Germanisch/deutsche Dialekte
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05.08.2012, 13:25
Beitrag: #101
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(04.08.2012 18:37)Renegat schrieb: TT Ich denke, in Nord- und großen Teilen Westdeutschlands ist der Dialektzug längst abgefahren. In Schwaben und Bayern mag das anders sein, jedenfalls auf dem Lande, wo die "Eingeborenen" weitgehend unter sich sind. Weitgehend unter sich... Oh Renegat, das Paradies ist immer woanders. Bei uns, Städtchen mit knapp 50.000 Einwohnern, hat über 30% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Derzeit gibt es 9 Moscheen, es waren aber auch schon mehr. Vor 20 Jahren war dominierende Sprache an den Treffpunkten der Jugend ein "Bullubullu-Deutsch" (meine Wortschöpfung, phonetisch nach dem Klang) Das inzwischen, worüber meine Freude groß ist, einem Schwäbisch diverser Spielarten gewichen ist. Sprache lebt. Eingriffe, um eine Sprache am Leben zu erhalten, werden kaum zielführend sein. Eine Tote wiederbeleben ist sogar "Quark". Aber, und das ist in der Vergangenheit in ganz großem Umfang geschehen mit den bekannten Folgen in ganz Norddeutschland. Wenn man den Eltern ein halbes Jahrhundert lang erzählt, wunder was für Nachteile der Säugling später im Leben haben wird, wenn er auch nur einen Hauch von der Standartsprache abweicht, wenn man das in der Zukunft unterlässt, das langt. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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05.08.2012, 13:52
Beitrag: #102
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 13:25)Suebe schrieb: Eingriffe, um eine Sprache am Leben zu erhalten, werden kaum zielführend sein.Es kommt meiner Meinung nach drauf an, ob die Sprache von selbst ausstirbt oder verdrängt wird. Wenn der Sprachtod künstlich herbeigeführt wird, sollte versucht werden die Sprache zu retten. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist die Sprache Manx auf der Insel Man. "Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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05.08.2012, 19:03
Beitrag: #103
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Germanisch/deutsche Dialekte
(02.08.2012 22:16)Suebe schrieb:(02.08.2012 20:52)Wallenstein schrieb: @Arkona, Servus . Ich habs gefunden . Ich erinnere mich noch daß wir in der Kindheit , voluminöseren Frauen als Dicke Nudel bezeichneten Bei uns heißen sie eigentlich Erdäpfel . Aber wegen des Fernsehens hat sich auch der Begriff Kartoffel eingebürgert . Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln . Mit Rahmsoße oder mit Staubzucker als Süßspeise. Und wie heißt das bei Euch ? luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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05.08.2012, 20:13
Beitrag: #104
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 19:03)Luki schrieb: Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln .Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? "Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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05.08.2012, 20:37
Beitrag: #105
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:13)Annatar schrieb:(05.08.2012 19:03)Luki schrieb: Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln .Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? Ich glaub, ích weiß, was er meint. Bei uns als Kartoffelnudeln bekannt. Längliche, spitz zulaufende goldgelbe Teilkreationen aus Kartoffel. Schupfnudeln werden die genannt. http://autoimg.kochbar.de/kbrezept/42457...nudeln.jpg Hmmm... Schmecken sehr gut... Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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05.08.2012, 20:38
Beitrag: #106
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:13)Annatar schrieb:Möchte ich auch wissen, Staubzucker ist wahrscheinlich österreichischer Puderzucker?(05.08.2012 19:03)Luki schrieb: Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln .Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? |
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05.08.2012, 21:15
Beitrag: #107
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:37)Maxdorfer schrieb: Schupfnudeln werden die genannt.Unter dem Namen kenne ich sie auch. (05.08.2012 20:37)Maxdorfer schrieb: Hmmm...Stimmt. "Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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05.08.2012, 21:38
Beitrag: #108
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:37)Maxdorfer schrieb:(05.08.2012 20:13)Annatar schrieb: Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? Servus . Die Erdäpfelnudeln auf dem Foto sehen aber etwas blass aus . Meine Mutter rollte einen Teig lange aus . Dann schnitt sie die Nudeln mit einem Messer in gleicher Länge ab . Was den Vorteil hatte daß sie an allen Stellen gleichmäßig gebräunt werden konnten . Und da sie Alle den gleichen Umfang hatten wurden sie auch gleichmäßig durch . Aber im Prinzip wirds daß Gleiche sein . G.v.luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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05.08.2012, 21:49
Beitrag: #109
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Regionale Kochrezepte
euer Einverständnis vorausgesetzt, habe ich dazu ein neues Thema erstellt.
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05.08.2012, 21:54
Beitrag: #110
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Ihr seid ja gut , da kommen tolle nudelartige Bilder aber keiner beschreibt, was die Dinger mit Kartoffeln zu tun haben.
