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Normale Version: Wahlen Allgemein 2024:
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Kaum in einem Jahr wird so viel gewählt wie im Jahr 2024, deshalb habe ich beschlossen ein Thema dazu aufzumachen.
Hier möchte ich kurz die Ausgangslage für das Wahljahr 2024 in Österreich analysieren. 2024 sind gleich mehrere bedeutende Wahlen. Gemeinderatswahlen in den Hauptstädten Innsbruck (haben im Moment einen Grünen Bürgermeister) und Salzburg (hier ist der Bürgermeister von der ÖVP, mit Spannung wird das Ergebnis der KPÖ erwartet), Landtagswahlen in der Steiermark und Vorarlberg, EU-Wahlen und Nationalratswahlen.


Diese Analyse soll eher um die Gesamtlage gehen.


-ÖVP: Die ÖVP hat in den letzten Jahren relativ viele ihrer Wähler verärgert. Kurz der bei der letzten Nationalratswahl der Spitzenkandidat war, musste aufgrund von Skandalen zurücktreten, Ex-Innenminister Nehammer übernahm als Kanzler und Parteichef (Kurzfristig war Schallenberg Kanzler).
Die Stimmung ist schlecht, bei den letzten Wahlen hat man fast immer (außer in Kärnten) stark verloren – damit wird auch bei den kommenden Wahlen gerechnet. Das Ergebnis ist wohl zwischen 19 und 25 Prozent, ein gewaltiger Unterschied zu den 37 Prozent 2019.
Auch wenn immer wieder spekuliert wird, das jemand anderer Übernimmt (Nehammer hat sich mit einigen Sagern nicht gerade ausgezeichnet), wird wohl Nehammer der Spitzenkandidat.

-SPÖ: Die SPÖ machte zuerst mit einem harten Covidkurs, etwa in Wien, dann mit Streitereien auf sich aufmerksam. Tiefpunkt war wohl der Parteitag, als zuerst der Burgenländische Landeshauptmann Doskozil als Sieger bekannt gegeben wurden und man dann drauf kam, man hat sich vertan – der neue Parteichef wird doch der Traiskirchner Bürgermeister Babler.
Babler fährt eine ziemlich linke Linie – in der Partei gibt es immer wieder Querschüsse gegen ihn. Man kämpft gegen die ÖVP in Umfragen um Platz 2.

-FPÖ: Die FPÖ mit ihrem Parteichef Kickl ist im Moment im Hoch, es gelingt ihr sehr gut Fans zu mobilisieren und Protestwähler für sich einzunehmen. Im Moment steht man bei den Umfragen auf Platz 1. Andere Parteien schließen zwar aus, Kickl zum Kanzler zu machen, aber in Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich gibt es schon Koalitionen zwischen Schwarz und Blau.

-Grüne: Schwer zu sagen ist, wo die Grünen im Moment stehen. Der kleinere Koalitionspartner wird ziemlich sicher Stimmen verlieren. Wieviel ist aber schwer zu sagen. Etwas verwundert hat mich das Werner Kogler, der Parteichef und jetzige Vizekanzler, der 2017 das Comeback ins Parlament geschafft hat, wieder Spitzenkandidat ist.
Er ist jetzt die letzten Jahre weniger stark aufgefallen als andere Grüne Minister und ist jetzt alles andere als neu und dynamisch.

-Neos: Auch bei den Neos ist die Lage schwer einzuschätzen. Ja bei Umfragen steht man bei 8 bis 10 Prozent, aber da sind auch die verpatzten Wahlen 2023. In Kärnten kam man nicht in den Landtag, in Salzburg fiel man aus dem Landtag.
Das Sepp Schellhorn, als Prominenter zurückkehrt, ist wohl etwas, was die Partei hoffen lässt. Spitzenkandidatin ist wohl Parteichefin Beathe Meinl-Reisinger.
Ich denke es kann in alle Richtungen gehen, man muss aber aufpassen nicht zwischen den anderen Parteien zerrieben zu werden.

KLEINERE:

Vor allem 3 Parteien machten die letzten Jahre von sich reden.


-MFG: Leute die mit den Covid-Maßnahmen nicht einverstanden waren taten sich zur MFG zusammen, diese überraschte 2021 mit den Einzug in den Landtag. Auf Kommunaler Ebene konnte man danach noch den einen oder anderen Erfolgt verbuchen – mittlerweile gibt es aber viele Abspalltungen und die Chancen für die Nationalratswahlen stehen schlecht. Parteichef Aigner, ist der Chef der Landesgruppe Oberösterreich, er folgte auf Brunner, der u.a. zur Bundespräsidentenwahl antrat.

-Bierpartei: Marco Pogo – alias Dominic Wlazny ist ein österreichischer Rocksänger (Band: Turbobier). Er trat 2022 bei der Bundespräsidentenwahl an und wurde 3ter. Vor allem in Wien ist er relativ beliebt – 2024 will man nun, unter bestimmten Voraussetzungen bei der Nationalratswahl antreten – der Kurs geht weg von der Spaßpartei, hin zu ernsthaften Themen. Viel ist nicht bekannt, der Kurs ist eher Links – auch daher ist es erstaunlich das die Partei im Moment mit 6 Prozent bei Umfragen den Einzug schaffen würde. Mit welchem Personal, außer Dominic Wlazny ist nicht bekannt.

-KPÖ: Keine neue Partei ist die KPÖ. Sie war bis 1959 im Parlament. In letzter Zeit haben die Kommunisten jedoch einige spektakuläre Erfolge verbuchen können. Man ist in 2 Landtagen, zog mit einem 2 stelligen Ergebnis mit Spitzenkandidat Dankl in den Landtag in Salzburg ein und stellt in Graz die Bürgermeisterin (Elke Kahr).
Keiner der beiden prominenten Parteimitglieder und auch nicht KPÖ-Chef Hopfgartner (ist EU-Spitzenkandidat der Partei) treten als Spitzenkandidat an, sondern Tobias Schweiger. Schweiger ist zwar in der Partei wichtig, in der Öffentlichkeit aber weniger bekannt. Sein Programm wird wohl dem von Salzburg und Graz angelehnt sein (Wohnen als Hauptthema....).
In Umfragen steht man manchmal knapp über der Einzugsschwelle, manchmal knapp darunter. Ich denke es kommt hier vieles auf der Gemeinderatswahlen in Salzburg an, ob man nochmals einen zusätzlichen Hype bekommt – genauso wie auf den Wahlkampf selbst.
Man hat zumindest die besten Chancen auf den Einzug seit langem.


Ob es noch andere aussichtsreiche Parteien, etwa eine Liste von Ex-ÖVP EU-Spitzenkandidat Karas oder von Ex-Kanzler Kurz geben wird, darüber kann man im Moment nur spekulieren – ich vermute eher nicht, aber die Politik bietet immer wieder Überraschungen.
Schön, dass Du mal wieder etwas von Dir hören lässt. Vielen Dank für die Analyse der politischen Landschaft in Österreich.
(Wiederholungs-) Wahlen in Berlin 2024 :

Wahlsieger
CDU + 6,9 %
AfD + 5,6 %
Wahlverlierer
SPD - 7,8 %
FDP - 5,8 %
Linke und Grüne im Promillebereich im +.
Das bei einer Wahlbeteiligung knapp über 50 % mit einer Wählerklientel die im größten Umfang in grün- linken Bereich angesiedelt ist.
In Deutschland gibt es dieses Jahr etliche Wahlen.
Bedeutung hat die Europawahl am 9. Juni
und die 3 Landtagswahlen im Herbst.

Mal sehen, was da so abgehen wird.

Jedenfalls schon positiv, dass du dich hier mal wieder meldest.
Wie gehts dem Ludwig?
(08.03.2024 17:59)Suebe schrieb: [ -> ]Jedenfalls schon positiv, dass du dich hier mal wieder meldest.
Wie gehts dem Ludwig?

Mit Luki habe ich leider schon seit Jahren keinen Kontakt mehr.

Gestern waren in Salzburg Kommunalwahlen. Die ersten im heurigen Superwahljahr. Genauer darauf eingehen möchte ich nicht - sagt ja doch nicht so viel aus. Spektakulär war aber das Ergebnis der Stadt Salzburg. In Österreichs 4t größter Stadt gibt es eine Stichwahl zwischen dem SPÖ-Kandidat und dem der KPÖ. Die KPÖ ist relativ knapp zum ersten auch zweitstärkste Kraft in der Landeshauptstadt geworden.

Würde KPÖ-Salzburg-Chef Dankl Bürgermeister werden, wäre es der 2te Bürgermeister (neben Elke Kahr in Graz) den die KPÖ in einer Landeshauptstadt stellen würde.
Auch ich heisse WDPG/Ich herzlich willkommen zurück...

Kommunisten wieder als Bürgermeister... Wahnsinn. Wie ticken denn die österreichischen Kommunisten denn so?
(12.03.2024 09:45)Marek1964 schrieb: [ -> ]Auch ich heisse WDPG/Ich herzlich willkommen zurück...

Kommunisten wieder als Bürgermeister... Wahnsinn. Wie ticken denn die österreichischen Kommunisten denn so?

Im Prinzip ist Dankl ein ehemaliger Grüner der sich mit anderen vor 2017 abgespalten hat. Er baut vor allem auf das Thema "leistbares Wohnen", ein Thema das gerade im teuren Salzburg punkten kann und er spendet große Teile seines Gehaltes.
Früher war er Historiker und führte durch ein Salzburger Museum. Wie der große Dogmatiker kommt er jetzt nicht rüber, eher linker Sozialdemokrat als Erzkomunist. Und ein guter Redner.

Schaffte letztes Jahr schon bei Landtagswahlen einen Überaschungserfolg.
Kurz möchte ich hier auch die kommenden EU-Wahlen in Österreich analysieren.
Insgesamt gibt es einen Spruch der für zahlreiche Parteien heuer gut passt: Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa. Kurz gesagt viele Kandidaten sind bereits relativ lange in der Politik.

-ÖVP: Der Spitzenkandidat der Volkspartei ist Reinhold Lopatka. Er war bereits Generalsekretär und vor der Ära Kurz Klubobmann der ÖVP im Nationalrat. Nun tritt der 64 Jährige als Spitzenkandidat für die ÖVP an - seine Position ist schwierig Umfragen sagen einen Absturz voraus und man wird nur schwer Platz 1 halten können.

-SPÖ: Spitzenkandidat Schieder war 2013 bis 2017 Klubobmann der SPÖ, danach war er ein Kandidat für den Wiener Bürgermeisterposten, verlor jedoch gegen Michael Ludwig. Seit 2019 sitzt er im EU-Parlament und ist auch weiter der Spitzenkandidat.

