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Vertreibung in der Geschichte
09.10.2014, 10:59
Beitrag: #43
RE: Vertreibung in der Geschichte
(07.10.2014 13:52)Sansavoir schrieb:  
(06.10.2014 18:02)913Chris schrieb:  Schon vor 1848, aber schon im 19.Jh. entdeckten die Tschechen ihren Nationalismus. sie griffen dabei auf die Hussiten zurück, das stimmt, aber zwischen den Hussiten und dem 19.Jh. war eine Zeit, in der die Tschechen offenbar ganz zufrieden waren mit ihrem Status als Königreich oinnerhalb der Habsburger Monarchie. Bzw. die Bemühungen von Wien aus, den Tschechen das Tschechischsein auszutreiben, waren erfolgreich. Die tschechische Sprache wäre fast gänzlich verschwunden, wäre sie im 19.Jh. nicht neu belebt worden!

VG
Christian

Ganz freiwillig haben die Tschechen sich nicht den Habsburgern unterworfen. Eine besondere Bedeutung haben da die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges und der Westfälische Frieden. Im westfälischen Frieden wurde die Eigentumsverhältnisse von 1618 für das Reich anerkannt, also auch die Säkularisierungen im 16. Jahrhundert, die bereits im Passauer Vertrag von 1552 anerkannt worden sind. Eine Ausnahme war jedoch, dass dies für Böhmen und Mähren nicht galt. Hier wurden die Eigentumsverhältnisse von 1624 als verbindlich erklärt. Das bedeutet, dass alle Enteignungen nach der Schlacht am Weißen Berg (1620) rechtlich anerkannt worden sind. Dies bedeutete aber auch, dass Teile des tschechischen Adels und Bürgertums ihre Bedeutung verloren hatten und diese bisherige führende Schicht durch eine katholische (meist deutsche) Elite ersetzt wurde. Diese neue Schicht sicherte wiederum den Verbleib der Tschechen innerhalb der Habsburgermonarchie ab. Dies führte schließlich zum Rückgang der tschechischen Sprache.


Vielen Dank für die Info der rechtlichen Regelung im Westfälischen Frieden, das wusste ich nicht, dass Böhmen in der Beziehung ausgenommen war.

Wobei,
ich glaube ich habe es hier auch schon mal geschrieben, persönlich bin ich der Meinung, dass ohne die Hussitenkriege Böhmen und Mähren eine Entwicklung ähnlich wie Brandenburg oder Pommern (überhaupt der deutsche Osten) gemacht hätte (oder neuer Lothringen), das Tschechische zur Hof- und Küchensprache geworden wäre, und irgendwann lediglich noch touristischen Zwecken gedient hätte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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Vertreibung in der Geschichte - Suebe - 16.10.2012, 20:14
RE: Vertreibung in der Geschichte - Suebe - 09.10.2014 10:59

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