Gedanken zur Deutschen Einheit
|
09.03.2017, 20:45
Beitrag: #1
|
|||
|
|||
Gedanken zur Deutschen Einheit
Gedanken zur Deutschen Einheit als sie in weite Ferne gerückt war.
Reinhold Maiers Statement aus dem Jahr 1953 Zitat:"Die gesamtdeutsche Frage wird eines Tages mit dämonischer Gewalt auf uns zukommen, sie wird mit Urkraft aufbrechen, und dann werden auch gewisse ängstliche Kreise in Westdeutschland nichts mehr dagegen machen können. Es wird eine Sache sein, die so plötzlich und hart kommt wie die Machtergreifung. Die Frage ist nur, ob sie von links, von rechts oder von vernünftigen Leuten kommt. Jetzt kann man nichts anderes tun als abwarten." und genau so kams. notabene, von vernünftigen Leuten. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
10.03.2017, 12:33
Beitrag: #2
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(09.03.2017 20:45)Suebe schrieb: Gedanken zur Deutschen Einheit als sie in weite Ferne gerückt war. Sorry, Reinhold Maier gibts natürlich viele. Der Zitierte war von der US-Militärverwaltung eingesetzter Ministerpräsident von (Nord-)Württemberg-(Nord-)Baden, danach bei Wahlen zweimal bestätigt. Und 1952 erster Ministerpräsident von Baden-Württemberg. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
10.03.2017, 22:54
Beitrag: #3
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
"Gewisse ängstliche Kreise in Westdeutschland", damit meinte er wohl den alten Herrn in Rhöndorf.
"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara) |
|||
11.03.2017, 10:23
Beitrag: #4
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(10.03.2017 22:54)Triton schrieb: "Gewisse ängstliche Kreise in Westdeutschland", damit meinte er wohl den alten Herrn in Rhöndorf. Den meinte er natürlich. Maier hatte sehr große Vorbehalte gegenüber der Politik Adenauers insbesondere in Bezug auf die Wiederbewaffnung. Der 1952 anstehende Eintritt in die EVG soll ihn insbesondere veranlasst haben das Amt des Ministerpräsidenten im neuen Südweststaat anzustreben, um im Bundesrat die Wiederbewaffnung zu verhindern. Die seiner Meinung nach eine Wiedervereinigung für lange Zeit verhindern würde. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
11.03.2017, 11:02
Beitrag: #5
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(09.03.2017 20:45)Suebe schrieb: Gedanken zur Deutschen Einheit als sie in weite Ferne gerückt war. Die treibende Kraft der Wiedervereinigung 89/90 war der Slogan: "Kommt die DM bleiben wir kommt sie nicht gehn wir zu ihr!" Diese Aussage war unmissverständlich und hat den Westdeutschen den Schweiß auf die Stirn getrieben. Im Grunde hatte mit dem Mauerfall der Exodus an DDR Bürgern der 50/60iger Jahre wieder begonnen. Wenn nur eine Mauer das aufhalten konnte, war klar, was wie umzusetzen war. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
11.03.2017, 11:46
Beitrag: #6
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Soweit schon klar.
Aber lasst uns doch hier die vielen Initiativen und Statements der Jahrzehnte VOR der Wiedervereinigung beleuchten. Das müsste doch auch für die "Ossis" hier interessant sein, wie ich das DDR-Regime einschätze sind doch höchstens Gerüchte hierüber in der DDR bekannt geworden. Zu der Wiedervereinigung 1990 selbst haben wir hier ja etliche Themen wo das ausführlihst besprochen werden kann. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
11.03.2017, 12:02
Beitrag: #7
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(11.03.2017 11:46)Suebe schrieb: Soweit schon klar. Okay. Lt, dem DDR Regime, hatten die Sowjets eine Wiedervereinigung vor 1953 generell nicht abgelehnt, im Gegenteil, nur sollte ein geeintes Deutschland neutral sein, also weder der Nato noch dem Warschauer Pakt angehören. Dieses vorgehen war aber nicht im Sinn Adenauers und somit haben die alten reaktionären Kräfte um Adenauer eine Wiedervereinigung sabotiert bzw. verhindert. Somit kann ich den Westdeutschen Feiertag am 17.06. bis heute nicht nachvollziehen, im Gegenteil ich halte Ihn für heuchlerisch. Im Grunde war man damit im Verhalten nicht weniger freiheitlich und demokratisch, wie sich es das DDR Regime auf die Fahnen schrieb. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
11.03.2017, 12:45
Beitrag: #8
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Zitat:Lt, dem DDR Regime, hatten die Sowjets eine Wiedervereinigung vor 1953 generell nicht abgelehnt, im Gegenteil, nur sollte ein geeintes Deutschland neutral sein, also weder der Nato noch dem Warschauer Pakt angehören. Dieses vorgehen war aber nicht im Sinn Adenauers und somit haben die alten reaktionären Kräfte um Adenauer eine Wiedervereinigung sabotiert bzw. verhindert. So wird das gerne dargestellt. Was man jedoch nicht vergessen darf, Ulbricht und Co. hatten ihren Chef in Moskau sitzen, Adenauer hatte drei Chefs, Paris, London und insbesondere Washington. Und wenn ich das richtig sehe, hatten alle drei nichts mit Stalins Deutschland-Initiative am Hut. Denk doch an 89, der Mitterrand ist doch mit fliegenden Fahnen gen Ostberlin gejettet - um Gottes Willen bloß keine Wiedervereinigung.... Handeslvertrag mit allen möglichen Zugeständnissen..,. Und nochmals, die Wiedervereinigung 1990 geschah mit genau den Vorgaben die die Amis schon 1952 auch machten. Westintegration! Ganz Deutschland in der Nato, in der WEU und soweiterundsofort. Ganz klarer Fall: Es war nicht die "reaktionäre Adenauer-Clique" Die Sowjets haben die Wiedervereinigung verhindert! bis 1990!!! So wie 1990 hätten man sie schon 1949 haben können. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
11.03.2017, 13:00
Beitrag: #9
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Was mich Anno 89/90 sehr gewundert hat,
Es gab in Bonn keinerlei Pläne, keinerlei Vorbereitungen wie das ganze hätte funktionieren hätte können. ![]() Leute die es wissen müssten sagen, es ging nicht, wenn da ein Sterbenswörtchen nach außen gedrungen wäre, hätte man die ganze Entspannung usw. seit dem Ende der 60er Jahre in die Tonne klopfen können. Wenn das durch die Weltpresse gegangen wäre, "Bonns Pläne zur Übernahme der DDR" unvorstellbar.... ![]() In der DDR war man da deutlich weniger "Rücksichtsvoll" in Straußberg sollen Kistenweise emailiierte Blechstücke gelagert haben, Orden für tapfere Volksarmisten für die Verdienste bei der Eroberung Westdeutschlands... Irgendwie könnte man denken, dass es schon besser ist, wies gekommen ist.. ![]() "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
11.03.2017, 13:09
Beitrag: #10
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Die letzten konkreten Überlegungen stammen wohl von Helmut Schmidt, ich glaube aus dem Jahre 1958.