-FPÖ: Lange Zeit war Harald Vilimsky neben dem jetzigen Parteichef Herbert Kickl der Generalsekretär der FPÖ, auch noch als er schon EU-Abgeordneter war. Spitzenkandidat für die EU-Wahl war Vilimsky zum ersten mal im Jahr 2014, es ist also seine dritte EU-Wahl als FPÖ Spitzenkandidat. Die Umfragen stehen im Moment sehr gut für die Freiheitlichen und es könnte sich laut diesen sogar Platz 1 ausgehen.

-Grüne: Lena Schilling, eine Klimaaktivistin ist im Gegensatz zu den bisher genannten, noch nicht politisch etabliert und erst 23 Jahre alt. Ursprünglich wurden einige andere Namen genannt, doch diese lehnten ab. 2019 hatten die Grünen mit Parteichef (heute Vizekanzler) Werner Kogler einen Überraschungserfolg für die Partei eingefahren. Wie es diesesmal aussieht ist schwer zu sagen, traditionell sind die Grünen bei EU-Wahlen eher stärker als bei anderen Wahlen.

-Neos: Helmut Brandstätter ist mit 68 der älteste der Spitzenkandidaten. Der ehemalige Journalist ist seit 2019 Nationalratsabgeordneter bei den Neos und möchte nun als Spitzenkandidat einen Erfolg für die liberale Partei schaffen.

Kleinere: Kleinere Parteien müssen Unterstützungserklärungen sammeln, noch weiß man nicht wer es schafft, ich schreibe hier nur kurz über die bekannteren potentiellen Kandidaten:

-KPÖ: Die KPÖ wird, vermutlich ziemlich sicher die nötigen Unterschriften schaffen. Spitzenkandidat ist Parteichef Hopfgartner. Der Wiener Gastronom (ich glaube ich war schon mal unwissentlich bei ihm essen) trat 2009 schon mal bei EU-Wahlen als KPÖ-Spitzenkandidat an. Damals holte er 0,7 Prozent.
Ex-KPÖ-Chef Walter Baier ist Spitzenkandidat der EU-Linksfraktion, ob damit ein Mandat oder so verbunden ist, weiß ich allerdings nicht (vermute mal eher nein).

-VOLT: Die Pro-Europapartei Volt möchte bei den EU-Wahlen antreten.
-ÖXIT: Ist eine Liste an der sich die CPÖ beteiligte und die von Ex-BZÖ Generalsekretär Ebner angeführt wird - die Liste möchte wie der Name schon sagt den "ÖXIT".
-DNA: Ist ähnlich wie die MFG (die 2021 in Oberösterreich einen Erfolg hatte) eine Partei die als Corona-Maßnahmenkritisch gilt.

Den kleinen Parteien wird bei Umfragen kaum Chancen gegeben den Einzug zu schaffen. Am ehesten wird hier noch die KPÖ erwähnt - aber auch das bisher unter der 5 Prozenthürde. Die Bierpartei tritt nicht an - möchte sich auf den Nationalrat konzentrieren.
Die Wahl in Österreichs 2. größtem Bundesland (nach Fläche) findet voraussichtlich erst nach der Nationalratswahl statt, deshalb und wegen der Ausgangslage ist es gar nicht so leicht etwas vorherzusagen:

-ÖVP: Die Volkspartei wurde 2019 stärkste Partei, allerdings nicht mit Spitzenkandidat und Landeshauptmann Drexler, sondern mit seinem Vorgänger Schützenhöfer (trat aus Altersgründen zurück). Drexler ist jedoch nur einer von 3 der Aussicht auf den Landeshauptmannposten hat.

-SPÖ: Von 2005 bis 2015 stellte die SPÖ den Landeshauptmann, bis 2019 war man die stärkste Partei im Landtag. Seit dem ist man Koalitionspartner der ÖVP.
Landesparteichef und Spitzenkandidat Lang hat ebenfalls die Möglichkeit auf Platz 1 zu kommen.

-FPÖ: Stürzt die ÖVP ab, was wahrscheinlich wirkt und gewinnt die FPÖ stark dazu, könnten auch die Freiheitlichen unter Ex-Verteidigungsminister Kunasek Platz 1 schaffen.

Dazu stellt sich auch noch die Frage wer mit wem koaliert.

-Die Grünen: Wie 2019, wo man 12% holte tritt man mit Sandra Krautwaschl als Spitzenkandidatin an. Normal ist die Steiermark eher nicht die Hochburg der Grünen, auch wenn Parteichef Werner Kogler von dort kommt.

-KPÖ: Die KPÖ hat in der Steiermark ihre Hochburg, ist seit 2005 im Landtag und stellt die Bürgermeisterin in der Landeshauptstadt. Man ist auch in etlichen Gemeinden und Städten präsent. Ca 6% holte man 2019, die derzeitigen Umfragen sagen eine deutliche Stärkung für Klimt-Weithalers Partei vorraus. Vielleicht ist auch Platz 4 drinnen.

-Neos: Knapp haben es 2019 die Neos in dem Landtag geschafft. Schwer zu sagen ob die Partei von Spitzenkandidat Swatek ein Plus schafft oder rausfällt, kommt wohl auch auf das Nationalratswahlergebnis an.

-Kleinere: ob die Bierpartei antritt und ob sie Chancen hat, kommt wohl auch auf die Nationalratswahl an. Andere antretende könnten zb die MFG sein, doch Chancen hat sie vermutlich eher nicht.
(12.03.2024 09:45)Marek1964 schrieb: [ -> ]Auch ich heisse WDPG/Ich herzlich willkommen zurück...

Kommunisten wieder als Bürgermeister... Wahnsinn. Wie ticken denn die österreichischen Kommunisten denn so?

Pragmatisch. Sie stoßen sehr geschickt in die Lücke, die SPÖ und Grüne frei lassen. Moralisieren, die Klimapokalypse beschwören und hohe Steuern eintreiben, wie das SPÖ und Grüne praktizieren, hilft Menschen in prekären Situationen nicht weiter.
Dass sie sich - im Gegensatz zur deutschen Linkspartei z.B. - nicht umbenannt haben und weiterhin eine Ideologie vertreten, die unfassbares Leid und zig Millionen Tote verursacht hat, zeigt aber sehr klar, woher der Wind weht. Eine Zumutung imho.

Altkanzler Schüssel hat das Problem kürzlich sehr gut auf den Punkt gebracht:

Zitat:Schüssel über KPÖ: "Diese Marke ist toxisch"

[....]Altkanzler Schüssel sieht eine mangelnde Aufklärung über den Kommunismus an Universitäten, in Schulen und Medien und nennt den Wahlerfolg der KPÖ "unfassbar"Schüssel sah das Problem tiefergehend. Man habe in Österreich "zu Recht" eine "Aufarbeitungskultur", was die grauenvolle NS-Zeit betreffe. "Aber wir vergessen völlig, darauf hinzuweisen, was Mao oder Stalin angerichtet haben. Millionen Tote. Menschheitsverbrechen, die auf die gleiche Ebene zu stellen sind. Darüber wird weder auf den Universitäten noch in den Schulen noch in den Medien ausreichend berichtet", so Schüssel. "Sonst gibt's so was ja nicht", meinte Schüssel in Bezug auf KPÖ-Kandidaturen.

Bis zur Wende im kommunistischen Ostblock sei "halb Österreich vom Eisernen Vorhang umschlossen" gewesen, erinnerte Schüssel: "Wir hatten mehr Todesopfer und Verletzte entlang dieser Todeszone als an der gesamten innerdeutschen, viel längeren Grenze." Des Ex-Kanzlers Mahnung: "Jeder, der heute Kommunismus kleinredet, weiß nicht, wovon er spricht."[...]


https://www.derstandard.at/story/3000000...-unfassbar
(12.03.2024 20:40)Ich schrieb: [ -> ]
(12.03.2024 09:45)Marek1964 schrieb: [ -> ]Auch ich heisse WDPG/Ich herzlich willkommen zurück...

Kommunisten wieder als Bürgermeister... Wahnsinn. Wie ticken denn die österreichischen Kommunisten denn so?

Im Prinzip ist Dankl ein ehemaliger Grüner der sich mit anderen vor 2017 abgespalten hat. Er baut vor allem auf das Thema "leistbares Wohnen", ein Thema das gerade im teuren Salzburg punkten kann und er spendet große Teile seines Gehaltes.
Früher war er Historiker und führte durch ein Salzburger Museum. Wie der große Dogmatiker kommt er jetzt nicht rüber, eher linker Sozialdemokrat als Erzkomunist. Und ein guter Redner.

Stimmt, Dankl ist ein gebildeter Mann und ein guter Rhetoriker, das muss ich ihm lassen. Vor allem wenn man ihn mit dem aktuellen Vorsitzenden der SPÖ vergleicht. Zwischen den beiden liegen Universen.
Dass er so rüberkommt, ist natürlich Absicht. In den Kopf eines Menschen kann man nicht reinschauen. Aber als Kommunist auftreten, geht für mich gar nicht. Ich fände es sogar überlegenswert, das Verbotsgesetz aufzuweiten und auch Kommunismus miteinzubeziehen.
Wie wäre es damit, wenn wir das Verbotsgesetz auf alle Parteien in Österreich ausweiten?
(24.03.2024 00:37)Teresa C. schrieb: [ -> ]Wie wäre es damit, wenn wir das Verbotsgesetz auf alle Parteien in Österreich ausweiten?

"Sell wärs" täte der Schwabe sagen Devil
Kandidatenkür durch Intelligenz-TestShade
die 100 Besten und die 100 Schlechtesten bilden die Volksvertretung.
Was käme hinten heraus?

Bei uns im Reich hat sich eine ähnliche Entwicklung längst angebahnt.
Befähigung zum Ministeramt durch absolutes Nichtwissen...
Siehe was ist "Insolvenz"? O-Ton Wi-Minister "keine Ahnung"
Unterschied zwischen "Oberleutnant" und "Oberstleutnant"? O-Ton V-Ministerin: ich finde nicht, dass ich das wissen muss"
Wie hoch ist derzeit die Durchschnittsnetto-Rente: "Habe ich gerade nicht parat, aber so ca. 2.000 €"
für Mitleser aus der DACH-Region sie ist unter 1.300 €
usw. und sofort....