Da mußte ich doch schon wieder Wiki bemühen. http://de.wikipedia.org/wiki/Schupfnudel Es war also ursprünglich eine gewöhnliche Nudel aus Getreidemehl und erst später, lange nach Einführung der Kartoffel und vor allem nach deren weiterer Bearbeitung, hat man das normale Mehl gegen Kartoffelmehl ersetzt. Kartoffelmehlprodukte gibt es viele. Ich hatte die Vorstellung, da werden Kartoffeln gekocht und gequetscht wie bei Knödeln oder gerieben wie bei Puffern. |
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05.08.2012, 23:00
Beitrag: #111
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Waldviertler Knödeln
(05.08.2012 21:54)Renegat schrieb: Ihr seid ja gut , da kommen tolle nudelartige Bilder aber keiner beschreibt, was die Dinger mit Kartoffeln zu tun haben. Servus . Das gibt es auch bei uns , z.B.; Waldviertler Knödeln . Eine Hälfte gekochte und eine Hälfte rohe , geriebene und dann leicht ausgepreste ( entwässerte ) Erdäpfel vermengen . Schmecken wunderbar zu Fleisch mit Saft oder Soßen . Wie z.B.. Schweinsbraten !!!!!! Ein Genuß . G.v.luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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05.08.2012, 23:13
Beitrag: #112
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Hallo Luki,
deine Waldviertel Knödel kenne und schätze ich genauso. Das sind einfach Klöße halb+halb, gibt´s schon lange aus der Packung. Meine Oma hat die noch selber gemacht, genauso wie echte Nudeln. Von Knödeln oder nordisch Klößen gibt es viele Varianten. Sehr lecker sind auch die verschiedenen Serviettenknödel, oft mit Hefe als Triebmittel. http://de.wikipedia.org/wiki/Serviettenkn%C3%B6del Ups, nun sind wir noch im alten Thread, Steppenwolf hatte die Rezepte schon umgebettet. |
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06.08.2012, 10:53
Beitrag: #113
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Dialektworte
Oberösterreichisch :
Der oberösterreichische Dialekt ist keine eigene Sprachgruppe , einige Wörter sind dennoch besonders . Eine kleine Auswahl an Hoamatland - Deutsch ( Landeshymne ) : Goi : Gell , hat nichts mit dem hebräischen Wort Goi (Nichtjude) zu tun . Drawig : Es eilig haben . Bunki : Kuchen vom Blech , nicht verwechseln mit Bünki ( gepresster Strohballen ) . Neichtl : Eine kurze Zeit ( Zeitl ), leitet sich von „Eicht“ ( einst : eine kurze Zeiteinheit , Zeit der Dämmerung ) ab , das „ N “ ist ein verkürzter unbestimmter Artikel zur leichteren Aussprache. Eanta : Eher , früher , bevor . Iada : Dienstag , auch Iritag , leitet sich vom gotischen „ Areinsdag “ , dem Ares-Tag ab , dem Tag des griechischen Kriegsgottes . Gschma : Liebenswert , gemütlich, allgemeiner Ausdruck des Wohlgefallens und Wohlbefindens . Flenna : Weinen . Leitet sich vom Mittelhochdeutschen vlehen / vlen ( dringlich bitten ) ab . Dumön : Sich beeilen . Mittelhochdeutsch: tumeln = taumeln . Degerl : Tiegel , flaches Gefäß mit Deckel . Lateinisch : tegula ( Dachziegel ) . Netta : Nur . Aus dem italienischen „ netto “ . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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06.08.2012, 11:41
Beitrag: #114
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Schwäbisch:
Ein Merkmal des Schwäbischen ist die Verkleinerungsform mit -le Die Flasche Bier wird zum "Bierfläschle" in den Jahren als die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen der 1. Generation sich bei uns einlebten, es gab ganze Stadtviertel bewohnt von ihnen, hat es manche Besonderheit gegeben. Bei mir ums Eck gab es ein Viertel in dem die Bewohner von dem "Fläsch le Bier" sprachen, das "le" als separates Wort "lö" ausgesprochen. Eine Varietät die inzwischen natürlich längst ausgestorben ist. Das Kind wird zum Kendle Das Auto zum Wägele (und wenn es ein 8-Zylinder aus Untertürkheim ist) Die Angetraute wird zum Weible Auf die häufigen Lehnworte aus dem französischen habe ich schon hingewiesen. Aber auch mit dem Österreichischen haben wir manches gemeinsam. fällt mir gerade der Blumenkohl ein, der bei uns Karfiol heißt. Oder die Marillen. OT: Zu Zeiten als das Gebiet des Alpendollars noch nicht zur EU gehörte, haaben meine Kumpels auf dem Rückweg vom Skifahren, Bergtour usw. immer noch schnell eine Flasche "Stroh-Rum" erworben. 90% in der BRD verboten. Ich habe mir immer ein Pulle Marillen-Likör gekauft. Mitbringsel für meine Mutter, die vom Alkohol so gar nichts hielt. Aber der Marillen-Likör... "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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06.08.2012, 13:00
Beitrag: #115
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
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Servus Suebe . Euer " - le " wird bei uns zum " - erl " . Weiberl , Kinderl , Hunderl , Auterl ( Auto ) , Knöderl , a Rauscherl ( kleiner Rausch ) usw . Beim Nachdenken fiel mir wieder meine Jugendzeit ein . Immer wenn ich wieder mal unsterblich verliebt war fiel ich automatisch in den Dialekt . Ich konnte gar nicht anders . Denn die Phrase " ich liebe Dich " war schon zur damaligen Zeit , für mich , zu abgetroschen und unglaubwürdig . Aber bei den nachfolgenden , immer ehrlich gemeinten , Beteuerungen schmolzen sogar die bürgerlichen und österreichisch hochdeutsch sprechenden Maderl / Dirndln ( Mädchen / Fräuleins ) , wie Butter in der Sonne . I hau Di so gern = Ich habe Dich sehr gerne . I hau Di so liab = Ich habe Dich sehr lieb . I mog Di so = Ich mag Dich so sehr . Wie mir meine Söhne versicherten ( 20. Jahre alt ) verfallen sie bei großen Gefühlen auch in eine Art Dialekt . Trotz MTV und Fernsehserien . luki P.S. Du hast einmal über den versunkenen Oberlauf der Donau geschrieben . Beim Stöbern entdeckte ich diese Seiten : Die schwarze Donau . http://dokujunkies.org/tag/donau und : http://www.weltbildung.com/donauquelle.htm Vielleicht kennst Du sie noch nicht ? G.v.luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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06.08.2012, 20:26
Beitrag: #116
