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Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
24.09.2012, 14:47
Beitrag: #23
RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
(24.09.2012 13:13)krasnaja schrieb:  Hier muss sicher unterschieden werden zwischen dem sog. sozialen Wohnungsbau, der häufig von Genossenschaften getragen wird und dem Bau von Eigenheimen.
Eine Vereinheitlichung kann es dabei nicht geben.

Richtig ist, dass bei anspruchsvollen Eigenheimen ein "französicher Stil" zu finden, ist, diese Fenster bis zur Erde, aber auch Scheußlichkeiten mit großem, protzigen Säuleneingang.
Eben so, wie sich jeder Bauherr seinen Traum vorstellt.

Die Eigenheime = EFH würde ich rauslassen, die sind bis zu einem gewissen Grad vom Geschmack der Besitzer geprägt. Die können aber nicht mehr als 10 % des jeweiligen Neubaus ausmachen, jedenfalls für die letzten Jahrzehnte. Wer kann sich schon ein freigeplantes Architektenhaus leisten. Alle anderen EFH, DH, RH sind mehr oder weniger von der Stange.
Mir ging es aber nur um die Mehrfamilienhäuser, auf deren Stil die zukünftigen Mieter oder Eigentümer idR keinen Einfluß ausüben. Nur da kann man von Architektenmoden sprechen.
Meinetwegen können wir die nochmal in Sozialwohnugsbau und Mittelschichtwohnungen unterteilen, wobei sich die bei Mehrfamilienhäusern planungsmäßig früher nicht so sehr unterschieden, denke ich.
(24.09.2012 13:13)krasnaja schrieb:  Der Wohnungsbau der 30 Jahre war geprägt von Sachlichkeit, von kleinen Räumen, sogar von vorgefertigten Möbeln , auch von der kleinen Küche (hier spielen regionale Gründe eine Rolle, in Hamburg z.B. wird für jedes Zimmer über 8 qm eine Pauschale für die Belieferung mit Strom angesetzt, darum die Küchen genaus 7.80 qm groß waren.
große Wohnküchen wie in der Gründerzeit gab es nicht mehr .

Das muß eine HH-Besonderheit sein. Ich kenne die kleinen Küchen erst ab Mitte der 50er, eher später. Die frühen Nachkriegsbauten direkt nach der Währungsreform griffen oft auf Muster und Pläne der 30er zurück. Es mußte ja schnell gehen, da die Wohnungsnot groß war und man heizte noch mit Kohleöfen.
Deshalb waren die mir bekannten Küchen noch relativ groß. Da mußte der von dir beschriebene Herd mit umlaufender Reling drin Platz haben. Das waren noch Wohnküchen, geschätzt 10-12 qm. Nicht so groß wie in den gründerzeitlichen Bürgerhäusern, die hatten ja kein Dienstpersonal unterzubringen. Ich würde sagen, die Wohnküchen waren Anfang der 50er der größte Raum, der Rest der Zimmer war kleiner.

(24.09.2012 13:13)krasnaja schrieb:  Nicht unerwähnenswert, dass sich mit der Größe des zur Verfügung stehenden Wohnraumes auch die Größe der Möbel ändern musste. Eine Riesenkredenz kann einfach nicht mehr untergebracht werden und ist auch kaum im Treppenhaus zu transportieren.

Der Nachfolger der Kredenz war der totschicke WoZi-Schrank im "Gelsenkirchener Barock", in der Mitte Glas für die Nippes- und Sammeltassenausstellung und hinter einer der Türen versteckte sich ein Barfach.
(24.09.2012 13:13)krasnaja schrieb:  Daraus resultiert, dass Küchen oft in den eigentlichen Wohnbereich integriert sind.
Nicht vorstellbar, dass in solch einer Küche Heringe gebraten werden, oder ein Kohleintopf kocht.
Och, dafür hat man doch Dunstabzugshauben.
Man kocht vielleicht nicht mehr täglich als Vollzeitberufstätiger aber wenn, dann richtig anspruchsvoll nach Rezept.

Wie beschreiben wir denn nun die Jahre von 1933 - 1940 und 1950-1960, die 40er können wir wohl komplett rauslassen.
Wo gibt es denn noch diese Hamburger Verhältnisse mit den Miniküchen schon in den 30er Jahren?
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RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen - Renegat - 24.09.2012 14:47

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