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Germanisch/deutsche Dialekte - Druckversion

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Germanisch/deutsche Dialekte - Steppenwolf - 28.07.2012 11:50

Die Wünsche schöner Frauen erfüllt man gerneHeart

(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  
(27.07.2012 18:55)krasnaja schrieb:  Mit der Schweiz ist es aber nicht zu vergleichen. Im Maghreb wird ein Ägypter, Syrer, Libanese verstanden und umgekehrt, aber ob ein Schweizer in Sachsen verstanden wird oder ein Bayer in Graubünden ?

Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Das ist bei den niederdeutschen Dialekten ebenso, ein Rügener vom Kap Arcona kann (so er seinen Dialekt noch spricht) sich relativ problemlos mit einem Holländer in Groningen unterhalten.

(27.07.2012 21:06)Arkona schrieb:  
(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Das ist bei den niederdeutschen Dialekten ebenso, ein Rügener vom Kap Arcona kann (so er seinen Dialekt noch spricht) sich relativ problemlos mit einem Holländer in Groningen unterhalten.
Einspruch, Euer Ehren. Ich verstehe (und spreche) Niederdeutsch, aber wenn richtige Friesen loslegen wird es eng. Die gibt es aber quasi nicht mehr, sondern die sprechen auch Platt. Holländisch ist übrigens keine niederdeutsche Variante, sondern altes "Hochdeutsch".

(28.07.2012 09:37)Suebe schrieb:  
(27.07.2012 21:06)Arkona schrieb:  Einspruch, Euer Ehren. Ich verstehe (und spreche) Niederdeutsch, aber wenn richtige Friesen loslegen wird es eng. Die gibt es aber quasi nicht mehr, sondern die sprechen auch Platt. Holländisch ist übrigens keine niederdeutsche Variante, sondern altes "Hochdeutsch".

Da kann und will ich dir auch gar nicht widersprechen. aber die Sprachbarriere wie sie die Benrather Linie quer durch Mitteleuropa zieht ist da halt nicht dazwischen.

OT aber nicht uninteressantExclamation:
Die Franzosen haben ihre behauptete kulturelle Überlegenheit im ausgehenden 18. beginnenden 19. Jahrhundert darauf zurückgeführt, dass es bei ihnen eine einheitlich regulierende Zentralgewalt gebe, wozu die Deutschen nie fähig wären, sie hätten es nicht einmal geschafft eine gemeinsame Sprache zu entwickeln.

(28.07.2012 10:40)913Chris schrieb:  
(27.07.2012 21:06)Arkona schrieb:  Holländisch ist übrigens keine niederdeutsche Variante, sondern altes "Hochdeutsch".

Auch Einspruch. Das Niederländische ist aus westgermanischen Dialekten hervorgegangen, wie auch das Englische und das Niederdeutsch/Platt.
Wobei mit dem Englischen kaum noch Verständigungsmöglichkeiten bestehen, wohl aber mit niederdeutschen Dialekten an der deutsch-niederländischen Grenze.
Niederländisch ist also nicht aus einer älteren Stufe des Hochdeutschen hervorgegangen (es sei denn, du gehst zurück bis auf´s Althochdeutsche, das bis etwa ins 8., 9.Jh. gesprochen wurde), sondern es ist quasi eine "Schwestersprache" des Hochdeutschen - entstanden aus gleichen Wurzeln, aber parallel zum Hochdeutschen bzw. Niederdeutschen.

VG
Christian

(28.07.2012 11:15)Arkona schrieb:  
(28.07.2012 10:40)913Chris schrieb:  Auch Einspruch. Das Niederländische ist aus westgermanischen Dialekten hervorgegangen, wie auch das Englische und das Niederdeutsch/Platt.
Wobei mit dem Englischen kaum noch Verständigungsmöglichkeiten bestehen, wohl aber mit niederdeutschen Dialekten an der deutsch-niederländischen Grenze.
Niederländisch ist also nicht aus einer älteren Stufe des Hochdeutschen hervorgegangen (es sei denn, du gehst zurück bis auf´s Althochdeutsche, das bis etwa ins 8., 9.Jh. gesprochen wurde), sondern es ist quasi eine "Schwestersprache" des Hochdeutschen - entstanden aus gleichen Wurzeln, aber parallel zum Hochdeutschen bzw. Niederdeutschen.

VG
Christian
Habe mich gerade nochmal kundig gemacht, danach hast du recht. Allerdings werden viele Dinge zwar wie im Platt geschrieben, aber quasi "hochdeutsch" ausgesprochen.
Huijs - gespr. Haus
Dijk - gespr. Deik
Die Benrather Linie ist doch eine ziemliche Vereinfachung.

(28.07.2012 11:26)Steppenwolf schrieb:  Ich halte dies für ein sehr interessantes Thema, mit den Germanisch/deutschen Dialekten.

Soll ich die Beiträge in ein neues Thema rüberkopieren?

(28.07.2012 11:33)Renegat schrieb:  
(28.07.2012 11:26)Steppenwolf schrieb:  Ich halte dies für ein sehr interessantes Thema, mit den Germanisch/deutschen Dialekten.

Soll ich die Beiträge in ein neues Thema rüberkopieren?
Ja, bitte



RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Dietrich - 28.07.2012 12:55

Niederländisch zählt zur westlichen Gruppe der germanischen Sprachen und steht verwandtschaftlich dem Niederdeutschen am nächsten, wobei es drei Dialektzonen gibt, die sich im Mittelalter gebildet haben.