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(06.08.2012 13:00)Luki schrieb: . Der kleine Rausch heißt bei uns Räuschle. Der große "einen Blotter im Gesicht haben" Fällt mir wieder der Amtsrichter Dodel ein. eine Zeugin hat ganz viele Vornamen, fragt Dodel sie, welches der Rufname wäre, das versteht sie nicht, meint Dodel, wie sie denn ihr Mann nennen würde. Ja meint die Zeugin "früher da hätte er sie Schätzle genannt, später Päule, aber heute würde er nur noch du Rindvieh rufen". Man beachte, beim Rindvieh feht die -le Endung. Fällt mir noch ein, die "Tüte" die man im Markt erstehen kann, um die Nudeln zu tranportieren, die nennen wir "Gucke". Zu den "vertraulichen Gesprächen" ich habe einen guten Bekannten, inzwischen 80 Jahre alt, vermutlich 50 Beziehungen hinter sich, nie Verlobt oder Verheiratet gewesen, ein Schwerenöter wie er im Buch steht. Der sagt "Über Liebe wird immer gesprichen, über Ehe nie". Ich frage ihn gelegentlich welcher Sprache er sich hierbei bedient. Danke für die Links. Die kannte ich noch nicht. Den Fakt schon. Ein Stück hinter der Achquelle hat ein Erdfall die Höhle unpassierbar gemacht, In jahrelanger Arbeit haben die hinter dem Erdfall einen Stollen gegraben, und die unterirdische Donau tatsächlich wiedergefunden. Man darf gespannt sein, was da im Laufe der Zeit noch entdeckt wird. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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06.08.2012, 21:22
Beitrag: #117
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(06.08.2012 20:26)Suebe schrieb: Fällt mir noch ein, die "Tüte" die man im Markt erstehen kann, um die Nudeln zu tranportieren, die nennen wir "Gucke". Servus . Tüten gibts bei uns nicht . Bei uns nennen wir sie Sackerl . Leinen - , Nylon - , Plastik - oder Papiersackerl . Sogar wenn sie schon etwas größer sind . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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07.08.2012, 14:18
Beitrag: #118
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Zitat Dr. Hermann Bizer in Tailfinger Heimatbuch 1953
Zitat:Die Mundart darf nicht als verkommene Schriftsprache angesehen werden, kann auch aus dieser nicht abgeleitet und erklärt werden. Dr. Bizer schreibt "Mundart" für "Dialekt". Der Aussage als solches ist aber auch aus heutiger Sicht nichts hinzuzufügen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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09.08.2012, 19:37
Beitrag: #119
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Patent auf Gruß .
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Servus . Ich verstehe die Welt nicht mehr . Da wurden Grüße patentiert und deutsche Zeitungsschreiberlinge ziehen das ins Lächerliche . Eine bayrische Firma hatte sichh in Alicante ( Spanien ) unter Anderen , die Grüße " Servus " und " Griaß di " um je 900. € bis 2021 patentieren lassen . Was kommt als Nächstes dran . Vielleicht ; guten Morgen , Mahlzeit , Grün , Blau , Rechts ; Links Geradeaus .....? Das die auf dem dafür europaweit zuständigen Patentamt in Alicante niemand sitzen haben der der Gepflogenheiten der Mitgliedsländer etwas mächtig ist enbindet sie nicht , vor der Erteilung der Patente einen Anruf zu tätigen oder wenigstens sich im Internet zu erkundigen . Daß so eine Patentierung überhaupt möglich ist . Sonst ersinnt die EU auch jedes nur erdenkliche Gesetz und unsinnige Vorschriften . Anscheinend hat man daher für Sinnvolles keine Zeit mehr . Boshafterweise müßte man den Spaniern das Wort " Siesta " Und den Baiern das Wort " Bayern " vor der Nase wegpatentieren . Das gäbe dann ein Munterwerden auf der Wiesn . Da passen die Verse Nestroys , wie die Faußt aufs Auge : Da wurd’ ein’ erst recht angst und bang, denn dann stund’ d’Welt g’wiß nicht mehr lang. Luki http://www.tz-online.de/aktuelles/bayern...51858.html http://www.nachrichten.at/nachrichten/ch...t58,942899 http://tirol.orf.at/news/stories/2544224/ Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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15.08.2012, 20:28
Beitrag: #120
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Dann will ich auch mal was zum Pfälzischen beitragen. Eigentlich spreche ich Hochdeutsch, aber mit leichten pfälzischen Anklängen (wie Wortverkürzungen etc.) und ein paar umgangssprachlichen Begriffen aus dem dunklen Pfälzerwald. Aber an sich kann ich bei Bedarf auch auf Mundart umsteigen. Belsisch des is e Dialeggt der wo a ä baar ganz besonnere Wörta hawwe tut, un der wo nadierlisch a alles ä bissel anners aussprischt. (Übersetzt: Pfälzisch ist ein Dialekt, der ein paar ganz besondere Wörter hat, und der natürlich alles ein bisschen anders ausspricht.) Da klingt die Dialektform doch viel gemütlicher, stimmt’s oder hab ich Recht? 1. Beispiele für die Lautverschiebung im Pfälzischen: Kersch = Kirche Werdschaft = Wirtschaft Fies = Füße Woscht = Wurst (dementsprechend Doscht = Durst) uffmache = aufmachen oofange = anfangen Mischel = Michael
2. Völlig neue Wortschöpfungen Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt) olwer = tollpatschig, ungehobelt (als Substantiv auch verwendet: Ein Olwer) Lewwerkäs = Fleischkäse Schlabbergöschel = nette Bezeichnung für eine gesprächige Person abblatze = bezahlen workse = würgen Alla = Viele Bedeutungen: „Auf Wiedersehen“, „also gut“, „oh nein“, etc. (vom franz. aller = gehen) 3. Zur Weiterbildung: Der humorvolle "Telekolleg Pfälzisch" von Christian Habekost: Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=j4GhXqNnUtk Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=4sF6Mozx3cE Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=abiK4-8WMIk LG Der Maxdorfer Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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21.12.2012, 11:52
Beitrag: #121
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb: Beispiel aus der Praxis: "Wenn de des Leewe rischtisch geniese willst, dann muss'de des Grab von owwe, de Kersch von auße un de Werdschaft vun inne angugge!" Mir war doch von Anfang an klar, dass da was nicht stimmen kann. Es heißt eigentlich: "Wennde des Leewe rischtisch geniese willscht, dann mussde de Kersch von auße, de Berg vun unne un de Werdschaft vun inne oogugge!" Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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21.12.2012, 18:09
