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Umgang mit der NS-Vergangenheit
23.06.2014, 19:05
Beitrag: #37
RE: Umgang mit der NS-Vergangenheit
(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das Totschweigen bestätigt die von dir gebrachte Quelle ja sogar, wenn
Katerina Tuckova sagt:
Kateřina Tučková ist in den späteren 90er Jahren zur Schule gegangen. Mag tatsächlich sein, dass das so gelehrt worden ist.
Aber schon zu dieser Zeit wurde in den Medien berichtet, auch über die Gewaltakte. Die gemeinsame Historikerkommission legte dann 1997 ihren Bericht vor, aber die Landsmannschaft blieb unzufrieden.
In deutschen Medien habe ich schon in den Achtziger Jahren Sendungen gesehen, die diese Theamtik erwähnten. Die Vertriebenenverbände haben seit je in der BRD ihren Einfluss. Im Spiegel Archiv findest Du allein zu Beneš Dekreten 20 Artikel.

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Warum nur Rotgardisten? Jeder, der entsprechender Verbrechen überführt wird, ist vor Gericht zu stellen, auch tschechische Zivilpersonen.

Beschränke mich nicht auf Rotgardisten.

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Aber dem stehen ja die von dir verteidigten Benesdekrete entgegen.

Ich verteidige sie nicht uneingeschränkt. Ich wäre ja nicht dagegen, die schlimmsten Passagen zu streichen. Aber in der Erklärung, die auch der Bundestag abgesegnet hat, wurde ausdrücklich darauf verzichtet, Rechtsänderungen zu verlangen.

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wäre es nur eine Erklärung, hättest du nicht den Nebensatz "und das ist auch gut so" angefügt:
Immer gut, wenn jemand jemandem anderen erklären will, wie es der Betreffende gemeint hat... was ich damit gemeint habe, ist, dass die Gewaltakte nicht isoliert, sondern im Kontext des Zweiten Weltkriegs gesehen werden und damit nicht mehr die Gegenwart belasten – für die meisten. Das ist kein Totschweigen oder Verdrängen, das ist ein vernünftiges Schlusstrich ziehen und zumindest die aktuellen Beziehungen nicht zu belasten. Historiker und Forianer mögen sich dagegen austoben. Aber schon angesichts der deutsch-tschechischen Erklärung wäre ein Veto des tschechischen EU Beitritts ein Vertragsbruch.

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Masaryk sprach nach dem WK1 ganz offen über eine Entgermanisierung des Sudetenlandes.

Das war ein Interview in einer französischen Zeitung Im Januar 1919. Andere Quellen ähnlicher Aussage kenne nicht. Auf jeden Fall war damit nicht die Vertreibung gemeint, wie auch die spätere Entwicklung zeigte. Man hoffte wohl eher auf eine (Teil-)Assimilation, auf jeden Fall ein Ende der deutschen Dominanz.

(23.06.2014 05:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Des Weiteren wollte Benes schon 1938 2,2 Mio Deutsche vertreiben:

Es war ein streng geheimer und verzweifelter Vorschlag im Vorfeld von München und Hitlers Säbelrasseln, zu Handen der Franzosen. Es sollte eine Kompromisslösung sein, Teils Gebietsabtretzung, teils Aussiedlung. Wie die hätte stattfinden sollen, ist nicht klar. Auf jeden Fall wäre sie nicht so durchgeführt worden wie nach 1945.
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RE: Umgang mit der NS-Vergangenheit - Marek1964 - 23.06.2014 19:05

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