Das Alt- und Mittelniederländische (ca. 800-1500) basiert auf dem Niederfränkischen, das damals noch den niederdeutschen Dialekten - z.B. (Alt)Sächsisch - sehr nahe stand.

Basierend auf dem Aufstieg eines urbanen Patriziertums in Städten wie Gent, Brügge oder Ypres gewann Niederländisch an Prestige, sodass sich aus der Verwendung des Niederländischen als Geschäftssprache gegen Ende des Mittelalters eine relativ einheitliche Schriftsprache entwickelte. Daraus bildete sich dann die moderne niederländische Standardsprache.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Annatar - 29.07.2012 22:49

(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Arkona - 30.07.2012 08:19

(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  
(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush
Nun ja, ich habe mit unserem @Sueben auch schon telefoniert. So ganz einfach ist es in der Tat nicht, wenn er Schwäbisch babbelt...


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Renegat - 30.07.2012 08:44

Wie ist es denn mit den Österreichern? Die sprechen bestimmt verschiedene Dialekte, ich kann sie aber besser verstehen als die Schweizer. Oder habe ich nur solche getroffen, die sich um Fernsehdeutsch bemühen?

In Österreich gibt es aber andere Begriffe für Alltagsgegenstände wie z.B. Paradiser für Tomaten, davon soll es 6000 geben?


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Annatar - 30.07.2012 11:00

(30.07.2012 08:19)Arkona schrieb:  
(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush
Nun ja, ich habe mit unserem @Sueben auch schon telefoniert. So ganz einfach ist es in der Tat nicht, wenn er Schwäbisch babbelt...
Kann ich verstehen. Ich fand es auch nicht wirklich einfach den Dialekt des Österreichers zu entschlüsseln. Blush


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Viriathus - 30.07.2012 18:52

Sächselt jemand extrem, ist das zu 100 % völlig unverständlich.


Germanisch/deutsche Dialekte - Luki - 30.07.2012 19:13

(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  
(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush

Einspruch Annantar .

Das lag vermutlich nur an der langen Leitung ( Telefon Idea).
Beim Telefonieren ists wie beim Internet ,
es fehlt die erläuternde Körpersprache , die Manches besser verstehen lässt .

G.v.luki


Dialekt für Fortgeschrittene . - Luki - 30.07.2012 19:47

(30.07.2012 08:44)Renegat schrieb:  Wie ist es denn mit den Österreichern? Die sprechen bestimmt verschiedene Dialekte, ich kann sie aber besser verstehen als die Schweizer. Oder habe ich nur solche getroffen, die sich um Fernsehdeutsch bemühen?

In Österreich gibt es aber andere Begriffe für Alltagsgegenstände wie z.B. Paradiser für Tomaten, davon soll es 6000 geben?

Servus , Dir kann geholfen werden .

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen .
Das ist nicht ein Teil des österreichischen Wörterbuchs ,
sondern ein Auszug aus dem :

Oberösterreichischen Dialekt für Fortgeschrittene .

entrisch: ....fremd, seltsam , gruselig , erschreckend
griabig:.......angenehm, herzig , lieb
ehnta:........eher, früher
dumpa:......dunkel, düster , beginnende Abenddämmerung
Othn:.........Atem
Blitzl: ........Zorn, Unmut
feanzn: ......Sekieren , spötteln
Gschlada: ....schlechtes Getränk
Gfickat: .......Kleintiere
gantn: ..........aufziehen, ernähren
bampad: .......unwirsch , frech
drenzad: .....weinerlich
dramhabbad:.......verschlafen
kommodt: ........bequem
hantig:......... bitter, unwirsch
hienig: ......kaputt
dammisch: ...verwirrt
botschad: ......ungeschickt
ruachad: .....raffgierig
graxeln:........ klettern
hatschn: ......hinken
hunzn: .......ärgern
tachinieren: ........faulenzen
dearisch:........ schwerhörig
bloßhaxad: ........barfüßig
knopfat: .......eigenbrötlerisch
sudan: ........meckern
si dummin: .......sich beeilen
husig:........ fleißig, tüchtig
fladan:.....stehlen

Von den oberösterreichischen Nachrichten abgekupfert .

luki


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 30.07.2012 20:32

(30.07.2012 08:19)Arkona schrieb:  
(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush
Nun ja, ich habe mit unserem @Sueben auch schon telefoniert. So ganz einfach ist es in der Tat nicht, wenn er Schwäbisch babbelt...

Womit du den Kern des Pudels herausgearbeitet hast. Big Grin
Das war nämlich meine Art mich in der Schriftsprache auszudrücken.
Und soooo ohne Haken und Ösen habe ich dich keineswegs verstanden. Musste mehrfach interpretierenCool
Aber immerhin haben wir die Benrather-Linie überbrückt.

Es schaut ein Süddeutscher Ohnesorg-Theater und behauptet anschließend er würde "Platt" verstehen.
Ein Holsteiner schaut "Häberle + Pfleiderer" und denkt er versteht schwäbisch.

Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.