Und Helmut Schmidt war vor der Hamburger Überschwemmung ein relariv unbedeutenter unbekannter Oppositionspolitiker "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
11.03.2017, 17:07
Beitrag: #11
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Was eigentlich kaum mehr bekannt ist, Kurt Schumacher hat zwei schüchterne Versuche zu einem gewissen deutschen Miteinander auf Parteiebene zu kommen, die im Gefolge der Außenminister Konferenzen 1947 in London und in Moskau gestartet wurden, rigoros abgewürgt.
"Zuerst Aufhebung der Zonengrenzen und Rücknahme der Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD" Wobei es sich vermutlich nicht nur in der Rückschau um zwei völlig illusionäre Vorbedingungen handelt. Vorbedingungen wie man sie stellt wenn man gar keine Verhandlungen will. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
12.03.2017, 22:22
Beitrag: #12
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Bleiben wir noch bei Reinhold Maier.
Wie weiter oben geschrieben hat ihn sein Bestreben im Bundesrat die aus seiner Sicht falsche Politik Adenauers insbesondere in Bezug auf die Wiederbewaffnung soweit möglich zu korrigieren, veranlasst das Amt des Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg zu übernehmen. Dies war im März 1952. Am 19. September 1953 hat er in einem Rundfunkinterview seinen Rücktritt angekündigt und anschließend vollzogen. Der Grund für seinen Rücktritt war der Erdrutschartige Sieg der CDU Adenauers in der Bundestagswahl am 6. Sept. 1953. Nur die Westintegration, für die die Deutschen sogar die Wiederbewaffnung schluckten, war für absehbare Zeit in der BRD mehrheitsfähig. Und dies obwohl klar war, dass damit die Wiedervereinigung unter diesen Gegebenheiten zumindest vorläufig unmöglich wurde. Entscheidend für diesen gewaltigen Erfolg Adenauers und seiner Politik der Westintegration dürfte der 17. Juni 1953 gewesen sein. Der Gedanke es mit den Sowjets allein und als Neutraler zu tun zu bekommen hat, nach den Bildern und Berichten aus der SBZ wohl alle Bedenken hinweggefegt. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
13.03.2017, 00:27
Beitrag: #13
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Den 17. Juni 1953 muss man auch im Zusammenhang mit den Machtkämpfen um die Nachfolge des am 5. März 1953 verstorbenen Stalin sehen. Stalin und Berija befürworteten zumindest seit 1952 ein vereintes Deutschland, das politisch neutral, aber nicht militarisiert sein sollte. Sie hätten dafür sogar das Ulbricht-Regime geopfert. Trotzdem hätte dies bedeutet, dass Deutschland abhängig von der Sowjetunion geworden wäre. Inwieweit die Sowjetunion ein demokratisches System auf Dauer geduldet hätte, ist mehr als fraglich. Eine gewählte pro-amerikanische oder pro-westeuropäische Regierung wäre nicht geduldet wurden. Adenauer mit seiner Pro-West-Haltung und seiner Affinität zu Frankreich wäre nie der Kanzler dieses von der Sowjetunion gewolltem "neutralen" Deutschland geblieben.
Da Berija, auch wegen seiner Deutschland-Politik, noch im Juni 1953 entmachtet wurde und wenig später als Verräter hingerichtet wurde, wagte sich bis Gorbatschow auch kein Generalsekretär eine andere Deutschland-Politik zu betreiben. Nicht vergessen sollte man, dass Gorbatschow heute die Aufgabe der DDR von der offiziellen Politik Russlands vorgeworfen wird. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
13.03.2017, 00:51
Beitrag: #14
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(13.03.2017 00:27)Sansavoir schrieb: Den 17. Juni 1953 muss man auch im Zusammenhang mit den Machtkämpfen um die Nachfolge des am 5. März 1953 verstorbenen Stalin sehen. Stalin und Berija befürworteten zumindest seit 1952 ein vereintes Deutschland, das politisch neutral, aber nicht militarisiert sein sollte. Sie hätten dafür sogar das Ulbricht-Regime geopfert. Trotzdem hätte dies bedeutet, dass Deutschland abhängig von der Sowjetunion geworden wäre. Inwieweit die Sowjetunion ein demokratisches System auf Dauer geduldet hätte, ist mehr als fraglich. Eine gewählte pro-amerikanische oder pro-westeuropäische Regierung wäre nicht geduldet wurden. Adenauer mit seiner Pro-West-Haltung und seiner Affinität zu Frankreich wäre nie der Kanzler dieses von der Sowjetunion gewolltem "neutralen" Deutschland geblieben. Die Option wäre nur dann interessant gewesen, wenn es sich um eine Lösung nach österreichischem Vorbild gehandelt hätte. (13.03.2017 00:27)Sansavoir schrieb: Nicht vergessen sollte man, dass Gorbatschow heute die Aufgabe der DDR von der offiziellen Politik Russlands vorgeworfen wird. Verrückt, dass einer der weisesten und verantwortungsvollsten Politiker des 20. Jahrhunderts in Russland diskreditiert wird, während einer der größten Schlächter des 20. Jahrhunderts (Stalin) immer noch von breiten Bevölkerungsschichten verehrt wird.... ![]() MfG, Titus Feuerfuchs |
|||
13.03.2017, 09:16
Beitrag: #15
