Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014:
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22.08.2014, 16:12
Beitrag: #29
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RE: Das Zurückfallen des Morgenlandes - Diskussion zum G/Geschichteheft 8/2014:
(22.08.2014 14:05)913Chris schrieb: Das nun nicht. Aber zur Beherrschung/Dominierung größerer Gebiete außerhalb des eigenen Landes. Auch das ist eine Form der Kolonisation. Die Chinesen gingen nur den Schritt zur direkten Beherrschung nicht, die Araber taten dies im 15. und im 18.Jh. Gut, dann haben wir uns mißverstanden. Für meine Argumentation entscheidend ist tatsächlich, daß eine gewisse Offenheit und Risikobereitschaft, die sich durch Auswanderung, nicht aber durch "simple" Herrschaft und Gebiete ergibt, unter der Bevölkerung der Kolonialgründer gibt. (22.08.2014 14:05)913Chris schrieb:(22.08.2014 13:28)Bunbury schrieb: Von den fernöstlichen Kulturen ist eine gewisse Abgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen bekannt, die sich fremdländischen urpsrünglich mal wenig aufgeschlossen zeigte... Nun, Benjamin Franklin hat an der Unabhängigkeitserklärung (oder war es die Verfassung?) mitgeschrieben... Auch hier ist nicht entscheidend, ob Amerika zu dem Zeitpunkt noch Kolonie war- die Amerikaner jener Zeit waren ein besonderer Menschenschlag- sie stammten nämlich von Menschen ab, die besonders risikofreudig und erfinderisch waren. (Noch vor den Armutsauswanderungen im 19. Jahrhundert) Durch die relative Anbindung an die ehemaligen "Vaterländer" kam es zu einem regen Austausch zwischen den höchst unterschiedlichen Kulturen. Es geht hier um die geistige Verfassung, die in den Ländern herrschte, nicht darum, welche Struktur genau da bestand. (22.08.2014 14:05)913Chris schrieb: Dass die fernöstlichen Kulturen - China, Japan, Korea meinst du wahrscheinlich - abgeschlossen waren, stimmt so auch wieder nicht. Japan ist sicherlich extremer als die beiden anderen, aber auch hier geht es nicht darum, aus wievielen Völkern Elemente in der jeweiligen Kultur enthalten sind, sondern darum, wie aufgeschlossen und risikobereit man neuen Ideen gegenüber stand. Und den fernöstlichen Asiaten ist noch heute gemeinsam, daß sie ihren Vorfahren große Verehrung entgegenbringen, sich also neuen Einflüssen nicht so ohne weiteres öffnen- ganz egal, in welchem kulturellen Kontext sich das zeigt. Daß wir Europäer über die Seidenstraße durchaus viele Einflüsse aus China aufnahmen und auch später viel von da kam, ist unbestritten. Viele hier können heute den einen oder anderen weisen Spruch von Laotse oder Konfuzius aufsagen, aber ich bezweifle, daß Goethe bei den Chinesen ebenso bekannt ist .... (Gut, der hat es auch nicht geschafft, seine Weiheiten in wenige Worte zu packen, aber das diskutieren wir dann doch besser an anderer Stelle)... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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