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Vertreibung in der Geschichte
30.09.2014, 16:30
Beitrag: #34
RE: Vertreibung in der Geschichte
(29.09.2014 20:07)Suebe schrieb:  Ich glaube mich erinnern zu können, (bei Bedarf such ich die Quelle) dass das Heydrich-Attentat verübt wurde, ohne britische Logistik wäre ja nichts gegangen, weil überraschenderweise unter Heydrich die Verhältnisse für die Czechen besser wurden.

Die Logistik bestand lediglich darin, die Attentäter samt Waffen und gefälschter Ausweise einzufliegen. Für alles andere benötigte man das heimische Widerstandsnetz.

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion stiegen die Sabotageakte in den Rüstungswerken. Deshalb wurde Heydrich nach Prag beordert, und führte neben brutaler Repression aber auch höhere Rationen für Rüstungsarbeiter und andere kriegswichtige Arbeiter und Landwirte ein.

Dies liess die Sabotageakte sanken, worauf auch Grossbritannien die tschechoslowakische Exilregierung in London unter Druck setzte, dass es mehr Widerstand geben müsse - eine unfaire Forderung, setzte doch jeder Widerstandskämpfer sein Leben weit mehr aufs Spiel als jeder Frontsoldat, der sich ja je nach Aussichtslosigkeit des Kampfes ergeben durfte. Aber man war im Herbst 1941 an allen Fronten unter Druck.

Man kann also nicht sagen, das die Verhältnisse für Tschechen allgemein besser wurden, sondern nur für diejenigen, die für das "Reich" wichtig waren und deshalb genug zu "fressen" kriegen sollten, wie sich Heydrich äusserte. Potentielle "Feinde des Reiches" liess Heydrich verhaften und erschiessen.


(29.09.2014 20:07)Suebe schrieb:  Wobei die Berliner "Massenmörder aus Neigung" nach dem erfolgreichen Attentat ja auch wie erwartet reagierten.

Das sah auch der heimische Widerstand voraus, der auch gegen ein Attentat auf Heydrich war. Aber der Druck auf die Exilregierung war sowohl von britischer wie von sowjetischer Seite gross. Man flog dann verschiedene in Grossbritannien ausgebildete Soldaten ein, nicht nur für das Heydrich Attentat.

Dass, wie es Thomas Mann ausdrückte, der Bluthund Heydrich den natürlichsten Tod für seine Gattung Mensch starb, war sicher gerecht. Die Konsequenzen waren schlimm, aber letztlich nicht durch die Allierten zu verantworten. Dass das Erschiessen ganzer Familien von Widerstandskämpfern dann auch noch im Rundfunk bekannt gab, wie auch das Massaker von Lidice, hat aber alle Alliierten überrascht. Lidice wurde deshalb zum Symbol, obwohl es natürlich vorher wie nachher viele andere Massaker gab, aber nicht durch die Nazi Propaganda instrumentalisiert wurde.

https://www.youtube.com/watch?v=VZsV6Y1oGfM
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Vertreibung in der Geschichte - Suebe - 16.10.2012, 20:14
RE: Vertreibung in der Geschichte - Marek1964 - 30.09.2014 16:30

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