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Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
10.03.2024, 11:55
Beitrag: #51
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Naja, Suebe, sie "feiern" Napoléon nur bedingt. Sie sagen, dass er ihnen gezeigt hat, wie man siegen kann (jak zwiecezacz mami). Dass er sie dann auch "verkauft" hat, ja, das kannten sie später auch, wie dieser SPIEGEL Titel sagt: https://www.spiegel.de/spiegel/print/index-1982-2.html
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31.03.2024, 21:53
Beitrag: #52
Das Motorrad "ein deutscher Sonderweg"
Ein interessantes Thema, das irgendwann mal einen separaten Thread wert ist.
Hier kurz und schmerzlos.

Erfunden wurde das Motorrad zweifellos in Deutschland, Daimlers patentierter Reitwagen
Hildebrand + Wolfsmüller hat 10 Jahre später als erste eine gewisse Stückzahl gebaut, und sich den Begriff "Motorrad" gleich schützen lassen.
Die angeblich gebaute Stückzahl möchte ich jedoch sehr infrage stellen, schon aus dem einfachen Grund, warum haben sie dann "knall auf Fall" die Produktion eingestellt?
Die Gebrüder Werner, Exil-Russen, haben dann in Paris Motorräder gebaut, und ein paar andere auch.
In Deutschland kam die Produktion dann 1900/1901 in Fahrt, bei Fahrrädern gab es eine gewaltige Überproduktion, und Fahrradfabriken suchten neue Produkte. Kauften Motoren ein zB Fafnir, De Dion und Zedel vor allem, und bauten die in ihre Fahrräder ein.
Mit mehr oder weniger Erfolg. 1907 platze die Blase, Dreiräder, Cyklon oder Phänomobil kamen auf, und Kleinwagen "Voituretten" zb Maurer mit Friktionsantrieb. Die nicht viel teurer waren, aber einen deutlich höheren Gebrauchswert hatten.
Aber ein paar Hersteller blieben, NSU zb die 14-18 90% der deutschen Heeresmotorräder lieferten.
Die technische Führung vor dem 1.WK lag aber bei den Briten

Fortsetzung folgt morgen?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.05.2024, 10:53
Beitrag: #53
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Zur Alhambra noch.

Was ich dort so ganz en passant erfuhr, die Hufeisentore, allüberall im Islam verbreitet, bis nach Indien "Taj Mahal"
stammen von den Westgoten. Im heutigen Andalusien erstmals nachweisbar ca. 60 Jahre, bevor Tarik die Meerenge überwand und dort auftauchte

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.05.2024, 23:41
Beitrag: #54
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Da ich davon ausgegangen bin, dass der Gesuchte in meinen letzten Rätsel nicht einfach zu finden sein wird, habe ich das Schicksal von zwei seiner Schwiegersöhnen mit einbezogen und mir gedacht, dass dann immerhin gleich drei Möglichkeiten gegeben sind, um auf die Lösung zu kommen.

Der Gesuchte war Johannes Truchsess von Waldburg (geb. um 1344; gest. im März 1424), ansässig auf der Waldburg bei Ravensburg und häufig auch in der Stadt Ravensburg, wo es ihm allerdings nicht gelang, die Herrschaft zu übernehmen. Politisch war er trotz einiger Niederlagen recht erfolgreich, nicht gerade zimperlich, und er verstand es meistens auf der Gewinnerseite zu sein. Ansehen und Besitz konnte er erfolgreich mehren.

Ein gutes Kapital war für ihn der Heiratsmarkt, denn drei seiner Ehefrauen versorgten ihn mit Kapital und guten politischen Verbindungen und die vierte verschaffte ihm eine stattliche Nachkommenschaft, zu der gleich drei erfolgreiche Söhne zählten. Wegen seiner vier Ehefrauen wurde er später auch "Hans mit den vier Frauen" genannt. Etwas, was er mit Kaiser Karl IV. teilte, denn dieser war ebenfalls viermal verheiratet und beide Herren profitierten von den Ehefrauen.