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(13.03.2017 00:27)Sansavoir schrieb: Den 17. Juni 1953 muss man auch im Zusammenhang mit den Machtkämpfen um die Nachfolge des am 5. März 1953 verstorbenen Stalin sehen. Stalin und Berija befürworteten zumindest seit 1952 ein vereintes Deutschland, das politisch neutral, aber nicht militarisiert sein sollte. Sie hätten dafür sogar das Ulbricht-Regime geopfert. [b]Trotzdem hätte dies bedeutet, dass Deutschland abhängig von der Sowjetunion geworden wäre. Inwieweit die Sowjetunion ein demokratisches System auf Dauer geduldet hätte, ist mehr als fraglich. Eine gewählte pro-amerikanische oder pro-westeuropäische Regierung wäre nicht geduldet wurden.[/b] Adenauer mit seiner Pro-West-Haltung und seiner Affinität zu Frankreich wäre nie der Kanzler dieses von der Sowjetunion gewolltem "neutralen" Deutschland geblieben. Das ist sehr interessant, dass du derselben Meinung bist. Die Neutralisierung Deutschlands hätte der Sowjetunion Einflussmöglichkeiten bis an den Atlantik gegeben. Gerade am Beispiel Österreichs wie von Titus angesprochen oder Finnlands kann man das sehen. Man muss das aber höher hängen, die Zustimmung dazu wäre niemals in London, Paris oder Washington zu bekommen gewesen. Ganz abgesehen davon, dass es in der BRD und Westberlin absolut nicht mehrheitsfähig war. die tausende von Bombern die 1944 am Himmel über Deutschland hingen, hatten die Deutschen nun so gar nicht vergessen. Wer war denn in der Lage eine Millionenstadt 15 Monate aus der Luft zu versorgen. Wieviele Westberliner haben sich während der Blockade im Sowjetsektor registrieren lassen, das großzügige Angebot anzunehmen und sich mit den höheren Ostberliner Lebensmittelrationen zu versorgen? Gerade mal 88.000 von zweieinhalb Millionen! "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
13.03.2017, 09:49
Beitrag: #16
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit | |||
14.03.2017, 12:43
Beitrag: #17
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(13.03.2017 09:49)Köbis17 schrieb:(13.03.2017 09:16)Suebe schrieb: Die Neutralisierung Deutschlands hätte der Sowjetunion Einflussmöglichkeiten bis an den Atlantik gegeben. Am Poller, köbi ![]() Spass beiseite: Die Dänen zB wären doch weit erpressbarer geworden., Die Holländer, Belgier und Franzosen doch dito "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
14.03.2017, 12:57
Beitrag: #18
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Unmittelbar nach Beginn des Korea-Krieges hat Adenauer den drei Hochkommissaren den konkreten ausgearbeiteten Vorschlag einer deutschen Armee gemacht.
240.000 Mann in 12 Divisionen, taktische Luftwaffe und eine Küstenschutz Marine. Anschließend eine Beauftraggten damit nach Washington geschickt. Der Knaller dabei war, er hat weder von der Absicht noch von den ausgearbeiteten Plänen ein Wort verlauten lassen, nicht im Kabinett und im Bundestag sowieso nicht. Despot der Bananenrepublik lässt grüßen. Erst als sein Emissär unterwegs war, hat er das Kabinett informiert. Innenminister Gustav Heinemann, der spätere Bundespräsident, ist sofort zurück- und aus der CDU ausgetreten. Adenauers sachverständiger Militär war der Ex-Panzergeneral Schwerin sein Büro war im Kanzleramt im Dachgeschoss, nix ist nach draußen gedrungen, bis Schwerin Gewissensbisse bekam, und alles der Presse ausplauderte. Adenauer hat ihn natrülich gefeuert, sein Nachfolger wurde Blank (Amt Blank) und Heusinger, damals auch Ex- aber bald wieder General. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
14.03.2017, 17:35
Beitrag: #19
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(11.03.2017 12:45)Suebe schrieb:Zitat:Lt, dem DDR Regime, hatten die Sowjets eine Wiedervereinigung vor 1953 generell nicht abgelehnt, im Gegenteil, nur sollte ein geeintes Deutschland neutral sein, also weder der Nato noch dem Warschauer Pakt angehören. Dieses vorgehen war aber nicht im Sinn Adenauers und somit haben die alten reaktionären Kräfte um Adenauer eine Wiedervereinigung sabotiert bzw. verhindert. Aber nicht nur aus strategischen Gründen. Gerade die berühmten Stalin-Noten enthalten doch einen Riesen-Pferdefuß: Die Nationalversammlung, die eine Verfassung ausarbeiten sollte, sollte 50:50 aus den beiden deutschen Parlamenten beschickt werden. In der Volkskammer aber hatten die SED-Leute (wozu ich die Abgeordneten der Blockparteien auch zähle, die Vertreter von FDGB, FDJ usw. sowieso) eine annähernd 100%ige (ja, gut, 99,9%ige... ![]() Es lässt sich an einem einzigen Finger abzählen, welche Art von Verfassung da rausgekommen wäre. Außerdem zeigten diverse Beispiele aus diversen Ostblockstaaten, dass die moskautreuen Kommunisten in all diesen Ländern über kurz oder lang die Macht übernommen haben und diese Länder flugs in Moskau um hilfe bei irgendwas baten, wodurch dann die Machtübernahme der Kommunisten komplettiert wurde, egal was zuvor in Wahlen, bei Verhandlungen oder Abkommen vereinbart worden war. Diese Erfahrungen und Überlegungen waren es wohl viel eher als strategische oder ideologische Gedanken, die dazu führten, dass die Stalin-Noten vom "Westen" in Bausch und Bogen abgelehnt wurden (und im übrigen auch später die Pläne, Berlin zur "freien Stadt" zu machen... ![]() |
|||
14.03.2017, 20:30
Beitrag: #20
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Das kann man so zweifellos stehen lassen.
