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Moderne Erziehung und Werteverfall
18.03.2014, 02:08
Beitrag: #1
Moderne Erziehung und Werteverfall
Durch verschiedene Diskussionen privat, beruflich wie auch in Foren sehe ich mich nun animiert dieses Thema hier in diesem Kontext zur Diskussion zu stellen.

Die Frage ist eigentlich eine doppelte:

1. Erleben wir in den letzten Jahren oder Jahrzehnten einen Werteverfall?

2. Wenn ja, hat die moderne Erziehungspraxis der letzten ein bis zwei Generationen einen Anteil daran?

Unter dem Begriff Werteverfall will ich mal ganz lose folgende Stichworte in die Runde werfen: Egoismus, Egozentrismus, Narzissmus, Selbstbezogenheit, Rücksichtlosigkeit, Jugendkriminalität, Steuerhinterziehung, Konsumgesellschaft, Verschuldung, Selbstbedienungsmanager, Littering, Unhöflichkeit, Selbstverwirklichung, Scheidungsrate, Anspruchsdenken

Unter dem Begriff moderne Erziehungspraxis ebenso lose: Antiautoritäre Erziehung, Permissive Erziehung, Keine Erziehung, Alleinerzieher, Schlüsselkinder, Erziehung zu Verantwortung, Eigenständigkeit, kritischem Denken, Allgemeinsinn, Zucht und Ordnung, Zuckerbrot und Peitsche, Intrinsische und Extrinsische Motivation, Leistungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit, Bescheidenheit

Die Einwürfe sollen nicht suggestiv sein, sondern nur inspirativ und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Hier ein paar links zum weitern Input:
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-ge...d-68?p=all
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18.03.2014, 12:49
Beitrag: #2
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(18.03.2014 02:08)Marek1964 schrieb:  Durch verschiedene Diskussionen privat, beruflich wie auch in Foren sehe ich mich nun animiert dieses Thema hier in diesem Kontext zur Diskussion zu stellen.

Die Frage ist eigentlich eine doppelte:

1. Erleben wir in den letzten Jahren oder Jahrzehnten einen Werteverfall?

2. Wenn ja, hat die moderne Erziehungspraxis der letzten ein bis zwei Generationen einen Anteil daran?

Unter dem Begriff Werteverfall will ich mal ganz lose folgende Stichworte in die Runde werfen: Egoismus, Egozentrismus, Narzissmus, Selbstbezogenheit, Rücksichtlosigkeit, Jugendkriminalität, Steuerhinterziehung, Konsumgesellschaft, Verschuldung, Selbstbedienungsmanager, Littering, Unhöflichkeit, Selbstverwirklichung, Scheidungsrate, Anspruchsdenken

Unter dem Begriff moderne Erziehungspraxis ebenso lose: Antiautoritäre Erziehung, Permissive Erziehung, Keine Erziehung, Alleinerzieher, Schlüsselkinder, Erziehung zu Verantwortung, Eigenständigkeit, kritischem Denken, Allgemeinsinn, Zucht und Ordnung, Zuckerbrot und Peitsche, Intrinsische und Extrinsische Motivation, Leistungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit, Bescheidenheit

Warum tust du das? Man könnte über jeden Einzelnen Begriff philosphieren. Sowohl, was die Werte als was die Erziehung anbetrifft... Machs doch nicht so kompliziert...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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18.03.2014, 13:27
Beitrag: #3
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
Ich habe im anderen Thread eine Behauptung aufgestellt, die ich hier nun natürlich irgendwie zu beweisen versuche.
Ich habe behauptet, daß moderne Erzeihungsstile dazu führen, daß gesamtgesellschaftlich ein gewisses narzisstisches Verhalten zugenommen hat.

Das narzistische Verhaltensprofil ist- nicht steng wissenschaftlich, wer will, lese bitte bei Tante Wiki nach- u.a. durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:
-Fixierung auf die eigenen Bedürfnisse
-die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse dulden keinen Aufschub
-eim Extermfall werden andere nur als Gegenstände oder Hilfsmittel zur eigenen Bedürfnisbefrieigung wahrgenommen.

