüttert hat, nebenbei gesagt... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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20.02.2013, 17:48
Beitrag: #24
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(20.02.2013 17:34)Bunbury schrieb: "Mer hawwe doch nix gewussst. Die sinn halt abholt worn, und mer dachte, die sinn im Lacher zum abbeide."Das klassische Beispiel fürs Dummstellen. „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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20.02.2013, 18:09
Beitrag: #25
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Ich kenne einen Fall, da hat ein Bürgermeister gesagt, ihr bringt die Juden um, aber ohne mich!
Quelle: Dr. Walter Stettner, Ebingen, Geschichte einer württ. Stadt, Thorbecke Sigmaringen 1986. Seite 507: 25. April 1944 Bürgermeister Hayer vor den Beigeordneten, Ratsherren und Amtsvorständen. ".... wie er das immer und überall sagen müsse, er verwerfe das Tun und Treiben der Juden unserer Zeit, er sehe aber in der Bibel das Wort Gottes; nach der Bibel sei die jüdische Rasse das auserwählte Volk Gottes, die Juden hätten noch eine Mission zu erfüllen, deshalb dürfe er die Juden als Rasse nicht bekämpfen. Das wollten viele heute nicht mehr einsehen, aber es werde die Zeit kommen, dass es offenbar werde." 28. April 1944 Bürgermeister Hayer bittet den württ. Innenminister um Versetzung in den dauernden Ruhestand. BM Hayer bei einem "Betriebsappell" wenige Tage später: "Er müsse gehen wegen seiner weltanschaulichen Einstellung, vor allem in der Judenfrage" 5.7.44 Landrat Zeller an das Innenministerium: "Ich habe am 13. Juni festgestellt, dass BM Hayer dauernd unfähig ist, sein Pflichten als BM der Stadt Ebingen zu erfüllen". Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Ebingen, Beigeordtneter S. hat in Übereinstimmung mit den Ratsherren hierauf am 26. Juni verfügt, BM Hayer antragsgemäß zum 30.6.44 in den Ruhestand zu versetzen. Passiert ist Herrn Hayer nichts. Seine Laufbahn war zu Ende, allerdings nur vorläufig. Wenige Tage nach Besetzung der Stadt wurde er von den Franzosen wieder zum Bürgermeister ernannt. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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20.02.2013, 18:27
Beitrag: #26
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
In meiner Heimatstadt hat es ein Dr.Bodenstein es irgendwie geschafft zu überleben. Seine Kinder, allesamt hochintelligent, bilden heute unsere Elite. In Annegret hatte ich mich auch verliebt, aber "Kieker" (heute Arzt) hat sie mir weggeschnappt.
„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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20.02.2013, 19:13
Beitrag: #27
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(20.02.2013 18:27)Arkona schrieb: In Annegret hatte ich mich auch verliebt, Na sowas. Ich auch. Zitat:aber "Kieker" (heute Arzt) hat sie mir weggeschnappt. nööö, nix drin, eine mit dem Totschläger, Traualter geschleppt und fertig. Spass beiseite. Zitat:In meiner Heimatstadt hat es ein Dr.Bodenstein es irgendwie geschafft zu überleben. Mein Nachbar hieß Einstein, Großneffe des Nobelpreisträgers. Überlebt hat der im Weichbild der "Stuttgarter Kickers", ich hatte hier schon darauf hingewiesen, dass dieser Fussballverein einigen die verfluchten 12 Jahre zu überleben half. Ein sehr kluger Mann. Leider vor 2 Jahren verstorben. Ich durfte ihn meinen väterlichen Freund nennen. Worauf ich nicht wenig stolz bin. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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20.02.2013, 22:32
Beitrag: #28
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Dem "Kieker" (Traumpaar auf dem Schulhof) gönne ich sie sogar. Zu meiner Schande weiss ich nicht mal, ob sie Kinder haben. Obwohl ich Annegret vor Jahren mal als Tramperin aufgesammelt habe.
„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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21.02.2013, 10:54
Beitrag: #29
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
@Suebe, ich sprach ja von "Deiner" zivilisierten Welt und nicht vom Graf Galen.Schau doch mal in die Schweiz, Frankreich, Schweden wie da das Thema zu dieser Zeit behandelt wurde. Aus der Vermutung, der Behinderung vieler Menschen leitest Du ab, das man flächendeckend über die Euthanasie Bescheid wußte, ach ja da waren ja noch Tagebuchaufzeichnungen einzelner.....