Als Ende 1950 die konkreten Wiederaufrüstungspläne bekannt wurden, hat Grotewohl an Adenauer geschrieben, übrigens der erste Innerdeutsche Kontaktversuch auf der Ebene des Regierungschefs. Heuss war der Meinung man müsste zumindest antworten, und hat Adenauer einen Brief-Entwurf zukommen lassen, um ihn zumindest teilweise zu entlasten. (Hat er dem Conny tatsächlich geschrieben) Aber Adenauer hat nicht geantwortet. Gar nicht. Daraufhin hat die Volkskammer sich an den Bundestag gewandt, der Bundestag hat mit einem 14 Punkte Programm geantwortet. Worauf zur allgemeinen Überraschung die Volkskammer antwortete, dass man sich über fast alle Punkte einigen könne. Gespräche über die beiderseitigen Polizeitruppen wären möglich, auch freie Wahlen zu einer Nationalversammlung in ganz Deutschland könnten abgehalten werden, also keine 1:1 Besetzung der verfassunggebenden Versammlung Bundestag:Volkskammer Eigentlich alles fast zu schön um wahr zu sein. Der Bundestag hat dann noch die Forderung nach einer UN-Kontrolle der Wahlen in der DDR nachgeschoben, und daran ist es geplatzt. Vorwand? Anlass? Grund? Man könnte da schon auf die Idee kommen, dass das der Punkt war um Einzuhaken, wenn tatsächlich die Wiederbewaffnung als Tauschobjekt für die Wiedervereinigung hätte genutzt werden sollen. Das ganze ist aber natürlich mit Wissen und auf Veranlassung Stalins geschehen. Stalin hat sich dann, als dies scheiterte selbst eingeschalten, das unterstelle ich mal als bekannt. Was noch bemerkenswert ist, auch die überzeugtesten Verfechter der Neutralisierung haben auf einer Garantie der Westmächte für das wiedervereinigte Deutschland bestanden. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
15.03.2017, 20:14
Beitrag: #21
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Adenauer hat dann den EVG-Vertrag durch den Bundestag durchpauken wollen.
Eigentlich gab es ja keinen Zweifel, dass dieser Vertrag grundgesetzwidrig war, denn im Grundgesetz stand kein Wort von Streitkräften. Für eine Grungesetzänderung brauchte Adenauer aber eine Zweidrittel-Mehrheit, die er nicht hatte. Heuss hat dann auch geäußert, dass er schließlich keinen Vertrag unterzeichnen könne, der nicht dem Grundgesetz entspricht, und hat ein Gutachten des Verfassungsgerichts angefordert. Adenauer hat Wind davon bekommen, dass das Verfassungsgericht den Vertrag wohl negativ beurteilen wird, daraufhin hat er selbst ein Gutachten beantragt, lt. VG hatte aber die Anfrage des Präsidenten Vorrang. Adenauer ist spät Abends mit ein paar Minstern zu Heuss ihn zu beknien die Anfrage beim VG zurückzuziehen, und Heuss hat nachgegeben. Inzwischen hatte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen die Adenauer-Aktion mitbekommen, und in Stgt. Reinhold Maier angerufen, der Heuss am "Rückzug" hintern sollte. Aber es war zu spät. Der EVG-Vertrag ist dann, wie bekannt durch die franz. Nationalversammlung gekippt worden. Ein Plan B war erforderlich. Innert weniger Monate war dann aber der "Deutschland-Vertrag" mit Nato-Beitritt WEU-Beitritt etcetera pp durch den Bundestag, denn die Wahl im September 1953 hatte Adenauer solide Mehrheiten im Bundestag verschafft. Und seine Politik nachhaltig bestätigt! Auf der Genfer 4mächte Konferenz, Juli 1954, zusätzlich waren 2 deutsche Delegationen als Beobachter vor Ort, machte dann die Sowjetunion den Westmächten klar, dass es keine Wiedervereinigung gaben würde, "ihr hättet sie haben können, ihr wolltet nicht" hätte Chrustchow gesagt. Und mit den Westmächten allerlei andere Probleme besprochen. Und es war vermutlich den 3en nicht Unrecht. Die DDR-Delegation hat dann noch ein Papier abgegeben, dass freie Wahlen erst nach einer Demokratisierung und Entmilitarisierung der BRD in Frage kämen. Und das wars dann für sehr lange Zeit. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
16.03.2017, 13:28
Beitrag: #22
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Als dann Adenauer nach Moskau eingeladen wurde, ist noch einmal große Hoffnung aufgekommen, Conny hat sich noch mit seinem Freund Dulles US-Außenminister beraten wie die Verhandlungen am besten inszeniert werden könnten.
Nix wars, Moskau wollte einen deutschen Botschafter sonst nichts. Adenauer plus Delegation ist es dann immerhin gelungen die restlichen Kriegsgefangenen und ca. 20.000 Zivilgefangene (fast alle aus der DDR) frei zubekommen, das wars aber dann auch. Wobei Adenauer vermutlich der erste Politiker war, der den tobenden Cruschtschow erlebte. Geschieden ist man dann aber mit neu gewonnenem gegenseitigen Respekt. (insbesondere die Trinkfestigkeit Adenauers soll imponiert haben) "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
17.03.2017, 21:15
Beitrag: #23
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Auf dem Rückflug wurde dann bereits die "Hallstein-Doktrin" in ihren Grundzügen festgelegt.