Beitrag: #122
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb: Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt) Servus Maxdorfer . Dieses Wort kannte ich auch . So nannten einige der älteren Volksdeutschen die Erdäpfel . Deren Vorfahren waren nach den Türkenkriegen im südwesten Deutschlands angeworben worden um die entvölkerten Gebiete im Südosten der KuK. Monarchie neu zu besiedeln . Als Diese nach dem zweiten Weltkrieg aus den Nachfolgestaaten vertrieben wurden , ließen sich auch sehr viele in meiner Gegend nieder . Und jene Älteren sprachen zuhause natürlich ihren mitgebrachten Dialekt . So lernte ich auch die Grumbera kennen , vermutlich waren unter den Neubürgern auch Ettliche dabei deren Vorfahren pfälzische Wurzeln hatten . G.v.Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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21.12.2012, 18:38
Beitrag: #123
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 18:09)Luki schrieb:(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb: Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt) Die Dialekte und Sprachen vermischen sich durch die verschiedensten Wanderbewegungen, durch die der Hugenotten nach Preußen, die der Deutschen nach Amerika, und so weiter. Und dies in weit größerer Menge, aber auch in kleinerem Maßstab, als man hieraus erkennen kann. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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21.12.2012, 21:20
Beitrag: #124
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 18:38)Maxdorfer schrieb:(21.12.2012 18:09)Luki schrieb: Servus Maxdorfer . Die Grombiera gibt es bei uns auch, wobei sie auch Erdäpfel und Herdäpfel genannt werden. Wobei, es gibt durchaus unterschiedliche Wörter von Ort zu Ort, der Kenner kann zT heute noch an der Dialektfärbung innerhalb der Stadt das Wohnviertel ausmachen. Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann. In meinem Wohnort hat "keien" aber außerdem noch die Bedeutung von "hinfallen". Was lt. Mundartforschern nur hier nachzuweisen ist. Die Donauschwaben, sie kommen ja überwiegend aus dem Banat, bei uns die größte Gruppe der Heimatvertriebenen, entsprechen/antsprachen von der Sprachmelodie her unserem Schwäbisch eigentlich noch recht gut. So, dass die heute noch lebenden aus der 1. Generation inzwischen nur noch schwer zu identifizieren sind. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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21.12.2012, 21:48
Beitrag: #125
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Ich meinte ja auch nicht, dass man an dem Wort einen Pfälzer erkennt. Es ist bloß so, wenn irgend jemand Pfälzisch sagt, kommt ziemlich bald das Wort "Grumbeere".
Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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24.12.2012, 17:55
Beitrag: #126
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Mundartweihnachtsliedlied
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Servus . Der dichtende Dechant . Anton Reidinger, geboren 1839, Geistlicher, Mundartdichter und Ehrendomherr von Linz. Heute ist heiliger Abend und da paßt im Thema über die Mundarten auch ein Weihnachtslied . Es wird scho glei Dumpa , es wird scho glei Nacht . Wurde vom oberösterreichischen Pfarrer Anton Reidinger verfasst . Er war ein Mundartdichter und Seelsorger . Geboren wurde er am 29. 4. 1839. in Krengelbach ( Bez, Wels-Land ) . Verstorben ist er am 24. 12. 1912. in Obernberg am Inn . Irrtumlich wurde dieses Lied als altes tiroler Liedgut beschrieben . Aber es ist jüngeren Datums und in oberösterreichischen Mundart verfasst . Es ist eines der wenigen weltweit bekannten Weihnachtslieder , das vorwiegend in der Originalmundart gesungen wird . Es wird scho glei dumpa , es wird scho glei Nacht , Drum kim i zu dir her , mei Heiland auf d'Wacht . Will singen a Liadl , dem Liebling dem kloan , Du magst ja net schlafn, i hör die nur woan . Hei , hei , hei , hei ! Schlaf siaß , herzliabes Kind ! Vergiss hiaz , o Kinderl, dein Kummer , dei Load , dass d'dada muaßt leidn im Stall auf da Hoad . Es ziern ja die Engerl dei Liegerstatt aus . Möcht schöna nit sein drin an König sei Haus . Hei , hei , hei , hei ! Schlaf siaß , herzliabes Kind ! Ja Kinderl , du bist halt im Kripperl so schen , mi ziemt , i kann nimmer da weg von dir gehen . I wünsch dir von Herzen die süaßte Ruah , die Engerl vom Himmel , die deckn di zua . Hei , hei , hei , hei ! Schlaf siaß, herzliabes Kind ! Mach zua deine Aigal in Ruah und in Fried und gib mir zum Abschied dein Segn no grad mit ! Aft werd ja mei Schlaferl a sorgenlos sein , aft kann i mi ruahli aufs Niederlegn gfrein. Hei , hei , hei , hei ! Schlaf siaß , herzliabes Kind ! Ins Hochdeutsche übersetzt : Es wird schon gleich dunkel , es wird ja schon Nacht , drum komm ich zu dir her , mein Heiland auf d'Wacht . Wir singen ein Liedlein dem Kindlein , dem klein'n . Du magst ja nicht schlafen , ich hör dich nur wein'n . Hei , hei , hei , hei ! Schlafe süß , herzliebstes Kind ! Vergiß jetzt , o Kindlein , dein' Kummer , dein Leid , daß du da mußt leiden im Stall auf der Heid' . Es zier'n ja die Engel dein Krippelein aus , möcht' schöner nicht sein in dem vornehmsten Haus. Hei , hei , hei , hei ! Schlafe süß , herzliebstes Kind . O Kindlein , du liegst dort im Kripplein so schön ; mir scheint , ich kann niemals von dir dort weggehn . Ich wünsch' dir von Herzen die süßeste Ruh' ; die Engel vom Himmel , die decken dich zu . Hei , hei , hei , hei ! Schlafe süß herzliebstes Kind ! Schließ zu deine Äuglein in Ruh' und in Fried' und gib mir zum Abschied dein' Segen nur mit . Dann wird auch mein Schlafen ganz sorgenlos sein , dann kann ich mich ruhig auf's Niederleg'n freun . Hei , hei , hei , hei ! Schlafe süß herzaliebstes Kind ! Liebe Grüße vom Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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26.01.2013, 15:41
Beitrag: #127
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Bersentolerisch und Zimbrisch .