Liste beliebig verlängerbar
Die Median (sog. gewichtetes Mittel) Rente ist in D, gemäss Sahra Wagenknecht, sogar bei 1100 Euro. Den Unterschied zwischen Durchschnitt (arithmetisches Mittel) sollte jeder sozial orientierte Politiker kennen - der ist in D gemäss Lanz 1500. Ich habe das erst an der Uni im ersten Semester gelernt, obschon ich der Meinung bin, Statistik gehört in die Mittelschule. Beim Median sind jeweils 50% der Rentner über und 50% unter dem Wert. Beim arithmetischen Mittel, das bei Einkommen meist höher liegt, weil es durch besonders gut verdienende nach oben verschoben wird, sodass man dann sagen kann, der Durchschnittsverdiener verdient eben weniger als das Durchschnittseinkommen.

Als ich das damals einem ehemaligen Mitschüler, dem Klassenlinken, erklärt habe, hat er mich gelobt für mein soziales Bewusstsein.

Weitere Highlights heutiger Politiker: Die Panzer Armeen des 19. Jahrhunderts ... die gleiche Politikerin hat den Russen eine 360° Wende ihrer Politik nahegelegt... und ihnen so nebenbei den Krieg erklärt.
(24.03.2024 15:45)Marek1964 schrieb: [ -> ]Die Median (sog. gewichtetes Mittel) Rente ist in D, gemäss Sahra Wagenknecht, sogar bei 1100 Euro. Den Unterschied zwischen Durchschnitt (arithmetisches Mittel) sollte jeder sozial orientierte Politiker kennen - der ist in D gemäss Lanz 1500. Ich habe das erst an der Uni im ersten Semester gelernt, obschon ich der Meinung bin, Statistik gehört in die Mittelschule. Beim Median sind jeweils 50% der Rentner über und 50% unter dem Wert. Beim arithmetischen Mittel, das bei Einkommen meist höher liegt, weil es durch besonders gut verdienende nach oben verschoben wird, sodass man dann sagen kann, der Durchschnittsverdiener verdient eben weniger als das Durchschnittseinkommen.

Als ich das damals einem ehemaligen Mitschüler, dem Klassenlinken, erklärt habe, hat er mich gelobt für mein soziales Bewusstsein.

Weitere Highlights heutiger Politiker: Die Panzer Armeen des 19. Jahrhunderts ... die gleiche Politikerin hat den Russen eine 360° Wende ihrer Politik nahegelegt... und ihnen so nebenbei den Krieg erklärt.


Das ist immer so eine Rechnung mit dem "Durchschnitt"
ich habe die letzten Monate da unterschiedliche Zahlen gelesen, zwischen 1200 und 1300 € monatlich, dh war ich vorsichtig und schrieb unter 1300.

Frei nach dem alten Satz, glaub nur der Statistik die du selbst gefälscht hastBig Grin
auf alle Fälle Lichtjahre geringer als die von der Grünen Landesvorsitzenden behaupteten
2000 €
Es war ja Ricarda Lang, die Bundesvorsitzende und ausserdem Mitglied des Familienausschusses oder so ähnlich, was die Sache besonders peinlich macht. Hier ein Artikel auf der ntv Homepage: https://www.n-tv.de/politik/Mehr-als-die...11047.html

Die eigene, vor allem arbeitende, Bevölkerung ist schon lange nicht mehr die Priorität der Regierungen, nur wenn man selbst im Ahrtal, immer nur etablierte Parteien wählt, egal was sie alles anstellen, muss man sich nicht wundern.

Im Osten hoffe ich auf Denkzettel, die sind schon längst fällig.
Es gab mal in Deutschland einen Außenminister,
die einzige Qualifikation, die er jemals erwarb, war der Taxi-Schein.
Verwunderlich, dass er gar kein schlechter Außenminister war.

Inzwischen ist das bei dieser Partei so üblich.
Nur Wunder geschehen so oft nun doch nicht.
(11.03.2024 19:34)Ich schrieb: [ -> ]Würde KPÖ-Salzburg-Chef Dankl Bürgermeister werden, wäre es der 2te Bürgermeister (neben Elke Kahr in Graz) den die KPÖ in einer Landeshauptstadt stellen würde.

Dankl hat die Bürgermeister-Stichwahlen schlussendlich, doch relativ klar gegen den SPÖ-Kandidaten verloren - wird jedoch Vizebürgermeister.
(24.03.2024 09:50)Suebe schrieb: [ -> ]Kandidatenkür durch Intelligenz-TestShade

Gab in Österreich vor kurzem erst ein Volksbegehren mit diesem Anliegen. Ich habe es nicht unterschrieben. Warum? Vor allem auf kommunaler Ebene und damit an der Basis, haben wir nicht zu viele, sondern zu wenige Leute die sich in der Politik engagieren (was mich auch nicht wundert), macht man jetzt noch irgendso einen belanglosen Test, der meiner Meinung nach nicht viel aussagt über Sachen wie Empathie z.B., melden sich noch weniger Leute.
(27.03.2024 13:18)Ich schrieb: [ -> ]
(24.03.2024 09:50)Suebe schrieb: [ -> ]Kandidatenkür durch Intelligenz-TestShade

Gab in Österreich vor kurzem erst ein Volksbegehren mit diesem Anliegen. Ich habe es nicht unterschrieben. Warum? Vor allem auf kommunaler Ebene und damit an der Basis, haben wir nicht zu viele, sondern zu wenige Leute die sich in der Politik engagieren (was mich auch nicht wundert), macht man jetzt noch irgend so einen belanglosen Test, der meiner Meinung nach nicht viel aussagt über Sachen wie Empathie z.B., melden sich noch weniger Leute.

Schlag me’s Blechle Shade
tatsächlich. Devil

Man braucht die Nuschen doch bloß nicht zu wählenThumbs_up
Die Kacke in der Beziehung ist in Deutschland halt, gewählt hat die in aller Regel tatsächlich keiner. So dumm ist der Bürger und Wähler nun keineswegs.
Die kommen über die Landeslisten ins Parlament.
Ergo: Es sind die Parteien, die uns die Pfeifen aufs Auge drücken

maW: die von den Parteien vergeben Listenplätze sind die Wurzel dieses Übels.
Einzug ins Parlament für nicht direkt Gewählte nach Anzahl der Stimmen die der jeweilige Kandidat persönlich bekommen hat.
Und dieser Quark würde aufhören.

ABER: So viel kann man doch den Wähler nicht entscheiden lassen............
so kann man die Demokratie doch auch übertrieben, da würde doch so mancher "Partei-Hiwi" den sicheren Sitz verlieren....
geht doch nicht
(27.03.2024 16:22)Suebe schrieb: [ -> ]....
Ergo: Es sind die Parteien, die uns die Pfeifen aufs Auge drücken

maW: die von den Parteien vergeben Listenplätze sind die Wurzel dieses Übels.
Einzug ins Parlament für nicht direkt Gewählte nach Anzahl der Stimmen die der jeweilige Kandidat persönlich bekommen hat.
Und dieser Quark würde aufhören.

ABER: So viel kann man doch den Wähler nicht entscheiden lassen............
so kann man die Demokratie doch auch übertrieben, da würde doch so mancher "Partei-Hiwi" den sicheren Sitz verlieren....
geht doch nicht

Dabei habe ich den Eindruck immer gehabt, dass bei euch die Direktwahl von Abgeordneten mehr Rolle spielt, als bei uns in Österreich.

Was das mit den Parteien betrifft: Die Neos haben ein dreistufiges Wahlverfahren, wo Mitglieder und auch Außenstehende stark bei den Kandidatenlisten mitstimmen können. Besser als andere, ist die Partei dadurch, meiner Meinung nach, nicht.
Im westlichsten Bundesland Österreichs wird 2024 ebenfalls der Landtag gewählt. Da das Datum erst im Herbst und damit vermutlich nach der Nationalratswahl ist, ist es relativ schwer etwas vorauszusagen. Dennoch versuche ich hier eine kurze Analyse:

-ÖVP: Die ÖVP ist lange Zeit die bei weitem beherrschende Partei in Vorarlberg gewesen. Bei den Wahlen kann man zwar davon ausgehen das man erneut auf Platz 1 kommt, allerdings mit einem großen Minus. Gerade mal bei 29 bis 36% stehen die Umfragen (Diese würde ich zwar mit größter Vorsicht genießen, aber in dem Fall glaube ich sie).

-Grüne: Die Grünen kamen 2019 auf Platz 2. Der damalige Spitzenkandidat ist jetzt Gesundheitsminister und ich gehe davon aus, das er nicht mehr Spitzenkandidat wird. Da die Stimmung insgesamt eher gegen die Grünen ist und man seinen prominenten Spitzenkandidaten verloren hat, gehe ich von einem Minus bei der Partei, die 2019 fast 19% hatte aus.

-FPÖ: Die Grünen werden Platz 2 wohl verlieren, die FPÖ wird - so vermute ich und die Umfrage es, den Platz 2 bekommen. Spitzenkandidat wird wohl Landesparteichef Christof Bitschi. Laut Umfragen, die aber zum Teil von Parteien in Auftrag gegeben wurden, könnte es 25 bis 27% geben. Kommt wohl auch darauf an, wie zuvor die Nationalratswahl verläuft.

-SPÖ: Vorarlberg ist, obwohl man mittlerweile den Bürgermeister von Bregenz stellt, für die Sozialdemokraten, das Bundesland in dem man es am schwersten hat. 9,46% holte man 2019. Ich würde sagen zumindest ein kleines Plus um wieder zweistellig zu werden, könnte drinnen sein - wenn man nicht bei den Nationalratswahlen der Verlierer ist oder Wirbel in der Bundespartei ist. Parteichef und vermutlich auch Spitzenkandidat ist in Vorarlberg Mario Leitner.

-Neos: Parteigründer Matthias Strolz stammte aus Vorarlberg, das von Anfang an neben Wien, die Hochburg der Neos ist. Wie man abschneidet, das hängt wohl auch mit der Nationalratswahl zusammen. Bei Umfragen werden bis zu 12% vorhergesagt, aber wie gesagt, da ist noch die große Wahl zuvor.
Spitzenkandidatin ist Claudia Gamon, diese war 2019 EU-Spitzenkandidatin und folgt nun der bisherigen Landeschefin nach.