Kleinkinder durchleben alle eine extrem narzisstische Phase, wenn mich nicht alles täuscht so ungefähr mit 2-3 Jahren. (Sorry, ist schon ein bißchen länger her, daß ich die ganzen Erziehungsbücher gelesen habe). In der Zeit nehmen sie Erwachsene nicht anders wahr als eben als jemanden, der ihre Bedürfnisse befriedigt. Und zwar sofort und ohen Aufschub. Und das, obwohl sie in gewissen Grenzen durchaus im Stande sind, ihre Bedürfnisse selbst zu befriedigen- es geht hier also nicht um Babies, die auf die Hilfe Erwachsener angewiesen sind.
Aus unterschiedlichen Gründen, zum teil aus Zeitmangel und Zeitdruck, zum Teil aus falsch vrestandener Mutterliebe, oder zur Befriedigung eigener unbefriedigter Sehnsüchtige, wird den Kindern aber oftmals nicht mehr zugemutet, die Erfahrung zu machen, daß sie ihre Bedürfnisse selbst befriedigen können bzw, daß sie einen Moment darauf warten müssen, daß ihre Bedürfnisse befriedigt werden.
Sie lernen es nicht als Kind- und als Erwachsene wollen sie es auch nicht mehr lernen- brauchen sie auch nicht. Unsere Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, Bedürfnisse immer und sofort zu befriedigen- Öffnungszeiten bis spät in den Abend hinein, 24- Stunden- bestellservice- alles muss immer sofort und jederzeit verfügbar sein, sonst schmollen wir und suchen uns jemanden anderen, der dieses Bedürfnis so schnell wie möglich befriedigt... Warten, Ruhe reifen- das ist alles nicht mehr vorgesehen im modernen Leben- und deshalb verlieren auch die Werte, die damit in Verbindung stehen, allmählich ihre Bedeutung...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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18.03.2014, 13:34
Beitrag: #4
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
Das Gejammer über dieses Thema ist doch so alt wie die Menschheit selbst.
Hier mal eine Zitatsammlung dazu.
http://www.little-idiot.de/teambuilding/...nHeute.pdf

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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18.03.2014, 17:51
Beitrag: #5
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
Mit dem allgemeinen Ansatz aus dem Eingangsposts, der sich auf die 68-er bezieht, bin ich im Moment noch überfordert. Kann sein, dass sich das von selbst aufdröselt, durch Einzelbeiträge anderer User, so wie den von Bunbury.


(18.03.2014 13:27)Bunbury schrieb:  Ich habe im anderen Thread eine Behauptung aufgestellt, die ich hier nun natürlich irgendwie zu beweisen versuche.
Ich habe behauptet, daß moderne Erzeihungsstile dazu führen, daß gesamtgesellschaftlich ein gewisses narzisstisches Verhalten zugenommen hat.

Das narzistische Verhaltensprofil ist- nicht steng wissenschaftlich, wer will, lese bitte bei Tante Wiki nach- u.a. durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:
-Fixierung auf die eigenen Bedürfnisse
-die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse dulden keinen Aufschub
-eim Extermfall werden andere nur als Gegenstände oder Hilfsmittel zur eigenen Bedürfnisbefrieigung wahrgenommen.

Kleinkinder durchleben alle eine extrem narzisstische Phase, wenn mich nicht alles täuscht so ungefähr mit 2-3 Jahren. (Sorry, ist schon ein bißchen länger her, daß ich die ganzen Erziehungsbücher gelesen habe). In der Zeit nehmen sie Erwachsene nicht anders wahr als eben als jemanden, der ihre Bedürfnisse befriedigt. Und zwar sofort und ohen Aufschub. Und das, obwohl sie in gewissen Grenzen durchaus im Stande sind, ihre Bedürfnisse selbst zu befriedigen- es geht hier also nicht um Babies, die auf die Hilfe Erwachsener angewiesen sind.
Bis dahin würde ich dem weitgehend zustimmen. Kleinkinder können altersabhängig immer mehr und werden dadurch selbstständiger. Normalerweise möchten Kleinkinder groß werden und selbst tun, d.h. man muß schon erzieherisch in ihre Entwicklung eingreifen, um sie daran zu hindern.