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Servus . Gerade sah ich einen Sendeausschnitt über das Fersentalerische . Einheimisch : Bersntolerisch, bersntoler Sproch oder taitsch . Oder auch Mochenisch ; italienisch : mòcheno . Ich wußte daß es in Italien , südlich von Südtirol , deutsche Sprachinseln gibt . Kannte Diese aber nur unter der Bezeichnung : Zimbrisch . Aber das Fersentalerische ist anscheinend ein eigener südbairischer Dialekt und vom Zimbrischen verschieden . Die Fersentaler wanderten vermutlich im 11. bis 13. Jahrhundert ? Wegen Überbevölkerung aus Südbaiern aus . Erst 1987. wurde sie als Minderheitensprache im Trentino anerkannt . Neben dem Ladinischen und dem Zimbrischen . Aus Wikipedia ; Urheber : Sajoch . Minderheitensprachen im Trentino: Grün : Fersentalerisch (Mòcheno) Und Größer : http://commons.wikimedia.org/wiki/File:L...o_2011.png Sie haben zwar eine Volksschule , die bei Ihnen erste Schul heißt . Aber nur zwei Stunden Unterricht in Deutsch und nur eine Stunde Bersentolerisch pro Unterrichtswoche . Die weiterführenden Schulen befinden sich außerhalb der Sprachinseln und unterrichten nur auf italienisch . Und so verlassen die Meisten zur Weiterbildung ihre Dörfer und studieren in Südtirol , Österreich oder Deutschland . So kommen den Gemeinden schön langsam die Sprecher des Bersentolerischen abhanden . Es gibt zwar auf Wikipedia ein Portal , aber mit sehr wenigen Beiträgen . http://bar.wikipedia.org/wiki/Bersntolerisch http://de.wikipedia.org/wiki/Fersentalerisch http://de.wikipedia.org/wiki/Fersental Zum Zimbischen ist noch zu sagen daß es Unterschiede zum Südbairischen zeigt . Ihre Sprache hat andere Benennungen zu den Alpentieren . Z.B.: billa goaz = wilde Geiß = Gämse . Billa ökso = wilder Ochse = Rothirsch … Bearn = Verona ( Dietrich von Bern ) Desswegen wird von einigen Sprachforschern eine Abstammung des Zimbrischen vom Langobardischen angenommen . http://de.wikipedia.org/wiki/Langobarden...imbrischen Aus Wikipedia ; Zimbrische Sprachinseln . Und Größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0113003325 G.v.Luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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26.01.2013, 21:34
Beitrag: #128
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Wenn Dialekte so richtig breit gesprochen werden sind sie selbst für Leute aus der Nachbarschaft die sie nicht gelernt haben völlig unverständlich.
Beispiel: ich habe als 9-jähriger Frankfurterisch gelernt und beherrsche es perfekt. Einige meiner Kollegen kamen aus der an Frankfurt angrenzenden Wetterau (Friedberg, Büdingen usw). Wenn der Kollege aus dem 20 km entfernten Karben so richtig loslegte verstand ich kein Wort! |
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26.01.2013, 21:42
Beitrag: #129
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 18:09)Luki schrieb:(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb: Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt) Das ist richtig. Das Donauschwäbische ist eigentlich Pfälzisch. Warum es dann Schwäbisch heißt ist mir schleierhaft. Vielleicht kannten sich die Ösrterreicher, die die Neuankömmlinge in Banat und Batschka ansiedelten, mit deutschen Dialekten nicht aus. |
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26.01.2013, 22:07
Beitrag: #130
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Germanisch/deutsche Dialekte
(26.01.2013 21:42)Harald1 schrieb: Das ist richtig. Das Donauschwäbische ist eigentlich Pfälzisch. Warum es dann Schwäbisch heißt ist mir schleierhaft. Vielleicht kannten sich die Ösrterreicher, die die Neuankömmlinge in Banat und Batschka ansiedelten, mit deutschen Dialekten nicht aus. Servus Harald . Bei den Südslawen heißen alle Deutschsprachigen - Schwabos. Schwabo bedeutet Schwabe . Ihre Gastarbeiter die in den freien Tagen in ihre Heimat heimfuhren , wurden als Yugoschwabos benannt . Da sie wegen ihres langjährigen Aufenthalts im Norden auch etwas ihre Mentalität angepasst hatten . G.v.luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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27.01.2013, 01:28
Beitrag: #131
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(26.01.2013 22:07)Luki schrieb:(26.01.2013 21:42)Harald1 schrieb: Das ist richtig. Das Donauschwäbische ist eigentlich Pfälzisch. Warum es dann Schwäbisch heißt ist mir schleierhaft. Vielleicht kannten sich die Ösrterreicher, die die Neuankömmlinge in Banat und Batschka ansiedelten, mit deutschen Dialekten nicht aus. Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz waren auch viele der deutschen Einwanderer aus der Pfalz gekommen, also auch einige meiner Vorfahren, dennoch wurden Deutsche entweder als Nimietz o. als Schwaben bezeichnet. Ich muß gleich mal recherchieren, was für ein Dialekt der Pfälzische jetzt wirklich ist. Historisch gesehen haben dort wohl zuerst Kelten gelebt, dann Sueben, dann eine gemischte romanisch, suebisch, fränkische(Ubier/Matthiaker) Bevölkerung, bis die Pfalz fränkisch wurde. Sie hatte dann natürlich nachbarschaftliche Sprachbeziehungen zum nordallemanischen Dialektraum(Schwaben), neben den historischen Beziehungen als suebisches Substrat. http://de.wikipedia.org/wiki/Pfälzische_Dialekte Auch die Kinderarbeiter in Norditalien, die aus der Schweiz stammten, wurden doch auch als Schwabenkinder bezeichnet. Das mit der Bezeichnung muß also noch einen anderen Hintergrund haben. viele Grüße Paul aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt |
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27.01.2013, 02:15
Beitrag: #132
