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Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
01.12.2016, 01:41
Beitrag: #2098
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(30.11.2016 19:09)Aguyar schrieb:  Wenn niemand das Rätsel lösen will, dann mache ich mich mal daran:
Bei der Gesuchten handelt es sich um Gertrud von Braunschweig, g. 1117, der Tochter von Ekbert I, Markgraf von Meissen, aus dem Geschlecht der Brunonen. Gemäss einer Hypothese stammen die Brunonen von den Ottonen ab.
Erste Ehe Gertruds: Dietrich II, Graf von Katlenburg (Udonen)
Kinder: Dietrich III, Graf von Katlenburg, v. Adela von Beichlingen (Northeim)
Zweite Ehe Gertruds: Heinrich der Fette, Markgraf von Friesland, Graf im Rittigau und im Eichsfeld (Northeim)
Kinder: Otto III, Graf von Northeim
Richenza, v. Lothar III von Supplinburg, Kaiser, Herzog von Sachsen
Gertrud, v. Siegfried I von Orlamünde (Askanien), Graf von Orlamünde, Bentheim und Rheineck, v. Otto I von Salm (Luxemburg), Pfalzgraf bei Rhein
Dritte Ehe Gertruds: Heinrich I, Markgraf von Meissen und der Niederlausitz (Wettiner), gefallen im Kampf gegen die Elbslawen
Kinder: Heinrich II, Markgraf von Meissen und der Niederlausitz, v. Adelheid von Stade (Udonen)

Dass man jetzt Gertrud als Ahnfrau von Welfen und Babenberger ansehen will - aufgrund der Ehe ihrer Tochter mit Kaiser Lothar über dessen Tochter Gertrud (v. Heinrich X der Stolze von Bayern, v. Heinirch II Jasomirgott von Babenberg) kommt mir etwas konstruiert vor ...

Du hast das Rätsel gelöst und kannst das nächste Rätsel erstellen.
Hervorzuheben ist noch, dass Gertrud von 1103 bis 1117 Regentin für ihren minderjährigen Sohn Heinrich II. von Eilenburg in den Markgrafschaften Meißen und (Nieder-)Lausitz war. Sie starb am 9. Dezember 1117 in Braunschweig. Ob nun Ahnfrau oder nicht, darüber lässt sich sicher streiten. Gertrud ist aber m.E. ein wichtiges Bindeglied zwischen den Brunonen und Welfen, die im Raum Braunschweig das Erbe der Brunonen übernahmen.

Heinrich II. starb bereits 1123, möglicherweise wurde er vergiftet. Lothar von Süpplinburg ernannte noch 1123 Konrad von Wettin (einen Cousin Heinrichs II.) zum Markgrafen von Meißen und der Lausitz. Dies war eine offene Kampfansage an Kaiser Heinrich V., denn Lothar war 1123 als Herzog von Sachsen nicht befugt, einen Markgrafen einzusetzen. Der offiziell von Heinrich V. eingesetzte Markgraf von Meißen und der Lausitz war Wiprecht von Groitzsch, der allerdings schon 1124 verstarb. Nach dem Tod Heinrichs V. und der Wahl Lothars zum König, erfolgte 1126 erneut die Belehung Konrads mit der Markgrafschaft Meißen.

Die Markgrafschaft Lausitz ging zuerst an Albrecht den Bären, 1131 an Heinrich von Groitzsch (Sohn und Erbe Wiprechts) und 1136 an Konrad von Wettin. Damit verfügte Konrad de facto über das Erbe seines Cousins Heinrichs II.. Ein wichtiger Bestandteil seiner Politik war die Verständigung mit dem konkurrierenden Haus Groitzsch, dessen Erbe die Wettiner wurden. An der Dresdner Fürstenmauer wurde allerdings das Jahr 1089 als Beginn der Herrschaft Wettiner angegeben. Das ist nicht falsch, aber Heinrich I. und II. gehörten der Eilenburger Linie an, erst Konrad war der Vorfahr der bis 1918 herrschenden Markgrafen, Kurfürsten und Könige. Sein Herrschaftsbeginn war aber formell 1126, faktisch schon 1123.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund - Sansavoir - 01.12.2016 01:41

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