Die Einsatzgruppen haben also in Sichtweite der Stadt Memel tausende Menschen massakriert , irgendwelche Augenzeugenquellen die das mitbekommen haben, das war ja die eigentliche Frage, nämlich ob der normale Mensch etwas mitbekam und dies weitertrug. Im Herbst 1941, also mitten in der Offensive wurden die ganzen württenbergischen Juden nach Riga transportiert und da massakriert, also noch vor der Wannseekonferenz, glaubst Du dioch selbst nicht oder anders , Vorsicht man emuliert ! Die Quelle wäre hier mal sehr interessant, mir war nämlich Ende 41/42 und in einem Lager. @Bunbury, willst Du nicht verstehen oder kannst Du nicht ? Nie habe ich hier behauptet,das es keine Verhaftungen oder gar Abholungen gab und das das keiner mitbekam. Ich habe nur geschildert was die Gestapo für Gerüchte in die Welt setzte und das der Bürger dies glauben konnte habe ich an ein Beispiel erläutert. Wieso sollten sie in der Kriegszeit wiederkommen ? Man hat ab 1943 wirklich etwas anders zu tun gehabt als darüber nachzudenken, ob eine abgeholte Familie wiederkommt oder nicht, wenn der eigene Vater, Sohn und Bruder im Feld stand, aber wie gesagt , heute hinter dem warmen Ofen kann man frank und frei schreiben.... solon |
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21.02.2013, 10:57
Beitrag: #30
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(20.02.2013 22:32)Arkona schrieb: Dem "Kieker" (Traumpaar auf dem Schulhof) gönne ich sie sogar. Zu meiner Schande weiss ich nicht mal, ob sie Kinder haben. Obwohl ich Annegret vor Jahren mal als Tramperin aufgesammelt habe. Nöö, auf dem Schulhof ging nichts, obwohl sie mir schon damals "gefiehl" "ich hätte so eine große Klappe gehabt...." (natürlich Quark, ich war sehr schüchtern ) als sie mir dann Jahre später zufällig begegnete, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht. Die Warnungen "wohlmeinender Freunde" die sie noch erhielt, kamen dann zu spät! "der Suebe, nix wie saufen und Mädchen im Kopf, fang blos nichts mit dem an" hmmm, zur Sache: Ich kannte einen SSler und einen Kommunisten, Funktionärsebene, ehem. KZ-Insasse. Die ihre Rentner-Nachmittage am gemeinsamen Stammtisch verbrachten. Von einer "Roma" die mit einer Schwester zusammen in einer Munitionsfabrik arbeitete, kenne ich die Aussage, dass in die Fabrik ein hochrangiger Nazi kam, sie und die Schwester ins Büro bestellt wurden, Nazigröße:"so das sind sie also, sind hübsche Mädle, also ihr Mädle dann schaffet, wir brauchen Munition" womit die Gefahr mal wieder gebannt gewesen wäre. Quelle: "Überwintern" Bleicher Verlag Stgt 1998. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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21.02.2013, 11:38
Beitrag: #31
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(21.02.2013 10:54)solon schrieb: @Suebe, ich sprach ja von "Deiner" zivilisierten Welt und nicht vom Graf Galen.Schau doch mal in die Schweiz, Frankreich, Schweden wie da das Thema zu dieser Zeit behandelt wurde. Aus der Vermutung, der Behinderung vieler Menschen leitest Du ab, das man flächendeckend über die Euthanasie Bescheid wußte, ach ja da waren ja noch Tagebuchaufzeichnungen einzelner..... Noch nie was gehört vom "Ulmer Einsatzgruppenprozess"???? aus Wiki: Zitat:Am Sonntag, dem 22. Juni 1941, hatte die 61. Infanterie-Division unter Generalleutnant Siegfried Haenicke[1] die Aufgabe, in nordöstlicher Richtung nach Telšiai vorzustoßen. Zu diesem Zwecke sollte die Einnahme des Ortes Garsden im litauischen Grenzgebiet erfolgen. Von den etwa 3.000 Einwohnern dieses Ortes waren 600 bis 700 Juden. Während des Angriffs hatte die deutsche Stoßgruppierung einen Verlust von 100 Mann bei den Infanteristen.Wobei der Ulmer Einsatzgruppenprozess für unsere Diskussion hier als allererster Bundesdeutscher NS-Täter-Prozess mit den mehr als milden Urteilen eine ganz besondere Rolle spielen muss. Er erhärtet die genannten Thesen. Und, notabene, er kam ins Rollen, weil Fischer-Schweder das Land Baden-Württemberg auf Wiedereinstellung in den Staatsdienst verklagt hatte. Keineswegs weil NS-Täter gesucht wurden. Nein, die NS-Täter (in dem Fall Fischer-Schweder) sahen sich im Recht. Aus der Südwestpresse Ulm: Zitat:Gedenken: Winfried Nachtwei über Juden-Deportation Weitere gedruckte Quellen heute Nachmittag "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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21.02.2013, 11:45