(18.03.2014 13:27)Bunbury schrieb:  Aus unterschiedlichen Gründen, zum teil aus Zeitmangel und Zeitdruck, zum Teil aus falsch vrestandener Mutterliebe, oder zur Befriedigung eigener unbefriedigter Sehnsüchtige, wird den Kindern aber oftmals nicht mehr zugemutet, die Erfahrung zu machen, daß sie ihre Bedürfnisse selbst befriedigen können bzw, daß sie einen Moment darauf warten müssen, daß ihre Bedürfnisse befriedigt werden.
Das kann natürlich in Einzelfällen vorkommen, ist das aber die Regel? In der Regel sehe ich Kinder in einen strikt durchgeplanten Tagesablauf eingebunden, wo Interessen im 45-Minuten-Takt gewechselt werden müssen. Das geht teilweise schon im Kindergarten los. Die eigenen Bedürfnisse muß das Kind meist bis abends zurückstellen, auf die kostbare Zeit zwischen Abendbrot und Zubettgehen. Kann sein, das ein Einzelkind sich dann egozentrisch holen kann, was es den ganzen Tag zurückgestellt hat. Bei Geschwistern sieht das schon wieder anders aus.
(18.03.2014 13:27)Bunbury schrieb:  Sie lernen es nicht als Kind- und als Erwachsene wollen sie es auch nicht mehr lernen- brauchen sie auch nicht.
Welche Bedürfnisse meinst du genau? Materielle oder eher immaterielle wie Zeit, Zuwendung und Auseinandersetzung. Denn ein gepflegter Streit und wie man damit umgeht, gehört auch zum sozialen Erfahrungsschatz.


(18.03.2014 13:27)Bunbury schrieb:  Unsere Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, Bedürfnisse immer und sofort zu befriedigen- Öffnungszeiten bis spät in den Abend hinein, 24- Stunden- bestellservice- alles muss immer sofort und jederzeit verfügbar sein, sonst schmollen wir und suchen uns jemanden anderen, der dieses Bedürfnis so schnell wie möglich befriedigt... Warten, Ruhe reifen- das ist alles nicht mehr vorgesehen im modernen Leben- und deshalb verlieren auch die Werte, die damit in Verbindung stehen, allmählich ihre Bedeutung...
Mmh, stimmt schon, das Angebot ist da aber ist es auch für jeden verfügbar/bezahlbar?
Wenn nicht, heißt es auch heute, warten und sparen oder verzichten oder selber machen.
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18.03.2014, 18:30
Beitrag: #6
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
"Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe." (sumerischer Keilschrifttext, etwa 2000 v. Chr.)

Ich weiss ja, dass die meisten von euch zu faul sind, Links zu beachten.Angry

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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18.03.2014, 18:52
Beitrag: #7
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(18.03.2014 13:34)Arkona schrieb:  Das Gejammer über dieses Thema ist doch so alt wie die Menschheit selbst.
Hier mal eine Zitatsammlung dazu.
http://www.little-idiot.de/teambuilding/...nHeute.pdf

Stimmt grundsätzlich.

Allerdings ist die gegenwärtige Situation im historischen Kontext eine singuläre. In den letzten paar Jahrzehnten hat sich mehr getan als in Jahrhunderten zuvor.
Allleine durch die technischen Möglichkeiten (Handy, Internet) als auch durch die "Ideale" des Neomarximus (z.B.: Nicht der Einzelne trägt Verantwortung für sein Handeln, sondern das Kollektiv, das ihn zu dem gemacht hat, was er ist.) steht die westliche Gesellschaft vor neuen Herausforderungen.

Dazu kommt, dass ein nicht unwesentlcher Teil der Jugend materiellen Wohlstand vorn und hinten reingeschoben bekommt, ihn also nicht zu schätzen weiß.
Es besteht auch kein so großer Anreiz, sich anzustrengen, wenn man sowieso alles hat, was man braucht.

Dazu kommt, dass die Anforderungen im Bildungsbereich den Bach 'runter gehen.
In Ö können 25 Prozent der Schüler nach neun Jahren nicht sinnerfassend lesen und schreiben.

http://diepresse.com/home/bildung/616566...send-lesen

Was macht man? Man nivelliert den Bildungsbereich nach unten, und das mit enormen Kosten. (Führe das bei Bedarf gerne genauer aus).
Lehrer sind keine Respektspersonen mehr, nein es kommt sogar zu Gewalt von seiten der Schüler. (!)