-Kleinere: Hier gibt es in Vorarlberg meistens einige, doch wer Antritt ist schwer zu sagen. Bei der Bierpartei könnte es auf den Erfolge oder Misserfolg bei der Nationalratswahl ankommen, bei der KPÖ gehe ich von einem Antritt aus - vermute aber sie hat wenig Chancen. Antreten könnte die SÖZ (migrantenfreundliche Partei), auch die FBP hat hier ihre Heimat (die Partei nahm unter anderem das BZÖ-Kärnten als Landespartei bei sich auf) - sie liegt bei den Positionen im rechten Spektrum.
Antreten dürfte die Liste XI, die es schon 2019 über 1% schaffte und von einem Ex-Neos Mitglied geführt wird.
Auch die MfG (Impfskeptikerliste) könnte antreten, aber ihre Chancen sind gering.
(27.03.2024 13:18)Ich schrieb: [ -> ]
(24.03.2024 09:50)Suebe schrieb: [ -> ]Kandidatenkür durch Intelligenz-TestShade

Gab in Österreich vor kurzem erst ein Volksbegehren mit diesem Anliegen. Ich habe es nicht unterschrieben. Warum? Vor allem auf kommunaler Ebene und damit an der Basis, haben wir nicht zu viele, sondern zu wenige Leute die sich in der Politik engagieren (was mich auch nicht wundert), macht man jetzt noch irgendso einen belanglosen Test, der meiner Meinung nach nicht viel aussagt über Sachen wie Empathie z.B., melden sich noch weniger Leute.

Da ist was Wahres dran.
Die gängigen IQ-Tests beschäftigen sich in der Regel in der Tat mit jenen Bereichen, die man leicht messen kann. Nummerische I, räumliches Vorstellungsvermügen, Verbale I, Gedächtnis usw.
Andere Bereiche (Analytisches Denken, Soziale I, etc.) bleiben dabei im Dunkeln.

Selbstüberschätzung, Faktenresistenz und mangelnde Empatie gelten u.a. hingegen als Indizien für Dummheit.
(24.03.2024 21:11)Marek1964 schrieb: [ -> ]Es war ja Ricarda Lang, die Bundesvorsitzende und ausserdem Mitglied des Familienausschusses oder so ähnlich, was die Sache besonders peinlich macht. Hier ein Artikel auf der ntv Homepage: https://www.n-tv.de/politik/Mehr-als-die...11047.html

Die Politikerinnen, welche speziell von den Grünen den Menschen zugemutet werden, sind in der Tat eine Chuzpe.
Die Spitze des Eisberges war Baerbocks Quasi-Kriegserklärung an Russland, die anschließend von Diplomaten geglättet werden musste. Aber Grüne haben bei den Medien Narrenfreiheit. Selbst Lagarde hatte Bearbock als Kanzlerin empfohlen. Einem CSUler oder gar einem AFDler würde man diese Fehltritte nicht durchgeghen lassen.

Stattdessen erfinden Medien wie Correctiv, die von Journalisten mit eindeutiger politischer Färbung geführt und von Geldgebern mit eindeutiger Agenda finanziert werden, Propaganda gegen die einzige echte Opposition im Bundestag.
Dann wundert man sich, warum immer mehr Menschen das Vertrauen in die mediale Berichterstattung verlieren und sich ihr Wissen aus anderen, teils nicht minder zweifelhaften Quellen im Netz holen.


(24.03.2024 21:11)Marek1964 schrieb: [ -> ]Die eigene, vor allem arbeitende, Bevölkerung ist schon lange nicht mehr die Priorität der Regierungen, nur wenn man selbst im Ahrtal, immer nur etablierte Parteien wählt, egal was sie alles anstellen, muss man sich nicht wundern.

Im Osten hoffe ich auf Denkzettel, die sind schon längst fällig.

Die Deutschen wollen so weiter regiert werden wie die letzten 30 Jahre. In den Umfragen führt die Ex-Merkel-Partei. Mit der kaum was anderes wäre als jetzt. Muss man auch akzeptieren. Die Deutschen demonstrieren nicht gegen die äußerst schlechte Regierung, sondern lieber gegen "rechts".
Daher: SSKM
Das einzige Problem: Der taumelnde Riese Deutschland reißt auch andere mit runter.
Ju, so sehe ich das auch. Das Framing ist tief in den Schulen drin, die linken Lehrer haben die absolute Dominanz über die Schulen, und wenn sich das mit den Unis, den Medien, und "NGOs" und selbst Kirchen verbindet, ist es für uns Konservatie (oder auch nur mitte Liberale, wie ich mich eigentlich fühle) fast unmöglich, dagegen etwas zu tun, aber eine mächtige Verbündete hat man, und das ist die Realität.

Man schaue sich beispielhaft diese Diskussion an: https://www.youtube.com/watch?v=4s2PsNdcLjE&t=4s Ich meine, was für eine arrogante Generation wächst da heran? Naja, zugegeben, die alt 68er konnten auch schon kräftig und unfundiert austeilen. Aber das dachte, ich, das sei überwunden. Die spricht da von zunehmenden rechten Anschlägen, und arrogant und diskursfeindlich gleich die Schuld der AfD gleich als gegeben mitschickt - Chrupalla antwortet, welche denn. Dann kommt natürlich nichts. Die Moderatorin nimmt die wohl manipulierte Schülerin gleich aus dem Schussfeld und gibt das Wort an die linke Kipping, die gleich wieder die Leier der ewigen angeblichen Radikalisierung der AfD wiederholt. Nichtig, substanzlos, aber die verdummte deutsche Merhheitsgesellschaft schluckt das.

Dabei ist es eigentlich nur zu offensichtlich, dass die "Linken" eigentlich nur oberflächliche Phrasen, aber kein ganzheitliches Konzept haben. Voller Widersprüche, wie man einerseits für Homo- und Quer Gleichberechtigung ist (man müsste eigentlich von Pamperung sprechen, die manchem dieser Gruppen bisweilen peinlich ist), andererseits für Islamhofierung, die, einmal an der Macht, Ratzfatz mit dem ganzen LGBTQ+ Zeug aufräumen werden, so es dazu kommt, was ich nicht hoffe.

Würde man Multikulti ernst nehmen, müsste man darauf achten, dass die Zuwanderung ausgewogen wäre, und nicht nur aus einem Kulturraum, der zudem mehr Probleme bereitet als alle anderen Kulturen, etwa diejenigen aus Fernost.

Und unglaublich, die Energiepreise schiessen durch die Decke, aber nach der Kernkraftwerkabstellung nun auch die Abstellung von Kohlekraftwerken: https://apollo-news.net/44-gigawatt-ohne...zu-ostern/ Nicht genug, dass der Bürger unter den hohen Energiekosten stöhnt, aber auch die Industrie abwandert da in Deutschland neben den hohen Löhnen nun auch noch exorbitanten Energiepreise da sind. Und damit auch die Preise in ganz Europa anhebt. Vielen Dank ihr dummlinken Deutschen.

Ich meine, alles, was die heutigen Linken machen, macht dann Sinn, wenn man davon ausgeht, dass die Deutschland und in der Folge auch Europa zerstört werden soll. Die meisten Grünen machen das wohl aus Dummheit, aber Habeck denke ich, macht das in vollem Bewusstsein.
Vor 7 Jahren gab es in Deutschland einen SPD-Kanzlerkandidaten, der in den Medien unwahrscheinlich gepuscht wurde.
Die Zustimmung in seiner Partei war buchstäblich 100-prozentig.
Es war der künftige Wahlsieger, klare Sache.

Dann geschah etwas Unerwartetes, in allen folgenden Landtagswahlen ließ die SPD Federn,
und man rückte in den Medien langsam aber sicher ab, wer wird sich auch mit einem Verlierer belastenConfused

Er fuhr das bis dahin schlechteste Ergebnis für die SPD in Bundestagswahlen seit 1948 ein, 20,5 %
In den Koalitionsverhandlungen beanspruchte er den Posten des Außenministers für sich.
Die Partei wehrte sich dagegen. Erfolgreich.

Martin Schulz war als Bundespolitiker erledigt.

Außer in der biblischen Karwoche
vom Palmsonntag bis zum Karfreitag
ist das Hosianna -Kreuzigt ihn vermutlich nie so schnell aufeinander gefolgt.
Eine "grandiose" Leistung der Medien.

Mal sehen was aktuell passiert.
Gestern war ja europaweit die EU-Wahl, hier möchte ich die österreichischen EU-Wahlen kurz analysieren.

Ergebnis:

1. FPÖ 25,4% (+8,2%)
2. ÖVP 24,5% (-10,0%)
3. SPÖ 23,2% (-0,7%)
4. Grüne 11,1% (-3%)
5. Neos 10,1%

6. KPÖ 3%
7. DNA 2,7%


Meine Analyse:

-FPÖ: Die Freiheitlichen holten zum ersten mal in ihrer Geschichte Platz 1 bei einer Bundeswahl (jetzt außer bei der Präsidentschaftswahl). Ein beachtenswerter Erfolg der FPÖ. Meine Erklärung: Es gelang ihnen gut Probleme aufzuzeigen, EU-Gegner und Gegner der derzeitigen Ukrainepolitik auf sich zu vereinen. Aus Sicht der Freiheitlichen ein großer Erfolg, auch wenn Spitzenkandidat Vilimsky im Prinzip ein noch größerer Abstand vorausgesagt wurde.

-ÖVP: Die ÖVP verlor 10%, dennoch ist der Abstand zum erstplatzierten relativ gering. Eine Erklärung dafür ist der relativ hohe Anteil an Stammwähler. Dennoch sind -10% schon ein heftiger Schlag für die Partei und EU-Spitzenkandidat Lopatka. Nun wird Bundeskanzler Nehammer wohl das Duell um Platz 1 gegen die FPÖ ausrufen.

-SPÖ: Nicht von der Schwäche der Regierungsparteien profitieren konnten die Sozialdemokraten, man holte sogar ein leichtes Minus. Auch wenn man nicht so weit weg von den vorderen 2 Parteien ist, so wurde man doch nur Dritter.
Meine Erklärung ist zum Teil auch ein unspektakulärer Wahlkampf von Spitzenkandidat Schieder gewesen. Man fiel kaum auf.

-Grüne: Die Grünen sind dafür sehr stark aufgefallen, zahlreiche Skandale rund um Spitzenkandidatin Schilling machten die Runde (verschlimmert durch ein schwaches Krisenmanagement). Wohl deshalb und auch wegen der Regierungsbeteiligung verlor man 3%. Immerhin der von manchen vorhergesagte Totalabsturz traf nicht ein.

-Neos: Die Neos brauchten nach zuletzt mäßigen Ergebnissen einen Erfolg dringend notwendig und diesen brachte das Team mit Spitzenkandidat Exjournalist Brandstätter auch.
Die Neos fuhren einen extreme Pro-EU-Kurs was ihr Wählerpotential zwar einerseits begrenzte, andererseits hatten sie damit eine gewisse Schicht die nur sie ansprachen.