Beitrag: #32
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(21.02.2013 10:54)solon schrieb: @Bunbury, willst Du nicht verstehen oder kannst Du nicht ? Nie habe ich hier behauptet,das es keine Verhaftungen oder gar Abholungen gab und das das keiner mitbekam. Ich habe nur geschildert was die Gestapo für Gerüchte in die Welt setzte und das der Bürger dies glauben konnte habe ich an ein Beispiel erläutert. Wieso sollten sie in der Kriegszeit wiederkommen ? Man hat ab 1943 wirklich etwas anders zu tun gehabt als darüber nachzudenken, ob eine abgeholte Familie wiederkommt oder nicht, wenn der eigene Vater, Sohn und Bruder im Feld stand, aber wie gesagt , heute hinter dem warmen Ofen kann man frank und frei schreiben.... @Solon: Willst du nicht verstehen oder kannst du nicht? Abholungen gab es nicht erst während des Krieges- wenn ja, wäre es in der Tat zumindest zu verstehen, daß man sich nicht größer darum gekümmert hat. Aber: Abholungen gab es schon lange vorher. Die Abholung, von der die Tante berichtete und die ich zitierte, war 1937, also lange bevor irgendwer in den Krieg zog´(aus dem Dorf zog der erste 1940 in den Krieg). Und da zog man es vor, lieber wegzuschauen. "Das geht mich nichts an, es betrifft mich nicht." Und nicht zu vergessen "Für die hätt eh kaaner de Finger geriert..." Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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21.02.2013, 11:51
Beitrag: #33
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Meine Familie war kurz davor nach Riga umgesiedelt zu werden. Nazideutschland dachte wirklich großräumig, ohne Rücksicht auf vorhandene Menschen.
„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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21.02.2013, 12:13
Beitrag: #34
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(21.02.2013 11:38)Suebe schrieb: Weitere gedruckte Quellen heute Nachmittag Hallo solon, jetzt habe ich nochmals deinen vorhergehenden Beitrag gelesen. Befass dich mal intensiv mit der Problematik, Götz Aly, Hitlers Volksstaat zB, aber auch sonst, es gibt buchstäblich hunderte von Publikationen zb Peter Longerich: «Davon haben wir nichts gewusst!». Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933-1945. Siedler-Verlag, München 2006 aus spiegel online: Zitat:SPIEGEL: Frau Schücking-Homeyer, die meisten Deutschen bestritten nach dem Krieg, vom Holocaust gewusst zu haben. Sie waren von 1941 bis 1943 Helferin des Deutschen Roten Kreuzes hinter der Ostfront. Wann haben Sie erfahren, dass Juden ermordet wurden?http://einestages.spiegel.de/static/auth...en_es.html aus Welt online: Zitat:Neben ungezählten weiteren Beispielen zeigt Dörner an 31 bislang weitgehend unberücksichtigen Äußerungen von Einzelpersonen in Gerichtsakten, wie verbreitet das Wissen um den Massenmord eben doch war. So hatte ein Handelsvertreter in Halle im August 1941 festgestellt: "Die Sache mit den Juden wird sich später noch rächen." Er wurde denunziert und zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.http://www.welt.de/kultur/article1647653...ngten.html aus H-Soz-Kult Zitat:Vor allem findet sich ein Gedanke, der auf die Frage, was die Deutschen vom Holocaust wussten, eine interessante Antwort skizziert. Bajohr weist auf die jüngere Forschung hin, die entgegen der älteren Sicht auf den Holocaust als eine geschlossene, hermetische und stringent verlaufene Mordentwicklung das Geschehen nunmehr als eine sich über mehrere Jahre hinziehende Abfolge von Massakern und Mordaktionen interpretiert. Dieser Prozess folgt keineswegs wie früher angenommen einer einzigen Intention, einem Masterplan oder dem Vernichtungswillen einzelner, sondern wurde von Disparität, Diskontinuität, Situativität, ja selbst Kontingenz bestimmt. Legt man dieses komplexe Bild zugrunde, dann stellt sich die Aufgabe in der Tat anders. Es gilt dann nicht mehr, aus der partikularen Überlieferung auf ein allgemeines Wissen über „den“ Holocaust zu schließen. Stattdessen