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Presseschau Aachen und Karl der Große
10.11.2013, 13:31
Beitrag: #27
RE: Presseschau Aachen und Karl der Große
Zumindest bei den Wittelsbachern kommt man noch weiter zurück, nämlich bis zu den Aribonen, die mit dem 783 gestorbenen Bischof Arbeo von Freising das gesicherte Licht der Geschichte betreten. Die Aribonen hatten zwei Zweige, den pfalzgräflichen Stamm und einen zweiten, der in der Gegend um Mossburg a.a. Isar und um Allershausen und Kranzberg begütert war, also in der Gegend um Freising und Dachau - genau dort hatten auch die frühen Wittelsbacher Herrschaftsschwerpunkte, wobei man nicht weiß, wie sie zu diesen Besitztümern gekommen sind. Der wittelsbachische Besitz in Scheyern scheint jüngeren Datums zu sein als der Dachauer und Mossburger Besitzkomplex, auch zu den Grafen von Hirschberg scheinen intensivere verwandtschaftliche Beziehungen bestanden zu haben.

Anhand der Besitzgeschichte scheint es so zu sein, dass die Aribonen mit zu den Vorfahren der Wittelsbacher gehören, dazu noch die Grafen von Ebersberg, die wiederum von den Sieghardingern abstammen.
Aribonen, Sieghardinger und wohl auch Welfen stammen in ihren allerersten nachvollziehbaren Ursprüngen aus dem Rheinland, sind mithin rheinfränkischer Geschlechter, die wohl in der Zeit nach der karolingischen Machtübernahme in Bayern hier zu Macht und Einfluss gekommen. Die frühen Aribonen haben z.B. familiäre Verbindungen zu dem Präfekten Gerold gehabt, ihr "Hausheiliger" stammte aus Lüttich.
Andererseits sind fast alle der älteren rheinfränkisch-bayerischen Geschlechter auch schon mit den alten bayerisch-schwäbischen Geschlechtern verbunden gewesen, so z.B. die Aribonen mit den Huosi. Auch von den Agiloflingern weiß man, dass sie neben dem bekannten bayerischen Zweig auch noch eine schwäbische Verwandtschaft hatten und wohl ursprünglich ein reichsfränkisches Geschlecht mit guten Verbindungen zu den späteren Karolingern hatten.

Solche Verbindungen in den außerbayerischen Raum und dann auch zu späteren hochmittelalterlichen Geschlechtern kann man noch heute nachvollziehen, und sei es aufgrund der Besitzgeschichte oder von Vornamen. Alles nicht mit Daten und Fakten einwandfrei belegbar, aber so gut wie sicher.
Wie gesagt, den hochmittelalterlichen Adligen selber dürften diese Verwandtschaftsbeziehungen noch weit präsenter gewesen sein, denn bis zum siebten Glied zurück musste nach damals geltendem kanonischem Recht erwiesen sein, dass keine Inzuchtgefahr vorlag...und zwar in der väterlichen UND in der mütterlichen Linie!

Deswegen konnte ja auch der Zähringer Konrad von Teck auf die Schnelle zum Königskandidaten werden, weil den anwesenden Adligen klar war, dass Konrad von den Karolingern UND den Ottonen abstammte, und zwar m.W. jeweils in MÜTTERLICHER Linie. Das war bekannt!

VG
Christian
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RE: Presseschau Aachen und Karl der Große - 913Chris - 10.11.2013 13:31

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