Es ist halt so, dass die Tatsache, dass sich die Schriftsprache aus den Oberdeutschen Dialekten, dem Hochdeutschen entwickelt hat, andererseits zum relativ raschen Aussterben der Niederdeutschen Dialekte geführt hat. Dem anderen Weg den die deutsche Sprache nicht genommen hat, wie Kurt Tucholsky schrieb.
Dass auch die Hannoveraner einst Niederdeutsch sprachen, noch zu Zeiten des Wilhelm Busch, stößt dort mittlerweile auf glatten Unglauben.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 30.07.2012 20:45

Den Schwaben sagt man nach, dass sie große "Schimpfer" unter dem Herrn wären.
Der Taddäus Troll hat deshalb einen Schimpfkalender aufgestellt.


wer da klickt,
http://www.thaddaeus-troll.de/schimpfkalender.php

kann sein Geburtsdarum eingeben, da kommt dann, was er is, oder besser sein könnte.

Bei mir kommt "Drecksack" Wink


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Renegat - 30.07.2012 21:18

(30.07.2012 20:32)Suebe schrieb:  Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.
Ja, das ist eben so und das ist nicht zu ändern, alles Schriftliche ist in der Standardsprache hochdeutsch, in Österreich und der Deutschschweiz genauso, mal abgesehen von einigen gebietstypischen Begriffen, die in anderen Gegenden nicht verwendet werden, wie die österreichischen Paradiser oder Marillen.
Wobei ich mich gerade an letztere gut gewöhnen könnte, haben sie doch so einen gemütlichen Klang.
Oder die 2-Raum-Wohnung im Osten, gibt´s die eigentlich noch?

Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt. Im Norden gibt es vom NDR ja so eine Plattinitiative mit Radiosendungen und Zeitungsartikeln auf Platt. Hören geht ja noch aber lesen ist schon sehr ungewohnt und arg gekünstelt. Ich weiß nicht, ob die friesische Oma, die wirklich noch platt snackt, glücklich solche Schriftstücke bevorzugt, sie kann hochdeutsch ja genauso lesen.
Oder liest du eine 2 Seiten VWL-Theorie sofort und mit Begeisterung Herr Suebe, wenn sie dir auf schwäbisch serviert wird.Big Grin
Aber vielleicht ist sie dann nicht mehr 2 Seiten lang, die Sprache in den plattdeutschen Artikeln war von einer schlichtdirekten Kürze, das zumindest ist mir aufgefallen. Die komplizierten Füllsel-Phrasen scheinen im Platt zu fehlen.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 30.07.2012 22:16

(30.07.2012 21:18)Renegat schrieb:  
(30.07.2012 20:32)Suebe schrieb:  Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.
Ja, das ist eben so und das ist nicht zu ändern, alles Schriftliche ist in der Standardsprache hochdeutsch, in Österreich und der Deutschschweiz genauso, mal abgesehen von einigen gebietstypischen Begriffen, die in anderen Gegenden nicht verwendet werden, wie die österreichischen Paradiser oder Marillen.
Wobei ich mich gerade an letztere gut gewöhnen könnte, haben sie doch so einen gemütlichen Klang.
Oder die 2-Raum-Wohnung im Osten, gibt´s die eigentlich noch?

Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt. Im Norden gibt es vom NDR ja so eine Plattinitiative mit Radiosendungen und Zeitungsartikeln auf Platt. Hören geht ja noch aber lesen ist schon sehr ungewohnt und arg gekünstelt. Ich weiß nicht, ob die friesische Oma, die wirklich noch platt snackt, glücklich solche Schriftstücke bevorzugt, sie kann hochdeutsch ja genauso lesen.
Oder liest du eine 2 Seiten VWL-Theorie sofort und mit Begeisterung Herr Suebe, wenn sie dir auf schwäbisch serviert wird.Big Grin
Aber vielleicht ist sie dann nicht mehr 2 Seiten lang, die Sprache in den plattdeutschen Artikeln war von einer schlichtdirekten Kürze, das zumindest ist mir aufgefallen. Die komplizierten Füllsel-Phrasen scheinen im Platt zu fehlen.

Im Detail.
Zitat:Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt.
Darf ich daran Zweifel äußern? Das völlig ungefärbte ist nämlich extrem selten.

In einem hast Du Recht.
Der geschriebene Dialekt ist Quark.
Bei uns beginnt so langsam das Bodenseeallemannische, da spricht jedes Dorf ein bißchen anders, in der Stadt hört der Kenner den Straßenzug heraus, wo der Betreffende wohnt.
Wie soll so etwas schriftlich fixiert werden. Ist doch blanker Quark.

Ich kenne ein Tal, die Bewohner gehen seit Jahrhunderten dem ambulanten Handel nach, Hausierer, hauptsächlich aber auf Märkte. Die haben eine "Händlersprache" entwickelt, um sich im Beisein von Kunden verständigen zu können, da versteht der Uneingeweihte nichts, gar nichts.

Die Heimatforscher halten solche Sachen in Lautschrift fest, was gut und richtig ist, auch Tonaufnahmen kommen seit ein paar Jahrzehnten zum Einsatz.

Aber verschriftlichen? Nö, das führt zu Nivellierung, und Dialekt ist genau das Gegenteil.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 30.07.2012 22:29

Eins muss ich noch loswerden.

Es gibt eine ganz spezielle Art des Schwäbischen.
Das Honoratioren-Schwäbisch.

Der richtige Schwabe kugelt sich darüber.

Beispiel:
Den Namen Klaus, Abkürzung von Nikolaus kennt man.
Nun im Honoratioren-Schwäbisch wird das "au" in Klaus wie das in Auto gesprochen.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Arkona - 30.07.2012 22:54

(30.07.2012 20:32)Suebe schrieb:  Es schaut ein Süddeutscher Ohnesorg-Theater und behauptet anschließend er würde "Platt" verstehen.
Ein Holsteiner schaut "Häberle + Pfleiderer" und denkt er versteht schwäbisch.

Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.
...die auch bei Fernsehmoderatoren immer wieder durchschimmert.

Meine Tochter, zu der ich viele Jahre (leider) keinen Kontakt hatte, erzählte dann damals 12jährig daheim in der Lausitz: "Der Papa redet wie Otto."


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Arkona - 30.07.2012 23:02

Zitat:Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt.
Das halte ich für ein Gerücht, auch wenn man sich das selbst vielleicht einbildet.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Annatar - 31.07.2012 09:45

(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Einspruch Annantar .

Das lag vermutlich nur an der langen Leitung ( Telefon Idea).
Big Grin Nein. An einer langen Telefonleitung lag es nicht.
(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Beim Telefonieren ists wie beim Internet ,
es fehlt die erläuternde Körpersprache , die Manches besser verstehen lässt .
G.v.luki
Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 31.07.2012 11:24

(31.07.2012 09:45)Annatar schrieb:  
(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Einspruch Annantar .

Das lag vermutlich nur an der langen Leitung ( Telefon Idea).
Big Grin Nein. An einer langen Telefonleitung lag es nicht.
(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Beim Telefonieren ists wie beim Internet ,
es fehlt die erläuternde Körpersprache , die Manches besser verstehen lässt .
G.v.luki
Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.


Mit anderen Worten:

Du hast mit Luki telefoniert, und kein Wort verstanden.Big Grin

Was ein Beweis meiner These wäre.
Zwischen euch beiden verläuft die "Benrather Linie".

Wetten dass der Älbler Suebe und der Linzer Luki sich blendend verstanden hätten? Angel Derweil beide im Oberdeutschen Sprachraum.Exclamation
(Wetteinsatz 1 Flasche Trollinger oder ähnlich hochwertiges Gewächs)


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Maxdorfer - 31.07.2012 13:49

(30.07.2012 20:45)Suebe schrieb:  Den Schwaben sagt man nach, dass sie große "Schimpfer" unter dem Herrn wären.
Der Taddäus Troll hat deshalb einen Schimpfkalender aufgestellt.


wer da klickt,
http://www.thaddaeus-troll.de/schimpfkalender.php

kann sein Geburtsdarum eingeben, da kommt dann, was er is, oder besser sein könnte.

Bei mir kommt "Drecksack" Wink

Ich bin ein "Soifasiader"


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Butterfly - 31.07.2012 14:15

Bei mir steht "Donderskerle". Kannst du das übersetzen?


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 31.07.2012 14:29

(31.07.2012 14:15)Butterfly schrieb:  Bei mir steht "Donderskerle". Kannst du das übersetzen?

Positiv und mit einem gewissen Respekt verbunden.

Ein Kerle, ist einer der etwas drauf hat.
Donder ein anderes Wort für Donner. Und Donner ist sehr laut, auf jeden Fall sehr.
Also ist der Donderskerle ein Kerl, der ganz besonders viel drauf hat.

Ich hoffe, dass die Schriftdeutsche Umschreibung, Übersetzung geht bei so etwas nie, verständlich ist.


Maxdorfers "Soifasieder" ist selbsterklärend?


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Butterfly - 31.07.2012 14:54

Danke für die "Auflösung".
Da wir beide Sonnenkinder sind - im Sterbild des Krebses Geborene - möchte ich dir mal glauben.Smile
Was die Umschreibung bei dem Maxdorfer betrifft, habe ich zwar eine Ahnung, möchte mich aber nicht festlegen.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 31.07.2012 15:38

(31.07.2012 14:54)Butterfly schrieb:  Danke für die "Auflösung".
Da wir beide Sonnenkinder sind - im Sternbild des Krebses Geborene - möchte ich dir mal glauben.Smile
Was die Umschreibung bei dem Maxdorfer betrifft, habe ich zwar eine Ahnung, möchte mich aber nicht festlegen.

Hähä, und wenn was weniger schönes rausgekommen wär?
Ein Drecksack zB Cool


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Butterfly - 31.07.2012 15:43

Den hattest DU ja schon.
Aber auch dann hätte ich dir gedankt.
Ehrliche Meinungen sind doch die dankbarsten.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 31.07.2012 15:50

(31.07.2012 15:43)Butterfly schrieb:  Den hattest DU ja schon.
Aber auch dann hätte ich dir gedankt.
Ehrliche Meinungen sind doch die dankbarsten.

iiiccchhhhhh?

Kann ja überhaupt nicht sein.

Ich bin der liebste netteste Mensch den jemals die Sonne beschienen hat
Blush


Germanisch/deutsche Dialekte - Luki - 31.07.2012 20:28

(31.07.2012 09:45)Annatar schrieb:  Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.

Servus .

Unterschätze das nicht .

Warst Du noch nie in einem fremden Lande ?
Wo Du die Sprache nicht konntest und die Einwohner auch nicht Deine .
Es etwas ländlich und die Ureinwohner auch
des Englischen nicht mächtig waren ?

Glaube mir bitte , es funktioniert .
Bei mir waren es wunderbare Feste .
Einzige Komunikation , die Mimik , Hände und Füße .
Eventuell später bei Allen ca. 1/Promille Alkoholisierung .

Es folgten immer gelungene Nächte .Rolleyes

luki


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Luki - 31.07.2012 20:55

(31.07.2012 11:24)Suebe schrieb:  
(31.07.2012 09:45)Annatar schrieb:  Big Grin Nein. An einer langen Telefonleitung lag es nicht.
Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.