-KPÖ: Die KPÖ mit Spitzenkandidat Parteichef Hopfgartner (oft wird Schweiger als Parteichef genannt, meine Wissens ist aber Hopfgartner tatsächlich der Parteichef) holten mit 3% ihr bestes Bundeswahlergebnis seit Jahrzehnten. Dennoch reichte es nicht aus um ein Mandat zu holen.
Meine Erklärung: Die Kleinparteien wurden von den Medien um einiges weniger beachtet, als die großen. Hopfgartner (der schon 2009 Spitzenkandidat bei der EU-Wahl war) ist wenigen ein Begriff, auch wenn die KPÖ durchaus auffällige Plakate mit dem eingängigen Slogan: "Wohnen statt Kanonen" hatte.

-DNA: Die DNA kommt aus der Bewegung der Covidmaßnahmengegner, bis vor kurzem war die Partei und ihre Spitzenkandidatin Hubmer-Mogg niemanden ein Begriff. Umso erstaunlicher ist es, dass man trotzdem 2,7% holte.
Kurz versuche ich hier auch das Ergebnis in Deutschland zu analysieren, ich muss hier aber anmerken, dass ich mich in der deutschen Innenpolitik weit weniger auskenne, als in der von Österreich.

-Ergebnis:

1. CDU/CSU 30% (+1,1%)
2. AfD 15,9% (+4,9%)
3. SPD 13,9% (-1,9%)
4. Grüne 11,9% (-8,6%)
5. BSW 6,2% (neu)
6. FDP 5,2% (-0,2%)
7. Linkspartei 2,7% (-2,8%)
8. Freie Wähler 2,7% (+0,5%)
9. VOLT 2,6% (+1,7%)
10. DIE PARTEI 1,9% (-0,7%)
11. Tierschutzpartei 1,4% (=)
ÖDP, Familie, PdF (haben mit 0,6% ein Mandat)


Kurze Analyse:

-Das der CDU/CSU ein Comeback gelingt, liegt wohl an der schwachen Regierung. Bemerkenswert ist das man mehr als doppelt so stark ist, wie die SPD.

-AfD: Die große Wahlsiegerin ist die AfD und das obwohl die Partei eine sogar unter Rechtspopulisten umstrittene Linie fährt und man (sogar in Österreich) einiges an Skandalen gehört hat. Irgendwo doch eine Überraschung. Ihr gelang es wohl den Frust über die Regierung und die Leute die von der EU wenig begeistert sind, zu nutzen.

-SPD: Schon ein schwaches Ergebnis. Wer war bei der SPD eigentlich Spitzenkandidat.

-Grüne: Die Grünen bekommen wie wohl die anderen Regierungsparteien auch, die Schwache Regierungsperformance zu spüren, nur noch stärker, als die anderen.

-BSW: Ich denke für Sarah Wagenknecht ist es schon mal ein erster großer Erfolg. Immerhin doppelt so stark wie die Linkspartei und bei Bundestagswahlen wäre sie eingezogen. Im Prinzip hat sie die meisten Stimmen dazugewonnen.

-FDP: Blieb zwar fast gleich stark/schwach, aber etwas mehr als 5 Prozent für eine Partei, die den Finanzminister stellt, ist schon schwach.

-Linkspartei: Kein gutes Omen, was den Verbleib im Bundestag betrifft. Immerhin ist die Partei genauso schwach wie die Freien Wähler.

-Freie Wähler und VOLT haben mich beide verwundert. Vor allem letztere.
(10.06.2024 20:10)Ich schrieb: [ -> ]Kurz versuche ich hier auch das Ergebnis in Deutschland zu analysieren, ich muss hier aber anmerken, dass ich mich in der deutschen Innenpolitik weit weniger auskenne, als in der von Österreich.

-Ergebnis:

1. CDU/CSU 30% (+1,1%)
2. AfD 15,9% (+4,9%)
3. SPD 13,9% (-1,9%)
4. Grüne 11,9% (-8,6%)
5. BSW 6,2% (neu)
6. FDP 5,2% (-0,2%)
7. Linkspartei 2,7% (-2,8%)
8. Freie Wähler 2,7% (+0,5%)
9. VOLT 2,6% (+1,7%)
10. DIE PARTEI 1,9% (-0,7%)
11. Tierschutzpartei 1,4% (=)
ÖDP, Familie, PdF (haben mit 0,6% ein Mandat)


Kurze Analyse:

1-Das der CDU/CSU ein Comeback gelingt, liegt wohl an der schwachen Regierung. Bemerkenswert ist das man mehr als doppelt so stark ist, wie die SPD.

2-AfD: Die große Wahlsiegerin ist die AfD und das obwohl die Partei eine sogar unter Rechtspopulisten umstrittene Linie fährt und man (sogar in Österreich) einiges an Skandalen gehört hat. Irgendwo doch eine Überraschung. Ihr gelang es wohl den Frust über die Regierung und die Leute die von der EU wenig begeistert sind, zu nutzen.

3-SPD: Schon ein schwaches Ergebnis. Wer war bei der SPD eigentlich Spitzenkandidat.

4-Grüne: Die Grünen bekommen wie wohl die anderen Regierungsparteien auch, die Schwache Regierungsperformance zu spüren, nur noch stärker, als die anderen.

5-BSW: Ich denke für Sarah Wagenknecht ist es schon mal ein erster großer Erfolg. Immerhin doppelt so stark wie die Linkspartei und bei Bundestagswahlen wäre sie eingezogen. Im Prinzip hat sie die meisten Stimmen dazugewonnen.

6-FDP: Blieb zwar fast gleich stark/schwach, aber etwas mehr als 5 Prozent für eine Partei, die den Finanzminister stellt, ist schon schwach.

7-Linkspartei: Kein gutes Omen, was den Verbleib im Bundestag betrifft. Immerhin ist die Partei genauso schwach wie die Freien Wähler.

8-Freie Wähler und VOLT haben mich beide verwundert. Vor allem letztere.

zu 1 die CDU ist nur stabilisiert auf geringen Niveau, mehr nicht. Comeback würde bedeuten, das sie an die 40 % Marke kratzen , die früher eine Selbstverständlichkeit war.

zu2.Die AfD hat einer der größten Kampagnen auf allen Ebenen gegen eine Oppositionspartei in der BRD hinter sich (wird ja weitergemacht) , die jemals gefahren wurde. Sogar die "Rote Socken" Kampagne gegen die damalige SED/PDS war nur dagegen ein laues Lüftchen . Skandale wurden von den Medien hochjejazzt, richtig dahinter war da eher nichts. Das haben die Menschen , besonders im Osten schnell begriffen. Die Überrachung ist das man trotz dieser Kampagnen nur ca. 4 % gegenüber den Umfragen einbüßte und sich verbessern konnte.

zu 3. Die SPD hat die volle Wucht der desaströsen Politik abbekommen, Erkenntnis daraus ? Wir machen so weiter...

zu 4. Das selbe wie bei der SPD, nur noch in den Großregionen können sie sich mit ihrer Klientel noch halten, das sie überhaupt noch soviel Stimmen nach dieser Politik bekommen , zeigt das ihre Klientel hinter der Partei steht.

zu5. BSW ist im Augenblick eine 1Mann/Frau Partei ohne großes Programm, kommt noch.
Aus dem Stand Protestwähler und Abtrünnige abgeholt, aber noch eine Linke Partei ob das gut geht ?

zu6. Die FDP ist Mitverantwortlich über 5 % sehr gut, für eine Wende in diesem Lande aber nicht ausreichend. Die Frage ist dann beim Wähler warum eine Stimme an die FDP verschenken ?

zu7. Die Linke hat massiv an das BSW verloren, die haben ihren Augen nicht getraut.
Bisher hört man nichts mehr von Wahlaufarbeitung, die scheinen richtig paralysiert zu sein.

zu 8. Volt hat seine Wähler überwiegend aus den Jüngeren Menschen gezogen, das sind aber die größte Wechselwähleranteile.
Zitat:zu 1 die CDU ist nur stabilisiert auf geringen Niveau, mehr nicht. Comeback würde bedeuten, das sie an die 40 % Marke kratzen , die früher eine Selbstverständlichkeit war.

Das ist heute nicht mehr erreichbar, das war zu den Zeiten, als es mow 2 Parteien gab und 2 die zwischen 8 und 15 % erreichten.

Zitat:zu2.Die AfD hat einer der größten Kampagnen auf allen Ebenen gegen eine Oppositionspartei in der BRD hinter sich (wird ja weitergemacht) , die jemals gefahren wurde. Sogar die "Rote Socken" Kampagne gegen die damalige SED/PDS war nur dagegen ein laues Lüftchen . Skandale wurden von den Medien hochjejazzt, richtig dahinter war da eher nichts. Das haben die Menschen , besonders im Osten schnell begriffen. Die Überrachung ist das man trotz dieser Kampagnen nur ca. 4 % gegenüber den Umfragen einbüßte und sich verbessern konnte.

Da muss ich auch widersprechen, die Grünen stießen lange Zeit auch auf große Ablehnung, die beiden "Großen" von damals, SPD und CDU erklärten unisono, dass eine Koalition mit der RAF-Nachfolgepartei (dafür hielt man sie) ein absolutes "NO GO" wäre.
und später: Wind of change Big Grin
Wobei, nicht zu vergessen, ohne "Bündnis 90" wären die Grünen 1990 in der Versenkung verschwunden. Ergo: Auch die Grünen haben entscheidende Wurzeln in den neuen Ländern.
(27.06.2024 16:09)Suebe schrieb: [ -> ]
Zitat:[quote]
zu2.Die AfD hat einer der größten Kampagnen auf allen Ebenen gegen eine Oppositionspartei in der BRD hinter sich (wird ja weitergemacht) , die jemals gefahren wurde. Sogar die "Rote Socken" Kampagne gegen die damalige SED/PDS war nur dagegen ein laues Lüftchen . Skandale wurden von den Medien hochjejazzt, richtig dahinter war da eher nichts. Das haben die Menschen , besonders im Osten schnell begriffen. Die Überrachung ist das man trotz dieser Kampagnen nur ca. 4 % gegenüber den Umfragen einbüßte und sich verbessern konnte.

Da muss ich auch widersprechen, die Grünen stießen lange Zeit auch auf große Ablehnung, die beiden "Großen" von damals, SPD und CDU erklärten unisono, dass eine Koalition mit der RAF-Nachfolgepartei (dafür hielt man sie) ein absolutes "NO GO" wäre.
und später: Wind of change Big Grin
Wobei, nicht zu vergessen, ohne "Bündnis 90" wären die Grünen 1990 in der Versenkung verschwunden. Ergo: Auch die Grünen haben entscheidende Wurzeln in den neuen Ländern.