In U-Bahnen kommt es zu schwersten Körperverletzungen oder gar Mord durch Jugendliche, die auf schon auf Boden liegende Menschen eintreten.


Die Liste an Beispielen ist beliebig verlängerbar.
Die Werteerosion ist da, diesen Wandel habe ich bewusst miterlebt, obwohl ich noch nicht soooo alt bin.

Ein weiterer Grund für diese Werteerosion ist die Toleranz gegenüber fundamentalem Fehlverhalten.
Das reicht von einer Zurückdrängung von schlechten Noten bis hin zu lächerlichen Bewährungsstrafen für Jugendliche Gewalttäter.

MfG, Titus Feuerfuchs
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18.03.2014, 18:53
Beitrag: #8
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(18.03.2014 17:51)Renegat schrieb:  Das kann natürlich in Einzelfällen vorkommen, ist das aber die Regel? In der Regel sehe ich Kinder in einen strikt durchgeplanten Tagesablauf eingebunden, wo Interessen im 45-Minuten-Takt gewechselt werden müssen.

Eben. Und deswegen lernen Kinder nicht mehr, sich die Schuhe zu binden, die Jacke selbst anzuziehen, weil es nämlich zu lange dauern würde, bis sie es selbst gemacht haben, was aber der straffe Terminplan nicht erlaubt. Sie laufen nicht zum Kindergarten, haben nicht die Muße, ihre Umgebung selbst zu erkunden.

(18.03.2014 17:51)Renegat schrieb:  Das geht teilweise schon im Kindergarten los. Die eigenen Bedürfnisse muß das Kind meist bis abends zurückstellen, auf die kostbare Zeit zwischen Abendbrot und Zubettgehen. Kann sein, das ein Einzelkind sich dann egozentrisch holen kann, was es den ganzen Tag zurückgestellt hat. Bei Geschwistern sieht das schon wieder anders aus.

Du verwechselst hier Bedürfnisse mit Zuwendung. Das ist nicht das gleiche. Zuwendung ist zwar immer Bedürfnis, aber nicht jedes bedürfnis ist gleich Zuwendung. Ein Grundbedürfnis eines Kleinkindes und auch eines Kindergartenkindes besteht darin, sich mit Reizen auseinanderzusetzen. Dieses Bedüfnis wird durch einen strengdurchgetakteten Tag miterfüllt- aber das Kind kann sich die reize nicht aussuchen, mit denen es sich beschäftigen will.

(18.03.2014 17:51)Renegat schrieb:  
(18.03.2014 13:27)Bunbury schrieb:  Sie lernen es nicht als Kind- und als Erwachsene wollen sie es auch nicht mehr lernen- brauchen sie auch nicht.
Welche Bedürfnisse meinst du genau? Materielle oder eher immaterielle wie Zeit, Zuwendung und Auseinandersetzung. Denn ein gepflegter Streit und wie man damit umgeht, gehört auch zum sozialen Erfahrungsschatz.

Du gehst schon viel zuweit. Reden wir erst einmal von den Grundbedürfnissen wie Essen. Ein Säugling hat Hunger- er wird gefüttert. Sofort. Irgendwann will das Kleinkind selbst essen und das wird mit großer Begeisterung gesehen.
In der narzisstischen Phase probiert das Kind dann aus, ob es Bezugspersonen dazu bekommen kann, sein Bedürfnis nach Essen sofort zu stillen- zum Teil auch, in dem es sich füttern läßt. Oder es besteht darauf, daß die Mutter ihm sofort ein Nutella- Brot schmiert. Oder zum Bäcker geht und eine Laugenbrezel kauft. So etwas in der Art.
Ich kenne mehr als genug Mütter, die gehorchen. Man muss ja schließlich in einer halben Stunde im balett sein...