Mit anderen Worten:

Du hast mit Luki telefoniert, und kein Wort verstanden.Big Grin

Was ein Beweis meiner These wäre.
Zwischen euch beiden verläuft die "Benrather Linie".

Wetten dass der Älbler Suebe und der Linzer Luki sich blendend verstanden hätten? Angel Derweil beide im Oberdeutschen Sprachraum.Exclamation
(Wetteinsatz 1 Flasche Trollinger oder ähnlich hochwertiges Gewächs)

Servus .
Ach wo denkst Du hin ?

Wir Oberösterreicher ( aus dem ehemaligen altbairischem Traungau )
sprechen doch das verständlichste Bairisch .
Wie Dir vielleicht aufgefallen ist verwenden wir , falls es sich
um die Vollksgruppe handelt , nicht das hellenophile Y.

Wie es die bayrische Regierung sich nach den Einfällen eines
etwas eigenartigen Souveräns einbildet es verwenden zu müssen .

Wieder ein kleines Beispiel dafür : Wir sind einfach echter .

Aber um zum Thema zurückzukommen .
Erstens hatten wir nie telefoniert , lag wahrscheinlich an den Gebühren ?

Aber Du und ich hätten , per Telefon , sicher keine Kommunikationsprobleme .
Da wir Beide schon Jahrzehnete Selbstständig sind .
Und das verlangt einfach eine größere Flexibilität,
vorallem auch im Geschäftsleben .

Spaßeshalber gesagt :
Es wäre etwas problematisch , einem Gegenüber etwas verkaufen zu wollen .,
wenn er uns nicht versteht .

Ich will nicht Klugscheißen .
Aber unsere gewählte Tätigkeit lernte uns einfach eine gewisse Anpassungsfähigkeit
und auch das Verstehen des Anderen ( auch sprachlich .

Ach , da kannst Du mir doch nur zustimmen .Wink

Und ehrlich diese obigen Zeilen lesen sich doch wesentlich besser
als Jene die ich in einem anderen Thema verbrochen hatte .

Zustimmung Deinerseits ?????

G.v.Luki.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Luki - 31.07.2012 21:06

(31.07.2012 13:49)Maxdorfer schrieb:  
(30.07.2012 20:45)Suebe schrieb:  Den Schwaben sagt man nach, dass sie große "Schimpfer" unter dem Herrn wären.
Der Taddäus Troll hat deshalb einen Schimpfkalender aufgestellt.


wer da klickt,
http://www.thaddaeus-troll.de/schimpfkalender.php

kann sein Geburtsdarum eingeben, da kommt dann, was er is, oder besser sein könnte.

Bei mir kommt "Drecksack" Wink

Ich bin ein "Soifasiader"

Servus .

Ich kann nur Vermuten und es etwas Richtigstellen .

Das etwas erklärt :

Soaffensieder = Seifenkocher ( Hochdeutsch )
Dieses Wort bezeichnet Jemanden dem man etwas gering schätzt ,
da er nichts gelernt hatte und nur zu anspruchslosen
Tätigkeiten zu gebrauchen ist .

Für weitere Erklärungsversuche probiere es oben auf der Seite
mit dem Translator.

G.v.luki


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Arkona - 31.07.2012 22:01

(31.07.2012 21:06)Luki schrieb:  Soaffensieder = Seifenkocher ( Hochdeutsch )
Dieses Wort bezeichnet Jemanden dem man etwas gering schätzt ,
da er nichts gelernt hatte und nur zu anspruchslosen
Tätigkeiten zu gebrauchen ist .

Für weitere Erklärungsversuche probiere es oben auf der Seite
mit dem Translator.

G.v.luki

Seifensieden war früher aufgrund der Zutaten eine ziemlich unappetitliche Angelegenheit, genau wie die Gerberei oder die Salpetergewinnung.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Luki - 01.08.2012 02:58

(31.07.2012 22:01)Arkona schrieb:  
(31.07.2012 21:06)Luki schrieb:  Soaffensieder = Seifenkocher ( Hochdeutsch )
Dieses Wort bezeichnet Jemanden dem man etwas gering schätzt ,
da er nichts gelernt hatte und nur zu anspruchslosen
Tätigkeiten zu gebrauchen ist .

Für weitere Erklärungsversuche probiere es oben auf der Seite
mit dem Translator.

G.v.luki

Seifensieden war früher aufgrund der Zutaten eine ziemlich unappetitliche Angelegenheit, genau wie die Gerberei oder die Salpetergewinnung.

Servus Arkona .

Dieses mal guterweise keine berichtigte Kritik .

Aber auch bei den Beiden anderen Tätigkeiten ( Gewerbe )
waren bis auf die Meister , die Anderen nur manuel angelernte Arbeiter .
Die für diese abschätzigen Tätigkeiten zuständig waren .
Im arabischen Raum wurden dafür meist nur christliche ,
eroberte Sklaven eingesetzt .

luki.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Uta - 01.08.2012 09:21

Sag mal Suebe, wechselt der Kalender von Thaddaeus Troll die Wörter durch?

Bei mir kam früher immer "a Dommerle", wenn ich das jetzt versuche, bin ich plötzlich "en Galgaschtrik"
hmpf


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Maxdorfer - 01.08.2012 10:24

Unterhaltet ihr euch gut?


