Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen?
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29.10.2012, 10:50
Beitrag: #26
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RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen?
(29.10.2012 09:18)Bunbury schrieb: Stimmt, ich bin da auch nicht wirklich zuversichtlich.Die Gefahren der Gentechnik überschaue ich noch nicht. Im Prinzip sollte sie so arbeiten wie die Evolution und später die Pflanzen- und Tierzucht. Durch die Evolution wurden bestimmte Eigenschaften gefördert, indem ihre Träger zu einer erhöhten Fortpflanzungsrate kamen. So verstehen wir die natürliche Auslese. Zusätzlich könnte man biologisch diskutieren, ob nicht andere Mechanismen stärker griffen und greifen, führt hier aber zu weit. Als der Mensch vor 10000 Jahren begann, Nutzpflanzen und Haustiere zu züchten, las er zuerst unbewußt, später bewußt bestimmte Eigenschaften der Pflanzen und Tiere nach seinen Bedürfnissen aus. Diese Nutzpflanzen und Haustiere sind idR ohne Schutz und Pflege des Menschen nicht mehr überlebensfähig. Je nützlicher sie wurden, desto mehr büßten sie die Eigenschaften ein, die ihnen ein Überleben und Fortpflanzen in der freien Natur ermöglicht hatten. Diese selbständige Überlebenskraft brauchten sie ja nicht mehr, da der Mensch sie gegen Feinde aus der freilebenden Natur verteidigte. Die Gentechnik möchte diesen Ausleseprozeß nachstellen, im Prinzip ist dagegen nichts einzuwenden. Was mich beunruhigt, ist die Geschwindigkeit. Mit der Zucht hatte die Menschheit 10000 Jahre Zeit, die Auswirkungen zu beobachten und durch Rückkreuzung zu korrigieren. Gentechnik wird seit ca 20 Jahren betrieben, viele Eigenschaften liegen auf mehreren Genabschnitten, die Wirkweise ist nicht leicht durchschaubar. Generationsfolgen bei Pflanzen und Kleinstlebewesen sind zwar kurz, trotzdem beunruhigt mich die Hektik, mit der diese Typen in die Umwelt entlassen werden. Kann man wirklich simulieren, wie die Maispopulation in 50 Jahren aussehen wird? Schon die beschleunigte, konventionelle Nutzpflanzen- und Tierzucht der letzten 50 Jahre, forciert durch die Industriealisierung der Landwirtschaft, hat dazu geführt, dass der Mensch immer stärkere Geschütze auffahren mußte, um seine Schützlinge zu verteidigen. Ein Arsenal von Pestiziden, Herbiziden, Düngemitteln wird über die Industriefelder gegossen. In den Hochleistungsställen verabreicht man vorsorglich Medikamente, damit die Nutztiere bis zur Schlachtreife durchhalten. Das ist zwar schlimm aber noch korrigierbar, weil diese Wesen sich in der Natur kaum fortpflanzen können. Noch gibt es außerdem in ärmeren Ländern, Nutztiere und -pflanzen, die wesentlich robuster sind, so dass wir umkehren könnten. Wenn aber diese Schwäche und Schutzbedürftigkeit durch Genmanipulation aufgehoben würde und sich diese Arten frei fortpflanzen, können wir garantieren, dass z.B. dieser Mais uns langfristig nützlich ist? (29.10.2012 09:18)Bunbury schrieb: Um es mal metaphorisch zu saen- das ist ja so, als würde man Drittklässer an den Faust ranlassen.Der unbedingte Glaube an die Wissenschaft hat gelitten. Gerade wenn ich an die Mücken denke. Sollten die nicht schon vor ca. 40 Jahren ausgerottet werden, durch großflächigen Kampfmitteleinsatz von DDT. |
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