(18.03.2014 17:51)Renegat schrieb:  
(18.03.2014 13:27)Bunbury schrieb:  Unsere Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, Bedürfnisse immer und sofort zu befriedigen- Öffnungszeiten bis spät in den Abend hinein, 24- Stunden- bestellservice- alles muss immer sofort und jederzeit verfügbar sein, sonst schmollen wir und suchen uns jemanden anderen, der dieses Bedürfnis so schnell wie möglich befriedigt... Warten, Ruhe reifen- das ist alles nicht mehr vorgesehen im modernen Leben- und deshalb verlieren auch die Werte, die damit in Verbindung stehen, allmählich ihre Bedeutung...
Mmh, stimmt schon, das Angebot ist da aber ist es auch für jeden verfügbar/bezahlbar?
Wenn nicht, heißt es auch heute, warten und sparen oder verzichten oder selber machen.
Natürlich ist das immer eine Sache dessen, was man sich leisten kann. Aber auch hier rede ich nicht vom großen Luxus, sondern von den alltäglichen Kleinigkeiten. Wenn ich als Jugendliche ein Buch haben wollte, habe ich es im Buchgeschäft bestellt, und das dauerte immer mindestens drei Tage bis es da war. Wenn sich das ein buchgeschät heute erlaubt, dann bestellt der Kunde eben lieber bei Amazon. Das dauert in der RRegel auch drei tage, aber man muß nicht mal selbst zuM Buchgeschäft gehen...
Ich erinnere mich daran, daß ich mal einen Mantel stricken wollte- und es war Poststreik. Sechs verdammte Wochen habe ich auf die bestellte Wolle gewartet- aber ich habe es tatsächlich ausgehalten. Heute- unvorstellbar...

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18.03.2014, 18:55
Beitrag: #9
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(18.03.2014 18:30)Arkona schrieb:  "Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe." (sumerischer Keilschrifttext, etwa 2000 v. Chr.)

Ich weiss ja, dass die meisten von euch zu faul sind, Links zu beachten.Angry

Arkona, ich habe deinen Link schon gelesen. Aber ich schimpfe gar nicht auf die heutige Jugend- ich nehme meine Generation davon ja gar nicht aus....Big Grin

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18.03.2014, 19:15
Beitrag: #10
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(18.03.2014 18:30)Arkona schrieb:  "Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe." (sumerischer Keilschrifttext, etwa 2000 v. Chr.)

Ich weiss ja, dass die meisten von euch zu faul sind, Links zu beachten.Angry


Dem kann man nicht widersprechen.

Allerdings hast du ja selber eingräumt, vom Laster der Faulheit heimgesucht worden zu sein. Wink

(17.03.2014 01:08)Arkona schrieb:  Alles ein Grund mehr, sich kurz zu fassen- Man kann eine Aussage auch mit 3 Sätzen formulieren anstatt Romane zu posten. Ich jedenfalls bemühe mich darum, zumal es meiner natürlichen Faulheit entgegen kommt.


Faulheit kann aber auch ein großes Potential sein. Sie macht einen z.B. sehr effizient.

Übrigens sind die meisten damit überfordert, sich kurz zu fassen und auf's Wesentliche zu konzentrieren.

Studenten scheitern z.B. sehr häufig daran, die vorgegebenen Textlängen einzuhalten bzw. das Wesentliche aus einem Text herauszufiltern und kompakt wiederzugeben.

MfG, Titus Feuerfuchs
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18.03.2014, 20:47
Beitrag: #11
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(18.03.2014 18:55)Bunbury schrieb:  Arkona, ich habe deinen Link schon gelesen. Aber ich schimpfe gar nicht auf die heutige Jugend- ich nehme meine Generation davon ja gar nicht aus....Big Grin

Diesen Einwand wollte ich auch grad bringen. Ich meinte auch nicht nur die "heutige Jugend". Eigentlich alle, die seit 1968 erzogen worden sind und/oder selbst erzogen haben. Und dann stelle ich auch dann und wann fest, das heute auch Ältere sich von einem Verfall beeinflussen lassen können.