Die zwei deutschen Botschaften in Moskau sollten ein absoluter Einzellfall bleiben. Jeder andere Staat der diplomatische Beziehungen zur DDR aufnahm, musste mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch die Bundesrepublik rechnen. Tatsächlich abgebrochen wurden sie nur zu Jugoslawien und Kuba, ein paar andere wurden anderweitig gemaßregelt. Wobei es so viele gar nicht waren. Das Medienecho jedoch war gewaltig, in den 60ern verging eigentlich keine woche, dass nicht irgendwann die Hallstein-Doktrin in der Tagesschau angesprochen wurde. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
18.03.2017, 10:36
Beitrag: #24
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Anfang der 1970er Jahre war die Hallstein-Doktrin jedenfalls mausetot. Es verging damals keine Woche, in der die DDR-Medien nicht von der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu irgendeinem Land berichtete, und das waren beileibe nicht nur unbedeutende 3.Welt-Despotien. Der Sport wurde in der DDR (mit "allen Mitteln") gefördert, weil es um die internationale Anerkennung ging. Weltweite Bilder von DDR-Athleten auf dem Treppchen mitsamt Nationalhymne machten sich global immer gut. Spätestens dann kam es auch nicht mehr vor, dass DDR-Staatsgäste irgendwo in Afrika versehentlich mit dem Deutschland-Lied empfangen wurden.
Es drängt sich der Vergleich mit der heutigen Ein-China-Politik Pekings auf, ich glaube nicht, dass sich diese auf Dauer durchhalten lässt. Ich kann mir vorstellen, dass Trump Taiwan anerkennt. Peking wird zunächst vor Wut schäumen, aber deswegen wird kein 3. Weltkrieg ausbrechen. Es gibt aber einen großen Unterschied zur DDR! Die Mehrheit der Taiwanesen will von ihren Festlandsbrüdern und einer Wiedervereinigung nix wissen. „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
|||
18.03.2017, 11:02
Beitrag: #25
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 10:36)Arkona schrieb: Es gibt aber einen großen Unterschied zur DDR! Die Mehrheit der Taiwanesen will von ihren Festlandsbrüdern und einer Wiedervereinigung nix wissen. Da halte ich mal provokativ dagegen und behaupte das Gegenteil. Die Westdeutschen hatten sich Ihr Leben und Auskommen in der BRD eingerichtet, ein Blick oder Interesse an der DDR war gering bis garnicht vorhanden. Nur die Ostdeutschen wollten die Einheit, die Westdeutschen mussten sie wollen. Nicht umsonst besteht heute immernoch ein tiefer Graben in den Köpfen. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
18.03.2017, 11:26
Beitrag: #26
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 11:02)Flora_Sommerfeld schrieb:(18.03.2017 10:36)Arkona schrieb: Es gibt aber einen großen Unterschied zur DDR! Die Mehrheit der Taiwanesen will von ihren Festlandsbrüdern und einer Wiedervereinigung nix wissen. Das mag stimmen, aber ich meinte eigentlich die Haltung in der DDR-Bevölkerung, verglichen mit den Taiwanesen., „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
|||
18.03.2017, 11:27
Beitrag: #27
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Das war ein Bonner Politik-Wechsel Kabinett Kiesinger Außenminister Brand ab 1966,
Brandt flog mit der HFB 320 nach Bukarest, zuerstmal Handeslniederlassung aufmachen, aber das war das Ende der Hallstein-Doktrin, wobei die Drohkulisse noch eine Weile Bestand hatte, nur mit Gegenleistung lief was. Wandel durch Annäherung hieß die neue Bonner Politik. Und 1970 trafen sich Stoph und Brandt in Erfurt. Wer dies damals in der Tagesschau pp. miterlebt hatte, die Willy Willy-Rufe der Mengenmenge, für den war klar, dass die Wiedervereinigung keineswegs ad acta war. gegen Willy Willy konnten sie ja nichts machen, war ja auch der Vorname von Stoph hier ein Link zur Vorgeschichte des Treffens, wie Bahr Moskau dazu brachte, dass sie Ostberlin zum Treffen "zwangen" http://www.zeit.de/wissen/geschichte/201...ndt-erfurt "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
18.03.2017, 11:36
Beitrag: #28
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 11:02)Flora_Sommerfeld schrieb:(18.03.2017 10:36)Arkona schrieb: Es gibt aber einen großen Unterschied zur DDR! Die Mehrheit der Taiwanesen will von ihren Festlandsbrüdern und einer Wiedervereinigung nix wissen. Widerspruch! kein Wort von wahr! da gehst du Lafontaine und ähnlichen Gestalten auf den Leim! der hätte sich natürlich ein Funktionärs-Leben ala DDR-Bonze immer gewünscht "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
18.03.2017, 11:40
Beitrag: #29
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 11:27)Suebe schrieb: Und 1970 trafen sich Stoph und Brandt in Erfurt. Jeder musste, wer und was gemeint war. 1981 kam Helmut Schmidt in die DDR. Da vermied man dann so ein Fiasko, indem man nur eine bestellte Stasi-Claque auf den Marktplatz in Güstrow ließ. Schmidt soll Honecker augenzwinkernd gefragt haben, wieso auf dem Weihnachtsmarkt keine Familien mit Kindern zu sehen sind. http://www.svz.de/lokales/guestrower-anz...73246.html Einige ganz Mutige standen dann an der Bahnstrecke mit Transparenten ( "Schmidt - nimm uns mit"). „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
|||
18.03.2017, 11:40
Beitrag: #30
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 11:36)Suebe schrieb:(18.03.2017 11:02)Flora_Sommerfeld schrieb: Da halte ich mal provokativ dagegen und behaupte das Gegenteil. Die Westdeutschen hatten sich Ihr Leben und Auskommen in der BRD eingerichtet, ein Blick oder Interesse an der DDR war gering bis garnicht vorhanden. Nur die Ostdeutschen wollten die Einheit, die Westdeutschen mussten sie wollen. Nicht umsonst besteht heute immernoch ein tiefer Graben in den Köpfen. Hmm, also das was ich dazu recherchiert habe, deckt sich 1:1 mit meinen persönlichen Erfahrungen. Und dabei gab es noch ein Interesse unserer Westverwandtschaft, die uns jedes Jahr besuchten hinter der Mauer, als dann die Mauer auf war, wurden wir dann aber nicht mit offenen Armen empfangenen, Missgunst und Neid waren ganz schnell auf der Tagesordnung und heute gibt es gar keinen Kontakt mehr, schon komisch, oder? Und bitte bleib mir mit dem Lafontaine fort! Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
18.03.2017, 13:47
Beitrag: #31
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 11:40)Flora_Sommerfeld schrieb:(18.03.2017 11:36)Suebe schrieb: Widerspruch! wer hat keine Deppen in der Verwandtschaft? Fraus ossiverwandtschaft brauchte Anno 86 ja auch so unbedingt einen Wartburg und 91 hat man sich die Osterbschaft untern Nagel gerissen und den Kontakt vorsichtshalber abgebrochen aber das ist normal, weder wessie noch ossie noch überhaupt "deutsch", rein und original die menschliche Dummheit Erzählt einer wie gut er mit seiner Verwandtschaft auskommt, einfacher Fall. die haben noch nicht geerbt! "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
18.03.2017, 18:08
Beitrag: #32
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Wir brauchen doch Erbschafts- und sonstige Probleme nicht in ein Ossi- Wessiklischee hineinpressen. Die Geschichts- und sonstigen Bücher sind voll von Betrügereien.