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Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 01:28)Paul schrieb: Auch die Kinderarbeiter in Norditalien, die aus der Schweiz stammten, wurden doch auch als Schwabenkinder bezeichnet. Das mit der Bezeichnung muß also noch einen anderen Hintergrund haben. Servus Paul . Das mit den Schwabenkindern ( Hüttekinder ) kenne ich aus Tirol und Vorarlberg . Zu Saisonbeginn im Frühjahr zogen arme Kinder nach Schwaben . Daher der Name Schwabenkinder . Dort wurden sie verpachtet und aufgeteilt . Sie verrichteten Arbeiten als Knechte oder Mägde , oder wenn sie Glück hatten als Zofen in Stadthäusern . Das waren Kinder ab 9. Jahren !!!! Bündner Schwabenkinder in Arnach (1907) http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenkinder Es wurde auch ein Kinofilm über diese Thematik gedreht : http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenkinder_%28Film%29 G.v.Luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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27.01.2013, 10:17
Beitrag: #133
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 01:28)Paul schrieb: Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz waren auch viele der deutschen Einwanderer aus der Pfalz gekommen, also auch einige meiner Vorfahren, dennoch wurden Deutsche entweder als Nimietz o. als Schwaben bezeichnet. Ich muß gleich mal recherchieren, was für ein Dialekt der Pfälzische jetzt wirklich ist. Es ist ein rheinfränkischer Dialekt und ist verwandt mit allen Dialekten, die in einem breiten Streifen zwischen Kassel und dem nordelsass gesprochen werden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinfränkisch). Das mit den Schwaben ist so seltsam nun auch wieder nicht, wenn die Balkandeutschen auch auf Umwegen zu ihrer Bezeichnung gekommen sind. Die Nachbarvölker haben die Deutschen nach dem Stamm benannt, der ihnen am bekanntesten war. Als z.B. die Norditaliener im Frühmittelalter "ihre" Deutschen fragten, welche Sprache sie sprächen, bekamen sie nicht "bairisch" zur Antwort, sondern "teodisco", also "Volkssprache" im Unterschied zum Latein. Ergo nannten sie ihre Handelspartner "teodisco", woraus dann die "Deutschen" wurden. Das gleiche passierte auf slawischer Seite, wo "niemez" im Grunde "die Stummen" bedeutet, also eine Bezeichnung für Nichtslawisch-Sprecher ist. Ursprünglich bezeichneten die Slawen mit diesem Wort auch bei den Slawen nur die Bayern, bis sich die Bezeichnung auf alle Deutschen ausweitete. Die Bezeichnung "Schwaben" für die Deutschen, die sich später in den slawischen Gegenden ansiedelten, ist etwas schwieriger zu erklären. Als die russischen Zaren nach Siedlern suchten, kamen v.a. Menschen aus den Gegenden Deutschlands, die weg wollten, is logisch. Damals, im 17., 18.Jh., war in der Pfalz gerade eine schlechte Zeit (noch war die Region nicht durch die Restitutionskriege verheert, aber Hungersnöte gab´s auch damals schon, außerdem war die Pfalz um Kaiserslautern seit jeher wladreich, also schlechtes Ackerland), aber auch in Schwaben hatte sich dank Realteilung schon eine Menge Bauern gebildet, die von ihrem Hof nicht mehr leben konnten. Also kamen v.a. Schwaben und Pfälzer in den Osten. Als die Österreicher im 17.Jh. ihre Militärgrenze mit potentiellen Steuerzahlern besiedeln wollten, kamen ebenfalls v.a. Pfälzer und Schwaben. Warum wurden diese Leute nun Schwaben genannt und nicht Pfälzer? Da bin ich nun auch auf Vermutungen angewiesen. Entweder haben die relativ wenigen Schwaben unter den Neusiedlern den Ton angegeben, oder man ging schlicht danach, wie sich die Leute anhörten. Aufgrund der größeren Nähe zwischen Schwaben und Balkan (Donauhandel! Ulm! [wie bedeutend der Handel mit dem Donauraum für Ulm war, kann man am Ulmer Rathaus sehen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de...haus.jpg]) und weil sich die verschiedenen Dialekte für nichtschwäbische und nichtpfälzische Ohren dann doch a bissl ähnlich anhören kann es auch sein, dass man die bekanntere Bezeichnung verwendete. In erster Linie kannte man an der mittleren und unteren Donau natürlich Bayern bzw. Österreicher, aber der nächste deutsche Stamm von Bayern Richtung Westen waren dann die Schwaben... Das ist die Erklärung, die ich anbieten kann, denn historisch haben sich die Pfälzer nie als Schwaben bezeichnet und gehörten auch nie zu einem schwäbischen Territorium. VG Christian |
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27.01.2013, 10:23
Beitrag: #134
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 02:15)Luki schrieb: Das mit den Schwabenkindern ( Hüttekinder ) kenne ich aus Tirol und Vorarlberg . Kenn ich auch aus Bayern. Dort gab es seit dem Mittelalter nicht nur italienische Wanderhändler (der bayerische Begriff "Katzelmacher" für Italiener stammt aus dieser Zeit; "Katzel" ist laut Wikipedia eine Verballhornung des italienisch-romanischen Wortes für "Kessel", ich kenn das eher so, dass ein "Katzel" ein Art Holzlöffel war, was dann auf hölzerne Küchengeräte aller Art ausgeweitet wurde, die wiederum von diesen aus dem norditalienischen und südschweizerischen Raum stammenden Händlern angefertigt und verkauft wurden), sondern mein persönlicher Stammbaum beginnt im 17.Jh. mit einer Magd aus Tirol, deren Sohn aus leicht nachvollziehbaren Gründen den Hof erbte, auf dem sie arbeitete... VG Christian |
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27.01.2013, 14:11
Beitrag: #135