Die Frage war ja doppelt gestellt - ob es einen Werteverfall gibt und ob die moderne Erziehung einen Anteil daran hat.
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18.03.2014, 22:03
Beitrag: #12
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
Werteverfall ist vielleicht auch zu hoch gegriffen.
Oft ist es nur eine Werteverschiebung, ganz einfach eine Veränderung in der Wichtung von gesellschaftlich anerkannten "Werten".
Meist in Folge einer gesellschaftlichen Zäsur, eines historisch relevanten Ereignisses - wobei "Quantensprünge" in der technischen Entwicklung dabei eine wichtige Rolle spielen können.
In Zeiten völliger gesellschaftlicher und technischer Kontinuität kann man kaum mit Änderungen der Wertevorstellungen rechnen.


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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18.03.2014, 23:04
Beitrag: #13
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
Sollten wir nicht erstmal die einzelnen Werte benennen, damit wir die Veränderungen/Verschiebungen differenziert darstellen können?
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19.03.2014, 00:11
Beitrag: #14
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(18.03.2014 02:08)Marek1964 schrieb:  Durch verschiedene Diskussionen privat, beruflich wie auch in Foren sehe ich mich nun animiert dieses Thema hier in diesem Kontext zur Diskussion zu stellen.

Die Frage ist eigentlich eine doppelte:

1. Erleben wir in den letzten Jahren oder Jahrzehnten einen Werteverfall?

2. Wenn ja, hat die moderne Erziehungspraxis der letzten ein bis zwei Generationen einen Anteil daran?

Die Fragen sind schwer zu beantworten, es ist weder ein klares „ja“, noch „nein“ möglich. Jede Gesellschaft von Menschen, egal ob es eine Horde Steinzeitmenschen sind oder ob es sich um einen moderner Staat handelt, benötigt als Überbau Werte, die Richtlinien für das Handeln der einzelner Individuen sind. Diese Werte ändern sich mit der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung. D.h. auch, dass aufgrund der rasanten gesellschaftlichen und technischen Entwicklung seit dem 18./19. Jahrhundert auch eine rasante Änderung der Werte wahr genommen wird bzw. auch Unklarheit darüber besteht, welche Werte erhaltenswert sind und welche nicht. Dies ist zum Beispiel bei der Erziehung erkennbar, niemand will den autoritären Lehrer mit Rohrstock zurück, aber der antiautoritäre Stil seit 1968 wird momentan auch abgelehnt. Es gibt in dieser Frage de facto keine gesellschaftliche Übereinkunft, dies ist letztlich das Problem aller Erziehenden.

Nur weil wir heute mehr Informationen über Steuerbetrüger, (jugendliche) Schlägerbanden oder Kinderschänder haben, heißt das nicht, dass es dies „früher“ nicht gegeben hat.
Dass jeder Bürger entsprechend seines Einkommens Steuern zu zahlen hat, ist eine Errungenschaft der bürgerlichen Gesetzgebung, Adlige haben jahrhundertlang keine Steuern bezahlt. Es hat wohl bisher noch nie eine Gesellschaft gegeben, wo alle gemäß ihren finanziellen Möglichkeiten ehrlich Steuern gezahlt haben.

Die Zunahme von Gewalt in Großstädten ist alarmierend. Dabei ist es unwichtig, ob die Gewalt von kriminellen Vereinigungen, radikalen politischen Organisationen oder einzelner Personen ausgeht. Die zunehmende Gewalt in der Gesellschaft ist auf alle Fälle ein Indiz eines Werteverfalls, vor allem der nach 1945 akzeptierten Werte, dass Gewalt keine Lösung für irgendwelche Probleme sein darf. Wir müssen aufpassen, dass Gewalt nicht gesellschaftlich akzeptiert wird und somit einen Wert darstellt.