In diesem Punkte sagte mein Großvater: "Nix haben ist eine ruhige Sach " |
|||
18.03.2017, 18:13
Beitrag: #33
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 18:08)Lucifer43 schrieb: Wir brauchen doch Erbschafts- und sonstige Probleme nicht in ein Ossi- Wessiklischee hineinpressen. Wieso hineinpressen! Die Fälle, indem die Westdeutschen ihr enteignetes Land wieder forderten waren jetzt nicht wirklich selten und haben das Verhältnis nachhaltig nicht gerade verbessert. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
20.03.2017, 14:30
Beitrag: #34
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(18.03.2017 11:02)Flora_Sommerfeld schrieb: Nur die Ostdeutschen wollten die Einheit, die Westdeutschen mussten sie wollen. Nicht umsonst besteht heute immernoch ein tiefer Graben in den Köpfen. Sie wollten vor allem so gut leben wie die Westdeutschen und Reisefreiheit haben. Das war das primäre Interesse, was sich dann auch auf dem Weg zur Einheit artikulierte. Der Slogan der DDR-Bürger auf der Straße lautete: "Kommt die D-Mark bleiben wir, kommt sie nicht geh'n wir zu ihr." Die Wirkung dieser Parole war enorm - auf den Straßen und in den Regierungszentralen. Die Botschaft ist unmissverständlich: Das Land wird weiter ausbluten, wenn die Sehnsucht nach Westgeld nicht erfüllt wird |
|||
20.03.2017, 15:07
Beitrag: #35
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 14:30)Dietrich schrieb:(18.03.2017 11:02)Flora_Sommerfeld schrieb: Nur die Ostdeutschen wollten die Einheit, die Westdeutschen mussten sie wollen. Nicht umsonst besteht heute immernoch ein tiefer Graben in den Köpfen. Stimmt, Korruption mit der D-Mark, und damit hatten sich die Träumereien der intellektuellen Spinner (Und das waren viele in der DDR-Opposition...) von einem 3. Weg bzw. einem "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" erledigt und die Kohlsche Dampfwalze kam über das Land. „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
|||
20.03.2017, 16:13
Beitrag: #36
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 15:07)Arkona schrieb: ... und die Kohlsche Dampfwalze kam über das Land. Zur großen Freude der DDR-Bürger, deren Wunsch nach einem besseren Leben, der D-Mark und Reisefreiheit damit in greifbare Nähe rückten. Dass sich nicht alle Blütenträume erfüllten, steht auf einem anderen Blatt. Zurück in die olle DDR will jedenfalls keiner. Nicht einmal die Salonkommunistin Sahra Wagenknecht. |
|||
20.03.2017, 16:24
Beitrag: #37
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Das Herauspicken von einzelnen Slogans bringt nichts, absolut nichts. Wie man sich sicher war, daß der Russe nicht schießt, wie 1953 gabe es nur noch einen Weg: Das war die Einheit Deutschlands ! Die Lügen über das immerwährende Paradies, waren selbst unter den Genossen unglaubwürdig-- außer bei denen die direkt davon partizipierten.
Eines verstand Kohl, daß die Einheit so schnell wie möglich kommen muss, um ein totales Ausbluten zu verhindern. Für irgendwelche Spinner, die das verhindern wollten, stand ja der Weg nich Nordkorea und Kuba immer offen. |
|||
20.03.2017, 19:46
Beitrag: #38
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 16:24)Lucifer43 schrieb: [...] Interessanterweise gibt es nur sehr wenige, die in eines dieser Länder (Venezuela würde ich noch dazuzählen) wollen. Scheinbar für Einwanderer wenig attraktiv... MfG, Titus Feuerfuchs |
|||
20.03.2017, 20:20
Beitrag: #39
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 15:07)Arkona schrieb:(20.03.2017 14:30)Dietrich schrieb: Sie wollten vor allem so gut leben wie die Westdeutschen und Reisefreiheit haben. Das war das primäre Interesse, was sich dann auch auf dem Weg zur Einheit artikulierte. Der Slogan der DDR-Bürger auf der Straße lautete: "Kommt die D-Mark bleiben wir, kommt sie nicht geh'n wir zu ihr." Sorry Arkona, aber das gehört zu den "Mythen der deutschen Vereinigung" Kohl hat sein 10 Punkte-Programm am 28. November 1989 im Bundestag vorgestellt. Unter Zustimmung von SPD und FDP. https://www.bundestag.de/dokumente/texta...ohl/341782 Dieses 10 Punkte Programm wurde aber von der Wirklichkeit mit Schallgeschwindigkeit überholt. Wobei nicht vergessen werden darf, dass der Handel mit den RGW-Ländern faktisch auf Null gesunken ist, die haben einfach nichts mehr gekauft in der DDR. Und nu? Was sollte kommen, wenn nicht die DM. Zitat:die Träumereien der intellektuellen Spinner (Und das waren viele in der DDR-Opposition...) von einem 3. Weg bzw. einem "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" erledigdie haben doch auch nur minimale Stimmenanteile bei der Volkskammerwahl geholt. Von Korruption mit der Mark keine Rede, zu Tode sind sie erschrocken in Bonn aber was hätten sie sonst tun können? "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
20.03.2017, 20:22
Beitrag: #40
