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Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen?
05.11.2012, 12:04
Beitrag: #82
RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen?
OT vorab, die Diskussion zur Neolithisierung ist spannend. Denkt ihr, dass in jener Phase noch evolutionäre Veränderungen eine Rolle spielten?
Wenn nicht, könnte man diesen Abschnitt evtl. auslagern in http://www.forum-geschichte.at/Forum/for...php?fid=11

(05.11.2012 02:24)Arkona schrieb:  Im Gegenteil: Landwirtschaft erfordert Sesshaftigkeit und Vorratshaltung. Bei Missernten steht im Winterhalbjahr die Existenz der Gemeinschraft auf dem Spiel, man kann nicht einfach so weiterziehen, sondern muss erstmal wieder neu pflanzen und bis zur nächsten Ernte warten. Bis dahin kann es zu spät sein.
Im Prinzip richtig, allerdings betrachtest du dabei das System Landwirtschaft in seiner Reinform. Gerade in frühen Phasen wurde nebenbei noch lange zusätzlich gejagt (z.B. Catalhöyük), gefischt und gesammelt, z.B. im Frühjahr frische Kräuter.
Das Frühjahr war lange die schwierigste Zeit für die Bauern in unseren Breiten, wenn das konservierte Fleisch von der Herbstschlachtung und das gelagerte Korn aufgebraucht war.
Meine persönliche Lieblingstheorie geht in die Richtung, dass unsere jahreszeitlichen Ernährungsschwerpunkte mit der Völlerei bis Weihnachten, Fastenzeit und Fischkonsum im Frühjahr, ein Nachhall dieser Phase sind. Auch die Fettpölsterchen, die wir uns dabei anschaffen, nur fehlt uns das karge Frühjahr, um diese wieder loszuwerden.Smile

(05.11.2012 02:24)Arkona schrieb:  Jäger sind da viel mobiler, sie folgen eventuell der Beute und im Winter bzw. in der Trockenzeit jagt es sich sogar noch besser. Die Gefahr des Hungertodes ist bei ihnen längst nicht so groß.
Dass Jäger/Sammler immer und überall dem Großwild hinterherzogen und daher wenig Mangel kannten, trifft aber nur auf bestimmte Jägergruppen zu, die sich auf eiszeitliches Großwild im nördlichen Eurasien spezialisiert hatten. Die mußten mobil sein, schon wegen der Klimaschwankungen und Herdenwanderungen.
Waren das aber die Gruppen, die zur Erhöhung der Bevölkerungsdichte beitrugen?

Die würde ich eher an den Küsten und Gewässern suchen, wo die Nahrungsgrundlage über das Jahr viel stabiler war, was teilweise zu einer gewissen Seßhaftigkeit mit Jagd- und Dauerlagern führte.
Und später natürlich bei den Bauern.

(05.11.2012 02:24)Arkona schrieb:  Selbst die Khoisan in der kargen Kalahari brauchen im Schnitt nur 4-5 Stunden täglich zur Nahrungsbeschaffung (lt. Eibl-Eibesfeldt). Von solchen "Arbeitszeiten" kann ein heutiger Bürohengst und erst recht ein jungsteinzeitlicher Bauer nur träumen.
Bei den San betrachten wir einen Spezialfall von Menschen, die sich in einer ökologischen Nische eingerichtet haben. Es mag noch ein paar andere geben, wobei die arktischen Robbenjäger inzwischen kaum noch so leben. Wie es bei den San heute genau ist, weiß ich nicht. Die müssen ganz schön oft von TV-Teams und anderen Neugierigen besucht werden, so oft wie sie als Beispiel benutzt werden.
Wie dem auch sei, sie waren ein Beispiel für Menschen, deren Besiedlungsdichte und Lebensstil sich an ihre Umwelt anpaßte und nicht umgekehrt.
Wo Mensch so lebt, paßt sich seine Vermehrungsrate an seine ökologische Nische an.
Vermehrt sich Mensch ungebremst, muß er seine Umwelt anpassen, die Einführung der Landwirtschaft war so gut wie weltwelt ein entscheidender Schritt dahin.
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RE: Ist die Evolution des Menschen abgeschlossen? - Renegat - 05.11.2012 12:04
Leider ein Trugschluss . - Luki - 25.12.2012, 16:35
RE: Leider ein Trugschluss . - Luki - 29.12.2012, 13:33
Leider ein Trugschluss . - Luki - 01.01.2013, 18:33
Fortschrittsgläubigkeit II. - Luki - 29.12.2012, 12:54
Fortschrittsgläubigkeit II. - Luki - 29.12.2012, 14:16
Aberglaube und Glaube ? - Luki - 03.03.2013, 11:56
RE: Aberglaube und Glaube ? - Annatar - 03.03.2013, 13:21
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RE: Aberglaube und Glaube ? - Luki - 29.04.2013, 23:29
Glaube und Aberglaube . - Luki - 04.03.2013, 21:51
RE: Glaube und Aberglaube . - Annatar - 06.03.2013, 21:07

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