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 10:17)913Chris schrieb:(27.01.2013 01:28)Paul schrieb: Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz waren auch viele der deutschen Einwanderer aus der Pfalz gekommen, also auch einige meiner Vorfahren, dennoch wurden Deutsche entweder als Nimietz o. als Schwaben bezeichnet. Ich muß gleich mal recherchieren, was für ein Dialekt der Pfälzische jetzt wirklich ist. Ihr wollt mir eine Freude machen! Vielen Dank. Zitat: In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz Für die Provinz Posen ist mir die Einwanderung aus dem Südwesten neu, (wäre interessant mehr darüber zu erfahren) Galizien und Westpreußen ist mir dagegen geläufig. Lodz ist ein anders gelagerter Fall, die Einwanderung geschah dort durch gezielte Anwerbung von Facharbeitern im Zuge der Industrialisierung. Zitat:Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. Christian hat da kompetent Auskunft gegeben. Wenn ich das noch durch einen, wie ich meine sehr wichtigen Punkt ergänzen darf: Der Württemberger hatte seit dem 16. Jahrhunderts (Tübinger Vertrag) das Grundrecht der Freizügigkeit, auch der Leibeigene! Deshalb darf man wohl davon ausgehen, dass die Schwaben, in dem Fall speziell die Württemberger meist die ersten waren, die "geregelt", da sie ja keinen fragen mussten, in die jeweiligen Gegenden auswanderten. Für die später eintreffenden der Name einfach übernommen wurde. Zitat:Luki schrieb: Das mit den Schwabenkindern ( Hüttekinder ) kenne ich aus Tirol und Vorarlberg . Das ist so zweifellos richtig. Diese Sonderform der "Saisonarbeit" in dem Fall von Kindern gab es bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein. Ziele waren in aller Regel die großen Höfe Oberschwabens. Was hier aber anzumerken ist, es war allen Beteiligten bewusst, dass es sich um Kinder handelte! Die keineswegs im rechtsfreien Raum landeten! Auch zB die Schulpflicht galt für die Hütekinder. Was natürlich nichts daran ändert, welche schlimmen Zustände hier aufschimmern, Kinder in die Fremde schicken, damit ein Esser weniger am Tisch sitzt........... Die Entlohnung war eigentlich eher rudimentär, und beschränkte sich meist auf eine Neuausstattung an Kleidung. Im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck gab es in den 90ern eine Sonderausstellung zum Thema, ich müsste noch eine Dokumentation irgendwo rumliegen haben. Vielleicht finde ich sie kurzfristig. Dies würde aber eher in das aktuelle Thema des "lebendigen Forums" passen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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27.01.2013, 15:27
Beitrag: #136
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Zurück zu "ist Schottisch eine eigene Sprache?":
Wir, meine Ehefrau und ich, waren mal in einem Pub in London und trafen dort ein schottisches Ehepaar, das sehr, sehr nett war und uns ein abgestandenes Bier nach dem anderen spendierte. Von dem was sie sprachen verstanden wir allerdings kein Wort. Ob das an ihrer Sprache oder an dem Bier daß sie intus hatten lag kann ich nicht sagen. |
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27.01.2013, 18:09
Beitrag: #137
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Vielleicht lag es an dem Bier, das ihr intus hattet.
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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27.01.2013, 20:13
Beitrag: #138
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte | |||
28.01.2013, 08:39
Beitrag: #139
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 20:13)Harald1 schrieb:(27.01.2013 18:09)Sansavoir schrieb: Vielleicht lag es an dem Bier, das ihr intus hattet. Na gut. Wir glauben Dir mal. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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28.01.2013, 09:39
Beitrag: #140
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 21:20)Suebe schrieb: Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann. Bist du dir da sicher? Mir ist das "na keie" (hinfallen) durchaus auch geläufig. nicht ärgern, nur wundern... |
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28.01.2013, 10:48
Beitrag: #141
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 09:39)Uta schrieb:(21.12.2012 21:20)Suebe schrieb: Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann. und das "fort keia" (wegschmeißen) ebenfalls? "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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28.01.2013, 10:53
Beitrag: #142
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 10:48)Suebe schrieb:(28.01.2013 09:39)Uta schrieb: Bist du dir da sicher? Ja, sicher allerdings nicht hier im Schwarzwald. Aber aus dem RW- Umfeld kenne ich das schon. Hab es selbst oft verwendet. Vielleicht ist da der Einfluss von der Alb sehr stark? In RW tummeln sich ja doch viele Heuberger Gruß Uta nicht ärgern, nur wundern... |
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28.01.2013, 12:23
Beitrag: #143
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 10:53)Uta schrieb:(28.01.2013 10:48)Suebe schrieb: und das "fort keia" (wegschmeißen) ebenfalls? der "Heuberg" hieß bei uns früher Hardt, genauer Ebinger Hardt, und man ist bis heute nicht so glücklich, dass durch den "badenserischen" Truppenübungsplatz dieser Name mehr oder weniger untergegangen ist. für uns lag der Heuberg jenseits von Schlichem und Bära. Aber OK. Die og Info habe ich von Dr. Hermann Bizer aus seinem Tailfinger Heimatbuch. (war übrigens mein erster Englischlehrer und Deutschlehrer :cool dort weist er auf die Doppelbedeutung des Wortes "keia" hin, die man nur in Ebingen kennen würde, andernorts und auch in Tailfingen dagegen ncht. Ich lese es am besten nochmals nach. Vielleicht spielt mir der Alois einen Streich...... "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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28.01.2013, 12:50
Beitrag: #144
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 12:23)Suebe schrieb: der "Heuberg" hieß bei uns früher Hardt, genauer Ebinger Hardt, und man ist bis heute nicht so glücklich, dass durch den "badenserischen" Truppenübungsplatz dieser Name mehr oder weniger untergegangen ist. Danke für die Info! Ich muss fairerweise aber auch zugeben, dass in RW und Umgebung jeder, der sich sprachlicherseits als "von dr Alb" stammend zu erkennen gibt, automatisch auf den ominösen "Heuberg" verortet wird. Fragt man allerdings, wo denn der Heuberg genau sei, kann dir in RW kaum einer eine befriedigende Antwort geben. Irgendwo zwischen Balingen und Tuttlingen.... Zitat:Aber OK.Vielleicht hat er ja schon recht, vielleicht wurde das Wort "exportiert". OT: Eine kleine Anekdote nur für den Sueben: Rottweiler Narrensprung, Klein-Uta steht an der Straße, hinter ihr ein älteres Ehepaar, mit sehr markantem Zungenschlag. Plötzlich ruft er aufgeregt: "Do, hosch's Heizmanne gsäh?" Sie darauf: "Wau????" Er: "Sell danne dau, s'hot grad gwauke." Klein-Uta fassungslos, hat kein Wort verstanden. Der Opa von Klein-Uta meint nur lapidar: "Heuberg! Eindeutig Heuberg!" nicht ärgern, nur wundern... |