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 01.08.2012 11:52

(31.07.2012 22:01)Arkona schrieb:  
(31.07.2012 21:06)Luki schrieb:  Soaffensieder = Seifenkocher ( Hochdeutsch )
Dieses Wort bezeichnet Jemanden dem man etwas gering schätzt ,
da er nichts gelernt hatte und nur zu anspruchslosen
Tätigkeiten zu gebrauchen ist .

Für weitere Erklärungsversuche probiere es oben auf der Seite
mit dem Translator.

G.v.luki

Seifensieden war früher aufgrund der Zutaten eine ziemlich unappetitliche Angelegenheit, genau wie die Gerberei oder die Salpetergewinnung.

Einspruch die Herrschaften.

Ein Seifensieder ist einer, der dem anderen sehr nach dem Mund redet. Auffällig und penetrant.


Über das Ansehen eines Salpetersieders und des Gerbers haben wir uns irgendwann schon mal ausgetauscht.
Vor 100 Jahren rückwärts hat man den Gestank, den beispielsweise eine Gerberei verbreitet ganz in einem anderen Licht gesehen. Der Gestank hat dem Ansehen dieser Berufe nicht im geringsten geschadet.

Ein Lumpensammler war wenig angesehen, aber (um beim Dialekt zu bleiben) weil er "keine Geiß bocken lassen" konnte.
Er hatte das Geld für die Bemühungen des Geißbocks nicht.
Versteht man wo des Pudels Kern liegt?

Ein Beruf der seinen Mann/Frau ernährte, und die genannten waren einträglich! war angesehen.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 01.08.2012 12:03

(01.08.2012 09:21)Uta schrieb:  Sag mal Suebe, wechselt der Kalender von Thaddaeus Troll die Wörter durch?

Bei mir kam früher immer "a Dommerle", wenn ich das jetzt versuche, bin ich plötzlich "en Galgaschtrik"
hmpf

Der selige Thaddäus ist halt in der Lage "Weiterentwicklungen" Angel zu berücksichtigen.


Den Eindruck habe ich auch.
Bei mir kam früher auch was anderes.
Und noch früher habe ich den mal in gedruckter Form besessen, da stand nochmals was anderes.
Aber was solls, ist ja lustig.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 01.08.2012 12:12

(01.08.2012 10:24)Maxdorfer schrieb:  Unterhaltet ihr euch gut?


Ja.
Warum?



Die Definition des Seifensieders hast du gelesen?
Also sei lieb zu deinen Mitdiskutanten, und stell keine giftigen Fragen.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Maxdorfer - 01.08.2012 12:29

(01.08.2012 12:12)Suebe schrieb:  
(01.08.2012 10:24)Maxdorfer schrieb:  Unterhaltet ihr euch gut?

Ja. Warum?


Die Definition des Seifensieders hast du gelesen?
Also sei lieb zu deinen Mitdiskutanten, und stell keine giftigen Fragen.

Bin ja schon still...


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Uta - 01.08.2012 12:46

(01.08.2012 10:24)Maxdorfer schrieb:  Unterhaltet ihr euch gut?
Ja, bestens! Danke der Nachfrage.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Uta - 01.08.2012 13:41

Das Schwäbische unterscheidet sich ja nicht nur in der Aussprache der Wörter vom Schriftdeutschen, sondern deutlich auch in der Grammatik. So gibt es zum Beispiel nur 3 Tempi, Präsens, Präteritum und Futur I. Alle anderen Zeiten existieren nicht, und wenn ein Schwabe sich doch noch dunkel an das Perfekt erinnern sollte, wird höchstens das von Suebe anschaulich erklärte Honoratioren-Schwäbisch daraus. Die Hilfsverben sein und haben, werden teilweise völlig anders eingesetzt und der Genitiv existiert ebenfalls nicht. Über die Süddeutsche Artikelverschiebung brauche ich erst gar nicht zu reden....

Ähnliches beobachtet man bei verschiedenen deutschen Dialekten, im Hessischen und im Pfälzischen scheint es "der" oder "die" gar nicht zu geben, da ist alles "das".

Gibt es vergleichbares bei unseren Nachbarnationen? In England beispielsweise gibt es schon sehr große, deutlich hörbare Unterschiede zwischen Manchester-, London- oder Bristolenglisch. Die Unterschiede beschränken sich aber ausschließlich auf die Aussprache, die Grammatik bleibt meines Wissens unbeeinflusst.

Ab wann ist ein Dialekt kein Dialekt mehr, sondern eine eigene Sprache (wie z.B. Plattdeutsch, Schwyzerdütsch, etc)?


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Uta - 01.08.2012 13:44

(01.08.2012 12:03)Suebe schrieb:  Der selige Thaddäus ist halt in der Lage "Weiterentwicklungen" Angel zu berücksichtigen.

Pffft Pfeifadeggl

(01.08.2012 12:03)Suebe schrieb:  Aber was solls, ist ja lustig.
stimmt


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 01.08.2012 16:00

(01.08.2012 13:41)Uta schrieb:  Das Schwäbische unterscheidet sich ja nicht nur in der Aussprache der Wörter vom Schriftdeutschen, sondern deutlich auch in der Grammatik. So gibt es zum Beispiel nur 3 Tempi, Präsens, Präteritum und Futur I. Alle anderen Zeiten existieren nicht, und wenn ein Schwabe sich doch noch dunkel an das Perfekt erinnern sollte, wird höchstens das von Suebe anschaulich erklärte Honoratioren-Schwäbisch daraus. Die Hilfsverben sein und haben, werden teilweise völlig anders eingesetzt und der Genitiv existiert ebenfalls nicht. Über die Süddeutsche Artikelverschiebung brauche ich erst gar nicht zu reden....