Die vier Ehefrauen des Johannes von Waldburg, die er alle überlebte, waren:
Ehefrau 1: Elisabeth von Habsburg-Laufenburg
Ehefrau 2: Catarina von Cilli, sie war zum Zeitpunkt der Eheschließung eine verwitwete Gräfin von Görz und dürfte eine Tante des Grafen Hermann von Cilli und somit eine Großtante von Barbara von Cilli, der Ehefrau von Kaiser Sigismund gewesen sein
Ehefrau 3: Elisabeth von Montfort, genannt 1275-1293, Tochter des Grafen Hugo (IV.) von Montfort (gest. 1310) und von Gräfin Anna von Veringen (für Suebe vielleicht nicht uninteressant, sie dürfte eine Urenkelin von Hartmann von Grüningen gewesen sein)
Ehefrau 4: Ursula von Abensberg

Die meisten seiner namentlich bekannten Kinder stammten aus seiner vierten Ehe, darunter seine drei Söhne, welche die Familie erfolgreich weiterführen sollten:
* Eberhard (I.) von Waldburg zu Scheer und Friedberg, später Graf von Sonnenberg (gest. 1479)
* Jakob I. von Waldburg-Trauchburg, genannt der "Goldene Ritter" (gest. um 1460)
* Georg von Waldburg-Zeil (gest. 1467)

Georg von Waldburg-Zeil war zwar zu seinen Lebzeiten der am wenigstens Bekannte von den drei Brüdern, aber ihm verdankten die "Truchsesse" ihren Bestand bis in die Gegenwart, gehen doch auf ihn jene Familienzweige zurück, die bis heute bestehen. Ein sehr bekannter Nachfahre von ihm war der als "Bauernjörg" berüchtigte Söldnerführer Georg von Waldburg-Zeil (gest. 1531).

Der Gesuchte hatte ein sehr langes Leben und erlebte mehrere Herrscher im Heiligen Römischen Reich. Zwei von ihnen erhoben die meisten seiner Töchter zu Reichsgräfinnen oder Reichsfreiinnen. Seine Tochter Anna aus seiner ersten Ehe mit Elisabeth von Habsburg-Laufenburg war zweimal verheiratet und wurde mit ihren Kindern von König Ruprecht zur Reichsfreiin erhoben. Seine Töchter Agnes und Verena, beide vermutlich aus seiner letzten Ehe mit Ursula von Abensberg, wurden, wohl anlässlich ihrer Heiraten, vom späteren Kaiser Sigismund zu Reichsgräfinnen erhoben.

Bei der Tochter Ursula ist sich die Geschichtsforschung bisher nicht einig, ob sie aus der zweiten Ehe mit Caterina von Cilli oder aus der letzten Ehe stammte. Die Überlegung, dass sie vielleicht aus der zweiten Ehe war, hängt auch damit zusammen, dass es einiges in ihrer Lebensgeschichte gut erklären würde.

Sicher scheint in der Forschung dagegen, dass Johannes von Waldburg aus der dritten Ehe keine Kinder hatte.
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Von den vielen Töchtern haben zwei eine gewisse Bekanntheit: Verena und Ursula.

Verena von Waldburg (gest. 1443) war in erster Ehe mit einem Freiherren von Zimmern verheiratet. Sie war jene Tochter, die in zweiter Ehe den einmal bekannten Herrn heiratete, der wesentlich jünger als sie gewesen sein dürfte und heute eher vergessen ist bzw. im Schatten einiger anderer Herren steht, die etwa eine Generation später gelebt haben. Zu diesen gehört zum Beispiel ein gewisser Götz von Berlichingen.

Der Ehemann war der Graf Hans von Rechberg (gest. 1464, in Villingen). Er war ein Angehöriger des niederen schwäbischen Adels und zu seinen Lebzeiten als "Fehdeunternehmer" an zahlreichen Fehden, Kriegs- und Raubzügen in der Reichslandschaft Schwaben beteiligt, wobei er nicht nur in eigener Sache, sondern häufig auch für unterschiedliche Angehörige des Hochadels (Habsburger, Württemberger) tätig war.

