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Der Untergang der Hohenstaufen
28.01.2018, 01:28
Beitrag: #31
RE: Der Untergang der Hohenstaufen
(27.01.2018 12:07)Teresa C. schrieb:  Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass die übrigen Kurfürsten zumindest bei dieser Wahl selbst Interesse hatten, sich auf einen Kandidaten zu verständigen, offensichtlich wollten sie diese Mal zumindest einen König, der als solcher anerkannt ist und somit jene Zeit, die später als das Interregnum bezeichnet wurde, endlich beendet.

Mich würde nicht wundern, wenn sie selbst inzwischen befürchtet hätten, dass es sonst noch zu einer Auflösung des Reiches kommt und sie dabei ebenfalls ihre legalen "Grundlagen" für ihre eigene Machtposition verlieren konnten. (Wozu werden eigentlich Reichsfürsten beziehungsweise Kurfürsten benötigt, wenn es ohnehin kein Reich oder keinen König mehr gibt?) Daneben dürfte die damalige Lage nicht nur die Machtposition der Städte, sondern auch den "niedrigen" Adel gefördert haben.

Das sehe ich au so. Dafür spricht auch, dass der Papst zusätzlich Druck ausgeübt hat. Papst Gregor X (Tebaldo Visconti) hatte den Kurfürsten gedroht, dass, wenn sich nicht auf einen König einigen könnten, er selbst einen bestimmen würde. Zudem machten auch die Reichsstädte (z.B. Frankfurt) Druck, das Interregnum zu beenden.

(27.01.2018 12:07)Teresa C. schrieb:  In diesem Zusammenhang wäre auch zu die geographische Lage zu bedenken.
Die Staufer kamen aus der Reichslandschaft Schwaben und hatten ihre ursprüngliche Machtbasis im Westen des Reiches. (Dort sind auch die Wurzeln des Grafen Rudolf IV. von Habsburg zu finden, dem es gelang, den Grundstein für ein Herrschaftsgebilde zu legen, das in den folgenden Jahrhundert entstehen sollte und immerhin so etwas wie eine Ost-Westachse bildete. Eine Entwicklung, die er sicher nicht vorhersehen konnten).

Und in Schwaben blieb auch der Schwerpunkt von Ruodlfs Politik. Seine Söhne Albrecht I und Rudolf II waren mit Österreich, der Steiermark und Krain versorgt (Rudolf II hatte mit der Heirat von Anna, der Tochter Ottokars, sogar eine Anwartschaft auf Böhmen) aber sein Sohn Hartmann (war mit Johanna von Acre Plantagenet verlobt) ging leer aus. Für ihn hat Rudolf (bereits als König) versucht, das Herzogtum Schwaben wieder herzustellen. Als Hartmann bereits 1281 starb, wurde Rudolf II (der Vater von Johann Parricida) zum Herzog von Schwaben gemacht - ein Herzogtum, dass real eigentlich nicht mehr existierte. Auch Rudolfs Fehden mit der Stadt Bern sind im Zusammenhang mit diesem Versuch der Widerherstellung des Herzogtums Schwaben zu verstehen.
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RE: Der Untergang der Hohenstaufen - Aguyar - 28.01.2018 01:28

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