Weil heute häufiger über Missbrauch von Kindern gesprochen wird bzw. heute viele Fälle zur Anzeige kommen und die Täter bestraft werden, heißt ja nicht, dass dies ein Problem unserer Zeit oder gar die Folge der Sexualmoral der 68er ist. Die Gesellschaft ist nicht mehr bigott, es wird nicht mehr so viel unterm Teppich gekehrt und Betroffene können auf Hilfe rechnen. In der Geschichte gibt es so einige Fälle, die nach unserem heutigen Werteverständnis als Missbrauch bezeichnet würden. So hasste Heinrich IV. seinen politischen Rivalen Rudolf von Rheinfelden nicht nur aufgrund von dessen Rebellion, sondern dafür, dass er Heinrichs Schwester Mathilde als Elfjährige aus einem Kloster raubte und sie dann heiratete. Ob Mathilde 1060 als Zwölfjährige an den Folgen der Geburt ihres Sohnes starb, ist heute umstritten, Heinrich IV. war jedenfalls davon fest überzeugt, er konnte jedoch nach den damaligen Wertvorstellungen nichts gegen Rudolf, der 1060 ca. 35 Jahre alt war, unternehmen.
Der Schutz unserer Kinder hat einen sehr hohen Wert in unserer Gesellschaft, den nicht alle Mitglieder genügen. Ob dies bereits ein Indiz des Werteverfalls ist, lässt sich nur im Vergleich der Zeit seit 1968 bewerten, andere Zeiten taugen als positive Alternative dazu nicht.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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19.03.2014, 06:00
Beitrag: #15
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(19.03.2014 00:11)Sansavoir schrieb:  [...]
Die Zunahme von Gewalt in Großstädten ist alarmierend. Dabei ist es unwichtig, ob die Gewalt von kriminellen Vereinigungen, radikalen politischen Organisationen oder einzelner Personen ausgeht. Die zunehmende Gewalt in der Gesellschaft ist auf alle Fälle ein Indiz eines Werteverfalls, vor allem der nach 1945 akzeptierten Werte, dass Gewalt keine Lösung für irgendwelche Probleme sein darf. Wir müssen aufpassen, dass Gewalt nicht gesellschaftlich akzeptiert wird und somit einen Wert darstellt.


Hier Zustimmung, besonders für den letzten Satz.

(19.03.2014 00:11)Sansavoir schrieb:  Weil heute häufiger über Missbrauch von Kindern gesprochen wird bzw. heute viele Fälle zur Anzeige kommen und die Täter bestraft werden, heißt ja nicht, dass dies ein Problem unserer Zeit oder gar die Folge der Sexualmoral der 68er ist.

Sagen wir so:
Die 68er (damit meine ich nicht die Hippies auf der Straße, sondern ihre iedeologischen Väter) haben nicht das Monopol auf die Verharmlosung von Pädophilie und der daraus resultierenden Verbrechen.

Aber im Unterschied zur (katholischen) Kirche, entspricht die Anerkennung von Pädophilie innerhalb der Gesellschaft ihrer Ideologie.

Sie haben dieses Ansinnen fallen lassen müssen, weil die Widerstände der bürgerlichen Gesellschaft zu groß waren.

Befürworter von Kindersex, wie Trittin oder Cohn Bendit sind immer noch in Amt und Würden .

Aber die kulturmarxistischen Repräsentanten arbeiten weiter daran mit Hilfe von Moralkeulen ("Intoleranz" -dabei vollziehen sie slebst die von Marcuse erfundene "repressive Tolerenz") die bürgerliche Gesellschaft und deren Wertegerüst zu unterminieren.

Das passiert vorallem an Schulen, da man dort am erfolgreichsten agieren kann -schließlich ist man als Kind noch nicht so geerdet.

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...erung.html

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...-kann.html

http://www.sueddeutsche.de/bildung/sexue...-1.1861948

http://www.news.at/a/die-gruenen-sexkoff...orm-205641



Doch noch gibt es erheblichen Widerstand in der Gesellschaft...

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...richt.html

....der z.T. medial diffamiert wird.

http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2...exualitaet

Toleranz gegenüber konservativen Meinungen? Fehlanzeige.



Marcuse, einer der Väter des Neomarxismus, hatte mit seiner Forderung

Zitat:"Liberating tolerance, then, would mean intolerance against movements from the Right, and toleration of movements from the Left."

http://en.wikiquote.org/wiki/Herbert_Mar....281969.29

wahrscheinlich mehr Erfolg, als er selber geglaubt hatte.


(19.03.2014 00:11)Sansavoir schrieb:  Die Gesellschaft ist nicht mehr bigott, es wird nicht mehr so viel unterm Teppich gekehrt und Betroffene können auf Hilfe rechnen.[...]


Sehe ich überhaupt nicht so.