Die Grünen/Bündnis 90 hatten mediale Kampagnen auszuhalten ? Die wurden doch medial hofiert bis zum geht nicht mehr (Ausnahme Bild). von NGO's , Kirchen und Gewerkschaften ganz zu Schweigen.
Vom Bündnis 90 ist doch keiner mehr übrig, (fast) alle ausgetreten und z.B. in der kommunalen Ebene gar nicht mehr aufzufinden. Frau Lemcke (Grüne der DDR) und Frau Göring-Eckart sind die Einzigen die von damals übrig geblieben sind, das war im Bündnis 90 die" dritte Reihe" die kannte Keiner.
Die führenden Köpfe vom Bündnis 90 sind sehr schnell verschwunden als sie sahen was die Grünen (West) für ein Haufen waren.
(27.06.2024 16:44)solon schrieb: [ -> ]
(27.06.2024 16:09)Suebe schrieb: [ -> ]
Zitat:[quote]
zu2.Die AfD hat einer der größten Kampagnen auf allen Ebenen gegen eine Oppositionspartei in der BRD hinter sich (wird ja weitergemacht) , die jemals gefahren wurde. Sogar die "Rote Socken" Kampagne gegen die damalige SED/PDS war nur dagegen ein laues Lüftchen . Skandale wurden von den Medien hochjejazzt, richtig dahinter war da eher nichts. Das haben die Menschen , besonders im Osten schnell begriffen. Die Überrachung ist das man trotz dieser Kampagnen nur ca. 4 % gegenüber den Umfragen einbüßte und sich verbessern konnte.

Da muss ich auch widersprechen, die Grünen stießen lange Zeit auch auf große Ablehnung, die beiden "Großen" von damals, SPD und CDU erklärten unisono, dass eine Koalition mit der RAF-Nachfolgepartei (dafür hielt man sie) ein absolutes "NO GO" wäre.
und später: Wind of change Big Grin
Wobei, nicht zu vergessen, ohne "Bündnis 90" wären die Grünen 1990 in der Versenkung verschwunden. Ergo: Auch die Grünen haben entscheidende Wurzeln in den neuen Ländern.

Die Grünen/Bündnis 90 hatten mediale Kampagnen auszuhalten ? Die wurden doch medial hofiert bis zum geht nicht mehr (Ausnahme Bild). von NGO's , Kirchen und Gewerkschaften ganz zu Schweigen.
Vom Bündnis 90 ist doch keiner mehr übrig, (fast) alle ausgetreten und z.B. in der kommunalen Ebene gar nicht mehr aufzufinden. Frau Lemcke (Grüne der DDR) und Frau Göring-Eckart sind die Einzigen die von damals übrig geblieben sind, das war im Bündnis 90 die" dritte Reihe" die kannte Keiner.
Die führenden Köpfe vom Bündnis 90 sind sehr schnell verschwunden als sie sahen was die Grünen (West) für ein Haufen waren.

wiki zur Bundestagswahl 1990

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_1990

nicht die "führenden Köpfe" die Stimmen brauchte man
Dies ist allerdings richtig.
Ab heute ist bekannt welche Parteien bei der Nationalratswahlen 2024 antreten werden. Ich schreibe hier kurz über diese:


-ÖVP: Die ÖVP holte 2019 über 37 Prozent, es wird davon ausgegangen das man dieses mal stark verlieren wird und nur noch ein Ergebnis zwischen 20 und 25 Prozent holen wird. Spitzenkandidat ist Bundeskanzler Nehammer, aus Liste 2 tritt Claudia Plakolm an (bisher Staatssekretärin), dahinter die Minister Brunner (der aber EU-Kommissar wird) und Edstaller.

-SPÖ: Die SPÖ hat sich seit ihrem Tief 2019 neu aufgestellt. Ihr wird ein Rennen um Platz 2 vorausgesagt (im Moment ist die ÖVP leicht stärker). Spitzenkandidat ist der Traiskirchner Bürgermeister und Parteichef Babler, auf den Plätzen dahinter liegt die 2. Nationalratspäsidentin Bures, ein wichtiger Gewerkschaftsfunktionär (Muchitsch) und die Frauenvorsitzende der Sozialdemokraten.

-FPÖ: Die Freiheitlichen sind im Hoch, Platz 1 scheint im Bereich des Möglichen. Spitzenkandidat ist Bundesparteichef Kickl (dieser war schon unter Strache lange die zweitwichtigste Person in der Partei), vor Susanne Fürst und Generalsekretär Hafenegger. Auffällig ist das man dieses mal doch das System ein Mann und dann eine Frau, dann wieder ein Mann....fährt.

-Grüne: Die Grünen waren seit 2019 mit der ÖVP in einer Regierung. Ihnen wird ein Rennen mit den Neos um Platz 4 um 8 bis 11% herum vorausgesagt. Wie bei der letzten Wahl ist bei der Ökopartei (Vizekanzler) Kogler der Spitzenkandidat, dahinter kommen die Ministerinnen Gewessler und Zadic, sowie Klubobfrau Maurer.

-Neos: Die Neos duellieren sich mit den Grünen um Platz 4. Nach einigen schlechten Resultaten bei Wahlen, kamen die relativ guten bei der EU-Wahl. Spitzenkandidatin ist wie 2019 Parteichefin Meinl-Reisinger, vor Krisper und Schellhorn (der wieder in die Politik zurückkehren wird).


Bisher nicht im Nationalrat, aber Bundesweit antretend:

-KPÖ: Die KPÖ war in den letzten Jahren halbwegs erfolgreich, man zog in Salzburg in den Landtag ein (und ist nun in 2 von 9 Landtagen) und stellt in Graz die Bürgermeisterin. Bei Umfragen liegt man bei ca. 3 bis 4 Prozent (4% sind in Österreich die Einzugshürde).
Spitzenkandidat ist Tobias Schweiger (einer der Bundessprecher der Partei), vor einer Pflegerin.

-Die Bierpartei: Die Bierpartei trat 2019 nur in Wien an, bei der letzten Bundespräsidentenwahl trat ihr Parteichef, der Punkrocksänger Marco Pogo an. Er war relativ erfolgrech. Ein Erfolg der sich laut Umfragen wiederholen könnte: man liegt bei 4-7% (teilweise auch 8%). Aus der Satirepartei ist ernst geworden.
Neben dem Spitzenkandidaten sind die meisten Kandidaten bisher den meisten Leuten unbekannt.

-Liste Petrovic: Madeleine Petrovic war bis 1995 die Chefin der Grünen, danach lange Zeit die der Niederösterreichischen Grünen. Nun tritt sie mit einer eigenen Liste an. Von den Grünen zeigt sie sich enttäuscht und vor allem in der Covidpolitik weicht man erheblich von diesen ab. Die Liste Petrovic ist eine Covidmaßnahmenkritische Partei.

-Keine/Der Wandel: Die Partei "der Wandel" tritt dieses mal unter dem Namen "Keine von denen" an. Die Linke Partei erhofft sich damit wohl Nichtwähler und Protestwähler anzusprechen.


Nur in einzellnen Bundesländern treten an:

-MFG: Die Covidmaßnahmenkritische Partei, sorgte bei der Oberösterreichwahl für Aufsehen. Doch die letzten Wahlen gelang ihr kein Erfolg bei Wahlen und auch in dem Umfragen. Man tritt in 7 Bundesländern an (nicht im Burgenland und Kärnten).

-Liste GAZA: Die Partei hat meines Wissens hauptsächlich die Aufmerksamkeit für den Konflikt im Nahen Osten als Thema (habe mich aber noch nicht genauer mit der Partei auseinandergesetzt). Sie steht in 7 Bundesländern zur Wahl (nicht in Kärnten und nicht in Salzburg).

-Die Gelben: Sind eine Liste aus mehreren Bürgerlisten. Auch Ex-Liste Burgenlandchef Kölly und auch BZÖ-Kärntenlandesparteichef Nikel sind dabei, dennoch schafft es die Covidmaßnahmenkritische Partei nur im Burgenland anzutreten.
Danke für die sachliche Auflistung.
Ca 1 Monat ist es noch bis zur Nationalratswahl in Österreich. Zeit für eine kurze Zwischenanalyse der jeweiligen Wahlkämpfe:

-ÖVP: ,"Die Mitte stärken" ist der Slogan der ÖVP. Man wendet sich also relativ bewusst an die Stammwähler die sich als Mitte sehen. Dazu passend auch der relativ unspektakuläre Wahlkampf der Partei. Man hofft wohl genug Stammwähler zu mobilisieren um doch noch Platz 1 zu holen oder wenigstens Platz 2.

-SPÖ: Kaum einer Partei gelingt es solche Wahlkämpfe zu führen wie den Sozialdemokraten. Damit meine ich weniger Sachen wie das nichtssagend Motto "mit Herz und Hirn" sondern mehr Skandale (zugegeben auf komunaler Ebene), Parteiinterne Kritik die man schön nach außen trägt (die Listenzweite kritisiert den Parteichef)....Kurz gesagt die SPÖ schafft sich selbst ihre schweren Bedingungen für ihren eigenen Wahlkampf.

-FPÖ: Der FPÖ Wahlkampf ist voll auf die Person Kickl ausgelegt der den Wählern "5 gute Jahre" verspricht. Bei Umfragen stehen die Freiheitlichen klar auf Platz 1, daher stellt man auch den Kanzleranapruch, auch wenn nicht klar ist ob Kickl einen Koalitionspartner finden wird, selbst wenn er erster wird. Das Wirtschaftsprogramm der Freiheitlichen ist dem der ÖVP zumindest so nahe, dass diese die FPÖ beschuldigt kopiert zu haben.

Fortsetzung folgt.....
(31.08.2024 16:56)Ich schrieb: [ -> ]Ca 1 Monat ist es noch bis zur Nationalratswahl in Österreich. Zeit für eine kurze Zwischenanalyse der jeweiligen Wahlkämpfe:


-FPÖ: Der FPÖ Wahlkampf ist voll auf die Person Kickl ausgelegt der den Wählern "5 gute Jahre" verspricht. Bei Umfragen stehen die Freiheitlichen klar auf Platz 1, daher stellt man auch den Kanzleranapruch, auch wenn nicht klar ist ob Kickl einen Koalitionspartner finden wird, selbst wenn er erster wird. Das Wirtschaftsprogramm der Freiheitlichen ist dem der ÖVP zumindest so nahe, dass diese die FPÖ beschuldigt kopiert zu haben.

Fortsetzung folgt.....