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 16:24)Lucifer43 schrieb: Das Herauspicken von einzelnen Slogans bringt nichts, absolut nichts. Wie man sich sicher war, daß der Russe nicht schießt, wie 1953 gabe es nur noch einen Weg: Das war die Einheit Deutschlands ! Die Lügen über das immerwährende Paradies, waren selbst unter den Genossen unglaubwürdig-- außer bei denen die direkt davon partizipierten. Du schreibts aber komisches Zeug. Welche Lügen vom Paradies meinst du? Und ich möchte daran erinnern, wie schnell die "naiven"Ossis über Tisch gezogen wurden, einmal mit dem Slogan der D-Mark und der Machterfüller der CDU mit dem dicken Kohl, der sich hier nur persönlich Profiliert mit der Einheit. Doch schon ein Jahr später ist er nicht mehr willkommen und wird mit Eiern beworfen, denn was nutzt der Bevölkerung die Freiheit und die D-Mark, die auf dem Rücken der arbeitenden Bevölkerung austragen wurde und dem Ausverkauf des Ostens durch den Westen erkauft wurde? Ohne Moos nix los und dass merkten die Ossis schneller als den meisten Lieb war. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
20.03.2017, 20:50
Beitrag: #41
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 20:22)Flora_Sommerfeld schrieb:(20.03.2017 16:24)Lucifer43 schrieb: Das Herauspicken von einzelnen Slogans bringt nichts, absolut nichts. Wie man sich sicher war, daß der Russe nicht schießt, wie 1953 gabe es nur noch einen Weg: Das war die Einheit Deutschlands ! Die Lügen über das immerwährende Paradies, waren selbst unter den Genossen unglaubwürdig-- außer bei denen die direkt davon partizipierten. Ach was Flora, Ausverkauf des Ostens............ keine Sau hat mehr Ostwaren gekauft. Kein Ungar kein Rumäne und gleich gar kein Russe. -und, man höre und staune, die Bürger der DDR gleich überhaupt gar nicht. mal sehr drastisch ausgedrückt. Wo man Anno 1970 noch '"Weltniveau" hatte, war man 1989 halt 20 Jahre dahinter. Das ganze Land wurde dem Konsum geopfert. Aber von den Kommunisten. Korruption im "Superniveau" die haben euch doch von morgens bis abends korrumpiert, Von der Monatsmiete einer 3-Zimmerwohnung konnte nicht mal eine Klobrille ersetzt werden. Brot wurde als Hühnerfutter eingesetzt, weils billiger war als Getreide.... Gummibärchen wurden zur Schweinemast verwendet aus dem selben Grund.... Am Ende, beim großen Umtausch Mark der DDR in DM, hat sich dann herausgestellt, 1/5 der DDR-Bürger besass 4/5 des Barvermögens hähä.... Jetzt stellt euch doch um Himmels willen nicht, als hättet ihr das alles nicht gewusst. nee, im Neuen Deutschland stand es allerdings nicht. kruzifixteufel nochmal Edit: und damit eines klar ist, wenn hier gleich wieder "Glaubensfragen" in de Ring geschmissen werden... ich kann das alles belegen "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
20.03.2017, 20:59
Beitrag: #42
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 20:50)Suebe schrieb:(20.03.2017 20:22)Flora_Sommerfeld schrieb: Du schreibts aber komisches Zeug. Welche Lügen vom Paradies meinst du? Klar, die Ossis wussten auch wie D-Mark zu genieren war. ![]() Und ja, die DDR Wirtschaft war schon lang am Boden, ohne jeden zweifel. Aber eben nicht alles. Es hätten auch die ein oder anderen Firmen sich über Wasser halten können und wenn man nicht einfach die D-Mark auf den Osten gestülpt hätte, wäre auch eine andere wirtschaftliche Situation möglich gewesen. Aber das ist von meiner Seite Spekulation und ich kann es nicht belegen. Ich könnte jetzt diverse www. Seiten suchen, die meine These unterstützen, aber ob das wissenschaftlich und fachlich korrekt ist, kann ich nicht verifizieren. Aber einfach alles über die Treuhand verkloppen, aber der Bevölkerung Freiheit und D-Mark schenken, um sie danach zu Sozialhilfeempfänger zu machen, ist nachweislich der Grund für den tiefen Graben der heute noch besteht oder wieder neu wächst, jetzt mit politische Ideologie vermischt. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
20.03.2017, 21:13
Beitrag: #43
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 20:59)Flora_Sommerfeld schrieb: Und ja, die DDR Wirtschaft war schon lang am Boden, ohne jeden zweifel. Einfach alles über die Treuhand verkloppen.... Die Schulden die die DDR angehäuft hat, an direkten und noch viel vel höhere an indirekten in Form von zB Umweltschäden, werden noch unsere Enkel bezahlen! Aber das können sie gut, immerhin haben sie ein aufgeräumtes wiedervereinigtes Deutschland bekommen! In Eisenach werden auch 2017 Autos gebaut, wie 1988. Aber in einem nagelneuen Werk natürlich nicht in Anlagen die ein Dreivierteljahrhundert veraltet sind. dito in Zwickau und und und Wismut, ein hochrentierliches Unternehmen oder wie oder was???? Scheibenkleister die größte Umweltsauerei der Weltgeschichte hört doch bloß auf "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
20.03.2017, 21:24
Beitrag: #44
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 21:13)Suebe schrieb: hört doch bloß auf Wie ich schon schrieb, die DDR Wirtschaft lag am Boden, kein Zweifel, vor allem die großen Unternehmen. Meinst du allen ernstes, daß alles in DDR Schrott war? Wenn das so war, wie konnte dann eine Treuhand irgendwas verkaufen und wozu brauchte man dann die Treuhand damals? Eine große Schrottfirma hätte es dann doch auch getan. https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-e...e-treuhand http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/pr...39388.html http://www.wiwo.de/politik/deutschland/r...338-2.html usw. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
21.03.2017, 12:34
Beitrag: #45
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
--Wie konnte dann die Treuhand überhaupt irgendetwas verkaufen--- Eine große Schrottfirma hätte es auch getan-------
