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Ab wann gibt es "Deutschland"?
20.10.2016, 12:49
Beitrag: #25
RE: Ab wann gibt es "Deutschland"?
(20.10.2016 12:25)Suebe schrieb:  Mal Butter bei die Fische.

Die Althochdeutschen Dialekte haben sich erstaunlich wenig unterschieden, wenn überhaupt sind Unterschiede lediglich in Nord-Süd Richtung festzustellen.

Das Wort "deutsxch" (lassen wir mal die alten Schreibweisen einfach weg) hat sich nur sehr langsam durchgesetzt. Von einer "allgemeinverbindlichkeit" kann frühestens ca. 1100 gesprochen werden.
Bis dahin haben die Bewohner des Ostfränkischen Reiches ihre Sprache als "fränkisch" bezeichnet (auch hier lassen wir die altertümlichen Schjreibweisen einfach weg) dies änderte sich erst, als die Bezeichnung "französich" für die romanische Sprache in Westfranken sich durchgesetzt hatte.

maW es ist per se müßig nach einem "deutschen Bewusstsein" zu fragen, zu einer Zeit in der "deutsch" als Wort noch gar keine Rolle spielt, "Fränkisch" das aussagt nach was gefragt wird.

Mine Quelle: dtv.Atals Deutsche Sprache Ausgabe 2004
Hinsichtlich "deutschem Bewusstsein" bin ich mit Dir einverstanden (mittelalterliche Verhältnisse). Was aber "fränkisch" angeht nicht. "Fränkisch" war die Sprache der Franken, die Ottonen aber beispielsweise, die Könige des "ostfränkischen" Reiches, sprachen "sächsisch" - d.h. ich bin der Ansicht, dass sich Karl der Grosse und Widukind nicht so ohne weiteres verstanden (sprachlich) hatten.
Ich komme natürlich schlecht an gegen den "Atlas Deutsche Sprache" und Wikipedia ist tatsächlich keine Quelle, die in jedem Fall über jeden Zweifel erhaben ist. Ich zitiere dennoch darausSmile (Fettdruck durch mich)

Das Althochdeutsche ist keine einheitliche Sprache, wie der Begriff nahelegt, sondern die Bezeichnung für eine Gruppe westgermanischer Sprachen, die südlich der sogenannten „Benrather Linie“ (die heute von Düsseldorf-Benrath ungefähr in west-östlicher Richtung verläuft) gesprochen wurden. Diese Dialekte unterscheiden sich von den anderen westgermanischen Sprachen durch die Durchführung der Zweiten (oder Hochdeutschen) Lautverschiebung. Die Dialekte nördlich der „Benrather Linie“, das heißt im Bereich der norddeutschen Tiefebene und im Gebiet der heutigen Niederlande, haben die Zweite Lautverschiebung nicht durchgeführt. Diese Dialekte werden zur Unterscheidung vom Althochdeutschen unter der Bezeichnung Altsächsisch (auch: Altniederdeutsch) zusammengefasst. Aus dem Altsächsischen hat sich das Mittel- und Neuniederdeutsche entwickelt. Jedoch hat auch das Altniederfränkische, aus dem später das heutige Niederländisch entstanden ist, die zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht, wodurch dieser Teil des Fränkischen nicht zum Althochdeutschen zu zählen ist.

Da das Althochdeutsche eine Gruppe naheverwandter Mundarten war und es im frühen Mittelalter keine einheitliche Schriftsprache gab, lassen sich die überlieferten Textzeugnisse den einzelnen althochdeutschen Sprachen zuweisen, so dass man oft treffender von (Alt-)Südrheinfränkisch, Altbairisch, Altalemannisch etc. spricht. Diese westgermanischen Varietäten mit der Zweiten Lautverschiebung weisen allerdings eine unterschiedliche Nähe zueinander auf, in der die späteren Unterschiede zwischen Ober-, Mittel- und Niederdeutsch begründet sind.
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RE: Ab wann gibt es "Deutschland"? - Aguyar - 20.10.2016 12:49

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