Prostitution in der Römischen Antike
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26.05.2016, 13:48
Beitrag: #2
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RE: Prostitution in der Römischen Antike
Teil II (wieder nur ein Querschnitt, da das Thema sehr komplex ist)
Kriegsgefangenschaft Das war eine der wichtigsten Punkte der Sklavenbeschaffung. Die Sieger in der antiken Welt erlangten somit die Macht über Leben und Tod der Besiegten. Es wurde aber wenig oder gar nicht darauf geachtet, ob es Kinder, Frauen oder gar Greise waren! Die "menschliche Beute" wurden dann verkauft. Besonders Mädchen und Frauen endeten dann oft in die Zwangsprostitution, was durchaus als legitim und selbstverständlich galt. Für das weibliche Geschlecht war dann nur eines möglich: entweder Sklaverei oder das Bordell. Um eine Vorstellung von diesen Abläufen zu bekommen, möchte ich hinzufügen, dass die Frauen/Mädchen, die in Bordellen verschleppt wurden, war vorwiegend in den großen Eroberungskriegen der ersten beiden Jahrhunderten vor Chr. der Fall. Zu dieser Zeit nahmen die Massenversklavungen regelrechte Ausmaße an. Aussetzungen von Kindern/Kindesverkauf Auch hier kristallisierten sich Prostituierte heraus, die von Zuhältern "abgerichtet" zur Prostitution wurden. Hierbei spielte die Geringschätzung das kindliche Lebens sowie das alte"ius vitae necisque" (Recht über Leben und Tod) des Familienoberhauptes eine wesentliche Rolle. Sie hatten das Recht, ihre Kinder auszusetzen oder zu verkaufen. Neuere demographische und authopologische Untersuchungen zur Kindesaussetzungen haben ergeben, das in allen untersuchten Gesellschaften die Aussetzung vorwiegend Mädchen betraf. Die hellenisch-römische Kultur bildete keine Ausnahme. Es spielte hierbei die Geringschätzung des weiblichen Geschlechts, die Furcht vor Schande bei unehelichen Kindern, sowie Armut eine wesentliche Rolle. Auch war es eine Tatsache, dass in der Kaiserzeit freie Kinder verkauft wurden. Grundlage dessen waren die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Mißstände der Eltern zu Beginn des 3. Jh. n. Chr. Menschenraub Die größte Gefahr war wohl für Mädchen und Frauen in die Sklaverei oder Prostitution zu gelangen. Durch das organisierte Kidnapping von Räubern, Betrügern und Piraten wurde es ermöglicht, die nur eines im Sinne hatten: Profit! So etwas war keine Römische Erfindung; denn schon in der phönizischen Zeit und auch in der hellenischen Welt war es gang und gäbe, gewinnbringendes Geschäft mit Sklaven/Prostituierten zu machen. In der Kaiserzeit blühte der Handel mit den Frauen und Mädchen in Randgebieten des Römischen Imperium und auch in den benachbarten Barbarenländern. Auch wenn die kaiserliche Flotte die Piraterie einzudämmen versuchte, konnten sie aber nicht die Gefahr der Räuber zur See - noch derer zu Lande - völlig bannen. Die Piraten gingen die kaiserliche Flotte aus dem Wege und zogen sich mit ihrer "Beute" in abgelegenen Orten besonders im Roten Meer bzw. Schwarze Meer zurück. Ab dem 3. Jh. n. Chr. verlagerte sich auch die Piraterie in nördliche Gebiete des Imperium, gegen welche die in Britannien stationierte Flotte vorging. Obwohl Piraten als Gesetzlose betrachtet wurden, wurde aber nicht gegen die Vermarktung der erbeuteten Personen vorgegangen; denn das hätte zur Folge gehabt, den Sklavenhandel zum Erliegen zu bringen. Daran war niemand interessiert. Auf "menschliche Ware" wurden an Handelsrouten und auch Häfen Zölle erhoben, die nach Regionen und Marktlage unterschiedlich ausfielen. Der Handel mit der "menschlichen Ware" wurde gar verglichen mit dem Weizen- und Weinexporten. Rom bietet einige Anhaltspunkte in Hinsicht, dass sich Händler auch auf besondere Sklaven spezialisierten, z. B. mit besonders schöne Frauen. So zeigt es der Sarkophag des M. Sempronius Nikokrates, ein Musiker, der nach seiner Tätigkeit als Händler menschlicher Ware hervorging und Schöne Frauen bevorzugte. Die Beschreibung des Älteren Seneca über Verkauf einer von Piraten erbeutete Sklavin: Sen. Contr. 1.2.1 "Nackt stand sie am Ufer zur Betrachtung durch den Käufer: Alle Teile ihres Körpers wurden begutachtet und betastet. Wollt ihr den Ausgang der Versteigerung hören? Der Pirat verkauft sie, der Zuhälter kauft sie, man erhebt keinen Einwand" Auch wird eine Prostituierte aus den sozialen Stand, die nicht für rein und schön galt, beschrieben: Mart. 6. 66 "Kürzlich verkaufte der Ausrufer Gellianus ein Mädchen von nicht allzuguten Ruf, wie sie inmitten der Subura (ein Stadtvietel in antiken Rom, indem nur die Armen der Ärmsten wohnten; auch galt es als Rotlichtmillieu) sitzte. Da sie lange nur wenig im Preis stand, wollte er allen beweisen, dass sie sauber sei. Er zog sich die Sträubende mit der Hand zu sich und küsste sie zwei-, drei-, viermal. Den Erfolg seiner Küsse möchtest du wissen? Der 600 bot, der lehnte nun doch ab" lg Aurora Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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Prostitution in der Römischen Antike - Aurora - 23.05.2016, 12:17
RE: Prostitution in der Römischen Antike - Aurora - 26.05.2016 13:48
RE: Prostitution in der Römischen Antike - Paul - 26.05.2016, 14:59
RE: Prostitution in der Römischen Antike - Aurora - 26.05.2016, 17:28
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