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Vertreibung in der Geschichte
18.03.2016, 15:28
Beitrag: #66
RE: Vertreibung in der Geschichte
(18.03.2016 10:25)913Chris schrieb:  
(17.03.2016 22:39)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ungarn handelte aus eigenem Antrieb.

Naja, wie man´s nimmt. Mancherorts waren die Donauschwaben nicht unschuldig an ihrer eigenen Vertreibung bzw. Flucht, was ja zwei unterschiedliche Paar Stiefel sind und immer säuberlich getrennt werden müsste, was aber selten geschieht, wenn´s um das Thema geht. Wink

1) Beruhten die Vertreibungen der Deutschen aus Ostmitteleuropa auf der Kollektivschuldannahme. Die individuelle Schuld spielte kaum eine Rolle.

2) Hart gesagt: Mit der Verniedlichung der Vertreibung als Flucht, folgst du stalinistischer Propaganda. Genau damit argumentierte Stalin bei der Potsdamer Koferenz.
Es gäbe keine Deutschen mehr in den Ostgebieten (was an und für sich schon eine Lüge war) sie seien alle "freiwillig" geflohen, so Stalin.
Ja wovor sind sie den geflohen? Vor dem brutalen Vorgehen der Roten Armee gegen deutsche Zivilisten.



(18.03.2016 10:25)913Chris schrieb:  Viele Deutsche hatten sich während des Zweiten Weltkriegs nicht nur den Nazis in die Arme geworfen, sondern sich selber auch aufgeführt wie die neuen Landesherrn. Zumindest aus dem späteren Jugoslawien habe ich da noch so einige Augenzeugenberichte gehört - und zwar von Deutschen, die nach dem Krieg von dort geflohen waren. Die hatten nämlich nicht nur Angst vor der Roten Armee, sondern auch vor der Rache der Einheimischen und warteten die Vertreibung oft erst gar nicht ab.

Selbst wenn das so gewesen ist, rechtfertigt das nicht Massenmord und Vertreibung vom Greis bis zum Säugling. Hast du eine Quelle bzw. ein Beispiel für deine Aussage?

Hier jedenfalls ein Fall, in dem es genau anders herum war. Die einheimische Mehrheitsbevölkerung in der Slowakei schützte Angehörige der deutschen Minderheit in Chmeľnica/Hopgarten vor der Vertreibung:

Zitat: [...]Da jedoch die Deutschen von Hopgarten ein sehr gutes Verhältnis zu den umgebenden Slowaken und Ukrainern (Ruthenen) hatten, wurden sie von diesen oft gewarnt, sobald die tschechische Miliz im Anmarsch war.

Durch die recht frühe Warnung konnten sich die Deutschen im Wald oder in anderen Dörfern, die hauptsächlich von Ukrainern bewohnt wurden, verstecken. Am Abend des 26. Juni 1946 umstellten tschechische Soldaten das Dorf und brachten die Deutschen ins Sammellager Stará Ľubovňa (Altlublau).
Nachdem aber der slowakische Pfarrer von Hopgart sowie die slowakischen, ukrainisch-ruthenischen und goralen Bürgermeister der Nachbargemeinden dagegen protestierten und sich somit mit den Deutschen solidarisierten, kamen sie wieder frei.
Einem zweiten Deportationsversuch am 5. Juli 1946 entzogen sich die Dorfbewohner nach Vorwarnung durch slowakische Nachbarn, indem sie sich abermals im Gemeindewald versteckten. Die folgenden Wochen hielten sie sich weiterhin versteckt, konnten dabei jedoch weiterhin ihre Felder bestellen. 101 Personen wurden aufgespürt und ausgewiesen, der Mehrheit – etwa 600 – gelang es jedoch verborgen zu bleiben, bis im September 1946 den verbliebenen Hopgartern gestattet wurde, sich als Slowaken zu erklären und so in der Heimat zu bleiben.[...]

https://de.wikipedia.org/wiki/Chme%C4%BEnica


(18.03.2016 10:25)913Chris schrieb:  Ich denke mal, das war bei den ungarischen Donauschwaben zumindest teilweise ähnlich.

Deine Vermutung in allen Ehren. Eine Quelle wäre aber dennoch interessant.

MfG, Titus Feuerfuchs
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Vertreibung in der Geschichte - Suebe - 16.10.2012, 20:14
RE: Vertreibung in der Geschichte - Titus Feuerfuchs - 18.03.2016 15:28

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