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Richard III und seine Darstellung in der Literatur
21.09.2016, 12:15
Beitrag: #27
RE: Richard III und seine Darstellung in der Literatur
Das mit den gültigen Ehen scheint sich irgendwie durch die Geschichte zu ziehen....

Die wichtigste Übereinstimmung sprichst du hier an:

(21.09.2016 06:52)Teresa C. schrieb:  Er wollte sie offensichtlich, und wie später Anne Boleyn scheint sie auf einer Ehe bestanden zu haben.

Genau das meine ich. Ob da seitens Edwards politisches Kalkül mit eine Rolle gespielt hat... die Woodvilles haben ihren Aufstieg ja eigentlich erst der Tatsache zu verdanken, dass EdwardIV Elizabeth geheiratet hat- nur so war sie im Stande, die ganzen Hochzeiten einzufädeln, die den Woodvilles Macht eingebracht haben. Vorher waren die Woodvilles reich, aber von unbedeutendem Adel. Die Tatsache, dass Elizabeth irgendwie in gewisser Weise auch Lancaster war, war für Edward sicher nicht ausschlaggebend- es war eher etwas, was er im Nachhinein als Bonbon in der Hand hatte oder mit dem er sein schlechtes Gewissen beruhigen konnte.

Was die Interpretation mit der Versöhnung mit dem lancaster Lager anbetrifft- nun Edward scheint keine weiteren Schritte zur Aussöhnung übernommen zu haben. Und ehrlich gesagt- so stark haben sich die Woodwilles für eine Aussöhnung auch nicht gemacht.

Ich denke eher, dass die meisten York oder Lancaster Anhänger einer der beiden Parteien auch nicht aus Überzeugung anhingen, sondern weil man da jetzt erst mal zufälligerweies hineingeboren wurde und wenn man auf der anderen Seite halt die bessere Zukunft auf der anderen Seite sah, dann war es kein Problem, jetzt gerade einen von der anderen Seite zu unterstützen.

Wie du halte ich die Versöhnung der Häuser York und Lancaster eher für eine dichterische Vorstellung. Als Heinrich VII Elizabeth von York heiratete, war sein Ziel nicht, die Rosenkriege zu beenden, sondern seine Dynastie auf sichere Beine zu stellen. Das läuft zwar im Endeffekt aufs gleiche raus, aber die Aussöhnung Lancaster und York war dabei nur der Nebeneffekt.

Nein, die Ähnlichkeit besteht schon.
Sowohl Edward IV als Heinrich VIII wollten eine Frau, die eigentlich dem niederen Adel entstammte. Die Frauen wollten die Ehe, und beide Könige heirateten, um diese Frauen zu bekommen- völlig ungeachtet der Konsequenzen. Klar hat Heirnich VIII, das Beispiel seines Großvaters vor Augen, versucht, die Folgen seines Handelns zu kontrollieren, aber das, was am einfachsten war, hat er nicht getan- Anne eben nicht zu heiraten. Die Umstände mögen anders gewesen sein, aber das grundsätzliche Handlungsmuster bleibt das gleiche.

Was Edward jetzt anbetrifft, so denke ich, dass am wahrscheinlichsten war, dass er es einfach für nicht so wichtig hielt, Elizabeth ein zweites Mal zu heiraten. Es war ja wohl keine richtige Eheschließung mit Eleanor Butler, sondern "nur" ein Versprechen, es tun zu wollen. Möglicherweise hat Edward es gar nicht so ernst genommen. Plaidy beschreibt Edward als einen Charakter, der unangenehmen Dingen lieber aus dem Weg ging. Ich kenne selbst solche Charaktere genug. Hätte Edward Elizabeth ein zweites Mal geheiratet ( wann ist Eleanor übrigens gestorben? Wenn Edward schon geboren gewesen wäre, wäre er mit einer erneuten Heirat seiner Eltern nicht automatisch legitimiert gewesen....), hätte er sich eingestehen müssen, dass er beim ersten Mal nicht richtig gehandelt hat. Es gibt Menschen, die können sich dem nicht stellen. Die verdrängen so etwas lieber...Möglich, dass Edward so ein Charakter war.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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