Richard III und seine Darstellung in der Literatur
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18.09.2016, 17:23
Beitrag: #7
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Darstellung bei Josephine Tey I
In kurzem zeitlichem Abstand zu Jean Plaidy veröffentlichte die schottische Schriftstellerin Elizabeth MacIntosh unter ihrem Pseudonym Josephine Tey 1952 den Roman "Daughter of Time."
Im Gegensatz zu Plaidys Roman ist "Daughter of Time", (dtsch: "Alibi für einen König") kein historischer Roman. Er spielt in London 1950 und Hauptakteur ist Alan Grant, der Polizeiinsepektor, über den Tey schon sechs weitere Bücher zuvor verfaßt hatte. "Daughter of Time" wurde von der Vereinigung britischer Krimiautoren zum besten Krimi aller Zeiten gewählt. Insepktor Alan Grant muss wegen eines Unfalls das Krankenhausbett hüten. Um sich die Zeit zu vertreiben, beauftragt er eine Freundin, ihm Rätsel der Vergangenheit zu besorgen, mit denen er sich beschäftigen kann. Unter den angebotenen Rätseln ist das Verschwinden der Prinzen im Tower, das in den englischen Geschichtsbüchern Richard III angekreidet wird. Ein zugehöriges Porträt von Richard III weckt Grants Neugier. Zuerst verschafft er sich einen Überblick durch die Geschichtsbücher. Erstaunt stellt er fest, dass Richard III politisch als ehrenwert und als Mann mit großen Fähigkeiten, im persönlichen Bereich aber von Neid und Ehrgeiz zerfressen beschrieben wird. Ein Buch über die parlamentarische Geschichte Englands bescheinigt Richard gar, das liberalste und fortschrittlichste Parlament geführt zu haben, das es in England je gegeben habe, der Vergleich zwischen dem Leben eines französischen und eines englischen einfachen Mannes fällt zu Richards Gunsten aus. Auch bescheinigem ihm auch seine ärgsten Feinde große Anhänglichkeit an seinen Bruder Edward. Grants Neugier ist jetzt erst recht geweckt und er nimmt die Ermittlungen auf. (Und wer in Erwägung zieht, dieses überaus lesenswerte Buch, das beste, das ich in den letzten Jahren gelesen habe, selbst zu lesen, sollte die nächsten Absätze am besten überspringen.) Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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