ließe sich gerade in der Heterogenität der Quellen die Disparität des Geschehens erkennen. Die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Quellen bildeten in dieser Perspektive nicht die erkennbare Spitze eines homogenen Wissens über einen homogenen Gegenstand, sondern wären als Aussagen über die jeweiligen Mordphasen, Radikalisierungsdynamiken, regionalen Entwicklungen, situativen Bedingungen und separaten Öffentlichkeiten wie Kommunikationsnetze ernst zu nehmen. http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/...2008-1-200 und entlaste mich von der selbst übernommenen Verpflichtung weitere gedruckte Quellen herauszusuchen. Arbeite mal dies durch. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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21.02.2013, 14:35
Beitrag: #35
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(21.02.2013 11:45)Bunbury schrieb:(21.02.2013 10:54)solon schrieb: @Bunbury, willst Du nicht verstehen oder kannst Du nicht ? Nie habe ich hier behauptet,das es keine Verhaftungen oder gar Abholungen gab und das das keiner mitbekam. Ich habe nur geschildert was die Gestapo für Gerüchte in die Welt setzte und das der Bürger dies glauben konnte habe ich an ein Beispiel erläutert. Wieso sollten sie in der Kriegszeit wiederkommen ? Man hat ab 1943 wirklich etwas anders zu tun gehabt als darüber nachzudenken, ob eine abgeholte Familie wiederkommt oder nicht, wenn der eigene Vater, Sohn und Bruder im Feld stand, aber wie gesagt , heute hinter dem warmen Ofen kann man frank und frei schreiben.... Du solltest mich schon lesen, ich schrieb auch über die Vielen die vor 1939 wieder nach Hause gekommen sind. Gibt nämlich gute Listen wieviele Verhaftungen ab 1933, wie lange der Aufenthalt, wieviele Entlassene..... solon |
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21.02.2013, 16:35
Beitrag: #36
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Die Leute, die in diesem Dorf abgeholt wurden, sind nicht wiedergekommen. Man hat sie nicht mehr gesehen. Und es wollte auch nach Kriegsende keiner wissen, was aus ihnen geworden war. Und auch nicht, als es den Menschen wieder besser ging.
Ich habe gefragt. Tante, Onkel, Großtante. Es wußte keiner. Es hat sie auch nicht gekümmert. Bis heute interessiert sie es nicht. Aber die Tante wechselt sofort das Thema, wenn es irgendwie zur Sprache kommt. Ein falsches Lachen, ein "di hawwe eh net dazu g´hert", ist alles, was kommt. Sie wußten es, Solon. Sie wußten vielleicht nicht genau, was mit diesen Menschen passiert ist (Massenmord ist ja auch eine ungeheure Vorstellung), aber sie wußten, daß etwas mit ihnen passierte und sie wußten auch, daß es nicht richtig war. Aber sie haben sich nicht darum gekümmert. Ein junger Mann aus dem Dorf hat sich dann Mitte der 60 er daran gemacht, herauszufinden, was mit den beiden Familien geschehen ist. Er wollte die Wahrheit wissen. Er sah sich übelsten Anfeindungen ausgesetzt und ist schließlich weggezogen. Ob nur deshalb, weiß ich nicht, aber ich weiß, wie die Alten über den "Nestbeschmutzer" gesprochen haben Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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21.02.2013, 18:03
Beitrag: #37
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(21.02.2013 16:35)Bunbury schrieb: Ein junger Mann aus dem Dorf hat sich dann Mitte der 60 er daran gemacht, herauszufinden, was mit den beiden Familien geschehen ist. Er wollte die Wahrheit wissen. Er sah sich übelsten Anfeindungen ausgesetzt und ist schließlich weggezogen. Ob nur deshalb, weiß ich nicht, aber ich weiß, wie die Alten über den "Nestbeschmutzer" gesprochen haben "Kein einziger ist wiedergekommen" ist auch das Fazit eines Roma aus dem genannten "Überwintern". Intressant in dieser Dokumentation, er und seine Schwester schildern den selben Polizeibeamten völlig konträr, er ihn als fürchterlichen Menschen, sie als "im Rahmen" durchaus menschlich, die eine oder andere Härte ausbügelnden. Aber ich möchte hier nochmals auf den Ulmer Einsatzgruppenprozess zurückkommen. Wie es zum Prozess kam, ist nämlich sehr erhellend für die Bundesdeutsche Verdrängungswirklichkeit der 50er Jahre. Fischer-Schweder, man lese es bei Wiki nach, hat das Land Baden-Württemberg auf Wiedereinstellung verklagt. Kein Hauch von Schuldbewusstsein. Auch dieser Fall ist interessant: Zitat:Vor dem Gerichtssaal: "Voilà, meine Herren, auf zur Schlachtbank!"von da http://www.landesarchiv-bw.de/web/45282 (übrigens Vorsicht, Wiki schildert ihn mMn erheblich zu positiv) er hat sein Leben lang prozessiert, wollte seine Bezüge haben. Unrechtsbewusstsein? aber woher denn.. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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22.02.2013, 11:58