-Die Grünen: setzen bei ihrem Wahlkampf wieder auf das Stammthema "Klima" als eindeutiges Hauptthema. Klimatiket (ein Ticket um ca 1.000 Euro jährlich für alle Öffis in Österreich) und andere Klimanaßnahmen das könnte ohne die Grünen bald wieder Geschichte sein, so die Botschaft.
Einerseits ist das Klimathema ein authentisches, andererseits wird man damit wohl auch nur Stammwähler ansprechen. Auffällig: auch vor Streit mit dem Koalitionspartner schreckt man nicht zurück. Das Motto der Grünen heißt "für Vernunft und Zuversicht".

-Neos: Zumindest wo ich wohne gibt es noch wenige Plakate der Neos. Insgesamt fordert man Reformen ein. Bei Interviews stellt man sich gerne als Wirtschaftspartei da und kritisiert fehlende Reformen, trotz massiver Probleme. Man merkt auch, dass sich die Neos eine Regierungsbeteiligung in einer 3er Koalition erhoffen.

Fortsetzung folgt.....
(31.08.2024 17:17)Ich schrieb: [ -> ][quote='Ich' pid='77063' dateline='1725116203']
Ca 1 Monat ist es noch bis zur Nationalratswahl in Österreich. Zeit für eine kurze Zwischenanalyse der jeweiligen Wahlkämpfe:

-Neos: Zumindest wo ich wohne gibt es noch wenige Plakate der Neos. Insgesamt fordert man Reformen ein. Bei Interviews stellt man sich gerne als Wirtschaftspartei da und kritisiert fehlende Reformen, trotz massiver Probleme. Man merkt auch, dass sich die Neos eine Regierungsbeteiligung in einer 3er Koalition erhoffen.

Fortsetzung folgt.....

-Bierpartei: Für relativ wenig Aufsehen gesorgt hat bisher die Bierpartei. Auf Puls 4 gab der Spitzenkandidat ein relativ nichtssagendes Sommerinterview. Die Inhalt der Partei sorgten nicht für größere Schlagzeilen, personell kennt man nur den Parteichef und Spitzenkandidaten. Auf der Facebookseite der Partei findet man teilweise ernsthaftes, teilweise "Spaßwahlkampf". In den Umfragen steht man bei 4 bis 5 Prozent. Plakate hat man nur eines pro Bundesland.

-KPÖ: Politikergehälter, Wohnen und Pflege sind die Themen die, die KPÖ anspricht. "Für leistbares Wohnen " und "runter mit den Politikergehältern" steht auf den Plakaten der Partei. Wahlkampfstart war mit einer Aktion vor dem Parlament.
Kurz, mit den beschränkten Mitteln der Partei versucht man alles um über 4 Prozent zu kommen.
Dem entgegen steht die Konkurenz durch "Keine/der Wandel" und der Bierpartei, sowie sie geringe Medienaufmerksamkeit und die geringe Bekanntheit des Spitzenkandidaten.

-Liste Petrovic: Noch keine Plakate habe ich von dieser Liste gesehen. Man wirbt mit Umweltschutz um ehemalige Grünwähler (die Spitzenkandidatin war in den 90ern Parteichefin der Grünen) und um Leute die mit der Covidpolitik unzufrieden sind. Die Umfragen geben der Partei kaum Chancen auf den Einzug.

-Keine/Der Wandel: konnte bisher nur mit dem Parteinamen "Keine" für Aufmerksamkeit sorgen. Die Umfragen geben der Partei, sowie den 3 nicht Bundesweit antretenden Parteien kaum Chancen.
Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind im Rahmen der Vorhersagen geblieben.

Meine Meinung dazu:
Man kann das Wählervolk halt auch nur eine gewisse Zeit „verhohnepiepeln“ dann wird das geschnallt und abgestraft.
Der Messer-Mörder von Solingen:
Man wollte ihn rechtskonform abschieben, er war aber nicht zu Hause....
Dann hat man es gelassen.
Was denkt da der Wähler? DIE wollen doch gar nicht abschieben.

In einer BW-Kreisstadt in einer Asylanten-Unterkunft vermutet ein Algerier, dass ihm ein Marokkaner einen nennenswerten Geldbetrag gestohlen hat. Er beginnt den Marokkaner zu durchsuchen, der verletzt ihn mit einem Taschenmesser schwer. Der Diebstahls-Verdacht des Algeriers bestätigt sich dann durch die herbeigerufene Polizei.
Was denkt da der Wähler:
1. Was soll das ganze blöde Gezerrfe um Messerverbote? Auch ein Taschenmesser kann tödlich sein.
Kaiserin Elisabeth wurde mit einem Dreikantschaber umgebracht. Bei einer Mordabsicht tut es doch im Zweifelsfall auch ein Schraubenzieher.
2. Weder der Marokkaner noch der Algerier haben irgendeinen Anspruch auf Asyl, denen tut in den Heimatländern kein Mensch aus politischen Gründen etwas. Warum sind sie dann Jahre hier????

Verschärfte Abschiebung?????????????? Verschärfte Verhohnepiepelung!


Wer will sich da noch über Wahlergebnisse wundern?
In Illerkirchberg, das ist bei Ulm, hat vor einigen Jahren einer mit 4 "Kumpanen" eine 14-jährige über Stunden vergewaltigt.
Ermittelt hat er ein paar Jahre Knast abbekommen.
Die hat er abgesessen.
Nach der Haftverbüßung kam er wieder nach Illerkirchberg... es würde keinen anderen Platz geben, wo man ihn unterbringen könne.
Was da in Illerkirchberg los war, kann man sich vermutlich vorstellen.
Irgendwo mangelnder Respekt vor den Gefühlen der Opfer würde ich mal sagen.

Der war jetzt einer der 28 nach Kabul abgeschobenen.

Und was geht heute durch die Medien?
Ein Rechtsanwalt hat verkündet, er würde ihn zurückholen, die Abschiebung wäre nicht rechtens, da er binnen kurzem Vater werden wird.

Weiter, kein Kommentar mehr.
Morgen finden in Österreich die Nationalratswahlen statt, noch einmal kurz Zeit um auf die Lage und den Wahlkampf der Parteien zu blicken.


-Die ÖVP wird ihr Ergebnis von 37% auf keinem Fall halten können. Dennoch wird man wohl auf Platz 2, eventuell sogar Platz 1 landen, wenn man den Umfragen glauben darf, wenn auch eher mit 24 - 26%. Und vermutlich wird man der nächsten Regierung angehören (die ÖVP ist bei uns seit den 1980ern in der Regierung).

Im Wahlkampf setzte man stark auf die Wähler der Mitte und auch auf Kandidaten aus der Region.

-Die SPÖ droht zum ersten mal in der Geschichte der 2. Republik auf Platz 3 zu rutschen. Bei Umfrage steht man zwischen 19 und 24%. Wobei letzteres schon (aus SPÖ Sicht) sehr optimistisch ist. Spitzenkandidat und Parteichef Babler ist in der Partei selbst nicht unumstritten, was man auch im Wahlkampf nicht komplett abstellen konnte.

-Die FPÖ hat gute Chancen zum ersten mal in ihrer Geschichte auf Platz 1 zu langen. 24- 30% ist das Spektrum in dem man sich bei Umfragen bewegt, wobei erster Wert sehr pessimistisch (aus Sicht der Freiheitlichen Partei) ist. Außerdem hat man gute Chancen das bisher beste Wahlergebnis der Parteigeschichte (1999: Nicht ganz 27%) zu holen.

Im Wahlkampf setzte Parteichef Kickl vor allem auf Protestwähler.

-Die Grünen: Setzten stark auf ihr Stammthema "Klima", Spitzenkandidat ist Vizekanzler Werner Kogler. Der Partei werden 7-11% Vorausgesagt, also weniger als 2019 wo man bei 14% lag.

-Die Neos: Sind die stärkste Konkurrenz der Grünen, auch ihnen werden ca. 7-11% vorrausgesagt. Bis zum Hochwasser hatten sie die Nase leicht vorne. Im Vordergrund des Nationalratswahlkampfs stand Parteichefin Meinl-Reisinger und der offensichtliche Wunsch in die Regierung zu kommen.

-Die Bierpartei: Auch wenn ich um Neutralität bemüht bin, muss man sagen das die Bierpartei, der Anfangs gute Chance gegeben wurde, im Wahlkampf kaum vorkam. Bei Aufritten agierte der Parteichef relativ inhaltsleer. Mittlerweile steht man bei Umfragen bei 3%, die 4% Hürde, die in Österreich gilt, ist also noch in Reichweite.

-KPÖ: Die KPÖ führte mit ihren begrenzten Mitteln einen sehr engagierten Wahlkampf. Dennoch Spitzenkandidat Schweiger ist vielen noch immer unbekannt. Bekannter ist da schon der Inhalt der Partei. Man stellte das Wohnthema hervor und unterschrieb das man wie in den Landtagen und Stadträten nicht mehr als ein Facharbeitergehalt beziehen werde (der Rest wird für soziale Zwecke gespendet). Bei Umfragen liegt man bei 3%, ist also auch nicht so weit weg von der 4%-Hürde.

-Liste Petrovic: Die ehemalige Grünen Chefin thematisierte im Wahlkampf Themen wie Frieden, Umwelt, aber auch die Covidmaßnahmen, denen man kritisch gegenübersteht.
In Umfragen steht man bei 1-2%.

-Der Wandel/Keine: Die Partei die als "Keine von denen" zur Wahl steht, führte einen relativ unauffälligen Wahlkampf. Bei den Auftritten im Fernsehen agierte man zum Teil Souverän, zum Teil führte man aber auch einige utopische Ideen an (Streifenpolizei ohne Waffen, Förderung von Zeppelinen, niemand soll mehr als 10 Wohnungen besitzen dürfen - das blieb zumindest bei mir hängen).

Nicht Bundesweit antreten werden Liste Gaza, MFG (Covidmaßnahmenkritische Partei die in Oberösterreich im Landtag sitzt) und die Gelben (die nur in einem Bundesland antreten).
Spannend wird auch wer Österreich künftig Regieren wird. Hier bieten sich folgende Koalitionsvarianten an:

-FPÖ-ÖVP: Bundeskanzler Nehammer schließt eine Koalition mit der FPÖ unter Parteichef Kickl aus. Kickl wird wohl kaum weichen. Es könnte aber sein, das Nehammer im Falle einer zu hohen Niederlage gehen muss, dann könnte es zum dritten mal in der Geschichte eine Regierung aus Blauen und Schwarzen geben.

-ÖVP-SPÖ-Grüne/Neos: Nehammer könnte im Falle von Platz 2 seinen Kanzlersessel retten, indem er mit der SPÖ und noch einem Partner zusammengeht. Wäre die SPÖ zweiter, würden sie wohl lieber mit den Grünen Koalieren, wäre die ÖVP zweiter (was angesichts der Umfragen realistischer erscheint) würde man wohl eher mit den Neos zusammengehen, denn mit den Grünen gab es zuletzt doch gewaltige Konflikte.