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28.01.2013, 15:09
Beitrag: #145
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 09:39)Uta schrieb:(21.12.2012 21:20)Suebe schrieb: Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann. Aus dem Bairischen kenn ich den Ausdruck, es habe jemanden "hi ghaut", also "hin gehauen", das hat aber mit eurem "keien" wahrscheinlich nix zu tun. Im Lexer bin ich überraschenderweise auch auf keinen Hinweis gestoßen. Aus dem Mittelhochdeutschen kommt das Wort also auch nicht. Spricht alles tatsächlich für eine lokale Sprachspezialität... VG Christian |
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28.01.2013, 15:49
Beitrag: #146
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 12:50)Uta schrieb: Danke für die Info! Aus aktuellem Anlass: am Samstag starb der Schwiegergroßvater meiner Tochter. Hat man dem erzählt, dass für uns der schnellste Weg nach Schwenningen über Wellendingen wäre, hat er sich fast kaputt gelacht, und folgenden Monolog gehalten: "Wa, vo Wellendingen obenra? Die Sau kauf i et!" Hot der Bauer gesagt "Ja worom au des? Mei Alte ischt vo det". Er ruhe in Frieden. War ein netter Mensch. TT: Der Gebirgsstock den man heute gemeinhin Heuberg nennt, wird so grob von einer Linie Tuttlingen-Balingen-Ebingen-Sigmaringen-Tuttlingen umgrenzt. Die Region der 10 Tausender, nach den 10 Bergen die 1.000 m und mehr über NN messen und alle in dem Bereich sind. Quer über den "heutigen" Heuberg geht aber eine Sprachgrenze, das Übergangsgebiet zu jenen, die eine Lautverschiebung verschlafen haben. Und früher war es grob so, dass soweit schwäbisch gesprochen wurde, war es das Hardt und wo die alemannischen Brocken, wie zB das von dir genannte "wau" für wo oder das "dau" für du, dazwischen kamen, war der Heuberg. Am Harras ist die Sprach-Grenze zu verorten oder zwischen Nusplingen und Egesheim, eben diese recht großen Waldgebiete dort. Ich habe es soeben nochmals nachgelesen, der Dr. Bizer weist explizit daraufhin, dass der Ebinger zweierlei Bedeutungen für "keien" kennen würde, der Tailfinger aber nicht. er schreibt es in wunderschöner Lautschrift, die ich damals nicht schnallte, als er mein Steißtrommler war, und heute natürlich noch weniger, außerdem ist sie inzwischen ja eh überholt, ........................irgendwie geht mir heute schon die Vergangenheit nach "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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28.01.2013, 16:47
Beitrag: #147
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 15:49)Suebe schrieb: Aus aktuellem Anlass:Das tut mir leid. Zitat:TT:Danke! Man hat mitunter bei einigen Dörfern/kleineren Städten schon den Eindruck, sie wären zumindest so lange von der Außenwelt abgeschnitten gewesen, dass sich eine eigene Sprache herausbilden konnte. Ich brauchte z.B. rund 2 Jahre, bis ich die Bedeutung von "migga mian" herausbekommen habe. (Es heißt: bremsen müssen....) Eigentlich eine Lebensaufgabe, das aufzudröseln nicht ärgern, nur wundern... |
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28.01.2013, 21:14
Beitrag: #148
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 16:47)Uta schrieb: Man hat mitunter bei einigen Dörfern/kleineren Städten schon den Eindruck, sie wären zumindest so lange von der Außenwelt abgeschnitten gewesen, dass sich eine eigene Sprache herausbilden konnte. Ich brauchte z.B. rund 2 Jahre, bis ich die Bedeutung von "migga mian" herausbekommen habe. (Es heißt: bremsen müssen....) Das ist richtig. Und Sprache lebt. Das ist wirklich ein überaus interessantes Kapitel. Bei uns gibt es ein Stadtviertel, in den 50ern erbaut und damals überwiegend von Heimatvertriebenen und Flüchtligen bewohnt. In dem Viertel haben die damals Jüngeren (heute sind die zwischen 70 und 80) in dem Bemühen sich anzupassen, einen recht prägnanten "Slang" gesprochen. Den man heute natürlich nicht mehr hört. Das "Fläsch le Bier" klingt mir noch in den Ohren, für das schwäbische "Fläschle Bier" das "le" aber französisch ausgesprochen wie der männliche franz. Artikel. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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03.02.2013, 22:12
Beitrag: #149
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Eine interessante Entwicklung beschreibt die NZZ:
Zitat:SMS in Schwyzertütsch zum weiterlesen http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/ueb...1.17973385 "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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05.05.2013, 12:20
Beitrag: #150
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Bairische Dialekte
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Servus . Gerade habe ich Erschütterndes gelesen . Und das Heute , am 5.5. dem Mundarttage !!! Es ist Feuer am Dach . In Bayern überlegt man , bei der UNESCO einen Antrag zu stellen die Süddeutschen bairischen Dialekte als regionale Minderheitensprache anzuerkennen . Ich wußte gar nicht daß Bairisch schon seit 2009. im UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen aufscheint !!!!!! Zum Nachlesen : http://www.nachrichten.at/oberoesterreic...70,1113928 G.v.Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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