Die Verliererin unter seinen Kindern war Ursula von Waldburg, die mit Ulrich von Starkenberg verheiratet war. Aus dieser Ehe hatte sie vermutlich einen Sohn, dem kein langes Leben beschieden war, und die Tochter Veronika, mit der die Familie der Starkenberger auch in "weiblicher Linie" ausstarb. Im 13. Jahrhundert waren die Starkenberger in der Grafschaft Tirol eine der mächtigsten Adelsfamilien. Die politischen Geschehnisse, in die Ulrich von Starkenberg geraten sollte oder sich verwickeln ließ (die Forschungslage wirkt auf mich da noch recht undurchsichtig), kosteten seiner Familie jedoch binnen weniger Jahre ihre Machtstellung.

Ursula selbst verteidigte in der für beide verhängnisvollen "Starkenberger Fehde" die im heutigen Südtirol gelegene Burg Schenna. Zwar musste sie diese nach wenigen Wochen aufgeben, doch fand sie in der Welt der Sage und Legende dafür als tapfere Heldin eine gewisse Anerkennung. Nach dem Verschwinden ihres Ehemannes aus der Geschichte (sein Schicksal ist bisher ungeklärt) versuchte sie über Vermittlung und die Gerichte wenigstens Teile des Starkenberger Vermögens zurückzubekommen. Letztlich hatten sie und ihr Schwager sogar einen gewissen Erfolg, als die Tochter Veronika schließlich den steirischen Adligen Bernhard Gradner heiratete, der gemeinsam mit seinem Bruder zunächst ein Freund und Günstling des jungen Herzog Siegmund "des Münzreichen" war, was wohl der Grund für einen Vergleich und eine Aussöhnung war.

Ursula erlebte allerdings nicht mehr, den Sturz der Gradner-Brüder, die dann vorübergehend bei der Urner Eidgenossenschaft ins Exil gingen. (Wobei letztlich selbst den Urner Eidgenossen ihre weiteren ständigen Auseinandersetzungen mit Herzog Siegmund reichten und sie von dort ebenfalls ins Exil gehen konnten.) Letztlich übernahmen die Gradner die Herrschaft über Eglisau. Veronika und Bernhard hinterließen keine Kinder.

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Schnelle Erstinformation im Internet zu Johannes von Waldburg und seiner Familie findet sich auf Wikipedia. Zu ihm und einigen der hier genannten Personen wie die Töchter Verena und Ursula oder den Schwiegersohn Hans von Rechberg, gibt es eigene Artikel.
Link zu Johannes von Waldburg auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_I..._Waldburg.

Zu den Söhnen gibt es keine Artikel auf Wikipedia. Zu Jakob und Eberhard, die beide auch im späteren Bundesland Vorarlberg mitgemischt haben bzw. ansässig waren, gibt es allerdings Artikel auf der Regiowiki.AT unter den Links: https://regiowiki.at/wiki/Jakob_von_Waldburg und https://regiowiki.at/wiki/Eberhard_von_Waldburg. Dort findet sich auch ein Artikel zu Ulrich von Starkenberg: https://regiowiki.at/wiki/Ulrich_von_Starkenberg. Bei den Artikel gibt es jedenfalls Literaturverweise zur Selbstinformation.

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

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07.05.2024, 15:55
Beitrag: #55
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Die Waldburg haben es trotz zeitweise entsprechendem Reichtum nie allgemein anerkannt unter die Reichsfürsten geschafft.
Auch heute lässt man sich gerne als "Fürst" anreden.
Habsburg hat zeitweise manches an Waldburg verpfändet, aber die haben alle Waldburg durch die Finger ausgelacht. Nicht weiter ernst genommen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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07.05.2024, 22:01
Beitrag: #56
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Immerhin hat es die Familie bis in die Gegenwart geschafft - was sehr vielen Familien nicht gelungen ist.

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22.05.2024, 21:48
Beitrag: #57
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
(07.05.2024 22:01)Teresa C. schrieb:  Immerhin hat es die Familie bis in die Gegenwart geschafft - was sehr vielen Familien nicht gelungen ist.

Doch!
Deiner und meiner Familie ist dies gelungen! Thumbs_up

Im Württembergischen Oberland hat man an der Stelle wo die Waldburg ihre Todesurteile vollstrecken ließen, im 19. Jahrhundert ein Gedenkkreuz errichtet.
Nun ist das Kreuz inzwischen in einem überaus schlechten Zustand, die "zuständige" Bürgermeisterin würde das Kreuz ja gerne restaurieren lassen, aber sie hat die erforderlichen 75.000 € zu dem Zwecke nicht. Die Waldburgische Verwaltung hat wie geschrieben die Bürgermeisterin für zuständig erklärt, und wollte von einer Kostenbeteiligung nichts wissen.
Es haben sich einige in Leserbriefen pp aufgeregt "über die Blaublütigen..." ihre einstigen Schandtaten und nichts mehr davon wissen wollen...
(nö, ich habe keinen geschrieben, obwohl es mich in den Fingern juckte...) nun will die Bürgermeisterin nochmals mit dem "Fürsten" verhandeln.
Man darf gespannt sein.

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23.05.2024, 21:17
Beitrag: #58
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Um was für Hinrichtungsstätte handelt es sich eigentlich? Und ist etwas Konkretes über die Opfer bekannt?

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24.05.2024, 08:51
Beitrag: #59
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
(23.05.2024 21:17)Teresa C. schrieb:  Um was für Hinrichtungsstätte handelt es sich eigentlich? Und ist etwas Konkretes über die Opfer bekannt?

In Bad Wurzach, letzte Hinrichtung 1770.
Mit manchen makabren Details. Der Nachrichter hätte die Delinquenten meist lange "hängen gelassen", die dann irgendwann (monatelang? Jahrelang?) später den Hügel hinuntergerutscht wären....
Die Bürgermeisterin wollte sich noch im April an den dortigen "Fürsten" Waldburg-Zeil-Wurzach-Trauchburg wenden, der 2. Vorsitzender des Württ. Denkmalvereins ist, und hofft, bei ihm etwas zu erreichen.
Aus dem Stgt. Hauptstaatsarchiv kamen zurückhaltende Kommentare "bei den heutigen Blaublütigen" würde wenig Interesse an der Vergangenheit bestehen, lediglich am Kommerz heute...
Wie die Nachfrage ausging, weiß ich (noch) nicht.

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24.05.2024, 12:54
Beitrag: #60
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Ist das eine private Hinrichtungsstätte oder eine öffentliche Hinrichtungsstätte? Wann wurde sie verwendet? Inwieweit wurde sie von den Grafen von Waldburg missbraucht? Dass die Herrschaftsinhaber eines Territoriums gerichtliches Recht ausübten, war doch früher üblich und ist auch heute noch der Fall. Für mich ist nach dem, was du bisher gepostet hast, leider nicht nachvollziehbar, was die Grafen von Waldburg von anderen solchen Adelsfamilien unterscheidet? Außerdem kommt es mir seltsam vor, dass in einer Familie, die seit mehr als 800 Jahren belegt ist, alle Mitglieder stets Machtmissbrauch und Verbrechen begangen haben und damit dauernd durchgekommen sein sollen. Könntest du bitte das, was du da meinst, etwas konkreter beschreiben.

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24.05.2024, 15:20
Beitrag: #61
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Nein,
das ist keine "private" Hinrichtungsstätte. Natürlich nicht.
Die letzte Hinrichtung war im April 1774.
Wo habe ich wem Machtmissbrauch oder gar Verbrechen vorgeworfen?

Also bitte.

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24.05.2024, 19:53
Beitrag: #62
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Tut mir Leid, wenn ich Dich da falsch verstanden habe, aber so wie das von Dir beschrieben wurde, hatte ich den Eindruck, dass diese Waldburgs nicht einfach nur Recht sprachen wie andere Herrschaftsinhaber auch, sondern wahre ungerechte Massaker begangen haben, sodass sogar ein Denkmal für die Opfer errichtet wurde. Du weiß selbst, dass ich mich in der schwäbischen Geschichte nicht so gut auskenne und vor allem nicht, was die lokale Geschichte betrifft.

