Österreich zwischen den Weltkriegen .
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04.08.2012, 00:05
Beitrag: #57
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RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
(03.08.2012 22:46)liberace schrieb: Kann einen kleinen Spruch über Österreich nach 1918 beitragen - "Der Staat, den keiner wollte" oder anders ausgedrückt, man musste schon ein großer Optimist sein, um diesem Staat 1918 eine Chance zu geben. Jein. Objektiv betrachtet gab es durchaus Potential für Österreich, was sich ja auch nach 1945 bestätigt hat. Das größte Problem war, dass die Österreicher nicht an den neuen Staat glaubten und kein eigenes Nationalgefühl hatten, was leider nicht ohne Folgen für ausländische Investoren blieb. Es gab eine Reihe von faktischen Problemen, vorallem den Kohlemangel. Österreich war durch die neue Grenzziehung von sämtlichen Kohlegruben der einstigen Monarchie abgeschnitten und musste diese teuer aus Tschechien, zu dem es nicht gerade die besten Beziehungen hegte, importieren. Ohne Kohle ging damals kaum etwas, sie war das, was heute das Öl ist. Dazu kamen noch andere Erschwernisse, wie zerschnittene Eisenbahnlinien (betrifft besonders die zweite Transversalverbindung Graz-Marburg-Klagenfurt-Villach-Franzensfeste-Innsbruck) oder die Umstellung der Kriegswirtschaft auf Friedenswirtschaft. Durch die auf Kriegswirtschaft ausgerichteten Betriebe wurde mehr Stahl hergestellt, als gebraucht wurde, während Konsumgüter Mangelware waren, was letzlich wieder die Inflation befeuerte.... MfG, Titus Feuerfuchs |
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