Das war eben der große Irtum. Der DDR- Bevölkerung wurde jahrelang eingeredet---die DDR-Volkswirtschaft wäre die zehntgrößte Volkswirtschaft der Welt.Sogar die Schlapphüte aus dem Westen glaubten es. Das Erwachen war umso brutaler. Das da kein fertiges Rezept vorlag ist nicht verwunderlich. Werte Userin Flora, wenn du DDR-Bürgerin warst, dann weißt du auch, was er genug gab: Das war die Parteiliteratur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. In der wurden die Fortschritte des sozialistischen System erläutert, was ohnehin niemand glaubte, nicht einmal die Genossen, die diese "Literatur" kaufen mussten. Nun glaub auch weiterhin dran, wir verkraften es. |
|||
21.03.2017, 14:24
Beitrag: #46
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(20.03.2017 20:22)Flora_Sommerfeld schrieb: ... denn was nutzt der Bevölkerung die Freiheit und die D-Mark, die auf dem Rücken der arbeitenden Bevölkerung austragen wurde und dem Ausverkauf des Ostens durch den Westen erkauft wurde? Ohne Moos nix los und dass merkten die Ossis schneller als den meisten Lieb war. Auf dem "Rücken der arbeitenden Bevölkerung" trieb vor allem die Einparteienherrschaft der SED ihr Unwesen. Sie ließ die Infrastruktur verkommen, die Städte zerfallen, die Luft verpesten und die Betriebe verrotten. Als 1989 die SED-Regierung verjagt wurde, gab es in der EX-DDR nichts mehr zum "Ausverkaufen". Ganz im Gegenteil mussten hunderte Milliarden in die verlotterte Wirtschaft und Infrastruktur gepumpt werden, um die Schäden des sozialistischen Regimes zu beseitigen. |
|||
21.03.2017, 15:53
Beitrag: #47
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
Vielleicht noch mal von vorn.
Das Fünftel, das Vierfünftel des Barvermögens besass, bezieht sich auf Mark der DDR. MaW die Gleichheit gab es auch in der DDR nicht. Die Vermögen sind allem nach durch Anno 1990 waren 3 % der DDR-Betriebe nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen rentierlich! 30 % hielt man für Sanierungsfähig und 60-70% waren nach damaligen Schätzungen ein Fall für den Abdecker. Es kam nicht ganz so dramatisch. Aber was heißt "sanierungsfähig"? zuallererst Personalabbau! Die Produkvititätsrate der DDR-Industrie lag bei höchstens 30% der Westdeutschen! Und - wann gab es 70% Arbeitslose in den neuen Ländern? Die westdeutsche Industrie arbeitete zdZ mit einer Auslastungsquote von ca. 80%, maW wenn es gewesen wäre, wie hier unterstellt, hätte man mit 100% Arbeitslosen in Sachsen oder Sachsen-Anhalt etcetera pp rechnen müssen, denn die Westindustrie wäre bequem in der Lage gewesen, den Bedarf der neuen Länder mit zu produzieren. Es macht keinen Sinn, es hätte keinen Sinn gemacht, in gesättigten Märkten Produkte zu produzieren, die es längst gab. Neues musste entstehen, Marktnischen gefunden werden. Das geht nicht von gestern auf heute, aber es hat doch geklappt. Was wollt ihr denn überhaupt? Es war doch letztlich wie beim vielberufenen Wirtschaftswunder. Findige Ingenieure, gut ausgebildete Facharbeiter haben sich durchgesetzt, setzen sich immer durch, wenn man sie nur lässt. Edit: auch hier, sorry für den Ausbruch gestern Abend. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
21.03.2017, 17:48
Beitrag: #48
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(21.03.2017 15:53)Suebe schrieb: Neues musste entstehen, Marktnischen gefunden werden. Das ist der entscheidende Satz. Etwa 70% der DDR-Betriebe waren nicht sanierungsfähig und mussten liquidiert werden. Das führte in einer Übergangsphase zu hoher Arbeitslosigkeit, da neue Wirtschaftszweige und Produkte erst entstehen mussten. Heute liegt die Arbeitslosenquote im Osten bei rund 10% und damit immer noch etwas höher als im Westen. Doch der Abstand verringert sich ständig. |
|||
21.03.2017, 19:13
Beitrag: #49
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(21.03.2017 12:34)Lucifer43 schrieb: --Wie konnte dann die Treuhand überhaupt irgendetwas verkaufen--- Eine große Schrottfirma hätte es auch getan------- Ich versuche nur nicht jede allgemeine Meinung zu akzeptieren, daß müsste doch gerade von den -Mut zur Wahrheit Leuten- hier verstanden werden können, oder? Nochmal, die DDR Wirtschaft war am Boden, ohne Zweifel und mir geht es auch dabei nicht um das wie, sondern um das Neue, was nach dem Sturz kam. Deine Parteibuch Philosophie spielt dabei keine Rolle mehr. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
21.03.2017, 19:14
Beitrag: #50
|
|||
|
|||
RE: Gedanken zur Deutschen Einheit
(21.03.2017 14:24)Dietrich schrieb:(20.03.2017 20:22)Flora_Sommerfeld schrieb: ... denn was nutzt der Bevölkerung die Freiheit und die D-Mark, die auf dem Rücken der arbeitenden Bevölkerung austragen wurde und dem Ausverkauf des Ostens durch den Westen erkauft wurde? Ohne Moos nix los und dass merkten die Ossis schneller als den meisten Lieb war. Okay, daß sagts du jetzt so, aber kannst das auch mit Zahlen belegen? Was wurde investiert und was wurde durch Verkauf damit finanziert. Praktisch mal eine Gewinn und Verlust Rechnung. Grundsätzlich habe ich auch immer so gedacht, der Westen hat den Osten aufgebaut und der Weg, wie er von 89-90 gegangen war, gab keine andere Alternative auf, aber ich habe mittlerweile meine Zweifel daran. Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... Erich Kästner |
|||
|
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: