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Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
26.09.2012, 15:51
Beitrag: #51
RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
Können wir festhalten, dass in den 50ern überwiegend Kombibäder in den einzelnen Wohnungen gebaut wurden?

In einem interessanten Aufsatz von Joachim Petsch über den Wohnungsbau der 50er, den man hier http://e-pub.uni-weimar.de/opus4/frontdo.../docId/948 herunterladen kann, habe ich die Angabe gefunden, dass 81 % der neugebauten Wohnungen mit Bad und WC ausgestattet waren. Die von Suebe genannten Wohnungen gehören also zu den 19%, bei denen das nicht so war. Mein Blick auf die Waschküchen im Keller von Mehrfamilienhäusern ist jetzt aber geschärft, mal sehen, ob ich dazu noch mehr finde.
Der Aufsatz ist auch politisch ganz spannend, bestätigt er doch meinen Eindruck, dass man sich in den 50ern noch stark an Grundrisse und Pläne aus den 20/30er Jahren anlehnte. Schockiert hat mich die Feststellung, dass teilweise Wiederaufbaupläne aus der Kriegszeit verwendet wurden, manchmal sogar von den gleichen Personen.

Wahrscheinlich kann man die Jahrzehntezuordnung der Moden nur für die jüngere Vergangenheit vornehmen. Vorher kamen die Veränderungen mit größeren Zeitabständen, wie man aus diesem Link ableiten kann. http://www.baunetzwissen.de/standardarti...48204.html

Wohnungsbau passiert in Wellen, so ist das nicht so überraschend. Zur neuen Sachlichkeit des Bauhausstils der 20er kam der politische Ansatz des "Eigenheims für Jedermann", der zu den Siedlungshäuschen führte.
In den Innenstädten war dafür kein Platz, wenn also nicht in den alten Grundrissen wiederaufgebaut wurde, versuchte man es mit einer lockeren Bebauung mit Grün dazwischen. http://www.planet-wissen.de/politik_gesc.../index.jsp
Auf den Contructa-Block bin ich übrigens durch deinen verlinkten Spiegelartikel gekommen, Suebe, das ist ein typisches Beispiel für die lockere Anordnung von 2-3 spännigen, meist 3-geschossigen Blocks. Die wurden nach der Himmelsrichtung quer zu den Straßenzügen plaziert. Gut gemeint damals, heute wünscht man sich die geschlossene Blockbebauung der Gründerzeit und der WR zurück, hat man da wenigstens ruhige Zimmer zur Hofseite. http://digicoll.library.wisc.edu/cgi-bin...isize=text

Und ein weiterer interessanter Spiegelartikel, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43062047.html bei dem es oberflächlich um winzige Reihenhäuschen am Stadtrand geht. Zu diesem Amerikaviertel gehören übrigens auch Laubengang-Mehrfamilenhäuser, rundum sind diese Reihenhäuschen plaziert, viel Grün gibt es da noch heute und die Häuser stehen auch noch.
Die Geschichte mit der Schnellvergabe und den Ytong-Problemsteinen kannte ich bis heute nicht, obwohl ich die Gegend ganz gut kenne.

Aus Baugeschichte kann man also einiges neues erfahren, wenn man offen und sachlich damit umgeht. Smile

PS: zu eurem TV-Streit, ich bin ganz sicher, dass wir in den 80ern ganz normal über Gemeinschaftsantenne DDR-Sandmännchen und Märchenfilme gesehen haben. Das war in einer Zeit, als es 1. 2. und 3. gab und eben DDR. Ab wann die privaten dazukamen erinnere ich nicht. Hat mit dem Wohnungsbau wenig zu tun, deshalb lagert das Thema bitte aus, wenn ihr euch weiter darüber austauschen wollt.
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RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen - Renegat - 26.09.2012 15:51

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