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Die erfolgreiche DDR-Landwirtschaft
28.09.2020, 14:55
Beitrag: #4
RE: Die erfolgreiche DDR-Landwirtschaft
(27.09.2020 15:09)Arkona schrieb:  1946 wurde in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone aller Grundbesitz über 100 ha entschädigungslos enteignet. Die Flächen wurden aufgeteilt und an "Neubauern" (= Vertriebene aus dem Osten) verteilt. Da denen das Vieh, die Technik und meist auch die Kenntnis zum Wirtschaften fehlte, waren diese oft nicht mal zur Eigenversorgung in der Lage.
Gemäß sowjetischem Vorbild (=Kolchose) wurde dann unter "sanftem Zwang" die Kollektivierung betrieben, d.h. die Bauern mussten sich zu Genossenschaften zusammentun. Das war bis 1960 allgemein durchgesetzt. Dadurch entstanden die großen Agrarflächen, wie sie heute noch für Ostdeutschland typisch sind (siehe Google Earth).
Nach 1989 wurden diese Flächen zwar zurückgegeben, aber landeten dann meist in der Hand von Wessis, die diese im großen Stil für ein Butterbrot aufkauften und die alten DDR-Genossenschaften dann als Agrarbetrieb bis heute weiterführten.

dem widerspricht aber, zumindest in Teilen der verlinkte Aufsatz
Zitat:die Entwicklung der ostdeutschen Landwirtschaft nach der Wiedervereinigung ist eine ökonomische Erfolgsgeschichte jener Agrarbetriebe, die ihre zu Zeiten der DDR ausgebildeten großbetrieblichen Produktionsformen nach 1990 beibehielten. Die erfolgreiche Verstetigung agrarwirtschaftlicher Strukturen schließt jedoch negative Folgen für die ländlichen Regionen mit ein

und hier
Zitat:....Bis 1989 litt die Landwirtschaft in der DDR unter den üblichen Problemen sämtlicher anderer Sektoren der realsozialistischen Planwirtschaft: mangelnde Investitionen, geringe Produktivität, große Umweltbelastungen bei der Produktion. Seither hat sich jedoch die ostdeutsche Landwirtschaft zu einem Erfolgsmodell entwickelt: Sie ist geprägt durch große Betriebe mit hoher Produktivität und guter Gewinnsituation. Der Agrarbereich ist heute die einzige Branche, in der in Ostdeutschland mit besseren Ergebnissen gewirtschaftet wird als in den alten Bundesländern. Dieser Erfolg stand Anfang der 1990er Jahre noch nicht fest.

und dann noch
Zitat:Drei Jahrzehnte nach der Wende zeichnet sich ab, dass nur wenig von den Strukturen der DDR Bestand haben wird, doch die ostdeutsche Agrarstruktur gehört dazu. Die Ironie der Geschichte besteht darin, dass die durch massiven Zwang und gegen vielfältige Proteste durchgesetzte kollektivierte Landwirtschaft nur durch freiwillige Entscheidungen der Genossenschaftsmitglieder nach der Wende erhalten blieb. Diese Form der landwirtschaftlichen Massenproduktion konnte erst unter den Bedingungen der europäischen Agrarordnung, die diese Produktionsform bevorteilt, ihre Stärken entfalten

Mein Schwiegervater war einer dieser Neubauern, vertriebener Westpreuße, 1948 in der DDR geblieben, weil es dort eine vermeitnliche Zukunft als Landwirt gab, auf die im Westen nicht zu hoffen war.
1954 geflohen, weil die Zukunft als Landwirt auch nicht mehr gegeben war, plus die üblichen Schikanen.

Insofern erstaunt mich dieser Aufsatz sehr.
Ich glaube aber in den 70ern mal ein Statement eines BRD-Agrariker gelesen zu haben, in dem geäußert wurde, dass man froh wäre, wenn man soweit wie die DDR mit ihren LPGs wäre.
Das stand natürlich an überaus "entlegener" Stelle, das hätte, breit publiziert, quer durch die BRD zum neuen Bauernkrieg geführt

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Die erfolgreiche DDR-Landwirtschaft - Suebe - 28.09.2020 14:55

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