Beitrag: #38
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Zitat: Suebe schrieb: Ich kannte einen SSler und einen Kommunisten, Funktionärsebene, ehem. KZ-Insasse. Die ihre Rentner-Nachmittage am gemeinsamen Stammtisch verbrachten. Ich würde nochmals gerne auf diesen Punkt zurückkommen. Götz Aly meint, dass die Verdrängung der 50er Jahre Selbstschutz gewesen wäre, die Deutschen sonst nicht hätten weiterleben können. Wenn ich dem noch einen Punkt beifügen darf: Mein Großvater war eine regionale Größe in der Arbeiterbewegung, SPD-Mitglied seit 1890, Gemeinderat seit 1911, Konsumverein, Arbeiterwohlfahrt, natürlich Gewerkschaft, etliche Ehrenämter, Schöffe, Vormund von ein paar Kriegswaisen usw.. 1929 hatte er internen Krach, da hat er alle Partei-Ämter hingeschmissen. Am 2. oder 3. Mai 1933 wurde er frühmorgens "abgeholt". Meine Großmutter ist natürlich zu Pontius und Pilatus gerannt, und am Abend war er tatsächlich wieder frei. Nicht zuletzt durch Intervention seines Arbeitgebers der "Alter Kämpfer" war. Dass dieser "Alte Kämpfer" 1946-1949 auch deutlich weniger Probleme hatte, wie er hätte haben können, versteht sich von selbst. Man begegnet sich meist mehrfach im Leben. Das menschliche Zusammenleben hat halt vielerlei Facetten. Ich würde Aly´s "Selbstschutz" noch den Punkt "Pluralismus" hinzufügen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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23.02.2013, 00:06
Beitrag: #39
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(20.02.2013 09:22)solon schrieb: Natürlich ist das Argument stichhaltig.Ich bitte die, die Nazis haben in einer Tour gegen die Juden gehetzt und ihren Bewegungsfreiraum immer weiter eingeschränkt. Darüber hinaus hat schon die Aktion T4 gezeigt, dass die Nazis auch gewillt waren "Untermenschen" (aus ihrer Sicht) zu ermorden. Waren sollten sie sich bei den Juden anders verhalten?? (20.02.2013 09:22)solon schrieb: Ich halte genau das Gegenteil für unwahrscheinlich, weil sich die Dimension überhaupt keiner vorstellen konnte.Mit vorstellen hat das nichts zu tun, sondern mit wissen können und wissen wollen. Allein die Euthanasie hatte doch schon gezeigt, zu was die Nazis fähig und gewillt waren. Da konnte man sich ausrechnen, was mit den Juden passiert. Auch wenn man bei weitem nicht alle Einzelheiten kannte. (20.02.2013 09:22)solon schrieb: Wenn Zeitgenossen oder Götz Aly behaupten das z.B. Euthanasie, Rassismus, Progrome u.v.a. Geschehnisse daraufhinweisen, darf man nur darauf verweisen, das das zu damaligen Zeit überhaupt kein Alleinstellungsmerkmal Deutschlands war.Brannten in anderen Ländern die Synagogen, trugen in anderen Ländern Juden einen "Judenstern", sagten in anderen länder Poltiker "Juden sind wie Tiere" (Adolf Hitler) in dieser Zeit ?? Ich denke mal nicht. Es gab sicher auch in anderen Staaten Antisemitismus, aber so massiv wie im Deutschen Reich nicht. "Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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23.02.2013, 10:32
Beitrag: #40
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Weiter oben wurde angesprochen, dass das Töten von "unwertem Leben" nicht nur in Deutschland Teil eines Denkmodells war, und weil grad der Begriff "Untermensch" gefallen ist.
Ich lese grad ein Buch über den Ersten Weltkrieg, und da wird ein französischer Soldat zitiert, der imm zweiten Kriegsjahr nach Hause schreibt, die Deutschen seien "Untermenschen". Der Begriff und die damit zusammen hängende Denke war also auch kein deutsches "Alleinstellungsmerkmal"... VG Christian |
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