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und wieder ein neues Rätsel
26.04.2020, 12:53
Beitrag: #32
RE: und wieder ein neues Rätsel
Ich habe bereits vermutet, dass da irgendein Grund vorliegen muss, warum Du nicht gleich die richtige Lösung gehabt hast. (Immerhin bist Du im Forum doch der Spezialist für italienische und französische Geschichte.)

Was das bereits Vorgekommen betrifft, ich habe eigentlich gedacht, dass es kein Problem ist, wenn die Fragestellung eine andere ist.

Fakt ist, dass es zumindest die Idee oder auch den Plan gegeben haben dürfte, dass Friedrich III. sozusagen der Schwiegersohn von Papst Felix V. wird. Wäre dieser Plan verwirklicht worden … für weitere Diskussionen, wenn erwünscht, siehe unter http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...tid=11069.

Fakt ist, dass das Eheprojekt nicht weiterverfolgt wurde, da Friedrich dagegen war. Das dürfte aber politische Gründe gehabt haben. Nachdem das Konzil von Basel mit Papst Eugen endgültig gebrochen hatte (diesen für abgesetzt erklärte und einen eigenen Papst, eben Felix V. wählte), verständigten sich die Kurfürsten (und angeblich auch die anderen Fürsten des Heiligen Römischen Reiches) sofort darauf, dass das Heilige Römische Reich und sie in diesem Konflikt neutral bleiben würden. Gleichzeitig wurde diese Entscheidung auch dem Kaiser / König vorgegeben.

Das Konzil von Basel und Papst Eugen waren wiederum davon überzeugt, dass es letztlich von der Parteinahme des Kaisers abhängen würde, wer sich durchsetzt, also hatten beide natürlich wesentliches Interesse den König / Kaiser für ihre Seite zu gewinnen.

Kaiser Sigismund, der einige Jahre zuvor, von Papst Eugen zum Kaiser gekrönt worden war, aber dem Konzil von Basel den Friedensschluss mit den Hussiten beziehungsweise die tatsächliche Herrschaft über das böhmische Königreich verdankte, befand sich eindeutig zwischen den Fronten. Er dürfte versucht haben, beide Parteien (Konzil und Papst) für sich zu nutzen. (Vgl. Stefan Sudmann: Das Basler Konzil im Konflikt mit Rom und dem Reich. In: Nikolaus Staubach (Hrsg.): Rom und das Reich vor der Reformation (= Tradition - Reform - Innovation. Studien zur Modernität des Mittelalters. Bd. 7). Verlag Peter Lang, Frankfurt / Berlin / Bern / Brüssel / New York / Oxford / Wien, 2004. ISBN 3-631-52494-3. S. 53-70

König Albrecht, sein Nachfolger, verhielt sich neutral, doch dürfte er sehr wohl Pläne gehabt haben, die letztlich aufgrund seines plötzlichen Todes nicht verwirklich wurden und deshalb auch nicht eindeutig erkennbar sind. (Es gibt zumindest Schreiben von König Albrecht, in denen er fordert, Entscheidungen auszusetzen, bis er im Reich kommt).

Auf welcher Seite Friedrich III. zu Beginn gestanden hat, ist aufgrund der Forschungsanlage nicht zu entscheiden.

Heinrich Koller, dessen Biographie zu Friedrich III. die noch immer wichtigste und sachlichste Literaturquelle und ein Basiswerk ist, geht davon aus, dass Friedrich III. am Anfang auf der Seite des Konzils stand und erst von Enea Silvio Piccolomini und anderen letztlich für die Papstseite gewonnen wurde. (Wobei anzumerken ist, dass Heinrich Koller als Forscher mit seinen Schlussfolgerungen eher zurückhaltend ist.)

Bernd Rill, von dem vermutlich die beste Friedrich-Biographie ist, welche auf der Geschichtsbasis der älteren Forschungsarbeiten aufbaut, schließt jedenfalls die Möglichkeit nicht aus, dass Friedrich von Anfang an Gegner des Konzils von Basel war und eine Zusammenarbeit mit dem Papst bevorzugt hätte, sich aber zunächst nicht festlegte. Berücksichtigt man, dass Friedrich, wenn er es selbst entscheiden konnte, eher behutsam agierte und die Kurfürsten ihm immerhin eine neutrale Haltung vorgegeben hatten, hatte Friedrich jedenfalls keinen Grund, sich sofort für eine der beiden Seiten zu entscheiden und er mag diese Entscheidung durchaus mit Absicht herausgezögert haben. (Zudem ihn beide Seiten für sich gewinnen wollten, also auch Gegenleistungen in Aussicht stellten.)

Eine Verlobung mit der Tochter des Gegenpapstes, der damals noch nicht als Gegenpapst fest stand, hätte aber eine Parteinahme für das Konzil bedeutet.

Ob freilich Friedrich III. diese Eheprojekt tatsächlich mit Begründung abgelehnt hat, dass ihm Margarethe zu hässlich war, wie immer wieder in populärwissenschaftlichen Büchern (seit dem 20. Jahrhundert) zu lesen ist, muss offen bleiben. Eine andere heute nicht mehr bekannte Version lässt Friedrich das Eheprojekt, mit der Begründung ablehnen, dass er nicht käuflich wäre.

Für mich selbst ist aufgrund der Literatur nicht klar, inwieweit dieses Eheprojekt bereits spruchreif gewesen wäre. War es nur eine Idee oder bereits konkret zur Sprache gebracht worden. Sollte Friedrich tatsächlich das Eheprojekt mit der Begründung, dass ihm die Dame nicht gefallen würde, abgelehnt haben, wäre immerhin vorstellbar, dass er so ein Dilemma lösen konnte, in das ihn Papst Felix V. oder sein Sohn durch diesen Vorschlag gebracht hatten, besonders wenn er bereits etwas zu publik gewesen wäre.

Eine Zusage Friedrichs hätte eine Parteiname für das Konzil von Basel bedeutet, eine Absage hätte aber auch als eine Absage des Konzils verstanden werden können. Wenn Friedrich zu diesem Zeitpunkt eine endgültige Entscheidung zwischen Konzil und Papst noch nicht treffen wollte, könnte er das damit erreicht haben, in dem er seine Ablehnung an der Person der vorgeschlagenen Braut festmachte.

Fakt ist, dass das Haus Savoyen jedenfalls später zu Friedrichs Gegnern zählte.

Margarethe von Savoyen war die Tante von Charlotte von Savoyen, für die sich Ludwig XI. entschied, nachdem er als Witwer nicht bereits war, eine seiner Schwägerinnen zu heiraten, was zumindest der Ehevertrag für seine erste Ehe festgelegt hätte.

Zumindest nach den zuverlässigen Fakten zu schließen, dürften letztlich alle vier Betroffenen (Margarita / Margarethe von Savoyen, Eleonore von Schottland, Friedrich III., Ludwig XI.) mit den Ehen, die sie tatsächlich schließen sollten oder mussten, ganz gut gefahren sein.

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Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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und wieder ein neues Rätsel - Suebe - 14.05.2019, 15:12
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