Unglückliche Ehen im Mittelalter oder vielleicht doch nur eine Fiktion?
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21.08.2016, 18:37
Beitrag: #5
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RE: Unglückliche Ehen im Mittelalter oder vielleicht doch nur eine Fiktion?
(21.08.2016 14:45)Sansavoir schrieb: Wir wissen auch nicht, ob die ehelos Gebliebenen glücklich waren oder ob die in ein Kloster abgegebenen Töchter und Söhne mit ihren Schicksalen haderten oder nicht. Wer Angehöriger einer adligen Familie war, war in erster Linie nur eine Figur, die im Interesse der Dynastie zu handeln hatte. Darauf wurden Jungen und Mädchen schon im Kleinkinderalter vorbereitet. Adlige Kinder wurden häufig fremden Familien oder kirchlichen Institutionen zur Erziehung und Ausbildung überlassen. Damit wurden Netzwerke geschaffen, Bündnisse geschmiedet und Loyalitäten erzwungen. Damit wurde aber ein grundlegendes menschliches Bedürfnis befrieidgt- ein Bestandteil eines (sozialen) Netzes zu sein ist ein grundlegendes mesnchliches Bedürfnis- und dürfte zumindest für einen gewissen Teil an Glücksgefühlen gesorgt haben. Das System hätte sich sicher nicht so lange erhalten, wenn nicht zumindest ein paar grundlegende Bedürfnisse befriedigt worden wären. Problematisch war es wohl immer dann, wenn der vorgesehene Lebensweg überhaupt nicht zum Charakter des betreffenden paßte. Wenn ein stiller, in sich gekehrter Charakter als jüngerer Sohn /Tochter geboren wurde, konnte das Leben im Kloster durchaus eine annehmbare Alternative darstellen. Nicht aber, wenn der jüngere Sohn extrovertiert und lebenslustig war. Und wenn der vorgesehene Lebensweg zum Charakter gar nicht paßte, dürften darunter wohl in aller erster Linie die nächsten Angehörigen/ Ehepartner gelitten haben. Es gab schließlich nicht die Möglichkeit, diesen Weg zu verlassen. Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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