Österreich-Ungarn Osmanisches Reich Überholte konstrukte?
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19.02.2016, 00:33
Beitrag: #5
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RE: Österreich-Ungarn Osmanisches Reich Überholte konstrukte?
Dass viele Menschen mit den Entwicklungen nach 1918/19 unzufrieden waren, bedeutet ja nicht, dass sie vor 1918/19 für den Erhalt Österreich-Ungarns bzw. des Osmanischen Reichs waren. Im Nachhinein wird der Untergang beider (doch recht unterschiedlichen) Reiche bedauert.
Warum sollten Araber einem Osmanischen Reich unter jungtürkischer Führung nachtrauern? Dass Engländer und Franzosen während und nach dem 1. Weltkrieg die Araber übertölpelten, führte ja nicht, zu einer pro-osmanisch Nostalgie. Falls uns der Islamische Staat und dessen Terror die nächsten Jahre oder Jahrzehnte erhalten bleiben sollte, bedeutet das nicht, dass das Assad-Regime eine gute Zeit war, obwohl die meisten Syrer unter den Assads nicht hungern mussten, eine ordentliche Bildung bekamen und nicht im Freien campieren mussten. In der 1. Österreichischen Republik bestand um 1918/20 mehr der Wunsch, anstatt einer Restauration Österreich-Ungarns sich Deutschland anzuschließen. Die Ungarn bedauerte eher die Gebietsverluste, als den Untergang Österreich-Ungarns. 1921 stand Karl I. ziemlich auf verlorenen Posten - die Ungarn wollten keine Restauration der Habsburger. Es ist aber richtig, dass die staatsrechtliche Frage Ungarns nach 1919/20 noch nicht endgültig gelöst wurde bzw. ganz bewusst verschoben wurde. Das zeigt sich auch in Horthys Titel "Reichsverweser", den außer ihm nur Janos Hunyadi und Lajos Kossuth führten. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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