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Annexionswünsche von Nachbarstaaten 1945ff
20.01.2018, 23:30
Beitrag: #39
RE: Annexionswünsche von Nachbarstaaten 1945ff
(20.01.2018 15:00)Sansavoir schrieb:  
(20.01.2018 10:03)Suebe schrieb:  Das ist natürlich richtig. Die genannten jedoch, waren außerdem Herzöge von Schwaben auch Konradin!
Daher mein Spruch vom "schwäbischen" Sizilien.

Das ist richtig. Konradin war aber nicht König von Sizilien, sondern Manfred. Da nach Konradins Tod das Herzogtum Schwaben zerfiel, stellt sich die Frage, ob dessen Feldzug gegen Karl von Anjou eine geschickt eingefädelte Polit-Intrige war, mit dem Ziel, den Staufer zu beseitigen. Nutznießer waren ja viele: Habsburg, Baden, Württemberg, Hohenzollern, Kyburg u.a.

Wobei im Zusammenhang mit einer Polit-Intrige wahrscheinlich doch zu berücksichtigen ist, inwieweit die weitere Entwicklung im ehemaligen Herzogtum Schwaben überhaupt um 1268 bereits vorhersehbar war und wer zu diesem Zeitpunkt tatsächlich ein Interesse an der Ausschaltung Konradins gehabt haben dürfte beziehungsweise wer direkt vom Tod Konradins profitiert hat.

Konradins Italienzug fand 1267/1268 statt, er wurde 1268 zusammen mit einigen Begleiter hingerichtet.

Von diesen Begleitern ist eigentlich nur Friedrich von Baden bekannter. Dieser Friedrich war ein Sohn der Babenbergerin Gertrud, die als Schwester von Herzog Friedrich II. dem Streitbaren nach dessen Tod Anspruch für sich beziehungsweise ihre Familie auf die Herzogtümer Österreich und Steiermark hatte. Sie hatte vorübergehend päpstliche Unterstützung und konnte sich zunächst sogar in Teilen der Steiermark für kurze Zeit gegen den böhmischen König Przemysl Ottokar II. behaupten. Es ist vielleicht kein Zufall, dass sie nach der Hinrichtung ihres Sohnes von ihm endgültig aus dem Herzogtum Steiermark vertrieben wurde.
Quelle, z. B.: Bertold Sutter: Die Steiermark in Zeiten des Umbruches. Zum Kampf um die Steiermark im Interregnum und ihre Leistungen nach 1282 zur Rettung der Herrschaft des Hauses Habsburg in Österreich. In: Othmar Pickl (Hrsg.): 800 Jahre Steiermark und Österreich 1192-1992. Der Beitrag der Steiermark zu Österreichs Größe. Graz 1992, S. 97-145

Zumindest bietet sich hier die Frage an, ob der König Ottokar etwas mit der Hinrichtung Konradins (oder Friedrichs) zu tun hatte?

Graf Rudolf IV. von Habsburg wurde erst 1273, also einige Jahre später zum römisch-deutschen König gewählt, zum Zeitpunkt seiner Wahl war sicher noch nicht vorhersehbar, dass es ihm als König einmal mit Zustimmung der Reichsfürsten möglich sein würde, seine eigenen Söhne mit den Herzogtümer Österreich und Steiermark zu belehnen und schon gar nicht, dass die Herrschaft seiner Nachfahren über diese damaligen Herzogtümer letztlich mehr als 600 Jahre dauern würde. Interessant wäre sicher, ob er mit Blick auf das frühere Herzogtum Schwaben bereits vor 1273 vom Tod Konradins profitierte.

Es wäre sicher auch interessant, zu sehen, wer die übrigen Begleiter Konradins waren, die hingerichtet wurden und wie es um ihre Situation um 1267 bestellt war.

Interessant wäre zu wissen, ob es auch prominentere Begleiter Konradins gegeben hat, die mit ihm in Gefangenschaft geraten waren, aber nicht hingerichtet wurden.

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Josephine Tey, Alibi für einen König
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RE: Annexionswünsche von Nachbarstaaten 1945ff - Teresa C. - 20.01.2018 23:30

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