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Elternmodelle und Kindererziehung . - Luki - 18.12.2012 12:43 Servus . Auf Wunsch von Bunbury eröffne ich mit nachfolgendem Beitrag ein neues Thema . Titus Feuerfuchs schrieb: Im Ernst: Ich stimme Rosenkranz grundsätzlich zu. Das was von Schmied und -grosso modo linken- Bildungsexperten betrieben wird, stellt die Kernfamilie, die nach wie vor das Ideal darstellt, als übeholt dar. Das ist schlicht und einfach eine unzulässige Indoktrination, mit der schon Volksschüler (Warum muss sich ein 6-Jähriger schon mit z.B.Transgender beschäftigen?) konfrontiert werden Veraltet ist sie nicht, ob sie ein Ideal ist, weiß ich nicht. Was ist ein ideal, in dem Fall, überhaupt?? Ich schon. Jedes Kind braucht Vater und Mutter. Es geht auch mit Alleinerziehern, Patchworkfamilien oder Homosexuellen Paaren, die z.B. Kinder adoptieren, ist nat. alles völlig ok. Das Ideal ist jedoch eine funktionierende Partnerschaft zwischen Mann und Frau, aus der Kinder hervorgehen, so "konservativ" bin ich nunmal. Kinder leider unter Scheidung und Alleinerziehung oft enorm. Deshalb ist es für mich untragbar, dieses bewährte Ideal aus ideologischen Gründen zu desavouieren. Text vom LUKI : Servus . Abgesehen davon daß zufälligerweise die Frau Rosenkranz in Ansätzen einmal eine akzeptable Ansicht vertritt ist es auch meine Überzeugung daß es zwar , aufgrund von Scheidungen oder Todesfällen verschiedenste Familienmodelle gibt . Es für die Kinder aber eminent wichtig für ihr Heranwachsen ist , wenn möglich in einer funktionierenden Zweierbeziehung aufzuwachsen . Eigenartigerweise ist man seit Kurzem sogar auf die tiefschürfende Erkenntniss gekommen daß es für die Knaben und ihr Selbstverständniss und auch ihrem Verständniss zu ihrem späteren Umfeld nicht gerade förderlich ist , in Kindergärten und anschließend in den Volksschulen nur von Lehrerinnen betreut zu werden . Bei Manchen , auch bei verheiraten Eltern ( Vater Pendler oder Montage ), fehlt zuhause schon das positive väterliche Vorbild und dann auch noch in der Schule ? Zwar bin ich in meinem Bekanntenkreis , dank meiner Ansichten , als zu liberal verschrien . Aber bei der Erziehung unseres Nachwuchses hört es sich auf . Aufgrund von mir obgenannten Konstellationen gibt es leider immer zu wenig intakte Familien . Ja , wir müssen die Realität akzeptieren und das Beste , auch in anderen Lebensmöglichkeiten oder in Zeitfamilienmodellen finden . Aber nicht unter der Prämisse daß sich die getrennten Exehepartner eventuell selbstverwirklichen wollen , sondern nur unter der Vorraussetzung , was ist das Beste für die betroffenen Kindern . Und noch zum Thema gleichgeschlechtlicher Liebe . Da ja Niemand auf die Welt gekommen ist und dann irgendwann beschlossen hatte , es sei ja so lustig und ab heute bin ich lesbisch oder homosexuell ist doch Quatsch . Laut Studien betrifft das die doch sehr hohe Anzahl von ca. 10%. der Bevölkerung . Und da sind die bisexuell Veranlagten noch gar nicht erwähnt . Für die sexuelle Ausrichtung jedes Einzellnen von uns können wir nichts . Das entscheidet sich schon im Mutterleib und dürfte hormonell gesteuert sein . Gleichgeschlechtliche Beziehungen gibt es nicht nur beim Homo Sapiens Sapiens . Nein das gibt es sogar im Tierreich und sogar bei Lebewesen die schon um Jahrtausende älter sind als unsere Spezies . Kurzer Ausflug in die Geschichte : Bei den Hellenen war es ein unter älteren zu jüngeren Männern normales und von der Gesellschaft gewolltes Verhalten . Aber um wieder zur Kindererziehungsfunktion in Paarbeziehungen zurückzukommen . Leider müssen wir mit Alleinerziehenden Eltern leben . Für Kinder und ihre Persönlichkeitsbildung aus solchen Familien sehr schlecht . Aber beser als ganz ohne Elternteil . Aber Kinder in Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare bekämen zwar viel Liebe und Aufmerksamkeit . Aber das ersetzt doch nicht das Aufwachsen in einer intakten Familie mit Vater und Mutter . Und sollte man mich aufgrund meiner Meinung und Überzeugung einen altmodischen oder rückständigen Menschen heissen , dann bitte ich Diesen nur kurz daran zu denken , daß wir diesen Disput in einem Geschichteforum führen . Und die Geschichte des Homo Sapiens Sapiens hat vermutlich desswegen einen so großen Erfolg gezeigt , weil von Beginn an die weiblich-männliche Paarbeziehung die Aufzucht der Nachkommen partnerschaftlich übernommen hatten . Und dann erst die Sippe . Wesshalb sollten wir jetzt im einunzwanzigsten Jahrhunderts , zum Nachteil unserer Kinder , an dieser Erfolgsgeschichte etwas ändern ? Nur weil es einige wenige Weltanschauungsverbesserer verändern wollen , denen es wichtiger ist ihre ach so modernen Ansichten zu vertreten . Aber das Wichtigste dabei ausser Acht lassen , nämlich daß es vorrangigig nur um das Wohl und Wehe der eventuell betroffenen Kindern geht . Trotzdem Grüße vom Luki. PS: Titus . Deine Aussage bezüglich des Aufklärungleitfadens ist doch komplett falsch . Du verunsicherst nur unsere deutschen Freunde . Natürlich ist das ein Leitfaden für alle Schüler von 6. bis 15. Jahren . Aber in Teilen jeweils für das entwicklungsgeschichtliche Alter verfasst . Daß Sechsjährige schon mit sexuellen Sonderformen ( Wie Transgender ) , wie von Titus beschrieben schon belästigt werden ist Quatsch . Dieser Leitfaden versucht den Nachwuchs je in ihrem Alter zu begleiten . Zugegeben , für manche Eltern ist das revolutionär und nichtgewünscht . Aber genau diese Eltern kaufen ihren 9/10. Jährigen das neueste Händy , mit unkontrolliertem Internetzugang und lassen sie mit ihren berechtigten Fragen , selbst geschockt , Alleine . Da ist es mir schon lieber sie bekommen wenigstens in der Schule von ausgebildeten Pädagogen , anhand des Leitfadens Antworten auf ihre Fragen . Besonders wenn sich 10/11. Jährige auf ihrem Internethandy gerade die ersten Minuten eines Hardcorepornos reingezogen hatten ( Selbst entdeckt , Hany eingezogen und den Eltern gebracht , aber ihre Kinder , nein die doch nicht ). Wer ist daran Schuld ? Die Unterrichtsleitfäden , oder die gutsituierten ach so katholischen Eltern die unbegleitet ihrem zehnjährigem Filius mit dem geschenktem Handy , zwar ungewollt aber trotzdem unverantwortlich , den Zugang zu extremen Pornofilmen ermöglicht hatten ? Ich denke das ist hier die Frage . Nochmals Servus . RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 18.12.2012 13:50 (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Servus . Ich stimme dir hier absolut zu. Es ist nur leider nicht mehr gesellschaftliche Realität. Lassen wir einfach mal die Ehe ohne Kinder außen vor, das würde hier zu weit führen. Es geht um die traditionelle Familie. Eltern und Kinder. Gesellschaftlich ist es heutzutage absolut kein Problem mehr, wenn jemand sagt "Ich habe keinen Bock mehr auf meine Familie. Die ist nicht so, wie ich mir das mal vorgestellt habe, also weg damit." Das ist gesetzlich sanktioniert. Das darf man tun. Und gesellschaftlich anerkannt ist es auch- zumindest, wenn der Mann geht. Oder, wenn die Frau geht und die Kinder mitnimmt. Daran stößt sich keiner, die Betreffenenden müssen auch nicht mit gesellschaftlichen Nachteilen rechnen. Gut, Männer, die mit und Frauen, die ohne Kinder gehen, werden dann schon eher etwas seltsam angesehen. Der Mann kann jeglichen beruflichen Aufstieg vergessen, die Frau jeden gesellschaftlichen. Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wenn Papa geht, dann ist das Unterhaltsrecht seit 2008 so gestrickt, daß Mama arbeiten muss, wenn eine öffentliche Betreuung zur Verfügung steht. Über deren Qulität müssen wir nicht weiter diskutieren- sie ist finanziell viel zu schlecht aufgestellt, um überhaupt so etwas wie "Qualität" hervorbringen zu können. ja, es ist schon von Vorteil, daß eine Frau nicht mehr mit einem gewalttätigen Ehemann verheiratet bleiben muss, der sie und die Kinder schlägt. Und es ist sicher für die ganze Familie das beste, wenn die Kinder eben nicht mehr unter einem alkoholkranken Vater oder einer alkoholkranken Mutter zu leiden haben. Auch, daß eine Frau einen Mann verlassen kann, der sich an den Kindern vergreift, ist ein ganz großer Schritt nach vorne gewesen. Und wo sich Eltern nur streiten und aufs Blut zerfleischen, ist eine trennung sicherlich auch besser. Aber die Mehrheit der Trennungen fördert das Kindswohl definitv nicht. Diese Freiheit, nicht mehr verheiratet bleiben zu müssen ist einen Schritt zu weit gegangen. Ein Mann und eine Frau beschließen, gemeinsam eine Familie zu gründen, gemeinsam Kinder in die Welt zu setzen und sie gemeinsam großzuziehen. Und irgendwann stellt einer von beiden fest, daß das ja jetzt doch irgendwie nicht das ist, was er/ sie sich vom Leben vorgestellt hat und beschließt zu gehen. Und das wird demjenigen auch ziemlich leicht gemacht. Viel zu leicht. Kein Bock mehr? Man geht- und alles ist okay. Zahlen muss man nicht mehr unbedingt so viel wie früher. Und weil ja jeder weiß, daß die Kinder beide Eltern brauchen, muss man nicht mal auf die Kinder verzichten. Gesellschaftlich ist das ganze auch kein Problem mehr. Den Kindern erlegt man ganz munter ein Pendeln zwischen zwei Welten auf und erzählt ihnen am Ende sogar noch so einen Quatsch, daß sie doch das große Glück haben, zwei Welten kennenzulernen. Ob sie das auch so empfinden, werden Kinder selten gefragt. Die Vermittlungsleistung, die in einer normalen Ehe die Eltern innehaben, nämlich zwischen ihren beiden Standpunkten einen Kompromiss zu finden, wird bei getrennt lebenden Eltern den Kindern auferlegt. Sie müssen die Kompromisse finden, sie müssen vermitteln. Und damit sind Kinder vor allem vor der Pubertät gnadenlos überfordert. Wenn sie Pech haben, kommen sie nicht zur Ruhe. Pendeln nicht nur zwischen zwei Standpunkten, sondern auch zwischen zwei Orten (schicke Kombination in Verbindung mit G8 übrigens.) Dazu kommt dann der Alltag. Einer muss plötzlich das machen, was vorher zwei gemacht haben. Da muss man sich nichts vormachen- es geht ganz einfach nicht. In Normalen Zeiten muss das keinen Mangel bedeuten, aber wenn es stressig wird, wenn zuviel auf einmal kommt, dann fehlt auf einmal jemand. Das ist ganz einfach so. Die Kinder müssen Einschränkungen hinnehmen. Und sie werden dann vielleicht doch mal eine Runde schneller vor dem Fernseher zwischengeparkt. Es fehlt jemand, der die Vermittlung zwischen Kind und Elternteil übernimmt, wenn es so langsam losgeht mit den Pubertätsbedingten Konflikten. Und es fehlt ein wichtiges Elternteil. Wenn ein zwölfjähriger veränderungen an sich feststellt- dann redet er nicht unbedingt die Mutter darauf an, genauso wenig wie das Mädchen, das das erste Mal die Periode bekommt, mit Papa darüber redet. Frauen, die ohne Vater aufgewachsen sind, haben laut Studien ein sehr viel geringeres Selbstwertgefühl, weil ihnen der gegengeschlechtliche Elternteil in der Pubertät zum widerspiegeln gefehlt hat. Das gleiche gilt für Jungs, die ohne Mutter aufwachsen... Daß Kinder beide Eltern brauchen, hat sich in unserer Gesllschaft zwar dahingehend durchgesetzt, daß nur noch sehr selten ein Elternteil das alleinige SOrgerecht bekommt, aber die Trennung wird ihnen dadurch zusätzlich erleichtert... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Wallenstein - 18.12.2012 18:41 (18.12.2012 13:50)Bunbury schrieb:Ich lasse eure Beiträge unzerstückelt, denn es könnte sonst etwas vom Zusammenhang verloren gehen.(18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Servus . Ihr habt beide so recht - mit allem Für und Wider. Ich glaube, es ist für eine normale Entwicklung von Kindern sehr gut, wenn sie mit beiden Elternteilen - wenn beide Elternteile gut für sie sind - in einer Familie aufwachsen können. Dabei ist es unerheblich, ob die beiden Elternteile verheiratet sind. Das Modell der verheirateten Eltern muß aber nicht immer wieder propagiert werden. Die Familie ist die kleinste Zelle der Gesellschaft, egal ob mit oder ohne Trauschein oder dem Segen irgendeines Schamanen. Aber es kann auch schief gehen. Aus welchen Gründen auch immer. Am Schlimmsten trifft es diejenigen Kinder, wenn das Scheitern mit häuslicher Gewalt zu tun hat. Wenn doch, dann ist eine Trennung unumgänglich. Egal worin die Gründe für die Trennung zu suchen sind - dannach muss eine akzeptable Lösung gefunden werden, so dass die Kinder möglichst unbeschadet aus solch einem Konflikt hervorgehen können. Es war, glaube ich, Bunbury gewesen, der geschrieben hatte, dass es immer noch nicht gesellschaftlich völlig anerkannt ist, wenn z.B. die Frau ohne Kinder geht und sie dem Mann überläßt oder auch sonstwem. Das stimmt, das kenne ich selbst. Meine Exfrau ist damals ohne unsere gemeinsame 14-jährige Tochter gegangen. Im Nachhinein war es sicher besser so, aber ich stand erstmal allein da - hatte aber fast nur positive Resonanzen auf meiner Seite. Was ich mir alles "zumuten" würde - großen Respekt und Anerkennung auf meiner Seite. Sie dagegen war die "Rabenmutter", was ich zu dem Zeitpunkt damals selbst so empfand. Zum Glück sind wir alle sehr vernünftig mit den Umständen umgegangen, und nach einem ca. 3monatigem Schmollen konnte auch meine Tochter wieder einigermaßen mit ihrer Mitter reden. Heute, nach 12 Jahren, ist das Verhältnis wieder ganz normal. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Maxdorfer - 19.12.2012 08:51 Grundsätzlich stimme ich euch allen im Großen und Ganzen zu. Es ist einfach besser für ein Kind und seine Entwicklung, in einer kompletten Familie und am besten noch mit Geschwistern aufzuwachsen (es ist ein anderes Thema, aber an meiner Mutter, einem Einzelkind, merke ich genauso wie sie selbst, dass sie ganz anders mit so manchen Problemen umgeht wie mein Vater, der einen etwa gleichaltrigen Bruder hatte). Mutter und Vater haben beide ihre Rolle in der Erziehung. Das ist ja nebenbei auch für mich der Grund, dass ich gegen zu frühen Kindergartenbesuch und für (Achtung, jetzt oute ich mich) das Kindergeld zumindest in den ersten drei Jahren bin. Wenn häusliche Gewalt im Spiel ist, dann ist eine Scheidung natürlich nicht so einfach ablehnbar, und wenn genügend mütterliche Liebe da ist, kann auch so dem Kind einiges gegeben werden. Und auch wenn es zwischen Vater und Mutter einfach nicht mehr funktioniert, sollte man "vernünftig mit den Umständen umgehen" (Wallenstein). Eine andere Frage ist auch noch, ob die moderne Kleinfamilie des 20. und 21. Jahrhunderts im Gegensatz zu früheren Großfamilien ein Rückschritt war. Rein gefühlsmäßig tendiere ich zu "ja". Eine große Gruppe mit potentiellen Bezugspersonen, man macht Erfahrungen mit vielen anderen Menschen. Meine These deshalb noch am Rande: Der Kindergarten ist der Nachfolger der Großfamilie. Ich weiß, dass ich zum eigentlichen Kernthema nicht sonderlich viel beigetragen habe, aber da haben Titus, Luki, Bunbury und Wallenstein ja schon viel richtiges gesagt. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Renegat - 19.12.2012 11:09 (19.12.2012 08:51)Maxdorfer schrieb: Eine andere Frage ist auch noch, ob die moderne Kleinfamilie des 20. und 21. Jahrhunderts im Gegensatz zu früheren Großfamilien ein Rückschritt war. Rein gefühlsmäßig tendiere ich zu "ja". Eine große Gruppe mit potentiellen Bezugspersonen, man macht Erfahrungen mit vielen anderen Menschen. Meine These deshalb noch am Rande: Der Kindergarten ist der Nachfolger der Großfamilie.Doch, du hast sehr viel dazu beigetragen, Maxdorfer. Seit gestern denke ich an diesem Kleinfamilienelternmodell herum und frage mich, wie alt und prägend das wirklich ist. Könnte sein, dass auch die Kleinfamilie eine Erfindung des Industriezeitalters ist. Die Geschwister, Großeltern, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen, Nachbarn, kurz, das ganze soziale Netz ist für Kinder bestimmt genauso wichtig. Im besten Fall können sich Kinder dort ihre Vorbilder und Bezugspersonen selber suchen. Die besondere Beziehung zu einem großen Bruder oder einer kleinen Lieblingsschwester hält und trägt u.U. viel länger, nämlich über den Tod der Eltern hinaus. Und ja, kann gut sein, dass Kindergarten und Krabbelgruppe der moderne Ersatz dafür ist, weil Groß- und sogar Kleinfamilen durch das Arbeitsleben räumlich soweit getrennt voneinander sind. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 19.12.2012 21:36 (19.12.2012 11:09)Renegat schrieb: Doch, du hast sehr viel dazu beigetragen, Maxdorfer. Dem stimme ich ausdrücklich zu. Wäre ja noch schöner, wenn es gerade bei diesem Thema nur auf den Standpunkt der Elterngeneration ankäme. (19.12.2012 11:09)Renegat schrieb: Seit gestern denke ich an diesem Kleinfamilienelternmodell herum und frage mich, wie alt und prägend das wirklich ist. Könnte sein, dass auch die Kleinfamilie eine Erfindung des Industriezeitalters ist. Das glaube ich jetzt weniger. Die richtige Kleinfamilie sehe ich eher als Ergebnis der Flexibilisierung der Arbeitswelt. Meine Eltern, Onkel, Tanten sind eben noch nicht berufsbedingt weggezogen. Alle meine Tanten und Onkel wohnten noch im gleichen Ort oder im Nebenort. Zwei meiner Onkel waren stolz darauf, in dem Unternehmen, in dem sie ihre Lehre gemacht hatten, auch in Rente gegangen zu sein, ein dritter Onkel hat einmal von einem örtlichen Bauunternehmen zum nächsten gewechselt. Man wohnte zwar nicht mehr unter einem Dach, aber in "Rufweite" und wenn irgendwo Not am Mann war, ging auch irgendwie alles. Als meine Mutter ein paar Jahre nach dem Tod meines Vaters für eine Woche ins Krankenhaus mußte, bleiben wir halt bei meiner Tante, die im gleichen Ort wohnte, Familienfeiern waren immer sehr lusitg und ich erinnere mich noch daran, wie der Cousin meiner Cousine (also von der anderen Seite, nicht mein Cousin) die treppe herunterkam und meinte "unsere Onkel und tanten sind alle voll.". Auch bei den Klassenkameraden, deren Eltern des Jobs wegen in die Nähe der großen Stadt gezogen waren, waren die Wege zu den Familien im "Hinterland" für heutige Verhältnisse nicht wirklich weit- 30 bis 50 km. Auch hier war im Notfall dann doch eben mal einer schnell zu Stelle... (19.12.2012 11:09)Renegat schrieb: Die Geschwister, Großeltern, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen, Nachbarn, kurz, das ganze soziale Netz ist für Kinder bestimmt genauso wichtig. Im besten Fall können sich Kinder dort ihre Vorbilder und Bezugspersonen selber suchen. genauso habe ich es erlebt. Es gab den einen Onkel, der vor allem als schlechtes Beispiel diente, was auch recht nützlich war, und es gab die Tante, die wunderbare Geschichten zu erzählen hatte... (19.12.2012 11:09)Renegat schrieb: Und ja, kann gut sein, dass Kindergarten und Krabbelgruppe der moderne Ersatz dafür ist, weil Groß- und sogar Kleinfamilen durch das Arbeitsleben räumlich soweit getrennt voneinander sind. Nein, das glaube ich nicht. Daß das in irgendeiner Art und Weise ein Ersatz ist. Innerhalb eines Familienverbandes muss man irgendwie miteinander auskommen. Mag die eine Tante auch noch so eine Nervensäge sein- man kann sie ja schlecht aus der Familie rausschmeißen und ersetzen. Man muss im Familienverband wohl dann doch eher lernen, mit denen auszukommen, die man hat. Die Kita ist da viel unverbindlicher. Kinder, die einem nicht passen, oder dren Eltern den Eltern nicht passen, kommen eben nicht zu Besuch. Und spätestens, wenn sich nach der Kindergartenzeit die Wege in die Schulen trennen (weil die Grundschulen fest vorgeschriebene Einzugsgebiete haben), bleibt von einer Kindergartenfreundschaft, die sich nicht auf die Eltern erstreckt, nicht viel bestehen. Befreundete Familien können einen gewissen Ersatz für die eigene Familie bieten und einen teil der Lücken füllen, aber dann muss die Bindung schon eine recht enge sein. Einfache Kindergartenfreundschaften reichen da nicht aus... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Maxdorfer - 21.12.2012 10:36 (19.12.2012 21:36)Bunbury schrieb:(19.12.2012 11:09)Renegat schrieb: Und ja, kann gut sein, dass Kindergarten und Krabbelgruppe der moderne Ersatz dafür ist, weil Groß- und sogar Kleinfamilen durch das Arbeitsleben räumlich soweit getrennt voneinander sind. Da hast du wiederum Recht, ein voller Ersatz für Großfamilien sind die Kindergärten nicht. Aber zu einem Stück weit entspricht es sich schon im Umgang mit anderen Menschen, wenn man Großfamilie bzw. Kindergarten mit dem Aufwachsen in der Kleinfamilie mit ein bis drei anderen Menschen vergleicht. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 21.12.2012 11:09 Sicher, Kitas bieten natürlich die besten Möglichkeiten für Kinder, Sozialverhalten zu lernen- und ehrlich gesagt ist das meiner Meinung auch wirklich die Hauptaufgabe einer Kita. Kitas sind auch ein guter Ort, um Kinder schon auf das heutige Leben einzustimmen. Kinder lernen dort nicht nur das Auskommen mit anderen Kindern, sie lernen auch recht früh, mit Trennungen umzugehen. Heute ist die altersgemischte Gruppe Regel, also lernen die Kinder, daß die Gruppe sich ständig verändert. Auch lernen sie, daß Bezugspersonen häufig wechseln können. Eine gute Vorbereitung aufs Leben, wo sie damit leben müssen, daß die meisten Beziehungen nur sehr temporär sind. Aber gerade deswegen können Kitas die Familien nicht wirklich ersetzen... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Wallenstein - 21.12.2012 16:40 (21.12.2012 11:09)Bunbury schrieb: Sicher, Kitas bieten natürlich die besten Möglichkeiten für Kinder, Sozialverhalten zu lernen- und ehrlich gesagt ist das meiner Meinung auch wirklich die Hauptaufgabe einer Kita. Kitas sind auch ein guter Ort, um Kinder schon auf das heutige Leben einzustimmen.Sozialverhalten können die Kinder natürlich auch ohne eine Kita, einen Kindergarten oder ähnliches erlernen und erfahren. Wenn man sich die Geschichte des Kindergartens anschaut, erkennt man schnell, dass das vielleicht die Grundintention war incl. einer pädagogischen Erziehung, aber die real entstehenden Kindergärten einer eigenen Dynamik unterlagen. Die entstandenen Kindergärten haben die Kinder für eine gewisse Zeit aufgenommen, damit die Mütter Gelegenheit hatten arbeiten zu können, so dass diese unter Aufsicht standen und auch versorgt wurden. Der pädagogische Aspekt kam erst relativ spät hinzu, zumindest einer aus heutiger Sicht sehr fragwürdiger. Natürlich ist in einer solchen Einrichtung zwangsläufig ein Sozialverhalten zu erfahren, egal ob und wie geleitet, gesteuert wird oder auch gar nicht. Es gab auch die (Prakto)Theoretiker (z.B. Föbel, Reinthaler, von Brunszvik u.a.) bezüglich dieser Art Betreung - nur sind deren Gedanken in die damals real entstandenen Kindergärten nur unzureichend eingeflossen. Bis zu den heutigen Kitas war es noch ein langer Weg. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 21.12.2012 19:30 Was die Kindertagesstätten anbetrifft, kann ich eigentlich nur so viel sagen, daß ich bei meinem älteren Sohn, als der 2 1/2 war, festgestellt habe, daß ich ihm einfach nicht mehr genug an Anregung bieten kann. Bis dahin war das kein Problem. Sozialkontakte hatte er durchaus- Spielkreis und zwei Vormittage die Woche bei einer Tagesmutter, bei der noch zwei andere Kinder waren- aber irgendwie reichte es nicht mehr. Den haushalt hatte er hinreichend erkundet, Wald war zwar immer spannend, aber den ganzen Tag ging da auch nicht mehr... Die Kita hat ihn dann natürlich erst einmal umgehauen- so viele neue Kinder, soviele Regeln und dergleichen mehr- aber von Anfang fühlte er sich dort richtig wohl. Man muss aber dazu sagen, daß die Kita zu dem zeitpunkt noch nicht nach dem Bildungs- und Erziehungsplan organisiert war. Als mein jüngerer kam, gab es selbigen- und irgendwie hatte der nicht halb so viel Spaß. ... Ich denke, daß Elternhaus und Kita, wenn sie zusammenarbeiten, wichtige Säulen in der Kindererziehung darstekken. Problemaitsch wird es, wenn Erzieherinnen (wie leider immer häufiger der Fall) der Meinung sind, das sie die armen Kinder vor ihren ihnen übelwollenden Eltern erretten müssen oder wenn Mütter der Meinung sind, daß Erzieherinnen sich doch bitte jetzt mal zwei Stunden zeit nehmen müssen, damit Sohnemann das Fangen lernt. Für die restlichen 21 Kinder ist ja dann noch die andere Betreuuerin da... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Suebe - 21.12.2012 19:31 (21.12.2012 16:40)Wallenstein schrieb: Bis zu den heutigen Kitas war es noch ein langer Weg. Na, ich weiß nicht. Vielleicht waren/sind bei euch die Kindergärten und Tagesstätten besser. Wir (frau+ich) haben da sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Und zT überaus negative. Es gibt keinerlei Standards, besser gesagt, es überwacht sie kein Schwein, was die mit den Kindern tun, oder nicht, ist dem gut/schlechtdünken der Kindergärtnerin anheim gestellt. Fröbel muss des öfteren im Grabe rotieren. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 21.12.2012 19:38 (21.12.2012 19:31)Suebe schrieb: Na, ich weiß nicht. Komm nach Hessen, da gibt es den Bildungs- und Erziehungsplan.Das Schuhebinden lernen die Kinder da zwar nicht mehr (brauchen sie auch nicht, es gibt ja Klettverschlüsse), aber sie werden ganz wichtig auf die Schule vorbereitet... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Suebe - 21.12.2012 19:57 (21.12.2012 19:38)Bunbury schrieb: Komm nach Hessen, da gibt es den Bildungs- und Erziehungsplan.Das Schuhebinden lernen die Kinder da zwar nicht mehr (brauchen sie auch nicht, es gibt ja Klettverschlüsse), aber sie werden ganz wichtig auf die Schule vorbereitet... Schön für euch Hessen. Bei uns kommen die Kinderlein dann in die Schule, und haben dann dort zwei Jahre "Vorschule", spielen spielen spielen alles soft alles weich alles Warmduschen Ja Heimat Allerwertesten und Wolkenbruch, ich habe am Ende der 2. Klasse morgens die Zeitung gelesen. Und konnte nichts am 1. Schultag, derweil ich mich nachhaltig weigerte einen Buchstaben zu schreiben oder sonst so einen Quark zu machen ![]() RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Wallenstein - 21.12.2012 21:02 (21.12.2012 19:38)Bunbury schrieb:Das Schuhebinden - du meinst das mit den Schnürsenkeln und den Schuhen, genau wie die Uhr lesen lernen - das sollte man zu Hause lernen.(21.12.2012 19:31)Suebe schrieb: Na, ich weiß nicht. Wozu braucht man denn sonst Eltern überhaupt noch? Das bisschen "Liebe", was die Kleinen brauchen, das kriegen Außenstehende auch noch auf die Reihe. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Suebe - 21.12.2012 21:07 man scheint meine Begeisterung zu teilen. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 21.12.2012 23:28 (21.12.2012 21:02)Wallenstein schrieb: Das Schuhebinden - du meinst das mit den Schnürsenkeln und den Schuhen, genau wie die Uhr lesen lernen - das sollte man zu Hause lernen. Ich erinnere mich an Holzrahmen mit roten Tüchern, durch die ein gelbes Band geflochten war, das zusammengebunden werden mußten. So etwas hatten meine Eltern zu Hause nicht. Daran ließ es sich viel einfacher üben... Natürlich war das nur ein Beispiel. Eine gerade Linie schneiden ist ein anderes. Eine Fläche ausmalen ist ein drittes. Messer und Gabel auf dem Tisch abzählen ist das nächste. Natürlich kann man das alles auch zu Hause lernen- und einen teil davon lernt man auch zu Hause. Aber wenn ein Kind den ganzen Tag in der Kita ist, dann kann man ihm schlecht zu Hause etwas beibringen, oder? Da sollte schon ein Teil auf die Kita entfallen. Das meinte ich damit, daß sich Kita und Elternhaus ergänzen müssen. Nur leider werden den Kindern heute notwendige kleine Fingerfertigkeiten eben nicht mehr vermittelt, weil sie jetzt möglichst rechtzeitig im "Zeitfenster" musikalisch und fremdsprachlich geschult werden müssen. Außerdem sind die Erzieherinnen fürchterlich damit beschäftigt, die Kinder zu beobachten und alles zu dokumentieren, was die Kinder so treiben, damit sich die Entwicklung des Kindes möglichst lückenlos nachlesen läßt. (Habe ich für meinen jüngeren Sohn hier. Schön säuberlich abgeheftet im Ordner, drei Seiten für die ersten anderthalb Jahre. Nie gelesen. Nie gebraucht. Und deswegen die möglichweirse fünf Seiten für die nächsten eineinhalb Jahre auch nie angefordert) Sie raten den Eltern dann gerne zu Sprachtherapien oder Ergotherapien oder terrorisieren Eltern bisweilen mit von ihnen vermuteten Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen. Das Bild, das Erzieherinnen in hessischen Kitas von Kindern haben, muss eigentlich erschreckend sein. Denn bei jedem Kind wird von vorneherein vermutet, daß es irgendeine Störung hat, die man um Gottes Willen entdecken muss, damit man noch rechtzeitig etwas dagegen tun kann. Mir wäre es lieber, sie würden den Kindern ganz einfach beibringen, wie man Schuhe bindet. Dann würden nicht so viele Grundschullehrerinnen im Gang knien müssen, um den Kindern die Schuhe zu binden.... (21.12.2012 21:02)Wallenstein schrieb: Wozu braucht man denn sonst Eltern überhaupt noch? Ich nehme an, daß du das ironisch gemeint hast. ich hoffe es zumindest für dich. Sonst muss ich dich in der Luft zerreißen. ![]() RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Wallenstein - 22.12.2012 14:18 (21.12.2012 23:28)Bunbury schrieb:Tu(mach) es oder tu(mach) es nicht.(21.12.2012 21:02)Wallenstein schrieb: Wozu braucht man denn sonst Eltern überhaupt noch?Ich nehme an, daß du das ironisch gemeint hast. ich hoffe es zumindest für dich. Sonst muss ich dich in der Luft zerreißen. In jedem Fall könnte ich dich verstehen. Ich bin immer noch ziemlich durch den Wind - du weißt was ich meine. Aber nein, ganz ironisch ist das nicht gemeint. Was bleibt denn den Eltern, wenn sie solch elementare Dinge nicht an ihre Kinder weitergeben? Auch Zähneputzen gehört dazu, in späteren Jahren das Rasieren bei den jungen Männern, die Damenhygiene, egal wie problematisch die damals war. Was bleibt? Nur, dass sie (die Eltern) die biologischen Produzenten sind? Da muß einfach mehr sein. Das hat über Jahrhunderte, über Jahrtausende funktioniert. Zumindest in der einfachen, normalen Bevölkerung, z.T. selbst in den herrschaftlichen Familien. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 22.12.2012 15:58 (22.12.2012 14:18)Wallenstein schrieb: Aber nein, ganz ironisch ist das nicht gemeint. Okay, bleiben wir fürs erste mal beim Schuhebinden. Dir ist schon klar, daß ein sagen wir, vierjähriges Kind nicht einfach einmal gezeigt bekommt, wie man Schuhe bindet und schwupps- schon kann es das. Das muss etliche Male kommen, etliche Male geübt werden. Natrülich mache ich das als Mutter mit meinen Kindern zu Hause. Nur-auch wenn ich mich einen ganzen Nachmittag hinsetze und übe, heißt das noch nicht, daß das Kind das am nächsten Tag kann. Schön ist es dann, wenn es in der Kita weitergeübt wird. Schließlich muss ich meinen Kindern zu Hause ja auch noch ein paar andere Sachen beibringen. Sachen, bei denen es natürlich auch hilfreich ist, wenn die in der Kita ebenso eingeübt werden. Händewaschen nach dem Toilettengang zum Beispiel. Wegräumen, was man aus dem Regal genommen hat. Sich nicht den Teller vollschaufeln und dann alles stehen lassen. Eine Vorlage aus papier ausschneiden. Eine Fläche ausmalen. Eine Jacke anziehen usw. Es ist einfach viel. Und da kann es meiner Meinung nach einfach nicht sein, daß eine Institution, die für sich immerhin in Anspruch nimmt, einen wertvollen (oder sogar wertvolleren) Anteil an der Erziehungsarbeit zu leisten, sich von den alltäglichen Aufgaben distanziert. (22.12.2012 14:18)Wallenstein schrieb: Was bleibt? Nur, dass sie (die Eltern) die biologischen Produzenten sind? Du scheinst aber vollkommen im Frust zu stecken, wenn du der Meinung bist, daß Sachen der Hygiene so ungefähr das einzige sind, was Eltern ihren Kindern mitgeben können. Ich habe meinen Kindern stundenlang vorgelesen, und tue es sogar heute noch manchmal. Ich war mit ihnen im Wald, habe sie über Baumstämme balancieren lassen und mit ihnen Staudämme im Bach gebaut. Ich habe ihnen beigebracht, "danke" zu sagen, wenn sie etwas geschenkt bekommen. (Okay, ich gebe zu, das ist dann vielleicht etwas altmodisch.) Ich habe ihnen beigebracht, höflich und rücksichtsvoll zu sein (was sich im Laufe ihres Lebens vermutlich eher nachteilig für sie auswirken wird). Sie haben von mir gelernt, wie man sich am Esstisch zu benehmen hat und...und...und... Von daher komme ich nicht wirklich auf den Gedanken, meinen Kindern nichts beigebracht zu haben, nur weil der Ältere das Schuhebinden im Kindergarten gelernt hat... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 23.12.2012 10:24 (22.12.2012 14:18)Wallenstein schrieb: Was bleibt denn den Eltern, wenn sie solch elementare Dinge nicht an ihre Kinder weitergeben? Auch Zähneputzen gehört dazu, in späteren Jahren das Rasieren bei den jungen Männern, die Damenhygiene, egal wie problematisch die damals war. Gerade bei der Sache der Hygiene zeigt sich aber ein echtes Problem von Alleinerziehenden. Zumindest dann, wenn sie ein oder mehrere gegengeschlechtliche Kinder großziehen. Daran ändert dann auch der beste Wille nichts- wenn der Bub ein gewisses Alter ereicht, will er einfach nicht mehr, daß Mama ins Badezimmer kommt. Papa würde er vielleicht noch gerade so dulden. Zumindest würde das sein Schamgefühl nicht ganz so verletzen. Dabei tauchen gerade in dem gewissen Alter Fragen auf.... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 30.12.2012 00:50 (22.12.2012 18:43)Annatar schrieb:(18.12.2012 00:35)Titus Feuerfuchs schrieb: Ich schon. Jedes Kind braucht Vater und Mutter.Also ist deiner Meinung nach die Kernfamilie das Ideal aus der Sicht des Kindes?? Natürlich. (22.12.2012 18:43)Annatar schrieb: Da slässt sich so gesehen nicht sagen. Kinder brauchen Bezugspersonen. Wer das ist und welches Geschlecht diese haben ist egal. Nein. Kinder brauchen Vater und Mutter. Beide Elternteile übernehmen in d. Regel unterschiedliche Positionen innerhalb der Erziehung. Bezüglich Bezugsperson hast du schon Recht, idealerweise sind das aber die Eltern, manchmal auch die Großeltern. Oft machen auch andere Personen ihre Sache gut, z.B. Adoptiveltern, Alleinerzieher, etc... Diese haben jedoch in der regel schlechtere Voraussetzungen. Adoptierte Kinder sind mitunter zerissen, Scheidungskinder dito. Alleinerziehern fehlt oft (nachvollziehbarer Weise) Zeit und Energie. Kinder können mit unter auch sehr anstrengend sein.... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 30.12.2012 02:25 Servus Luki, (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Servus . Anm.: Es handelte sich hier um den FPÖ Abg. Walter Rosenkranz, der mit Barbara Rosenkranz außer der Namensgleichheit nichts zu tun hat. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Eigenartigerweise ist man seit Kurzem sogar auf die tiefschürfende Erkenntniss gekommen daß es für die Knaben und ihr Selbstverständniss und auch ihrem Verständniss zu ihrem späteren Umfeld nicht gerade förderlich ist , Ist ja auch absolut naheliegend. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Bei Manchen , auch bei verheiraten Eltern ( Vater Pendler oder Montage ), Liegt wohl nicht nur daran. Männer waren auch früher des Öfteren aus beruflichen Gründen außer Haus. Liegt auch an einem Wandel gesellschaftlicher Werte, was zum einen Vorteile, aber eben auch viele Nachteile gebracht hat. Wenn ich daran denke, dass es erst Kreisky geschafft hat, die Frau zu einem ebenbürtigen Familienmitglied zu machen, steigen mir die Grausbirnen auf. Diese Sichtweise, dass der Mann in der Familie mehr zu sagen hat, als die Frau, war aber bei meinen Großeltern noch Gang und Gäbe... Zum anderen hat die Kernfamilie nicht mehr das Ansehen in der Gesellschaft, das ihr zusteht. Im Gegenteil, es wird -wie auch in der thematisierten sogenannten "Aufklärungsbroschüre"- daran gesägt. Zahlreiche "role models" in den Medien leben das Gegenteil einer Kernfamilie vor. Bei zahlreichen Stars gehört eine hohe Promiskuität zum guten Ton. Es herrscht -besonders für junge Menschen- ein gewisser gesellschaftlicher Druck, es ihnen gleich zu tun. Und trotz all dieser Entwicklungen gelten Frauen, die das leben, schnell mal als "Schlampen" und Männer als toller Hecht, ein Ungleichgewicht, mit dem ich massive Probleme habe. Da ich ein Verfechter der Freiheit des Individuums bin, habe ich mit hoher Promiskuität und alternativen Lebensformen nicht das geringste Problem. Aber ich hab ein Problem damit, dass das auf Kosten der bewährten Kernfamilie öffentlich beworben wird und diese damit unter Druck gerät. Das Paradoxe dabei ist, dass sich die Mehrheit der Menschen nichts desto trotz eine "konservative" Familie wünscht, diese dann jedoch oft nicht hat. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Ja , wir müssen die Realität akzeptieren und das Beste , Ja, wobei hier einzuhaken ist, dass Kinder nichts gewinnen, wenn eine kaputte Ehe auf Krampf zusammengehalten wird. Es gibt Ehen oder Beziehungen, die komplett gescheitert sind. Wird eine solche weitergeführt, leiden alle Beteiligten, wie ich aus persönlicher Erfahrung weiß. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Und noch zum Thema gleichgeschlechtlicher Liebe . Eine bekannte und harmlose Spielart der Natur. Ich kenne aber sehr wohl beide Fälle aus meinem pers. Umfeld. Es gibt Homosexuelle, für die ihre sexuelle Orientierung schon im Kindesalter klar ist, und solche, die sich dessen erst im Erwachsenenalter bewusst werden. Es gibt auch Homosexuelle, die sich umorientieren und ihr Interesse am anderen Geschlecht entdecken. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: [...]Und sollte man mich aufgrund meiner Meinung und Überzeugung ... dann kann dir das theoretisch* egal sein. Denn du und die, die dich kennen, wissen ja, dass dem nicht so ist. Und selbst wenn dem so wäre: Wenn man tolerant ist, muss man natürlich auch altmodische oder rückständige Menschen tolerieren (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: dann bitte ich Diesen nur kurz daran zu denken , Habe drüber noch nicht so genau nachgedacht, ist aber natürlich absolut naheliegend. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Wesshalb sollten wir jetzt im einunzwanzigsten Jahrhunderts , zum Nachteil Eine sehr berechtigte Frage. Man muss sich dazu wohl anschauen, wo dieser Trend herkommt. Es hängt definitiv mit dem Feminismus zusammen, hinter dem auch (kurzsichtige) marktwirtschaftliche Interessen stehen. Voll berufstätige oft kinderlose Frauen bilden eine neue Käufer -und Konsumentenschicht. Nur um das klar zu stellen: Es ist natürlich eine legitime Entscheidung einer jeden Frau, sich gegen Kinder und Familie und für Karriere zu entscheiden. Ich pers. glaube aber nicht, dass das die meisten auf Dauer glücklich und zufrieden macht. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Nur weil es einige wenige Weltanschauungsverbesserer verändern wollen , Diese gehen von anderen (falschen) Prämissen (Eine der zentralsten ist dabei, dass Männer und Frauen gleich sind) aus, siehe z.B. Annatars Argumentation, und kommen deshalb logischerweise zu falschen Schlüssen. . (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Trotzdem Grüße vom Luki. Warum trotzdem? Abgesehen davon, dass du ohnehin grosso modo meine diesbezügliche Meinung zu teilen scheinst, hätte ich auch kein Problem damit, wenn dem nicht so wäre. ![]() (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: PS: Ach, das "können die deutschen Freunde schon ab". ![]() Warum falsch? Auch wenn die 6-Jährigen noch nicht mit Transgender belästigt werden sollten, ändert das doch nichts an meinen zentralen Kritikpunkten. 1) Die Kernfamilie wird diskreditiert 2) Die Broschüre wird auch auf türkisch gedruckt. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Aber genau diese Eltern kaufen ihren 9/10. Jährigen das neueste Händy , Ja, da ist halt wieder mal die laufend unterminierte Eigenvernatwortung der Eltern gefragt. Zugegebenermaßen ist das nicht leicht. Es ist eine schmale Brücke, zwischen gesellschaftlicher Exklusion und dem Schutz vor schädlichen Einflüssen neuer Medien. Die technische Entwicklung überrollt und überfordert die Gesellschaft, sie geht viel schneller vonstatten als die Geisteswissenschaften. Wir hatten das Thema bereits in einem anderen Thread angeschnitten. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Da ist es mir schon lieber sie bekommen wenigstens in der Schule Ehrlich: Du überschätzt diese Pädagogen maßlos. Die älteren haben im Rahmen ihrer Ausbildung keine oder kaum Didaktik gelernt, die jüngeren haben Didaktik im Sinn desselben PC-Mainstreems genossen, in dem auch die thematisierte Broschüre mitschwimmt. Ich persönlich bin der Ansicht, dass man Faktenwissen zwar lernen kann, aber die für diesen Beruf nötige Empathie und soziale Intelligenz hat man oder nicht, die kann man nicht lernen. (18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Wer ist daran Schuld ? Mit den nach außen hin besonders katholischen Menschen habe ich des Öfteren schlechte Erfahrungen gemacht. Sie verhalten sich mitunter unchristlicher als der überzeugteste Atheist. Ansonsten verweise ich auf den Absatz, der die Eigenverantwortung zum Thema hatte. *Theoretisch deshalb, weil sich kaum jemand dem Druck der (scheinbar) gesellschaftlich geforderten Meinung der Masse vollständig entziehen kann. PS: Ich sag's auch nochmal coram publico: Toller Beitrag deinerseits. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 30.12.2012 03:00 (22.12.2012 15:58)Bunbury schrieb: [...] Meinst du das ironisch? Was soll daran altmodisch sein? Das ist eine elementare Kernkompentenz gesellschaftlichen Verhaltens, deren Fehlen übrigens von Arbeitgebern des Öfteren mokiert wird. (22.12.2012 15:58)Bunbury schrieb: Ich habe ihnen beigebracht, höflich und rücksichtsvoll zu sein (was sich im Laufe ihres Lebens vermutlich eher nachteilig für sie auswirken wird). Sie haben von mir gelernt, wie man sich am Esstisch zu benehmen hat und...und...und... Da ist leider etwas Wahres dran. Wenn sie aber wissen, wo und vor allem bei wem Rücksicht dysfunktional ist, sicher nicht. Zweiteres ist ja heutzutage schon eine Seltenheit. Als Kind habe ich es gehasst, dass meine Mutter gebetsmühlenartig Tischmanieren einforderte, heute bin ich ihr dankbar. (22.12.2012 15:58)Bunbury schrieb: Von daher komme ich nicht wirklich auf den Gedanken, meinen Kindern nichts beigebracht zu haben, nur weil der Ältere das Schuhebinden im Kindergarten gelernt hat... Hat bei mir meine Tante in einer ruhigen Minute übernommen, ich erinnere mich gerne daran zurück. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 30.12.2012 11:53 (30.12.2012 03:00)Titus Feuerfuchs schrieb:(22.12.2012 15:58)Bunbury schrieb: [...] Ja, das meine ich tatsächlich ironisch. In einer Erziehungsbroschüre werden verschiedene Standpunkte tatsächlich "pro" und "Contra" diskutiert, und da bin ich auf eine Erzieherin (!) gestoßen, die nichts davon hält, wenn Kinder sich bedanken müssen, weil sie der Meinung ist, daß man für ein Geschenk keinen Dank einfordern darf, weil es sonst kein Geschenk mehr ist. Und wenn ich an ein Erlebnis beiM Bäcker vor einigen Wochen zurückdenke, als ein kleines Mädchen von der verkäuferin eine weiße Maus zum kauen geschenkt bekam und nicht nur nicht "danke" sagte sondern "Ich will lieber was anderes" und der Vater stumm dabei stand, dann bekomme ich schon das Gefühl, daß ich ein wenig altmodisch bin... (22.12.2012 15:58)Bunbury schrieb: Ich habe ihnen beigebracht, höflich und rücksichtsvoll zu sein (was sich im Laufe ihres Lebens vermutlich eher nachteilig für sie auswirken wird). Sie haben von mir gelernt, wie man sich am Esstisch zu benehmen hat und...und...und... Da ist leider etwas Wahres dran. Wenn sie aber wissen, wo und vor allem bei wem Rücksicht dysfunktional ist, sicher nicht. [/quote] Tja, ich fürchte, das wird dann das nächste sein, was ich ihnen beibringen muss. Obwohl sie das vermutlich zum Großen Teil aus bitterer Erfahrung werden lernen müssen... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Maxdorfer - 30.12.2012 17:38 (30.12.2012 11:53)Bunbury schrieb:(30.12.2012 03:00)Titus Feuerfuchs schrieb: Meinst du das ironisch? Es ist nun mal so, dass Kinder offener und direkter sind oder auch bereit sind, einfach mal Geschenke anzunehmen (was bei Erwachsenen nicht unbedingt der Fall ist). Nicht nur solche Kleinigkeiten wie eine weiße Maus oder eine Wurstscheibe. Meiner Meinung nach liegt es vor allem daran, dass die allermeisten Kinder heutzutage Wunschkinder sind, dass viele Eltern ihnen eine möglichst bequeme Kindheit bieten wollen. Ich habe selber mitgekriegt und auch mehrfach gelesen/gehört, dass viele ihre Söhne und Töchter nicht mehr richtig im Griff haben. Im Weihnachtsgottesdienst sind zwei Kinder die ganze Zeit spielend auf der Empore herumgelaufen und haben sich teilweise angeschrien, wovon die Eltern, die leise beschämt "Psst" machten, sie nicht abhalten konnten. Beim Arzt fangen manche Kinder an zu brüllen und wehren sich mit Händen und Füßen, wenn irgendetwas gemacht werden soll (nicht nur bei teilweise schmerzhaften Behandlungen wie beim Zahnarzt, sondern auch beispielsweise beim HNO-Arzt). Die Erziehung ist heute weitaus weniger streng als noch bei meiner Elterngeneration und natürlich in den Jahrhunderten davor. Und dann ist es kein Wunder, dass einige Kinder mehr sind als nur offen und ehrlich, nämlich unverschämt. Und außerdem ist kommt es dann, dass sich einige das nie mehr abgewöhnen. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 30.12.2012 23:42 Ich denke, ein Problem in der heutigen Erziehung hat der viel gescholtene Michael Winterhoff richtig beschrieben- Eltern und Respektspersonen wie Lehrer wollen heute bei den Kindern oftmals beliebt sein, und setzen daher nicht oft genug Grenzen. Sie kommen nicht gut damit zurecht, wenn sich ein Kind ihnen verweigert. Anstatt sich mit den Ursachen der Verweigerung auseinanderzusetzen, geben sie lieber nach, damit das Kind nicht böse mit ihnen ist. Ein Fehler, den ich am Anfang im übrigen selbst gemacht habe. Deswegen denke ich ja auch, daß er richtig liegt damit. Damit nimmt man Kinder aber in letzter Konsequenz nicht ernst. Wenn ein Kind nicht lernt, daß es mit seinem Handeln auch (!) auf Ablehnung stoßen kann, hat es auch nichts fürs Leben gelernt. Im übrigen bin nicht der Meinung gewesen, daß das Kind die weiße Maus hätte nehmen müssen. Es hätte höflich "nein, danke" sagen können. Die verkäuferin, die eine sehr liebenswürdige junge Frau ist, hätte sie dann schon gefragt, ob sie etwas anderes möge. Schade, daß sie nicht die Chance dazu hatte.... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Maxdorfer - 31.12.2012 09:44 Das wäre natürlich auch eine Alternative, obwohl ich die weiße Maus genommen hätte, wenn das so eine ist, wie ich denke ![]() Das Prinzip von Michael Winterhoff leuchtet mir auf den ersten Blick auch ein. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 20:02 (21.12.2012 19:38)Bunbury schrieb:Das kann man aber so allgemein auch nicht sagen. In NRW gibt es das Kinderbildungsgesetz(KiBiz), was auch die Kindertagesbetreuung regelt. Trotzdem kommt es darauf an, wo dein Kind in den Kindergarten geht, denn es gibt gute und schlechte Erzieher/innen.(21.12.2012 19:31)Suebe schrieb: Na, ich weiß nicht. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 20:06 (21.12.2012 10:36)Maxdorfer schrieb: Da hast du wiederum Recht, ein voller Ersatz für Großfamilien sind die Kindergärten nicht. Aber zu einem Stück weit entspricht es sich schon im Umgang mit anderen Menschen, wenn man Großfamilie bzw. Kindergarten mit dem Aufwachsen in der Kleinfamilie mit ein bis drei anderen Menschen vergleicht.Was soll denn eurer Meinung nach an einer Großfamilie (Eltern, Geschwister, Großeltern, etc.) besser sein, als an einer Kleinfamilie?? RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 20:25 (22.12.2012 15:58)Bunbury schrieb: Ich habe ihnen beigebracht, "danke" zu sagen, wenn sie etwas geschenkt bekommen. (Okay, ich gebe zu, das ist dann vielleicht etwas altmodisch.)Wieso altmodisch?? Gerade höfflichkeit ist eine wichtige Tugend, die in heutiger Zeit immer seltener wird. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 20:33 (30.12.2012 00:50)Titus Feuerfuchs schrieb:Da slässt sicht aber ´nicht beweisen. Manche Studien besagen sogar das Gegenteil.(22.12.2012 18:43)Annatar schrieb: Also ist deiner Meinung nach die Kernfamilie das Ideal aus der Sicht des Kindes?? http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70940399.html (30.12.2012 00:50)Titus Feuerfuchs schrieb:Also allein aus der pädagogischen Theorie (nach Erikson) lässt sich das, zumindest in den frühen Kindheitsjahren, nicht belegen.(22.12.2012 18:43)Annatar schrieb: Das lässt sich so gesehen nicht sagen. Kinder brauchen Bezugspersonen. Wer das ist und welches Geschlecht diese haben ist egal. (30.12.2012 00:50)Titus Feuerfuchs schrieb: Diese haben jedoch in der regel schlechtere Voraussetzungen. Adoptierte Kinder sind mitunter zerissen, Scheidungskinder dito. Alleinerziehern fehlt oft (nachvollziehbarer Weise) Zeit und Energie. Kinder können mit unter auch sehr anstrengend sein....Stimmt, wobei es bei Adoptiveltern darauf ankommt, wie alt das Kind bei der Adoption war. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Renegat - 02.01.2013 21:01 (02.01.2013 20:06)Annatar schrieb:(21.12.2012 10:36)Maxdorfer schrieb: Da hast du wiederum Recht, ein voller Ersatz für Großfamilien sind die Kindergärten nicht. Aber zu einem Stück weit entspricht es sich schon im Umgang mit anderen Menschen, wenn man Großfamilie bzw. Kindergarten mit dem Aufwachsen in der Kleinfamilie mit ein bis drei anderen Menschen vergleicht.Was soll denn eurer Meinung nach an einer Großfamilie (Eltern, Geschwister, Großeltern, etc.) besser sein, als an einer Kleinfamilie?? Kleinfamilie bedeutet meist Zweierbeziehung für das Kind, da sich beide Eltern selten gleichzeitig mit dem Kind beschäftigen, einer muß ja meist arbeiten. In der Großfamilie können Kinder Gruppenverhalten üben, idealerweise gibt es Geschwister, so dass das einzelne Kind nicht automatisch im Mittelpunkt steht und lernt sich zurückzunehmen oder durchzusetzen. Großeltern und andere Erwachsene erweitern die Auswahl an Bezugspersonen und Vorbildern. Alle Menschen verhalten sich in Gruppen anders als in einer eingespielten Zweierbeziehung, das müssen Kinder lernen, zur Not eben im Kindergarten. Wobei die Mischung der Generationen dort nicht simuliert werden kann, leider. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 21:16 (30.12.2012 02:25)Titus Feuerfuchs schrieb:(18.12.2012 12:43)Luki schrieb: Nur weil es einige wenige Weltanschauungsverbesserer verändern wollen , ![]() RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 21:32 (30.12.2012 17:38)Maxdorfer schrieb: Meiner Meinung nach liegt es vor allem daran, dass die allermeisten Kinder heutzutage Wunschkinder sind, dass viele Eltern ihnen eine möglichst bequeme Kindheit bieten wollen.Dem stimme ich nicht ganz zu. Es liegt , meiner Meinung nach, viel stärker daran, dass es immer mehr Einzelkinder gibt. Die neigen nämlich viel eher zum Egoismus und zur Unverschämtheit, denn sie können leichter verwöhnt werden und müssen nicht teilen. Die Tatsache, dass viele Kinder heutzutage Wunschkinder sind ist dafür nicht entscheidend. (30.12.2012 17:38)Maxdorfer schrieb: Ich habe selber mitgekriegt und auch mehrfach gelesen/gehört, dass viele ihre Söhne und Töchter nicht mehr richtig im Griff haben.Das stimmt. Viele Eltern scheuen den Konflikt mit ihren Kindern und geben viel lieber nach. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 21:45 (02.01.2013 21:01)Renegat schrieb:So meint ihr das. Da habt ihr recht. Ich würde Geschwister aber auch zur Kleinfamilie zählen.(02.01.2013 20:06)Annatar schrieb: Was soll denn eurer Meinung nach an einer Großfamilie (Eltern, Geschwister, Großeltern, etc.) besser sein, als an einer Kleinfamilie?? RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 02.01.2013 21:54 (02.01.2013 21:16)Annatar schrieb:(30.12.2012 02:25)Titus Feuerfuchs schrieb: Diese gehen von anderen (falschen) Prämissen (Eine der zentralsten ist dabei, dass Männer und Frauen gleich sind) aus, siehe z.B. Annatars Argumentation, und kommen deshalb logischerweise zu falschen Schlüssen. Du meintest, Hauptsache ein Kind hat (eine) Bezugsperson(en), egal, welches Geschlecht diese hat (haben). Diese Ansicht teile ich so nicht. Bunbury und Luki haben recht gut ausgeführt, warum dem so ist. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 02.01.2013 21:55 (02.01.2013 20:33)Annatar schrieb:(30.12.2012 00:50)Titus Feuerfuchs schrieb: Natürlich.Da slässt sicht aber ´nicht beweisen. Manche Studien besagen sogar das Gegenteil. Stimmt schon, eine gewisse Zerissenheit gibt es jedoch immer, wie ich aus Erfahrung weiß. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 22:03 (02.01.2013 21:54)Titus Feuerfuchs schrieb:Jetzt versteh ich was du meinst.(02.01.2013 21:16)Annatar schrieb: ![]() Da hab ich eindeutig einen Fehler gemacht und z.B. die Pubertät völlig ausgeblendet. Aber ihr habt auch recht damit, dass eine Bezugsperson manchmal völlig unzureichend für ein Kind ist. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 22:05 (02.01.2013 21:55)Titus Feuerfuchs schrieb: Stimmt schon, eine gewisse Zerissenheit gibt es jedoch immer, wie ich aus Erfahrung weiß.Du meinst bei den Scheidungskinder, oder ?? Da stimme ich dir zu, auch wenn ich einige kenne, die die Scheidung ziemlich gut verkraftet haben. Die sind aber die Ausnahme. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 02.01.2013 22:06 (02.01.2013 20:33)Annatar schrieb:(30.12.2012 00:50)Titus Feuerfuchs schrieb: Natürlich.Da slässt sicht aber ´nicht beweisen. Manche Studien besagen sogar das Gegenteil. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das auch empirisch nachweisen ließe. Ob das allerdings politisch gewollt wäre, ist freilich eine andere Frage.... Es ist nichts desto trotz meine feste Überzeugung, dass die Kernfamilie das Ideal darstellt. Die Natur hat sich schonetwas dabei gedacht, sonst hätte sie das nicht so eingerichtet. Was die Studie anlangt: Ist nur ein recht dünner Artikel. Keine konkreten Zahlen, kein Hinweis auf die Größe des Samples, keine Ergebnisse von schwulen Pärchen,etc... Zudem geht es nicht primär, d.h. ausschließlich um Homosexuelle (unter denen es auch solche mit Missionierungsdrang gibt, der für Kinder nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist), sondern in erster Linie um Alleinerzieher, bzw. Patchworkfamilien. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 02.01.2013 22:07 (02.01.2013 22:05)Annatar schrieb:(02.01.2013 21:55)Titus Feuerfuchs schrieb: Stimmt schon, eine gewisse Zerissenheit gibt es jedoch immer, wie ich aus Erfahrung weiß.Du meinst bei den Scheidungskinder, oder ?? Auch Adoptionskinder. Die wollen auch irgendwann wissen, wo sie herkommen, warum sie ev. nicht erwünscht waren, etc... RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 22:16 (02.01.2013 22:07)Titus Feuerfuchs schrieb:Stimmt, aber auch nur, wenn sie wissen, dass sie Adoptionskinder sind.(02.01.2013 22:05)Annatar schrieb: Du meinst bei den Scheidungskinder, oder ?? Elternmodelle und Kindererziehung . - Luki - 02.01.2013 22:23 (02.01.2013 21:16)Annatar schrieb:(30.12.2012 02:25)Titus Feuerfuchs schrieb: Diese gehen von anderen (falschen) Prämissen (Eine der zentralsten ist dabei, dass Männer und Frauen gleich sind) aus, siehe z.B. Annatars Argumentation, und kommen deshalb logischerweise zu falschen Schlüssen. Servus . Gar nichts . Und wenn war es 2012 . Heute haben wir aber 2013. Also wenn , dann ist es schon verjährt . RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 02.01.2013 22:23 (02.01.2013 22:16)Annatar schrieb:(02.01.2013 22:07)Titus Feuerfuchs schrieb: Auch Adoptionskinder. Die wollen auch irgendwann wissen, wo sie herkommen, warum sie ev. nicht erwünscht waren, etc...Stimmt, aber auch nur, wenn sie wissen, dass sie Adoptionskinder sind. Jo, aber erstens wissen es die meisten, bzw. kommen irgendwann drauf, und zweitens bin ich der Ansicht, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Herkunft zu kennen. Ihm die Kennnis darüber vorzuenthalten, erachte ich als illegitim. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 22:23 (02.01.2013 22:06)Titus Feuerfuchs schrieb:Du immer, mit deinen Verschwörungstheorien.(02.01.2013 20:33)Annatar schrieb: Da slässt sicht aber ´nicht beweisen. Manche Studien besagen sogar das Gegenteil. ![]() ![]() (02.01.2013 22:06)Titus Feuerfuchs schrieb: Es ist nichts desto trotz meine feste Überzeugung, dass die Kernfamilie das Ideal darstellt. Die Natur hat sich schonetwas dabei gedacht, sonst hätte sie das nicht so eingerichtet.Ich weiß, dass das deine Meinung ist und respektiere sie auch. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung. ![]() (02.01.2013 22:06)Titus Feuerfuchs schrieb: Was die Studie anlangt:Stimmt teilweise. Was zu schwulen Paaren steht da allerdings. (02.01.2013 22:06)Titus Feuerfuchs schrieb: Zudem geht es nicht primär, d.h. ausschließlich um Homosexuelle (unter denen es auch solche mit Missionierungsdrang gibt, der für Kinder nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist), sondern in erster Linie um Alleinerzieher, bzw. Patchworkfamilien.Um Patchworkfamilien und Alleinerziehende geht es in dem Artikel weniger. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 22:24 (02.01.2013 22:23)Luki schrieb:Luki du bist der Beste.(02.01.2013 21:16)Annatar schrieb: ![]() ![]() ![]() ![]() Elternmodelle und Kindererziehung . - Luki - 02.01.2013 22:25 (02.01.2013 21:32)Annatar schrieb: Dem stimme ich nicht ganz zu. Es liegt , meiner Meinung nach, viel stärker daran, dass es immer mehr Einzelkinder gibt. Die neigen nämlich viel eher zum Egoismus und zur Unverschämtheit, denn sie können leichter verwöhnt werden und müssen nicht teilen. Die Tatsache, dass viele Kinder heutzutage Wunschkinder sind ist dafür nicht entscheidend. Servus . Da ist was drann . Ein schon etwas älteres Einzelkind . luki RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Annatar - 02.01.2013 22:26 (02.01.2013 22:23)Titus Feuerfuchs schrieb:Stimmt, auch wenn es für viele Adoptionskinder sicher ein Schock ist zu erfahren, dass sie adoptiert sind.(02.01.2013 22:16)Annatar schrieb: Stimmt, aber auch nur, wenn sie wissen, dass sie Adoptionskinder sind. Elternmodelle und Kindererziehung . - Luki - 02.01.2013 22:33 (02.01.2013 22:26)Annatar schrieb:(02.01.2013 22:23)Titus Feuerfuchs schrieb: Jo, aber erstens wissen es die meisten, bzw. kommen irgendwann drauf, und zweitens bin ich der Ansicht, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Herkunft zu kennen. Ihm die Kennnis darüber vorzuenthalten, erachte ich als illegitim.Stimmt, auch wenn es für viele Adoptionskinder sicher ein Schock ist zu erfahren, dass sie adoptiert sind. Servus . Das muß nicht sein . Wenn das Adoptivkind erst mit ca. 14. Jahre alt oder noch älter Älter erfährt daß sie andere leibliche Eltern hat , dann sicherlich . Aber ich bin mit einer Familie bekannt die ihre Adoptivtochter schon in derern Alter von 4. Jahren behudsam daraufhin aufmerksam gemacht hatte . Ihr Erziehungsberechtigter wird von ihr liebevoll Papa genannt und ihm gehört ihre ganze Liebe . Ihren biologischen Vater nennt sie , wenn überhaupt , Vater . Heute ist sie schon erwachsen und selbst verheiratet . luki. RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 02.01.2013 22:35 (02.01.2013 22:23)Annatar schrieb:(02.01.2013 22:06)Titus Feuerfuchs schrieb: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das auch empirisch nachweisen ließe. Ob das allerdings politisch gewollt wäre, ist freilich eine andere Frage....Du immer, mit deinen Verschwörungstheorien. Kennst mich ja. ![]() (02.01.2013 22:23)Annatar schrieb:(02.01.2013 22:06)Titus Feuerfuchs schrieb: Es ist nichts desto trotz meine feste Überzeugung, dass die Kernfamilie das Ideal darstellt. Die Natur hat sich schonetwas dabei gedacht, sonst hätte sie das nicht so eingerichtet.Ich weiß, dass das deine Meinung ist und respektiere sie auch. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung. Dito. ![]() RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Titus Feuerfuchs - 02.01.2013 22:40 (02.01.2013 22:23)Annatar schrieb: [....]Was zu schwulen Paaren steht da allerdings. [....] Bezog mich auf diesen Satz des Artikels: [/quote][...]"Untersuchungen über Wunschkinder zweier Väter stehen noch aus." [...][/quote] |