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Ab wann gibt es "Deutschland"?
06.11.2016, 19:48
Beitrag: #68
RE: Ab wann gibt es "Deutschland"?
Zu diesem Thema möchte ich mich auch äußern. Ich gehe absichtlich bissel zurück, um einen Zusammenhang zu erfassen. Sollte ich in einigen Punkten falsch liegen, dann korrigiert mich bitte:

Noch in den Zeiten (vor Jungsteinzeit) lebten in unserem Gebiet die Menschen unterschiedlicher Stämme in Höhlen. Sie waren zuvor auch Nomaden. Forscher fanden eine bemerkenswerte Löwenfigur. Aus welcher Zeit sie stammt, ist umstritten. War diese Figur eine Form der geistigen Welt? Oder sogar Ansätze der Religion?

In der Jungsteinzeit gab es schon (primitive) Häuser aus Holz, die auf einem See oder Fluss zu ihrem Schutz vor Überfällen erbaut wurden. Sie betrieben Ackerbau und Handel mit anderen Gruppen.
Die Germanen beschrieb Tacitus - obwohl er wohl nie in den Gebieten war und sein Wissen nur von Reisenden und Soldaten sein Wissen zog - als ein barbarisch kriegerisches Volk; auch jenseits des Römischen Reiches schienen den Römern diese Welt der Germanen schaurig mit ihren dichten Wäldern und rauem Klima.

Selbst unter den verschiedenen Gruppen brach häufig Unruhen und Kriege aus; denn die Nubier waren den Römern zugetan, was natürlich den anderen Stämmen überhaupt nicht gefiel. Oft vereinigten sich die Stämme, um gegen die Römer vorzugehen.

Bemerkenswert ist aber auch, dass die Römer höchst über die Hosen, die die Germanen trugen, erstaunt waren, denn diese Bekleidungsstücke gab es nicht im Römischen Reich.

Ich habe gehört (weiß aber nicht ob es stimmt), das auch die Germanen Menschenopfer dem Gott Wodan mit schaurigen Gebeten geopfert haben sollen. Nach dem Ritual wurden die Toten im Moor (Opfermoor Niederdorla Fundort mehrerer Leichen) versenkt, um zu einem Übergang in die Anderswelt zu galangen, übergaben sie die Toten ins Reich der Götter, um diese gnädig zu stimmen.

Im Jahre 83 unternahm Kaiser Domitian (81–96) zwei Feldzüge nach Germanien und okkupierte das Territorium zwischen dem mittleren Rhein und der oberen Donau. Domitian, ein brutaler Gewaltherrscher, schob die Nordgrenze zwischen Rhein und Donau nach oben; sie verlief nun vom Rhein über den Westerwald, den Taunusrücken und den Odenwald bis zur Donau. Hier ließ der Kaiser ein Grenzüberwachungssystem installieren. Zunächst bauten die Römer Wachtürme, rodeten Schneisen und legten Patrouillenwege an. Unter den Kaisern Trajan (98–117) und Hadrian (117-138) kamen Gräben, Palisaden und Wälle hinzu. Im Hinterland wurden befestigte Kastelle zur Unterbringung beweglicher Eingreiftruppen angelegt; anfangs handelte es sich um Holz-, später um Steinbauten.
So entstand eine 548 Kilometer lange Anlage, der obergermanisch-rätische Limes.

Auch setzte in den Jahren 375-76 eine große Völkerwanderung ein, vor allem germanischer Gruppen in Mittel- und Südeuropa im Zeitraum vom Einbruch der Hunnen. Warum sie das taten? Vielleicht suchten sie einen friedlichen Ort, wo sie eine gute Ernte hatten? Ein besseres Leben? Auch das Klima spielte hierbei eine wesentliche Rolle. Auch in politischer Hinsicht waren die Gruppen mit den Vorgaben des Römischen Reiches nicht einverstanden:
Seit 382 wurden immer öfter vertragliche Regelungen zwischen der römischen Reichsregierung und Gruppen wie den Westgoten getroffen, die eine Ansiedlung dieser Krieger auf römischem Territorium zur Folge hatten. Auch die Franken wurden auf römischem Boden angesiedelt und übernahmen als Foederaten Aufgaben des Grenzschutzes im Nordosten Galliens. Nach dem Rheinübergang von 406 und dem Eindringen der Vandalen und Sueben in das Westreich zeichnete sich in Gallien erstmals ein Zusammenbruch der weströmischen Verwaltungsordnung ab. Westrom versank in Bürgerkriegen, an denen sich die wandernden Kriegerverbände beteiligten. Immer wieder drangen die Barbaren ins Römische Reich ein. Im Jahr 410 plünderten die Westgoten die ewige Stadt Rom.
Im Jahr 497 drangen mit Gewalt die Vandalen in Spanien ein und drangen vor bis nach Nord-Afrika.
Im Zusammenhang mit diesem Prozess kam es 476/80 zum Ende des weströmischen Kaisertums, während das Oströmische Reich das 5. Jahrhundert weitgehend intakt überstand. Auf dem Boden des westlichen Imperiums entstanden im 5. und 6. Jahrhundert germanisch-romanische Nachfolgereiche, die die Kultur Europas im Mittelalter entscheidend prägen sollten.

Erstaunlich ist aber dass die Alemannen, Bajuwaren, Chatten, Thüringer und Sachsen in ihren Gebieten blieben. Es wird ihnen nachgesagt, dass sie einfach lauffaul waren.

Die Franken breiteten sich enorm aus. Frankenkönig Karl, auch genannt "Karl der Große", der von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs herrschte, gilt als der erste westeuropäische Herrscher seit der Antike. Er war stets bemüht, sein Reich zu sichern und mit Feldzügen nach außen erheblich zu erweitern. Auch strebte er danach Kaiser zu werden und die unterschiedlichen Stämme der Germanen in seinem Reich zu integrieren; nur noch die aufmüpfigen Sachsen musste er in Jahr 772 niederzwingen, was ihm auch gelang. Nun waren alle Stämme zu einem Volk vereint.

Im Jahr 800 hatte er sein Ziel erreicht und wurde vom Papst zum Kaiser gekrönt und gilt als der Vater Europas, da es ihn zum ersten Mal gelungen ist ein Völkerreich mit unterschiedlichen Sprachen zu einem Volk zusammen geführt hatte. Somit gab es eine neue Epoche in der Geschichte der Deutschen.
(Teilweise bei Tante Wiki nachgelesen)

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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RE: Ab wann gibt es "Deutschland"? - Aurora - 06.11.2016 19:48

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