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25.05.2024, 11:46
Beitrag: #63
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Es gibt da einiges zu bemerken.
1. Die geplanten Feierlichkeiten zum Bauernkrieg im nächsten Jahr werden zumindest bisher in den Schlössern Oberschwabens weitgehend ignoriert. Wobei Waldburg mit der überaus umstrittenen Gestalt des Bauernjörg da schon interessante Beziehungen vorzuweisen hätte. Sogar der "Weingartener Vertrag" scheint nicht zu interessieren.
2. Die Vorgänge, die schließlich zur 1848er-Revolution führten, waren in den Beziehungen zu den Adelshäusern durchaus bemerkenswert. Mit dem Ergebnis, dass die Bauernschaft eigentlich die einzigen waren, für die die Revolution im Ergebnis erfolgreich war. Die Zerfereien in den Jahrzehnten zuvor doch tiefe Gräben bis heute hinterließen.
3. Die beiden Hohenzollern blieben ja bis 1849 selbständig. Dann verkauften die beiden "Kleinst-Fürsten" Hals über Kopf an Berlin. Der Grund, die beiden hatten die jeweilige territoriale Entschädigung des Reichsdeputationshauptschlusses in ihr Privatvermögen überführt, was klar der Bundesakte widersprach.
Was bei der Revolution natürlich zur Sprache kam, und die Duodezfürsten in Panik versetzten. Der Verkauf erfolgte dann auch mit der Maßgabe, dass diese widerrechtlichen Maßnahmen unberührt blieben.
Und so blieb es bis heute.
Wenn dann urplötzlich die Sammlungen (mit, wenns noch da ist.., äußerst wichtigen Funden des 19. Jahrhunderts) nicht nur der Öffentlichkeit, sondern auch der Forschung verschlossen bleiben, ärgert das nicht nur den interessierten Laien.

Ich wüsste noch mehr, wobei es natürlich Generell ist, nicht so viel Waldburg betrifft.

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28.05.2024, 09:30
Beitrag: #64
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Gibt es eigentlich einen besonderen Grund (abgesehen vom Bauernjörg), dass die Truchsesse / Grafen von Waldburg in Schwaben offensichtlich einen schlechten Ruf haben?

Ich bin erstmals auf sie durch die Starkenberger Fehde und die Geschichte des Bundesland Vorarlberg bzw. bei einem einwöchigen Aufenthalt im "Ländle" auf sie gestoßen. Habe ich mich dann mehr mit ihnen beschäftigt, da mich vor allem die Ursula von Waldburg für ein Romanprojekt näher interessiert hat. Zudem es von ihr einige Briefe gibt, aus denen sich auch Rückschlüsse auf ihre Persönlichkeit bzw. ihr öffentliches Auftreten ergeben.

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02.06.2024, 17:30
Beitrag: #65
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
Hier ein Photo der von mir im 3. Rätselstrang angesprochenen Štefanik Brücke. Man beachte, 1929, die Moldau gefroren.


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29.06.2024, 18:25
Beitrag: #66
RE: Rätsel-Lösungen und "Vertiefendes"
"Sonnenwirtle"
Die Story wie Hitler den Schiller zu lesen verlangt, hat
Carl Jacob Burckhardt
verbreitet.
Burckhardt war ab 1937 Völkerbund-Kommissar für Danzig. Zuvor besichtigte er in seiner Eigenschaft als Beauftragter des IRK ua mehrere Konzentrationslager.
Burkhardt hat den Hinweis auf den "Verbrecher aus verlorener Ehre" in einem seiner Berichte über die KZs lanciert.
Und Hitler hätte daraufhin den "Verbrecher..." zur Lektüre verlangt.
Burkhardt spekuliert ob er, Hitler, eine Legitimation für seine Verbrechen bei Schiller suchte.

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