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Vulkanausbruch vor 40.000 Jahren und die europäischen Menschen
06.08.2013, 09:44
Beitrag: #24
RE: Vulkanausbruch vor 40.000 Jahren und die europäischen Menschen
(05.08.2013 22:20)Renegat schrieb:  etzt müßten wir nur noch wissen, ob das Donautal und die angrenzenden Nebentäler nach dem Vulkanausbruch überhaupt auf ganzer Länge passierbar waren. Oder wirkte sich der Impact so verstärkend auf die Eiszeitphase vor 40000 Jahren aus, dass die Alpen komplett vergletscherten, also auch der Voralpendonauabschnitt?

Die Alpengletscher kamen nie bis zur zentralbayerischen Donau, und auch zwischen Feldberggletscher und Bodenseegletscher war immer eine Lücke. Eher war die Donau leichter passierbar, weil a) die Donauverschluckung durch das Schmelzwasser - das es immer gab - inaktiv gewesen sein dürfte und b) weil so ein eiszeitlicher Fluss in Gletschernähe ein Verwilderungsbett ausbildet. Das sind breite Schotterebenen, in denen der Fluss in viele Arme verzweigt hin und her mäandriert - mit Ausnahme der Hochwasserzeiten, die es aber unter eiszeitliche Umständen kaum gegeben haben dürfte. Auf diesen Schotterebenen lässt sich´s leicht wandern.

(05.08.2013 22:20)Renegat schrieb:  Ich dachte, weil man ausgerechnet aus dieser Zeit erste HS-Hinterlassenschaften in Schwaben fand. Dort verlief ja dieser eisfreie Korridor zu den Kältehöhepunkten.
Außerdem hätte ich noch gern den Mageninhalt von HN und HS aus 40000 BC. Es gibt doch HN-Funde vom Balkan aus dem fraglichen Zeitraum.

In den Höhlen der Schwäbischen Alb hat man Knochen etc. gefunden, die darauf hindeuten, dass die Neandertaler sich nach wie vor zuvörderst von Großtieren wie Pferden oder Rentieren ernährten, die herdenweise durchzogen und von den Neandertalern "abgepasst" wurden.
(übrigens sind die ältesten datierten Funde von Kunst im Geißenklösterle ÄLTER als 40.000 Jahre, der HS war also schon VOR dem phlegräischen Ausbruch die Donau hochgekommen und in der Schwäbischen Alb ansässig...)

Die Sapiens benutzten die Vogelherdhöhle, das Geißenklösterle und die Höhle "Hohle Fels" anscheinend im mow regelmäßigen Turnus, man hat nämlich in allen drei Höhlen Ockerbrocken gefunden, die zueinander passten, also ehemals EINEN Brocken bildeten...
Ernährungsmäßig lebten die Sapiens wie gesagt eher von Hasen und anderem Kleingetier und von Pflanzen, während die Neandertaler Pflanzen maximal als "Beigabe" nutzten.
Bekannt ist, dass die Verletzungen, die an vielen (männlichen) Neandertalersekeltten feststellbar sind, an die Verletzungen amerikanischer Rodeoreiter erinnern, woraus man gefolgert hat, dass sie ihre Beute auch ähnlich angingen, es sei denn, es ergab sich die Gelegenheit, eine Herde über eine Klippe zu jagen. Da musste aber das Terrain auch passen, und das tat es relativ selten.
Weiters - aber darin kann ich mich täuschen - hat man nur relativ massive Speere der HN gefunden, was wieder darauf hinweist, dass sie ihre (große) Beute direkt angingen, und nicht etwa von Weitem darauf warfen und dann warteten, bis das Viech tot war.
(ja, ich weiß, Süditalien, Pfeil und Bogen, aber das war eben in Sütitalien und das waren Spätneandertaler...)

Anhand von Isotopenuntersuchungen an Neandertalerzähnen hat man herausgefunden, dass die sich zu 90% von Fleisch ernährt haben mussten, was bei Sapiens-Zähnen anders war (hier klassische Mischkost).


In der Schwäbischen Alb hat man übrigens - ähnlich wie in Israel und anderswo - nicht feststellen können, dass HN und HSS ihren jeweiligen Lebensraum GLEICHZEITIG bewohnten, sondern nur immer NACHEINANDER.

Auch ein interessanter Aspekt, auch in unserem Zusammenhang, wie ich finde.

VG
Christian
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RE: Vulkanausbruch vor 40.000 Jahren und die europäischen Menschen - 913Chris - 06.08.2013 09:44

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