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Der Fall John
08.05.2014, 20:20
Beitrag: #2
RE: Der Fall John
Der Fall scheint ja tatsächlich heute fast vergessen zu sein.

In kurzen Worten:
John war beim ersten Treffen von Veteranen des 20. Juli im Bendlerblock in Berlin. Dieses Treffen sah man damals im Zusammenhang mit der Wiederbewaffnungsdebatte.
John war wohl mit der Adenauerschen Politik zu der Zeit nicht einverstanden.
Nach dem Treffen im Bendlerblock ist er wohl aus freien Stücken in den Ostsektor gefahren, wobei er anscheinend tatsächlich hoffte durch persönliche Kontakte die er aus Zeiten des Widerstands hatte. die Wiedervereinigung ein kleines Stück vorwärts zu bringen.

Als er merkte, dass er einen schweren Fehler gemacht hatte, in den Fängen des KGB gelandet war, versuchte er den Fehler wieder gutzumachen, indem er sich zu mehreren Rundfunkreden und zu einer Pressekonferenz hinreißen ließ.
Es ist ihm seiner Darstellung nach gelungen seine Bewacher zu täuschen, denn nach gut einem Jahr gelang ihm die Flucht nach Westberlin.
Nur im Westen kaufte man ihm seine Geschichte nicht ab, und schickte ihn ins Zuchthaus.

Johns Flucht nach West-Berlin liest sich bei spiegel Online so:
Zitat:Mit einem "Bluff" will John seine Bewacher am 12. Dezember 1955 abgewimmelt haben. Bei einem Besuch der Berliner Universität habe er eine Mappe mit 8000 Mark im Auto zurückgelassen und sich mit den Worten "Ich bin gleich wieder da" davongemacht. John: "So lenkte ich die Aufmerksamkeit der beiden jungen Bewacher auf das Geld . . . und sie ließen mich allein in die Universität gehen." Am Vorderausgang wartete der dänische Journalist Henrik Bonde-Henriksen und fuhr John in den Westen.

In Wahrheit hatten KGB und Staatssicherheit längst das Interesse an John verloren. Der Plan einer Wiedervereinigung war in Moskau auf Eis gelegt worden. "John sah sich betrogen", erinnert sich Tschernjawski, "er war ausgenutzt worden." KGB-Chef Iwan Serow entschied: "Wenn er will, soll er gehen. Wir werden ihn nicht halten." So steht es in den Akten.

Der listige Fuchs Adenauer hatte offenbar einmal mehr den richtigen Riecher: "John ist jeflohen. Selten so jelacht", juxte der Kanzler nach der Heimkehr seines obersten Geheimdienstlers.

Quelle:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9247501.html

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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Der Fall John - Suebe - 08.05.2014, 12:16
RE: Der Fall John - Suebe - 08.05.2014 20:20
RE: Der Fall John - Triton - 09.05.2014, 21:26
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