Hitlers Antisemitismus
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29.11.2017, 10:19
Beitrag: #65
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RE: Hitlers Antisemitismus
(28.11.2017 18:41)JottHa schrieb: [Hitler war ein Charakter, der keine Hemmungen kannte, das Blaue vom Himmel zu lügen. Er war ein scheinheiliger Schauspieler, ein Meister der Verstellung! Vgl. hierzu Kershaw, Band 1, S. 361. Hitler war ein Charakter, der mit einer für uns schwer vorstellbaren Gefühlskälte völlig hemmungslos über Millionen von Leichen ging. Er hat allen etwas vorgemacht. Du behauptest der Holocaust sei von Hitler nicht aufgrund seiner antisemitischen Weltanschauung angeordnet worden sondern sei lediglich Mittel gewesen, um die Anhängerschaft zu befriedigen und ruhig zu stellen. Hier ignorierst du, dass der Antisemitismus der Nazis sich nicht auf die "jüdische Weltgefahr" und die sonstigen "Brunnenvergifter-Mythen" des zeitgenössischen Antisemitismus beschränkte. Die Juden dienten der nationalsozialistischen Rassenideologie auch als negativer Gegenpol zur eigenen, überhöhten und idealisierten "Germanen-Rasse". Der Holocaust wurde u.a. auch als prophylaktische Massnahme begründet, eine mögliche Vermischung dieser "minderwertigen jüdischen Rasse" mit den "arischen Herrenmenschen" bereits im Ansatz zu verhindern und so einer "Blutverschlechterung" zuvor zu kommen. Opfer der Rassen-Ideologie waren bekanntlich nicht nur die Juden. Da aber die (behauptete) Überlegenheit der arisch-germanischen Rasse ein zentraler Punkt der Nazi-Ideologie ausmachte, deren Gegenpol von der "jüdisch-semitischen Rasse" definiert wurde, müsste nach deiner These nicht nur Hitlers Antisemtismus gespielt gewesen sein, sondern auch sein Rassismus. Und somit wären seine in diesem Zusammenhang stehenden Vorstösse - etwa das Programm "Lebensborn" und sogar seine nach Tibet ausgeschickten Expeditionen, um die "Urarier" zu finden, lediglich als propagandistische Massnahmen zu werten. Hitler wäre als nicht nur kein Antisemit sondern auch kein Rassist gewesen - d.h. er hätte nur vorgegeben, an die Überlegenheit der arischen Rasse zu glauben. Und dafür gibt es weniger Indizien, als für deine usrprünglichen Thesen. Der Grund, weshalb über den Antisemitismus Hitlers vor 1919 nichts bekannt ist, dürfte schlichtweg daran liegen, dass Hitler vorher ein Niemand war, für dessen Meinungen und Wertvorstellungen sich Keiner interessierte oder zum Mindesten dass niemand es für wert befunden hatte, seine Vorstellungen schriftlich festzuhalten. Der "Blödsinn" den ich deinen Thesen unterstelle beziehen sich im Übrigen nicht auf Hitlers Einstellung den Juden gegenüber sondern auf die Behauptung, er sei ein "verhärteter Kommunist" gewesen. Die Ideologie des Klassenkampfes war Hitler völlig fremd. Oder mit anderen Worten: Wäre es Hitler tatsächlich nur um seine persönliche Macht gegangen, hätte er sich wohl der kommunistischen Ideologie bedient und nicht derjenigen der Nazis, um seine Ziele zu erreichen. Jedenfalls dann, wenn er tatsächlich, wie du behauptest, kein Antisemit gewesen wäre. |
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