Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 1 Bewertungen - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
29.09.2012, 15:10
Beitrag: #60
RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen
(29.09.2012 10:41)Uta schrieb:  Hm, so ganz ohne Badewanne? Ich weiß nicht. Würde ich nicht wollen.
Meine Kinder haben die ersten Jahre nur gebadet, eine ganze Zeitlang auch immer gleichzeitig - mit riesen Spaß in der Wanne. Erst im Alter von 7 oder 8 Jahren wurde Duschen interessanter.
Ich selbst finde so ein heißes Bad auch unheimlich entspannend, vor allem im Winter. Das kann die Dusche nicht leisten.

----
Jetzt aber noch ein ganz anderes Thema zum Wohnungsbau. Mir sind die Gewölbekeller in unserer Region aufgefallen. Sicher ist das nicht flächendeckend, bestimmt aber in sehr vielen Gegenden anzutreffen, dass Wohnhäuser über einen gemauerten, tiefer gebauten Gewölbekeller als Lagerkeller verfügen.

Ich habe mal versucht, das einigermaßen zeitlich einzuordnen. Nahezu jedes Stadthaus (in ein paar Städten, in denen Gewölbekeller noch zu finden sind), das irgendwann vor 1920 gebaut wurde, verfügt über einen mehr oder weniger großen Gewölbekeller. Häuser, die nach 1920 gebaut wurden, haben Keller, wie sie heute üblich sind.
Kann man diese zeitliche Grenze auch in anderen Regionen erkennen oder ist das eher Zufall?

(29.09.2012 11:22)Renegat schrieb:  Die Entwicklung der Badezimmer birgt in der Tat spannende Fragen. Die eingebaute Badewanne ist ja eine Weiterentwicklung der freistehenden Wanne, des Waschzubers und der kleineren Zinkwannen für Kinder und Wäsche. Ich schätze, dass man ursprünglich die gleichen Behältnisse zum Wäsche einweichen, waschen und Menschen reinigen benutzt hat. Beim Wäschewaschen ohne Maschinen führte längeres Einweichen zu einer Arbeitserleichterung beim Rubbeln am Waschbrett.
Man hat also die Arbeitsabläufe beim Wäschewaschen in etwa auf das Baden übertragen.
Darüberhinaus muß man bei den Badezimmern die Entwicklung der Haustechnik sehen. Da greift liberace Hinweis auf den Umgang mit Wasser, was bis in die 60er hinein mittels Kohle/Holz in riesigen Boilern erhitzt werden mußte. Heute schneidet die Dusche beim Wasserverbrauch im Vergleich mit dem Wannenbad besser ab. Die Werte sind aber immer auf eine Person bezogen.
Die zusätzliche Dusche konnte erst mit dem Einbau von Heizungsanlagen Einzug in die Wohnungen halten, da erst dann fließend heißes Wasser ausreichend zur Verfügung stand. Die elektrischen Boiler oder Durchlauferhitzer sind eine relativ teure Lösung, obwohl auch diese noch in älteren Wohnungen hängen.
Selbst heute werden Badezimmer noch überwiegend mit Badewanne ausgestattet, auch wenn die meisten Menschen darin fast nur noch duschen. Badewanne ist noch immer ein positives Ausstattungsmerkmal, wie Balkon, Bad mit Fenster.
Interessant dürfte die Entwicklung im Neubau der nächsten Jahre werden. Inzwischen wird wegen des demographischen Wandels so mancher Neubau seniorengerecht erstellt. Und da ist plötzlich die bodengleiche Dusche ein Qualitätsmerkmal.

Zu den Gewölbekellern müßte ich suchen, Uta. Die Altbaukeller, die ich kenne, haben normale Keller mit niedrigen Decken. Kelleraushub ist ja teuer, warum sollte man den tiefer ausführen und einen Keller aufwändiger bauen, wenn es nicht notwendig ist und keine Vorteile bringt? Wurden diese Keller als besondere Lagerräume, etwa für Wein und Bier genutzt und sind Gewölbe dafür vorteilhaft?

Zwei interessante Punkte.

Zur Dusche:
Das Haus meiner Eltern, Bj. 1953, damals mit dem üblichen Komfort. Darunter eine Zentralheizung, Koks beheizt, die natürlich außerhalb der "gesetzlichen Heizperiode" (nicht lachen, das gab es) außer Betrieb war. Ergo: Es gab einen kupfernen 200 ltr. Badeofen, Brikett beheizt, für die Sommermonate. Der hat die benötigte Wassermenge nur mit großer Not gepackt. Aber größere gabs nicht.
Die für die Dusche wesentlich geringere Menge hätte der aber lässig gepackt.
Klar ist eine Badewanne eine manchmal angenehme Sache, aber vor dem Luxus kommt doch der Grundbedarf.

Insofern würde ich die Frage als noch offen betrachten


Zum Gewölbekeller:
Dessen Ende kann man ganz klar mit den haltbareren Lebensmitteln und den immer verbreiterterten Kühlschränken in Verbindung bringen. Mein erwähntes Elternhaus hat noch einen, dürfte aber zu den letzten gehören, wenn ich mich richtig erinnere, ist der Ziegelfussboden darin das highlight.
In großen "Kartoffelhurden" wurden dort etliche Zentner Kartoffeln eingelagert. Und Eier im "Wasserglas" haltbar gemacht.
Die Milch hat selbst im Hochsommer von Samstag bis Montag morgen dort unten gehalten, bevor sie einen "Stich" bekam.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Moden im Wohnungsbau, Wohnblocks/Stadtvillen - Suebe - 29.09.2012 15:10

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds