Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Umstrittenes Rätsel: Herkunft der Etrusker
03.02.2017, 22:50
Beitrag: #17
RE: Umstrittenes Rätsel: Herkunft der Etrusker
(03.02.2017 19:12)Dietrich schrieb:  Es geht nicht an, den Begriff "Volk" in den Giftschrank zu sperren oder ihn füt nicht existent zu erklären.

Oh, er existiert durchaus. Die Frage ist nur, welche Bedeutung er hat.

(03.02.2017 19:12)Dietrich schrieb:  Immer schon haben bestimmte Bevölkerungsgruppen sich aufgrund ihrer Sprache, Kultur oder Religion von benachbarten Bevölkerungen abgegrenzt und eine eigene Identität entwickelt. Das ist doch nicht zu leugnen.

Würde ich nie tun. Wäre ja auch idiotisch, weil Ab- und Ausgrenzungen im Alltag Gang und Gäbe sind. Allerdings sollte dir doch klar sein, dass Menschen, die sich abgrenzen, ihre Parameter mitunter recht willkürlich wählen und das der Trend zu kleineren Gruppen geht, so um die 50 Personen...

(03.02.2017 19:12)Dietrich schrieb:  Franzosen, Spanier oder Griechen verstehen sich als ein Volk - was denn sonst. Warum sollte das in der Antike anders gewesen sein?

Weil man in der Antike in anderen Kategorien gedacht hat. Nur so zum Beispiel. Die Identifikation mit einem "Volk" ist ein recht neuer Gedanke. Familien- oder Sippenzugehörigkeiten waren in früherer Zeit weitaus eher Identitätsstiftend.

(03.02.2017 19:12)Dietrich schrieb:  Ein Volk ist in den Sozialwissenschaften – insbesondere in der Ethnologie – eine abgrenzbare Menschengruppe, der aufgrund ihres intuitiven Selbstverständnisses und Gemeinschaftsgefühls eine eigenständige Identität als Volksgruppe zuerkannt wird. Grundlage dieser Ethnizität können gemeinsame Eigenbezeichnung, Sprache, Abstammung, Wirtschaftsweise, Geschichte, Kultur, Religion oder Verbindung zu einem bestimmten Gebiet sein.

Sag ich doch. Eine Definition, die hilft, eine Ordnung herzustellen. Und bei den einen wird die Kultur, bei den andern Sprache, bei den dritten die geologische Region als Grundlage genommen. Und wenn man Pech hat, dann hat man dann am Ende einen Fall, dass eine Bevölkerungsgruppe von ihrer Sprache her zu einem anderen "Volk" per Defintionem gehört als von ihrer Kultur.

(03.02.2017 19:12)Dietrich schrieb:  In diesem Zusammenhang ist es belegbar, dass sich die Etrusker als Volk verstanden, ebenso die Ägypter oder Hebräer, auch die Wandalen in Nordafrika oder die Goten in Italien....

.... Bei den Kelten und Germanen ist es sehr zweifelhaft, ob sie sich als "Volk" verstanden. Es war eher eine Sprach- und Kulturgemeinschaft, während die einzelnen Stämme - Sueben, Markomannen, Sachsen, Franken - sicher eine eigenständige Identität ausgebildet hatten.

An früherer Stelle hattest du aber "Kelten" und "germanen" als Volk bezeichnet- und so haben sie sich nun mal nicht verstanden. Zumindest nicht die britannischen Kelten...

Was wieder nur belegt, dass "Volk" kein feststehender Begriff ist, nachdem sich alle Kulturen und Gruppen kategorisieren lassen. "Volk" hat immer nur die Bedeutung, die man ihm gerade gibt.
Du gibst ihm eine große Bedeutung.
Ich nicht.
Keines davon ist richtig. Keines davon ist falsch. Es sind einfach nur unterschiedliche Betrachtungsweisen. Du denkst statisch, ich fließend.


(03.02.2017 19:12)Dietrich schrieb:  Ob sich die Minoer als Volk fühlten wissen wir nicht, da ihre Schrift bis heute nicht entziffert wurde. Angesichts ihrer ganz eigenständigen Sprache und Kultur ist das aber anzunehmen.

Das wiederum nimmst du an, weil für dich "Volk" eine große Bedeutung hat. Für die Minoer mag etwas ganz anderes bedeutend gewesen sei- der Oberschicht auch etwas anderes als den Bauern.

Warum belassen wir es nicht einfach dabei, dass es um die "Etrusker" geht? Sie haben sich offensichtlich von ihren Nachbarn abgegrenzt, waren etwas eigenständiges. Ob sich das allerdings von ihrer Herkunft oder ihrer Kultur und oder Sprache oder allem herleitet, ist völlig offen.

Überliefert ist meines Wissens nach, dass sie eine Weile versuchten, sich von den Römern abzugrenzen, weil sie sich für zivilisierter hielten und ihre Bräuche denen der Römer überlegen. Ob das bedeutet, dass sie sich als "Volk" fühlten, kann ich nicht beurteilen. Keiner kann das. Sie hielten sich für "Etrusker"....

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Umstrittenes Rätsel: Herkunft der Etrusker - Bunbury - 03.02.2017 22:50

Möglicherweise verwandte Themen...
Thema: Verfasser Antworten: Ansichten: Letzter Beitrag
  Etrusker Suebe 3 2.703 06.10.2021 13:18
Letzter Beitrag: Arkona
  Die Herkunft der Kelten Bunbury 42 56.205 22.04.2020 19:41
Letzter Beitrag: Suebe

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds