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Schottlands Referendum
11.11.2014, 14:19
Beitrag: #61
RE: Schottlands Referendum
(11.11.2014 13:27)Avicenna schrieb:  
(11.11.2014 12:22)Suebe schrieb:  Es gibt keine Möglichkeit. Der Bund ist unauflöslich.
So wird auch der Haupt-Unterschied zwischen dem Bundesstaat und dem Staatenbund definiert.

Danke erstmal.

Aber wenn es ein Bundesland unbedingt wollte. Dieses Bundesland selbst auch per Volksentscheid darüber abstimmen lassen würde, mit dem Votum, dass die Mehrzahl der Bürger dem zustimmt und ein souveräner Staat angestrebt wird.

Der Bund könnte dagegen vorgehen und es nicht zulassen, er wäre per GG dazu autorisiert, so habe ich das verstanden - würde er es aber auch tun, also mit aller Konsequenz?

Ich glaube, du musst die Frage anders herum stellen- glaubst du wirklich, daß irgendein Bundesland den Austritt mit allen Konsequenzen anstreben will?
Da am Ende ja- um den Bogen zurückzuspannen- die Schotten vor diesem Schritt zurückgeschreckt sind, bezweifle ich, daß es zu unseren Lebenszeiten dazu kommen wird, sich dieser Frage auch nur theoretisch anzunähern...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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11.11.2014, 15:07
Beitrag: #62
RE: Schottlands Referendum
(11.11.2014 14:19)Bunbury schrieb:  
(11.11.2014 13:27)Avicenna schrieb:  Danke erstmal.

Aber wenn es ein Bundesland unbedingt wollte. Dieses Bundesland selbst auch per Volksentscheid darüber abstimmen lassen würde, mit dem Votum, dass die Mehrzahl der Bürger dem zustimmt und ein souveräner Staat angestrebt wird.

Der Bund könnte dagegen vorgehen und es nicht zulassen, er wäre per GG dazu autorisiert, so habe ich das verstanden - würde er es aber auch tun, also mit aller Konsequenz?

Ich glaube, du musst die Frage anders herum stellen- glaubst du wirklich, daß irgendein Bundesland den Austritt mit allen Konsequenzen anstreben will?
Da am Ende ja- um den Bogen zurückzuspannen- die Schotten vor diesem Schritt zurückgeschreckt sind, bezweifle ich, daß es zu unseren Lebenszeiten dazu kommen wird, sich dieser Frage auch nur theoretisch anzunähern...

Weiß ich nicht. Bayern oder NRW vielleicht. Die würden zumindest ernsthafter drüber nachdenken, wenn es diese Option geben würde.

Aber in aller Konsequenz durchziehen - wahrscheinlich nicht. Eben weil es eigentlich nur finanzielle Gründe (Länderfinanzausgleich) geben würde und nicht die etwas gravierenderen wie es z.B. bei den Schotten der Fall ist. Und das Große und Ganze im Rücken hat natürlich auch was. Egal wie gut man wirtschaftlich vielleicht aufgestellt sein mag, würden die Vorteile wohl nicht überwiegen.


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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11.11.2014, 16:13
Beitrag: #63
RE: Schottlands Referendum
(11.11.2014 15:07)Avicenna schrieb:  ./.
Weiß ich nicht. Bayern oder NRW vielleicht. Die würden zumindest ernsthafter drüber nachdenken, wenn es diese Option geben würde.

Aber in aller Konsequenz durchziehen - wahrscheinlich nicht. Eben weil es eigentlich nur finanzielle Gründe (Länderfinanzausgleich) geben würde und nicht die etwas gravierenderen wie es z.B. bei den Schotten der Fall ist. Und das Große und Ganze im Rücken hat natürlich auch was. Egal wie gut man wirtschaftlich vielleicht aufgestellt sein mag, würden die Vorteile wohl nicht überwiegen.

Sagen wir mal so, den Bundesstaat "Deutschland" gibt es mit 2 kurzen Unterbrechungen demnächst seit 1.000 (eintausend) Jahren.
Freiwillig ausgetreten Schweiz, Niederlande und Liechtenstein. Was sonst fehlt seit 919 wurde von anderen Staaten kriegerisch erobert.

Es ist eine kolossale Erfolgsgeschichte.

Lasst Euch von den borussischen Historikern, Leibdragoner nennt man sie mancher Orts, von 1866 bis 1945 nichts anderes einreden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.11.2014, 17:01
Beitrag: #64
RE: Schottlands Referendum
(11.11.2014 15:07)Avicenna schrieb:  Weiß ich nicht. Bayern oder NRW vielleicht.

NRW - ich weiß nicht. Gibt´s da den entsprechenden Nationalismus? Ist der dann weit genug verbreitet?

Bayern - vor 50 Jahren hättest du da vielleicht noch Erfolg gehabt. Mittlerweile - nein.
Erstens ist Bayern innerhalb der BRD eine Erfolgsgeschichte, und die Bayern wissen, dass sie das der BRD zu verdanken haben. Auch die momentane Stellung Bayerns zu halten geht nur innerhalb der BRD.
Zweitens gibt´s schlicht nicht mehr genug "Bayern-Nationalisten". Die sind erstens heute in der Kategorie "Ewiggestrige" und zweitens gibt´s mittlerweile viel zu viele Neubayern ("Preißn")...
Big Grin

In dieser hinsicht durchaus eine mit Schottland vergleichbare Situation, mit dem Unterschied, dass sich die Bayern (vergesst mal den Seehofer-Schmus) keineswegs von Bonn oder Berlin ausgenutzt vorkommen. Im Gegenteil...

VG
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11.11.2014, 17:37
Beitrag: #65
RE: Schottlands Referendum
(11.11.2014 17:01)913Chris schrieb:  NRW - ich weiß nicht. Gibt´s da den entsprechenden Nationalismus? Ist der dann weit genug verbreitet?

Bayern - vor 50 Jahren hättest du da vielleicht noch Erfolg gehabt. Mittlerweile - nein.
Erstens ist Bayern innerhalb der BRD eine Erfolgsgeschichte, und die Bayern wissen, dass sie das der BRD zu verdanken haben. Auch die momentane Stellung Bayerns zu halten geht nur innerhalb der BRD.
Zweitens gibt´s schlicht nicht mehr genug "Bayern-Nationalisten". Die sind erstens heute in der Kategorie "Ewiggestrige" und zweitens gibt´s mittlerweile viel zu viele Neubayern ("Preißn")...
Big Grin

In dieser hinsicht durchaus eine mit Schottland vergleichbare Situation, mit dem Unterschied, dass sich die Bayern (vergesst mal den Seehofer-Schmus) keineswegs von Bonn oder Berlin ausgenutzt vorkommen. Im Gegenteil...

VG
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Worauf bezieht sich das "in dieser Hinsicht"? Das ist mir ehrlichg esagt nicht so klar. Darauf, daß es zu viele "Neuschotten" gibt? Oder daß Anhänger der Unabhängikeitsbewegung "Ewiggestrige" sind?
In letztrem Fall- lass dich nicht von Sean Connery täuschen. Der ist tatsächlich in der Minderheit.
Ansonsten lassen sich die Schotten und die Bayern nicht miteinander vergleichen. Außer, daß ich ausgesprochen nette Vertreter beider Sorten kenne Smile

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12.11.2014, 17:50
Beitrag: #66
RE: Schottlands Referendum
(11.11.2014 17:37)Bunbury schrieb:  Worauf bezieht sich das "in dieser Hinsicht"? Das ist mir ehrlichg esagt nicht so klar. Darauf, daß es zu viele "Neuschotten" gibt? Oder daß Anhänger der Unabhängikeitsbewegung "Ewiggestrige" sind?

Bezüglich der "Neuschotten". Schon von je her sind die meisten Schotten v.a. im Süden Schottlands englischer Abstammung. Hat diese Angl-Schotten nie daran gehindert, Aufstände gegen England mitzumachen oder sie gar anzuzetteln, aber die neuesten Vertreter dieser Gattung fühlen sich halt dann doch als Anglo-Schotten, wobei beide Bestandteile der Bezeichnung als gleichwertig und -rangig gesehen werden.
Mein Eindruck.

(11.11.2014 17:37)Bunbury schrieb:  Ansonsten lassen sich die Schotten und die Bayern nicht miteinander vergleichen. Außer, daß ich ausgesprochen nette Vertreter beider Sorten kenne Smile

Soll´s geben, diese Vertreter der bayerischen Sorte... Big Grin

VG
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12.11.2014, 18:59
Beitrag: #67
RE: Schottlands Referendum
(12.11.2014 17:50)913Chris schrieb:  Bezüglich der "Neuschotten". Schon von je her sind die meisten Schotten v.a. im Süden Schottlands englischer Abstammung. Hat diese Angl-Schotten nie daran gehindert, Aufstände gegen England mitzumachen oder sie gar anzuzetteln, aber die neuesten Vertreter dieser Gattung fühlen sich halt dann doch als Anglo-Schotten, wobei beide Bestandteile der Bezeichnung als gleichwertig und -rangig gesehen werden.
Mein Eindruck.

Mit den Südschotten kenne ich mich leider gar nicht aus. Die Lowlands reizen mich nicht wirklich. Aber ja, ich denke, je weiter du nach Norden und Westen vordringst, umso mehr verliert sich der englische Einfluss- im Nordosten ist sogar norwegischer Einfluss spürbar... Im Süden ist noch vieles sehr englisch, Edinburgh sieht - im Gegensatz zu Glasgow- teilweise auch ein bißchen aus wie die kleine Schwester von London...

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20.11.2014, 18:29
Beitrag: #68
RE: Schottlands Referendum
Im übrigen hätte es Bayern leicht, Deutschland zu verlassen. Bayern war das einzige Bundesland, das das Grundgesetz nicht angenommen hat. Bayern wurde also in die BRD gezwungen.
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20.11.2014, 20:15
Beitrag: #69
RE: Schottlands Referendum
(20.11.2014 18:29)Harald schrieb:  Im übrigen hätte es Bayern leicht, Deutschland zu verlassen. Bayern war das einzige Bundesland, das das Grundgesetz nicht angenommen hat. Bayern wurde also in die BRD gezwungen.

Nix drin,
schon Bismarck hat den Möchtegern-Separatisten von der Armee vorgeschwärmt Devil
Und zu Zeiten von Weimar gab es doch ein paar Reichsexekutionen.

Ist halt ein Bundesstaat

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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22.11.2014, 16:50
Beitrag: #70
RE: Schottlands Referendum
Von der Armee, der Bundeswehr, kann man nicht mehr schwärmen. In Bayern gibt es auch Soldaten. Die Frage ist, wie bundestreu sind die Franken und Schwaben, die Flüchtlinge und die Preißen.
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22.11.2014, 19:24
Beitrag: #71
RE: Schottlands Referendum
(20.11.2014 18:29)Harald schrieb:  Im übrigen hätte es Bayern leicht, Deutschland zu verlassen. Bayern war das einzige Bundesland, das das Grundgesetz nicht angenommen hat. Bayern wurde also in die BRD gezwungen.

Nein, so blöd waren die Bayern nun auch nicht. Die wussten schon, dass sie außerhalb der BRD schlicht untergehen würden - als damals fast reiner Agrarstaatmit einigen (durch den Krieg teilweise schwer geschädigten) Industriebetrieben, die sich auf Nürnberg, München und Augsburg konzentrierten, hätte Bayern es schwer gehabt, ein funktionierender Staat zu werden. Außerdem waren da noch die Alliierten, die ein selbstständiges Bayern als leichte Beute für den Kommunismus gesehen hätten.

Zitat Wiki:
"Am 30. Juni 1946 wurde in Bayern eine verfassungsgebende Versammlung gewählt, bei der die CSU als Nachfolgepartei der Bayerischen Volkspartei die absolute Mehrheit erzielte. Der Verfassungsentwurf wurde in seinem föderativen Charakter von der Besatzungsmacht genehmigt, jedoch ein Artikel gestrichen, der Bayern ein Recht auf Nichtbeitritt zu einem zukünftigen deutschen Bundesstaat zugebilligt hätte. (...)
Da das Grundgesetz seiner (Ministerpräsident Ehards, CSU) Ansicht nach immer noch nicht föderalistisch genug war, beispielsweise wurde eine Gleichberechtigung des Bundesrates bei der Gesetzgebung gefordert, lehnte der bayerische Landtag auf Antrag der Staatsregierung das Grundgesetz ab. Jedoch wurde unter der Bedingung, dass zwei Drittel der Bundesländer das Grundgesetz annehmen, beschlossen, dass es dennoch für Bayern verbindlich sein sollte."

Da das Grundgesetz Landesgesetze "bricht", also über diesen steht, war es völlig wurscht, was die Bayern beschließen, solange sie in der BRD sind - was angesichts der Lage in den anderen westlichen Bundesländern sicher war - ist das Grundgesetz für sie maßgeblich und nicht die bayerische Verfassung. Die tritt nur dann in Erscheinung, wenn es um etwas geht, was nicht im GG geregelt ist, wohl aber in der BayVerf.

VG
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30.11.2014, 15:24
Beitrag: #72
RE: Schottlands Referendum
Das ist ja sehr interessant. Das GG wurde also abgelehnt und gleichzeitig bedingt angenommen. Das ist ja jetzt alles gleichgültig. Wenn Bayern die BRD verlassen wollte müßte auch Bayern München die Bundesliga verlassen und das würden sie auf keinen Fall wollen.
Wie kommen wir jetzt wieder zu Schottlands Referendum? Es gibt erste Vorschläge für Gesetzesnovellen, aber die gefallen nun wieder vielen Engländern nicht, da sie den Schotten mehr Rechte als den Engländern einräumen würden. Was sagt denn die UKIP?
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30.11.2014, 22:04
Beitrag: #73
RE: Schottlands Referendum
Würde mich auch interessieren, aber da die in Schottland selbst recht bedeutungslos sind, kriege ich von denen auch nichts mit.
Was das "den Schotten mehr Rechte einräumen" angeht, war aber gleich schon die Rede davon, daß dann aber die Engländer auch mehr Rechte haben müßte. Was letztendlich wohl dann darauf hinaus läuft, daß die Schotten im Parlament von Westminster nicht mehr über rein englische Sachen abstimmenb würden.
Was bei den Schotten schon wieder Mißtrauen erzeugt, weil sie sich gar nicht so sicher sind, daß die Engländer dann nicht Angelegenheiten für rein englisch erklären, die eigentlich britisch werden...
Eine nette vertrauensvolle Athmosphäre...

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03.12.2014, 16:55
Beitrag: #74
RE: Schottlands Referendum
Die Schotten sind ein "Konglomerat" von vier Bevölkerungsteilen:
1. den Pikten, sicherlich keltisch, aber sicherlich auch mit sehr großen nichtindoeuropäischen Anteilen
2. den Skoten, keltisch, aus Irland zugewandert
3. Angelsachsen (nicht: Engländer) zwischen der englischen Grenze und dem Firth of Forth
4. Wickinger, hauptsächlich im Norden und auf den Inseln.
Die Angelsachsen waren immer loyale Schotten. Die Stuart, die jahrhundelang über Schottland herrschten wenn sie nicht gerade ermordet wurden waren normannischer Herkunft.
Ausgesprochene Verräter an der schottischen Sache waren die Campbell, ein waschechter skotischer Klan, die auf Seiten der Engländer standen.
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04.12.2014, 11:11
Beitrag: #75
RE: Schottlands Referendum
(03.12.2014 16:55)Harald schrieb:  Die Schotten sind ein "Konglomerat" von vier Bevölkerungsteilen:
1. den Pikten, sicherlich keltisch, aber sicherlich auch mit sehr großen nichtindoeuropäischen Anteilen
2. den Skoten, keltisch, aus Irland zugewandert
3. Angelsachsen (nicht: Engländer) zwischen der englischen Grenze und dem Firth of Forth
4. Wickinger, hauptsächlich im Norden und auf den Inseln.
Die Angelsachsen waren immer loyale Schotten. Die Stuart, die jahrhundelang über Schottland herrschten wenn sie nicht gerade ermordet wurden waren normannischer Herkunft.
Ausgesprochene Verräter an der schottischen Sache waren die Campbell, ein waschechter skotischer Klan, die auf Seiten der Engländer standen.

Im großen und Ganzen stimmt es zwar, was du schreibst, aber eher im "Groben" und Ganzen.
Die Pikten waren nie ein einheitliches Volk, sondern sind erstmalsvon den Römern als solche bezeichnet worden und waren ursprünglich geographisch, aber nicht ethnologisch unterteilt. Die Einzelstämme waren höchst unterschiedlicher Herkunft, stammten zum Teil aus wahrscheinlich beiden keltischen Einwanderungswellen (sowohl der q-keltischen frühen Einwanderung als auch der p-keltischen späteren Einwanderung), aber waren defintiv auch die Nachkommen der weit entwickelten Steinzeitkulturen, wie die berühmten Scarved Stone Balls beweisen. Der Sinn dieser Bälle ist unklar, aber sie wurden sowohl auf Orkney gefunden als auch jahrtausende später in "piktischen" Siedlungen.
"Pikten" waren nach dem dritten Jahrhundert nach Christus alle Völker, die nördlich des Antoninus- Walls lebten. Südlich des Antoninus- Walls lebten vier p-keltische Volksstämme, die später noch als "Britannier" galten- die Damnonier, Votadiner, Selgoven und Novanter.
Ungefähr 50-100 Jahre später begannen in den Westen Schottlands die q-keltischen Skoten zuzuwandern.
Ab dem fünften jahrhundert kamen die Angelsachsen dazu und verdrängten und vermischten sich mit den vier q-keltischen britannischen Stämmen zu dem, was später mal die Lowland-Schotten werden sollten...
743 vereinigte Kenneth MacAlpine die Skoten und Pikten zum Volk der Schotten.
Ungefähr zu dieser zeit kamen dann die ersten Skandinavier, wobei sich die Dänen vor allem an der schottischen Nordostküste ansiedelten, der Westen und Norden blieb- aber nur an den Küsten bzw. den Inseln-den Norwegern vorbehalten, die aber nicht weiter ins Land hinein eindrangen, wenn man von Caithness absieht.

Also "vier" Bevölkerungsteile ist dann letztendlich sehr, sehr grob...

Würde aber eigentlich eher in den Bereich Schottische Geschichte als zu dem Thema Referendum passen. Außerdem... es waren nicht alle Angelsachsen loyale Schotten, von den Stuarts wurden nicht mehr und nicht weniger ermordet als in allen anderen Königshäusern aus. Aber die Campbells, die sind schon so eine Sache...Wink

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04.12.2014, 18:47
Beitrag: #76
RE: Schottlands Referendum
Einspruch. Es gab kaum einen Stuartkönig, der eines normalen Todes gestorben ist.
Vergleiche das mal mit den deutschen Königen.
Im übrigen will ich mich nicht mit deinen Schottlandkenntnissen vergleichen.
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04.12.2014, 19:05
Beitrag: #77
RE: Schottlands Referendum
"Eines natürlichen Todes sterben" ist nicht gleich mit "ermordet werden." Zwei wurden hingerichtet, mindestens einer starb auf dem Schlachtfdeld. Nun ja, man könnte die Hinrichtungen als Mord werten, wenn man die Todesstrafe generell so sieht.
Mit den Deutschen wollte ich das im übrigen auch gar nicht vergleichen, mir fallen halt bei Mord im Königshaus gleich die Russen ein, gefolgt von den Engländern... die Stuarts kommen erst danach- und fallen genaugenommen in Schottland nicht größer auf...

Und was meine Schottland-Kenntnisse anbetrifft- zwischen Macbeth und heute klaffen da durchaus Lücken...Wink

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04.12.2014, 20:52
Beitrag: #78
RE: Schottlands Referendum
Ich habe nachgeschaut. 5 von 17 Stuartkönigen = 29,41 % starben keines natürlichen Todes, dazu kamen noch eine ganze Reihe von Verwandten, wie Söhne, Neffen usw.
Pikten nannten die Römer nach der Hautbemalung alle außerhalb ihres Herrschaftsbereichs in Schottland lebenden Stämme. Von den vier von dir genannten Völkern weiß man nicht mehr als die Namen.
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04.12.2014, 22:48
Beitrag: #79
RE: Schottlands Referendum
(11.11.2014 14:19)Bunbury schrieb:  Ich glaube, du musst die Frage anders herum stellen- glaubst du wirklich, daß irgendein Bundesland den Austritt mit allen Konsequenzen anstreben will?

Ich glaube das man da die Länder nicht wirklich vergleichen kann. Schottland sah sich immer auch als eigene Einheit, genauso wie bei anderen abspalltungswilligen Regionen.

In Deutschland kommt es mir vor wie in Österreich, nicht alle Bundesländer sind von den jeweils anderen Begeistert, aber eine echte Abspalltung scheint mir dann doch nicht wirklich realistisch. Wer sich abspallten könnte? Hm, vielleicht der Osten vom Westen, was aber wohl finanziell nicht erwünscht wäre und so weit geht die die DDR-Nostalgie wohl auch nicht. Bayern ist es auch immer wieder wichtig seinen Freistaatstitel zu betonen. Aber ehrlich gesagt eine Abspalltungstendenz sehe ich nicht.

Über eine solche wurde mal sogar spekuliert, allerdings nur über eine sehr kleine. Passau war doch vor einigen Jahren mal sehr von Bayrischen Wirtschaftsüberlegungen sehr schokiert und damals wurde in einigen Medien darüber berichtet das es Überlegungen geben könnte zu Oberösterreich zu gehen (wenn ich mich nicht täusche hat Luki damals darüber berichtet), doch davon hört man auch nichts mehr.

Kurz nochmals: Es wird zu keiner Abspaltung innerhalb von Deutschland kommen. Was Österreich betrifft wären erstens die Bundesländer wesentlich kleiner könnten also keinen eigenen Staat bilden und auch hier ist es zwar so das es so Rivalitäten gibt, diese aber weit von Unabhängigkeitsbestrebungen entfernt sind. Tirol hat z.B. immer einen gewissen eigenstolz, für die Wiener sind die Bundesländer die Provinz und die Kärntner erscheinen mir insgesamt im Moment nicht besonders beliebt, Vorarlberg hat am Anfang der 1. Republik sogar mal den Anschluss an die Schweiz überlegt. Doch wie gesagt auch da besteht keinerlei Gefahr, sind nur so kleine Reibereien die es scheinbar braucht und wohl beinahe jeder Staat hat.

Das kann man nicht vergleichen mit Ländern die aus unterschiedlichen Völkern und historisch gewachsenen Einheiten bestehen und eben nicht überall dieses Zusammengehörigkeitsgefühl haben.
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05.12.2014, 11:10
Beitrag: #80
RE: Schottlands Referendum
(04.12.2014 20:52)Harald schrieb:  Ich habe nachgeschaut. 5 von 17 Stuartkönigen = 29,41 % starben keines natürlichen Todes, dazu kamen noch eine ganze Reihe von Verwandten, wie Söhne, Neffen usw.

Harald, du hattest im Post oben behauptet, von den Stuartkönigen seien überdurchschnittlich viele ermordet worden.
Dem habe ich wiedersprochen.
Daß viele keines natürlichen Todes starben, dem widerspeche ich gar nicht. Aber Tod auf dem Schlachtfeld ist eben nicht gleich Mord.
Und ich glaube nicht, daß sich die Stuarts in Sachen unnatürlicher Todesfolge gegenüber einigen anderen europäischen Königshäusern besonders auszeichnen- sehr zu ihrem Leidwesen, vermutlich.

Das einzige, worin sie wohl einmalig sind, ist, daß 2 Stuart- Könige (wenn auch nicht unbedingt amtierend) hingerichtet wurden. Das hat in der Neuzeit, so weit ich das jetzt überschaue, keine andere Dynastie hinbekommen....

(04.12.2014 20:52)Harald schrieb:  Pikten nannten die Römer nach der Hautbemalung alle außerhalb ihres Herrschaftsbereichs in Schottland lebenden Stämme.

Eben. Dewegen werde ich mich auch immer dagegen wehren, wenn jemand von "den Pikten" als einem Volk zu sprechen. Völkernamen, die die Römer vergaben, richteten sich häufig eher nach geographischen Gegebenheiten als nach Volkszuehörigkeiten.

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