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Schwarzes Meer. Erklärung der Sintflut
31.08.2012, 15:37
Beitrag: #37
RE: Schwarzes Meer. Erklärung der Sintflut
(31.08.2012 14:05)913Chris schrieb:  
(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  Deine Argumentation halte ich für zu dünn:
Tscha, was soll man dazu noch sagen?

(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  1.) Die Bibel liefert durchaus Tatsachenberichte, zwar nicht in der uns heute als Tatsache vorauszusetzenden Form, jedoch in einer durchaus nachprüfbaren und erklärbaren Sachlichkeit.
Da besteht aber schon ein Unterschied zum Terminus "Tatsache".
Und jede in der Bibel - du meinst vermutlich nur das AT - vermittelte Tatsache ist in den Dienst der Vermittlung einer theologischen Aussage gestellt, muss also auch immer vor diesem Hintergrund gesehen werden.

(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  2.) Ob die real in Mespotamien stattgefundene Flut nun über die Flüsse oder vom arabischen Golf herkam, ist nebensächlich.
"Die" real in Mesopotamien stattgefundene Flut gab es nicht. Die Flüsse traten regelmäßig über die Ufer, mal mehr, mal weniger.
Was in Ur gefunden wurde, sind die Ablagerungen einer besonders großen Flut, die jedoch für den Sintflutmythos kaum taugt, weil sie nichtsdestotrotz lokal oder maximal regional begrenzt war.

(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  3.) Und wer soll diese "Geschichte der Welt" dann aufgeschrieben haben ?
Wer schrieb denn damals überhaupt ?
Priester, v.a. In Mesopotamien konnten aber ziemlich viele schreiben, Händler z.B.
Das AT in der uns heute bekannten Form wurde größtenteils von jüdischen Priestern aufgeschrieben, die in der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft verhindern wollten, dass sich die Juden im Vielvölkergemisch Babylons verloren. Die von ihnen aufgezeichneten Geschichten entsprechen jeweils der Redaktionsform des 6.Jhs.v.Chr. und sollten der (Neu-)Identifikation der Juden mit ihrem Glauben dienen.

(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  So wie das Alte Testament wie auch das Gilgamesch-Epos sind eine Ansammlung von erst einmal erzählten Geschichten.
Das ist bei jedem antiken Epos so. Originäre Erfindungen von Geschichten gibt es erst seit der Neuzeit.

(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  Und was ist Geschichte ? Geschichte ist DAS, was Zeitgenossen für erwähnenswert hielten. Darum Geschichte kein Zweig der Wissenschaft sondern der Literatur ist.
Soll ich jetzt lachen oder weinen? Ist Literaturwissenschaft für dich keine Wissenschaft?
Die Geschichtswissenschaft gehört übrigens ebenso wie die Literaturwissenschaft zu den Gesellschaftswissenschaften und diese sind aus historischen Gründen der Philosophie zugeordnet (siehe abendländische Universitätsgeschichte).

(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  4.) Ich halte den Anspruch des Alten Testaments - die Beschreibung des Verhältnisses von Gott zu den Menschen - für fragwürdig, weil dort Gott als der strafende, Gott dargestellt wird, vor dem man Angst haben muss, sich damit Jesus sogar gegen "Gott" stellt.
Gerade die Sintflut wird als die Strafe Gottes im AT dargestellt, wie auch die Tatsache der untergegangenen Orte Sodom und Gomorrha - historisch ja als Tatsache nachgewiesen, als Strafe Gottes dargestellt wird.
Jedes Mal wurden aber die "Guten" = Gottesfürchtigen gerettet. Aus diesen sind laut AT die Juden hervorgegangen, diese Geschichten dienten also dem Ansporn, das Wort Gottes zu beachten. Die Strafe steht bei den von dir angesprochenen Geschichten nicht im Vordergrund, eher die Errettung der Gottesfürchtigen.

(31.08.2012 09:31)krasnaja schrieb:  Über die Gründe, warum historische Tatsachen in der Überlieferung der Bibel immer so einen anklagenden touch haben, lässt sich vortrefflich streiten.
Stimmt. Vor allem darüber, ob dieser Touch tatsächlich vorhanden ist.

VG
Christian

Aber chris, ich kann doch eine Meinung zu Deiner Argumentation haben.

1.) Tatsachen sind im AT nicht unbedingt in Relation zur Religion gestellt, denke an den Auszug der Juden aus Ägypten (Schilfmeer, Teilung des Meeres, das Mana-Wunder) fallen mir spontan ein.

2.) Verquicke nun einmal AT und Deine Argumentation für die Sindflut:
Wenn es denn kein Sunami aufgrund tektonischer Auswirkung war , soweit stimmt ich ggf. ja mit Dir überein, und es die von Dir beschriebene häufiger Überflutung durch Eupfrat und Tigris, dann sticht doch das AT, das von 40 Tagen und 40 Nächten Regen spricht. Und dann sind wir wieder in Mesopotamien.
Außerdem Wooley grub nicht nur in Ur, direkt am damaligen Küstensaum sondern an vielen Stellen, sodaß das Überflutungsgebiet recht genau umrissen werden kann.

3.) Wenn - nach der Bibel - nur die Guten = die Gottesfürchtigen errettet wurden, dann verbirgt sich dahinter kein verzeihender sondern ein strafender Gott.
Jesus verzieh generell und stellte sich damit eigentlich gegen den Gott wie er bis dahin von den Schriftgelehrten dargestellt wurde.
Vielleicht darum auch der Erfolg Jesu ?
Nicht, dass ich etwas gegen Gott habe, ganz im Gegenteil. nur die Darstellung im AT, vor Gott Angst haben zu müssen, ist nicht meine Sicht auf Gott.
Errettung der Gottesfürchtigen bedeutet in Logik die Bestrafung der nicht Gottesfüchtigen.
UND GENAU wie Du es formulierst, Furcht vor Gott zu haben,, erst mit der Gottesfurcht eine Errettung möglich ist, damit habe ich ein Problem.
Errettung bedeutet ja nicht nur vor Sindflut oder Sodom und Gomorrha, sonder Errettung vor einem imaginären, nebulösen Bösen.
Und die Strafe ist dann die der Ehefrau Lots.
UND die immer wieder angedrohte Strafe des Fegefeuers, gezielt zur Gängelung eingesetzt, kein Unterschied zwischen den Pharisäern der Antike und ihren Nachfolgern in schwarz und purpur.

Letzter Absatz OT, aber als Antwort an Dich
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RE: Schwarzes Meer. Erklärung der Sintflut - krasnaja - 31.08.2012 15:37

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