Ähnliches beobachtet man bei verschiedenen deutschen Dialekten, im Hessischen und im Pfälzischen scheint es "der" oder "die" gar nicht zu geben, da ist alles "das".

Gibt es vergleichbares bei unseren Nachbarnationen? In England beispielsweise gibt es schon sehr große, deutlich hörbare Unterschiede zwischen Manchester-, London- oder Bristolenglisch. Die Unterschiede beschränken sich aber ausschließlich auf die Aussprache, die Grammatik bleibt meines Wissens unbeeinflusst.

Ab wann ist ein Dialekt kein Dialekt mehr, sondern eine eigene Sprache (wie z.B. Plattdeutsch, Schwyzerdütsch, etc)?

soweit die Deutsche Schriftsprache gilt und anerkannt wird, würde ich von Dialekten sprechen.

Im englischen halte ich mich mal raus, kann ich aber bei Bedarf die Chefin fragen. Ist Schottisch ein dialekt oder eine andere Sprache?

Beim französischen ist es wohl so, dass durch denen ihr Zentralsystem die einst durchaus vorhandenen Dialekte schon vor 200 Jahren zur Herd- und Küchensprache degradiert wurden, und insofern nahe dem endgültigen aussterben sind.

Da lobe ich mir unseren Föderalismus.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Arkona - 01.08.2012 16:09

(01.08.2012 16:00)Suebe schrieb:  Ist Schottisch ein dialekt oder eine andere Sprache?
Ein Dialekt, auch wenn manche das gern anders sehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Scots
Es sei denn du meinst das (keltische) Gälisch, was aber nur eine Handvoll Highlander im Nordwesten noch wirklich beherrscht


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 01.08.2012 16:11

Eine Story:

Es wird so 15 Jahre her sein, treffe ich eines Abends in der Stadt meinen Vetter, selbst. Ingenieur, ein Röhrle in seinem Bereich.
Während wir uns unterhalten, versucht eine Dame einen Porsche 944 sehr vergeblich einzuparken. Schließlich gibt sie es auf, schließt die Karre und will weglaufen.
Mein Vetter im breiten Schwäbisch "also alles was recht ist, aber so können sie ihren Wagen nun doch nicht stehen lassen, sie versperren Gehweg, Ausfahrt und Straße"
Antwort der Dame:
"Lernen sie erst mal richtig Deutsch"


Am anderen Tag, später Vormittag ruft mich mein Vetter an, "Was glaubst Du, wer gerade bei mir war,? Die Schandmähre von gestern Abend" "Wollte mir Computer mit CAD-Programm verkaufen"
Suebe "Die hast du hochkantig rausgeschmissen!"
Mein Vetter "Nein, aber der ihr Chef wird fünfmal nach Luft schnappen, wenn er die Konditionen sieht, die ich der abgenommen habe"

Und der Suebe hatte wieder etwas gelernt.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Uta - 01.08.2012 18:54

(01.08.2012 16:00)Suebe schrieb:  soweit die Deutsche Schriftsprache gilt und anerkannt wird, würde ich von Dialekten sprechen.
soweit ich weiß ist nur Platt als eigenständige Sprache anerkannt worden, der Rest sind per Definition alles Dialekte.
(01.08.2012 16:00)Suebe schrieb:  Ist Schottisch ein dialekt oder eine andere Sprache?
Schottisch ist dem Oxford-Englisch deutlich näher als es Schwäbisch, Hessisch, Sächsisch etc. der deutschen Schriftsprache sind. Schottisch hält sich im Allgemeinen an die Grammatik. Ähnliches gilt für das in Irland gesprochene Englisch. (Gälisch muss man wie Keltisch ausnehmen, da es nur noch von sehr wenigen gesprochen werden kann.)
(01.08.2012 16:00)Suebe schrieb:  Beim französischen ist es wohl so, dass durch denen ihr Zentralsystem die einst durchaus vorhandenen Dialekte schon vor 200 Jahren zur Herd- und Küchensprache degradiert wurden, und insofern nahe dem endgültigen aussterben sind.
auch in Frankreich hört man eklatante Unterschiede zwischen Nord und Süd, bzw. Ost und West heraus. Besonders die Menschen im Elsass und in Lothringischen haben einen recht eigentümlichen Zungenschlag, Südfranzosen verstehe ich fast nicht mehr. Aber auch hier gilt: Das bezieht sich ausschließlich auf die Aussprache. Sowohl Satzbau, Wortstellung, Grammatik, bleiben gleich.

Das einzige, was mir an Vergleichbarem einfällt ist einmal in der Schweiz, aber da sind es per Definition Sprachen und keine Dialekte, und andererseits in Belgien, wobei auch hier Flämisch und Wallonisch als eigenständige Sprachen anerkannt sind - meines Wissens zumindest.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Arkona - 01.08.2012 19:34

Flämisch ist Niederländisch, Wallonisch Französisch mit jeweils ein paar kleinen Besonderheiten.

Neben Niederdeutsch hätten wir hierzulande auch noch Friesisch. Und dann natürlich die Minderheitensprachen Nieder- und Obersorbisch (Westslawisch) in der Lausitz sowie Dänisch in Nordschleswig.

Gälisch IST Keltisch.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 01.08.2012 20:23

Zitat:soweit ich weiß ist nur Platt als eigenständige Sprache anerkannt worden, der Rest sind per Definition alles Dialekte.



