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8. Mai 2015 70 Jahre danach
11.05.2015, 06:22
Beitrag: #5
RE: 8. Mai 2015 70 Jahre danach
(11.05.2015 04:43)Sansavoir schrieb:  Gerüchten zufolge soll nach der Sanierung eine Ausstellung über Capa und die US-Soldaten in Leipzig installiert werden.
Hast Du einen Link zum berühmten Foto? Seine Bilder vom D-Day kenne ich, für mich immer wieder überraschend, dass diese Fotos viel eindringlicher sind als Filmaufnahmen, wahrscheinlich weil man Fotos weniger das Alter ansieht. Nur auf den Fotos denke ich dann: Der da, das arme Schwein mit dem Helm aufm Kopf, könntest auch Du sein. Wackelige s/w Filme sorgen für emotionale Distanz vom Geschehen.

(11.05.2015 04:43)Sansavoir schrieb:  Meine Oma bedauerte dies sehr, im Gegensatz zu den Russen sollen sie die Bevölkerung ordentlich behandelt haben.
Meine Eltern und Großeltern wurden auch von den "Amis" befreit, soviel Gutes berichteten sie aber nicht drüber. Bei meinem Großvater kamen sie ins Haus und stahlen erst einmal, was ihnen gefiel, dann verlangten sie nach Alkohol. Es gab Streit und es hätte nicht viel gefehlt und mein Großvater wäre einfach niedergeschossen worden.
In einer Nachbargemeinde von mir wurde eine Verwandte, eine völlig harmlose Hausfrau, durch das Küchenfenster erschossen.
Erst mit der Zeit entspannte sich das Verhältnis und mein Vater erzählte gerne von einem schwarzen GI, der ihm, dem mageren Handwerkslehrling, immer wieder Kaffee und andere Köstlichkeiten zukommen ließ. Überhaupt seien die dunkelhäutigen Besatzer wesentlich freundlicher gewesen, die weissen hätten sich vor allem für "Frolleins" interessiert, den Rest betrachteten sie mit viel Misstrauen.

(11.05.2015 04:43)Sansavoir schrieb:  Letztlich scheiterte vor einigen Jahren eine Initiative, in Halle eine Straße nach Graf Luckner zu benennen.
Den Luckner kannte ich auch nur von seinen Abenteuern auf der Seeadler. Das Schiff habe ich als Modell, einfach weil es einzigartig ist, niemand glaubt, dass es ein Kriegsschiff aus dem ersten Weltkrieg ist.
Nachdem ich bei wikipedia nachgesehen habe, bin ich doch recht geschockt. Und auch wieder nicht. Es war einfach bis in die 70er Jahre gar nichts Besonderes, wenn der "liebe Onkel" seine pädophilen Neigungen offen auslebte, bis dahin erhielten Kinderstars noch zahllose Briefe mit eindeutigen Aufforderungen ganz ungeniert mit Name und Adresse. Da war der Luckner wohl gar nichts Besonderes oder Abartiges, Unrechtsbewußtsein nicht vorhanden.
Das war wie früher ganz ungeniert Menschen im Privatleben anderer herumschnüffelten, einfach mal die Wohnung durchsuchten oder Briefe lasen, heute sind das schwere Straftaten und die Täter werden nur verachtet und straftrechtlich verfolgt.

Kann man heute gar nicht mehr nachvollziehen. Wahrscheinlich sahen sich diese Täter gar nicht einmal als pervers an.

Dass Luckner auf einer Briefmarke gelandet ist, ist schon genug der Ehre, Straßen sollten nicht nach ihm benannt werden.

Warum viele junge Rotarmisten nach dem Krieg starben, ist mir auch ein Rätsel. Waren es vielleicht befreite Kriegsgefangene? Oder Mitglieder der Wlassow-Armee?

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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8. Mai 2015 70 Jahre danach - Suebe - 09.05.2015, 17:04
RE: 8. Mai 2015 70 Jahre danach - Triton - 11.05.2015 06:22

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