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Vertreibung in der Geschichte
09.10.2014, 19:46
Beitrag: #44
RE: Vertreibung in der Geschichte
(05.10.2014 20:45)Suebe schrieb:  Vermutlich hat es in Konstanz angefangen.

Also die Verbrennung von Jan Hus.

Übrigens hat Konstanz einen tschechischen Namen - Kostnice. Eine Anekdote: Als ich 1990 mit einer Studentenorganisation in der Tschechoslowakei war, gab es dort ein Lokalkomittee, dass mit Konstanz eine Partnerschaft hatte. Sie sprachen aber auch auf Slowakisch von "Konstanz", als ich dann ganz selbstverständlich von Kostnice sprach (was denen ein historischer Begriff war natürlich), wunderten sie sich, das es dasselbe sei...

Mag sein, dass man das im Zuge der Steigerung des Nationalbewusstseins man das als ersten deutsch-tschechischen Konflikt verklärt hat, aber von meinem Vater wurde mir das so nicht beigrebracht. Es war vor allem etwas gegen die Katholiken.


(06.10.2014 18:02)913Chris schrieb:  Schon vor 1848, aber schon im 19.Jh. entdeckten die Tschechen ihren Nationalismus. sie griffen dabei auf die Hussiten zurück, das stimmt, aber zwischen den Hussiten und dem 19.Jh. war eine Zeit, in der die Tschechen offenbar ganz zufrieden waren mit ihrem Status als Königreich oinnerhalb der Habsburger Monarchie. Bzw. die Bemühungen von Wien aus, den Tschechen das Tschechischsein auszutreiben, waren erfolgreich. Die tschechische Sprache wäre fast gänzlich verschwunden, wäre sie im 19.Jh. nicht neu belebt worden!

VG
Christian


Naja, da denke ich mir, dass man das von Wien aus nicht so tragisch sah, wenn sich Wien so sehr bemüht hätte, die Sprache zu unterdrücken, wären nicht die ersten tschechischen Zeitungen schom im 18. Jrh erschienen: Die erste Zeitung in tschechischer Sprache erschien 1719.

http://www.ceskatelevize.cz/ct24/kalenda...ke-noviny/

Und in Wien erschien 1761 die erste tschechischsprachige Zeitung - in Wien. In der Höhle des Adlers..Lol.

http://www.slavistik-portal.de/datenpool...ata=102801

Auch die Schlacht am Weissen Berg 1620 und das Enteignen der tschechischen Adels und Intelligenz war kaum national motiviert als vor allem religiös und machtpolitisch (Habsburger al Katholiken straften die "Verräter"), es wurden auch deutschsprachige Protestanten enteignet und hingerichtet.

Im Nachhinein wurden diese Dinge wohl verklärt, ebenso die Hussitenkriege, übrigens von beiden Seiten, sudetendeutsche Pamphlete verunglimpfen bis heute die Hussiten, obschon es doch die ersten Reformatoren der korrupten Kirche waren. Ein Jahrhundert vor Luther.

Im übrigen schliesse ich mich den Ausführungen von sansavoir an. Und bin der Meinung, dass es bis 1848 nicht wirklich Charakter nationaler Konflikte hatte, sondern eher gesellschaftlicher Natur war.
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Vertreibung in der Geschichte - Suebe - 16.10.2012, 20:14
RE: Vertreibung in der Geschichte - Marek1964 - 09.10.2014 19:46

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