Nicht "Platt" (ich denke du meinst Niederdeutsch), Friesisch gilt als eigenständige Sprache.

"Platt" wird im Deutschen eigentlich ähnlich wie "patois" im franz. verwendet.
Aus Wiki:
Zitat:Daneben bezeichnet platt ugs. auch die lokalen Dialekte des Rheinisch-Mittelfränkischen, des Moselfränkischen, des Saarländischen, des Mittelhessischen und teilweise des Thüringischen mit Voranstellung der jeweiligen geographischen Bezeichnung, z. B. das Hunsrücker Platt, Hinterländer Platt, Wittgensteiner Platt, Siegerländer Platt und Rhöner Platt. Die Grenze, eine örtliche Mundart als Platt zu bezeichnen, ist fließend und verliert sich südöstlich einer gedachten Linie Pfälzerwald, Taunus - Mittelhessen, Vogelsberg - Main/Spessart - Rhön - Thüringerwald
Wobei mir dies auch erst vor ein paar Jahren in Lothringen bewusst wurde, dass die ihren Dialekt ebenfalls "Platt" nennen.
Für mich war es auch ein Synonym für Niederdeutsch.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Suebe - 01.08.2012 20:37

(01.08.2012 18:54)Uta schrieb:  Das einzige, was mir an Vergleichbarem einfällt ist einmal in der Schweiz, aber da sind es per Definition Sprachen und keine Dialekte, und andererseits in Belgien, wobei auch hier Flämisch und Wallonisch als eigenständige Sprachen anerkannt sind - meines Wissens zumindest.

Die deutschsprachigen Schweizer sprechen verschiedene Abstufungen des Allemannischen.
Aber es gilt die deutsche Schriftsprache.
Französisch, Rätoromanisch und Italienisch sind die anderen Sprachen der Schweiz.
Wobei es wohl auch gewisse Abstufungen zu den jeweiligen Standartsprachen gibt.
Was mir einfällt ist "Neuchâtel", ich war mal dort, kann mich aber ums verrecken nicht besinnen, wie die das aussprachen.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Annatar - 02.08.2012 11:04

(31.07.2012 11:24)Suebe schrieb:  
(31.07.2012 09:45)Annatar schrieb:  Big Grin Nein. An einer langen Telefonleitung lag es nicht.
Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.


Mit anderen Worten:

Du hast mit Luki telefoniert, und kein Wort verstanden.Big Grin
Kein Kommentar, aber ich hab shcon einiges verstanden.
(31.07.2012 11:24)Suebe schrieb:  Was ein Beweis meiner These wäre.
Zwischen euch beiden verläuft die "Benrather Linie".
Das tut sie, aber wie wichtig ist das ?? Denn DÜsseldorf und Berlin liegen auch südlich dieser Linie und in beiden Städten hatte ich nie Verständigungsprobleme.
(31.07.2012 11:24)Suebe schrieb:  Wetten dass der Älbler Suebe und der Linzer Luki sich blendend verstanden hätten? Angel Derweil beide im Oberdeutschen Sprachraum.Exclamation
Das kann gut sein.
(31.07.2012 11:24)Suebe schrieb:  (Wetteinsatz 1 Flasche Trollinger oder ähnlich hochwertiges Gewächs)
Eine Flasche Boonekamp. Big Grin


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Annatar - 02.08.2012 11:13

(31.07.2012 20:28)Luki schrieb:  Servus .

Unterschätze das nicht .

Warst Du noch nie in einem fremden Lande ?
Wo Du die Sprache nicht konntest und die Einwohner auch nicht Deine .
Es etwas ländlich und die Ureinwohner auch
des Englischen nicht mächtig waren ?
Nein. Bis jetzt war ich nur in Ländern, wo die Leute zumindest Englisch sprachen. Manchmal aber auch Deutsch, zum Beispiel in Dänemark.
(31.07.2012 20:28)Luki schrieb:  Glaube mir bitte , es funktioniert .
Bei mir waren es wunderbare Feste .
Einzige Komunikation , die Mimik , Hände und Füße .
Eventuell später bei Allen ca. 1/Promille Alkoholisierung .

Es folgten immer gelungene Nächte .Rolleyes

luki
Okay ich glaub dir.


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Annatar - 02.08.2012 11:22

(01.08.2012 16:00)Suebe schrieb:  Im englischen halte ich mich mal raus, kann ich aber bei Bedarf die Chefin fragen. Ist Schottisch ein dialekt oder eine andere Sprache?
Welches Schottisch meinst du ?? Scots oder das Schottische-Gälisch ??


RE: Germanisch/deutsche Dialekte - Maxdorfer - 02.08.2012 13:17

(31.07.2012 20:28)Luki schrieb:  
(31.07.2012 09:45)Annatar schrieb:  Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.

Servus . Unterschätze das nicht .

Warst Du noch nie in einem fremden Lande ?
Wo Du die Sprache nicht konntest und die Einwohner auch nicht Deine .
Es etwas ländlich und die Ureinwohner auch
des Englischen nicht mächtig waren ?

Glaube mir bitte , es funktioniert .
Bei mir waren es wunderbare Feste .
Einzige Komunikation , die Mimik , Hände und Füße .
Eventuell später bei Allen ca. 1/Promille Alkoholisierung .

Es folgten immer gelungene Nächte .Rolleyes
luki

Ja, eine Bekannte von mir war in Italien und da hat es auch ohne Promille Alkoholisierung mehr oder weniger gut geklappt.

LG