-ÖVP-SPÖ: Sollten Bierpartei und KPÖ sehr stark werden, aber knapp den Einzug nicht schaffen, könnte es passieren das sich diese Variante ausgeht, vorausgesetzt die beiden Parteien wären ebenfalls relativ stark.


Es wird also spannend werden, morgen.
Komme leider erst jetzt dazu über die Wahl in Österreich 2024 zu schreiben und sie etwas zu analysieren:


-Das Ergebnis:

1. FPÖ 28,85% (+12,68%)
2. ÖVP 26,27% (-11,19%)
3. SPÖ 21,14% (-0,04%)
4. Neos 9,14% (+1,04%)
5. Grünen 8,24% (-5,66%)
6. KPÖ 2,39% (+1,70%)
7. Bierpartei 2,02% (+1,92%)
8. LMP 0,58% (Neu)
9. Keine/Der Wandel 0,57% (+0,11%)
10. MFG 0,41% (Neu)
11. Liste Gaza 0,40% (neu)
12. Die Gelben weniger als 0,01% (neu)


Meine Analyse:

Die Freiheitlichen haben nicht nur Platz 1 geholt zum erste mal in der 2. Republik, sondern auch das beste Ergebnis ihrer Geschichte übertrumpft (das war bisher 26,9% mit Haider/Prinzhorn 1999). Der Frust nach so vielen Krisen sitzt tief und es scheint so als würden viele Österreicher Herbert Kickl als echte Alternative sehen, außerdem war die Themenlage lange Zeit sehr gut für die Freiheitlichen.

Die ÖVP: Verlor mehr als 11% und damit so viel wie kaum eine Partei zuvor. Der Hype um Sebastian Kurz brachte ihr bei der letzten Wahl ca. 37% ein, Nehammer konnte den Hype nicht wiederbeleben, im Gegenteil machte sich mit so manchen Sagern eher Gegner. Es sieht aber so aus, als wenn Nehammer als Parteichef bleibt.

Die SPÖ: Hat im Prinzip kaum verloren, ist aber einer der großen Verlierer. Man hätte sich weit mehr erhofft und fällt statt dessen (wie die Umfragen der letzten Zeit vorhergesagt haben) auf Platz 3 zurück, zum ersten mal in der 2. Republik. Spitzenkandidat Andreas Babler fuhr einen sehr linken Kurs – konnte aber damit scheinbar nicht mobilisieren, geschweige dem den anderen Parteien stimmen wegnehmen. Ein Grund waren wohl auch die Streitigkeiten in der Partei, die sogar im Wahlkampf noch eine Rolle spielten. Babler bleibt, doch ob er sich langfristig halten kann, wird sich erst zeigen).

Fortsetzung folgt......
(08.10.2024 12:34)Ich schrieb: [ -> ]Komme leider erst jetzt dazu über die Wahl in Österreich 2024 zu schreiben und sie etwas zu analysieren:


-Das Ergebnis:

1. FPÖ 28,85% (+12,68%)
2. ÖVP 26,27% (-11,19%)
3. SPÖ 21,14% (-0,04%)
4. Neos 9,14% (+1,04%)
5. Grünen 8,24% (-5,66%)
6. KPÖ 2,39% (+1,70%)
7. Bierpartei 2,02% (+1,92%)
8. LMP 0,58% (Neu)
9. Keine/Der Wandel 0,57% (+0,11%)
10. MFG 0,41% (Neu)
11. Liste Gaza 0,40% (neu)
12. Die Gelben weniger als 0,01% (neu)


Meine Analyse:


Fortsetzung folgt......

Die Neos sahen sich als große Wahlgewinner. Sie haben etwas mehr als 1% dazugewonnen und die Grünen überholt. Ein kleiner Erfolg für Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger. Man holte wohl Wähler von Grünen und ÖVP.

Die Grünen: Die Grünen holten 2019 das best Ergebnis ihre Geschichte und kamen damit auch in die Regierung. 5 Jahre später müssen sie und ihr Spitzenkandidat Werner Kogler eine gewaltige Schlappe einstecken und verlieren mehr als 5%. Nun sind sie die kleinste Partei im Parlament. Werner Kogler bleibt Parteichef, mich persönlich würde es nicht wundern das er, wenn die Grünen nicht in einer Regierung kommen, 2025 nicht mehr zur Obmannwahl antritt und an Leonore Gewessler (der bei den Grünen beliebten, aber nicht bei anderen Parteien nicht unumstrittenen Umweltministerin) abgibt.



Die KPÖ hat den Einzug doch relativ deutlich nicht geschafft, umgekehrt hat man sich ca. vervierfacht. Die Ursachen warum man stärker geworden ist sind das starke Abschneiden bei Wahlen zuletzt und der engagierte Wahlkampf. Die Gründe warum es nichts geworden ist mit dem Einzug sind wohl vielfältig: Weniger Medienaufmerksamkeit als die Großen, ein relativ unbekannter Spitzenkandidat und das Antreten der Bierpartei, wie auch das Antreten von „Keine/Der Wandel“.

Die Bierpartei: Die Bierpartei erhoffte sich den Einzug. Meiner Meinung nach hat man diesem aber mit einem relativ schwachen Wahlkampf vertan. Bis zum Schluss wusste man nicht, wofür die Partei eigentlich steht.
Überraschend war für mich das Ergebnis in Wien, dachte hier würde man stark sein und damit eventuell bei der nächsten Wienwahl einziehen, aber im Gegensatz zur KPÖ gelang auch in Wien kein starkes Ergebnis.


Andere: Die Liste Petrovic (von der ehemaligen Grünenchefin) schnitt für mich überraschend schwach ab. Covidgegner wählten wohl nicht sie, sondern dieses mal FPÖ. Keine/Der Wandel – konnte sich nur ganz leicht gegenüber 2019 steigern – wurde doch nicht als Alternative gesehen.

MFG und Liste Gaza waren ca. gleich stark mit 0,4% und die Gelben (ein Parteienbündnis) traten nur im Burgenland an und holten damit ein schwaches Ergebnis.
Die nun spannende Frage ist die nach der künftigen Koalition. Man muss sagen das Land wirkt etwas Ratlos diesesmal.

Die Varianten die es geben könnte wären:

FPÖ-ÖVP: In diesem Fall würde die ÖVP den Kanzler verlieren, ein Grund weshalb (obwohl sich diese beiden inhaltlich näher sind) die ÖVP es sich gut überlegen wird, ob man mit der FPÖ regiert. Außerdem hat man bei den Wahlen immer beteurt man wird nicht mit der FPÖ koalieren – auch wenn das rein vom Wahlergebnis her, das logischere wäre. Nehammer wäre vermutlich in so einer Koaltionsvariante weg.
Von der ÖVP kommt immer wieder die Forderung, das man mit jemand anders, nicht mit Kickl koalieren könnte. Ich denke jedoch nicht das Kickl einen Schritt zur Seite macht – erstens ging das schon unter Jörg Haider nicht gut, zweitens weiß Kickl genau das er, wenn er nicht regiert, das nächste mal wohl noch stärker sein wird.


ÖVP-SPÖ: Mit großer Mühe ginge sich diese frühere „große Koalition“ nochmals aus, aber da darf nichts schief gehen, weichen ein paar Abgeordnete wo ab (und das ist absolut nicht ausgeschlossen), ist man nicht beschlussfähig.

ÖVP-SPÖ-Neos: 3er Koalitionen sind immer schwierig, dennoch wäre sie eine Möglichkeit. Die ÖVP könnte in diesem Fall den Kanzler (vermutlich Nehammer) trotz ihrer Verluste behalten. Die SPÖ wäre wieder in einer Regierung (ob Babler in dieser auch Vizekanzler sein würde, ist noch unklar). Die Neos würden extrem gerne mitregieren – dennoch ist es in einige Fragen ein sehr ungleiches Dreiergespann, das sich bei Reformen gegenseitig Blockieren könnte – was dann wiederum der FPÖ zugute kommt.

ANDERE:

FPÖ-SPÖ ist so gut wie ausgeschlossen, weshalb die ÖVP trotz massiver Verluste wieder relativ fix in der Regierung ist. ÖVP-SPÖ-Grüne wäre noch eine Möglichkeit, aber die Fronten zwischen ÖVP und Grünen waren zuletzt verhärtet und man tut sich mit Wahlgewinner Neos wohl leichter, als mit den Grünen. Wie gesagt, wenn die Grünen nicht in die Regierung kommen, wird es wohl früher oder später einen Wechsel an der Paretispitze geben.
Neuwahlen wären natürlich auch eine Variante, aber die würden die Lage wohl eher erschweren.

Ich denke mal es werden ÖVP-SPÖ-Neos versuchen ob sie zusammenkommen und wenn nicht wird es FPÖ-ÖVP, so ist zumindest meine Vermutung.
und bei meinen allemannischen Landsleuten in Vorarlberg auch, wie derzeit üblich, schwarz+blau vorne
grün und rot abgekackt.
mal sehen wie es da in der Koalition endet
(14.10.2024 11:39)Suebe schrieb: [ -> ]und bei meinen allemannischen Landsleuten in Vorarlberg auch, wie derzeit üblich, schwarz+blau vorne
grün und rot abgekackt.
mal sehen wie es da in der Koalition endet

Danke für deinen kurzen Bericht. Das die Schwarzen im Tiefschwarzen Vorarlberg vorne sind, war abzusehen. Ebenso das die Blauen auf Platz 2 kommen werden. Die Grünen haben im Moment ohnehin kein Hoch und haben ihren prominenten Spitzenkandidaten (Johannes Rauch) verloren. Die Neos sind zurzeit im Hoch. Die SPÖ ist in Vorarlberg fast traditionell schwach, etwas was sich nicht geändert hat.
Hier in Deutschland geht zur Zeit eine völlig unmögliche Posse ab.
Ich habe den Regierungswechsel zur Großen Koalition Kiesinger/Brandt und die beiden Schmidt zu Kohl und Schröder zu Merkel erlebt, aber derart infame Reden wie jetzt gerade gehalten wurden, gab es zu keinem Zeitpunkt.
Die Politikokratie sollte sich schämen.
Herrlich die beleidigten Gesichter unserer Medienelite nach der Trump Wahl zu sehen.
Wieder einmal konnten sie ihre ganzen Prognosen, Berichteund ihre klaren Vorstellungen vom Wahlausgang in die Tonne treten.
War das ein Vergnügen !
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