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Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
23.09.2012, 17:05
Beitrag: #12
RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
Wohnungen der Gründerzeit.

Die Wohnungen der Gründerzeit hier in Hamburg waren alle nach dem gleichen Prinzig gebaut, im Regelfall als "Zweispänner" in den sog. Bürgerlichen Quartieren , als "Dreispänner" in den sog. Arbeiterquarieren.

Zweispäner: Um einen Fahrstuhlschacht herum wand sich das Treppenhaus , oft mit einer ebenen Fläche auf "halber Treppe"
Auf der Etage rechts und links eine Wohnungstür, (ich beschreibe die rechte Wohnung) die auf den Kopf eines langen, rechts abgehenden Flures führte.
In wenigen Fällen gab es noch ein nur vom Treppenhaus zugängliches Einzelzimmer, dessen Tür direkt gegenüber der Aufzugstür lag. Das war zumeist das Zimmer für das Kindermädchen oder Gehilfin der Frau des Hauses.

Links des Einganges ein großes Zimmer, zumeist um die 30 qm groß, mit einer Schiebetür, an der rechten Wandseite, für den Zugang zu einem weiteren Zimmer, das ebenfalls vom Flur aus eine Tür hatte, im Verlaufe des Flurs konnten sich nun weitere Zimmer anschließen, die oft auch mit Schiebetüren miteinander verbunden waren. Am Ende des Flurs, der oftmals 10 m und mehr lang war, befanden sich dann die Toilette und das Bad, sowie die Küche, und mehrer kleine Zimmer rechts vom Flur abgehend, als Kinderzimmer oder Nähzimmer,

Große, fast bis an die Decke von 3,2 m gehende riesen Kachelöfen sorgten nach 1 stündigem Anfeuern für wohlige Wärme, d.h, der Ofen durfte nie ausgehen, sonst blieb die Bude kalt.

Das waren alles Wohnungen von 130 bis 150 qm, Traumbleiben, heute unbezahlbar.
In der Straße Kollonaden in Hamburg , zu der Zeit, als in der Innenstadt Hamburgs noch Wohnungen für Wohnzwecke gebaut wurden, gab es ein Haus aus der Gründerzeit, in dem Wohnungen von 300 qm waren.

Das Berliner Zimmer, also ein Zimmer, durch das gegangen werden muss, um in andere Zimmer zu kommen, das gab es in Hamburg nicht, in Hamburg waren alle Zimmer in den Wohnungen AUCH vom Flur aus zugänglich.

Die abwertend als Schlitzbauten bezeichneten Grundrisse, waren immer 2 Spänner,
Schlitzbauren darum, um den (in der rechten Wohnung) hinten rechts liegenden Räumen ein Tageslicht zu geben.
Dreispänner: waren kleiner, hinter den 2 Räumen zur Straße evt. ein 3. Raum und keine weiteren Räume außer Küche, Bad und Toilette. Dreispänner hatten nie einen Aufzug , die 3 Wohnungen gingen von einer Etatenebene ab: 2 rechts und links und die 3. Wohnung gleich rechts am Ende der Treppe vom unteren Geschoss.

Wohnungen in der Art der Berliner Arbeiterquartiere Prenzlauer Berg, gab es nicht in Hamburg.
Dort kam man direkt vom Treppenhaus in die Küche, zumeist eine Wohnküche mit 12 und mehr qm an die sich dann ein einzelner Raum, zumeist das Schlafzimmer anschloss. Bemerkenswert an diesen Wohnungen war, dass das unter dem Fensterbrett in einem Verschlag Platz für lebende Tiere war, Hühner fürs tägliche Ei.
In diesen Wohnungen gabs auch kein Klo, das auf "halber Treppe" war.
Modernere Wohnungen hatten da schon Toiletten auf der gleichen Etage, sich also 2 Wohnungen eine Toilette teilen mussten.

(Alle diese og. Wohnungen kenne ich aus eigener Erfahrung.

Eine Besonderheit sind die Hamburger Wohnungen, die direkt über einem darunter befindlichen Laden liegen, also die Wohnungen der Ladenbesitzer, die immer einen Zugang vom Laden hatten.

Die Fassaden ALLER Gründerzeithäuser sind nach dem sog. römischen Muster gestaltet .
Die Dekoration über Fenstern und Simsen (nicht verwechseln mit der Tätigkeit, eine SMS zu beantworten )
wird von Stockwerk zu Stockwerk weniger.
Römisches Muster darum, siehe Flavisches Theater
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RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen - krasnaja - 23.09.2012 17:05

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