Die Gesellschaft ist extrem bigott.

Wenn du als Betroffener der falschen Opfergruppe angehörst, schaust' schnell mal durch die Finger.

Allein die Propagierung von Toleranz (womit man in der Praxis Akzeptanz bis Idealisierung einfordert) einerseits und eine extreme Intoleranz auf der anderen Seite, ist Bigotterie in Reinkultur.

MfG, Titus Feuerfuchs
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19.03.2014, 10:32
Beitrag: #16
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
Ich tue mich letztendlich immer schwer, von einem "Werteverfall" zu sprechen, weil, wie Sansavoir schon ausgeführt hat, die Werte sich im Laufe der Zeit wandeln. Und wie schon einer unserer beiden großen Dichter- ich kann mir nie merken, ob es Schiller oder Goethe war- bereits anmerkte:
"Von Natur aus besitzen wir keinen Fehler, der nicht zur Tugend und keine Tugend, die nicht zum Fehler werden könnte"- das gilt natürlich auch gesamtgesellschaftlich.

Wie sieht aber die gesamtgesellschaftliche Vision aus?
In welcher Art Gesellschaft wollen wir leben?
Es macht keinen Sinn, politisch ständig die "Eigenverantwortung" zu fordern, wenn es dazu an den grundlegenden Fähigkeiten in der Bevölkerung fehlt.
Erziehung ist da ein Grundpfeiler- und da sehe ich ein echtes Problem.

Um zu meinem Nutellabrot zurückkommen. Der Dreijährige fordert also lautstark sein Nutellabrot von mama (und ganz egal, wie die Erziehung bis dahin war- der dreijähige will jetzt einfach mal ausprobieren, wieivel Macht er hat. Er testet aus, ob er Mama, papan, die Kindergartentante oder sonst wen zum Gehorchen bringt. Das liegt in der Natur des menschen.)
Die Mutter, die ruhig und gelassen mit ihm umgeht, die zeit hat und der es völlig egal ist, was die nachbarn und anwesende Freundinnen von ihr denken, weist den Junior ruhig und bestimmt darauf hin, daß es das Nutellabrot nur zum Frühstück gibt und er jetzt einen Apfel, eine Banane oder einen Joghrt haben kann.
Junior wird mit großer Wahrscheinlichkeit einen Tobsuchtsanfall bekommen.
Wenn Mama keine Zeit hat, weil die Judostunde oder der Musikunterricht winkt, wird sie schnell das Nutellabrot schmieren, damit Junior nicht des Hungertodes stirbt.
Wenn die Freundin neben dan sitzt und sagt "Also meine Kinder haben sich nie so aufgeführt", dann ist es a) gelogen, sie b) keine Freundin, aber in 90 % der fällen setzt es die Mutter, die für das, was sie tut, gesamtgesllschaftlich ohnehin keine Anerkennung mehr bekommt, unter Druck. Sie möchte das Geschrei beenden und schmiert das Nutella brot.

Oder aber man hat der Mutter bereits als Kind selbst nicht zugemutet, unangenehme Situationen aushalten zu müssen. Sie schmiert also das Brot, weil sie das Geschrei ihres Kindes nicht aushält... (So wie wir es alle nicht mehr aushalten, nicht schön, erfolgreich oder sonst etwas zu sein)..
Hier sehe ich im übrigen durchaus die antiautoritäre Erziehung ein Stück weit als "Schuldigen". Dieses Ideal bringt Kindern eben nicht bei, auch mal etwas auszuhalten...

So- wer hat Schuld? Die Mutter- oder die Gesellschaft?
Ich tue mich da sehr schwer. Als menschen sind wir nunmal soziale Wesen, die auf die Anerkennung unserer Umgebung angewiesen sind. Aber dieses "Anerkennung haben müssen" geht mittlerweile viel zu weit.
Ich denke aber, daß man beim einzelnen anfangen muss....Und am besten jeder bei sich selbst

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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19.03.2014, 10:54
Beitrag: #17
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
@Titus, du kannst doch nicht bei aller persönlichen Abneigung Marx für alles Schlechte in der Welt verantwortlich machen. Das greift viel zu kurz.

Und Trittin und Cohn-Bendit als "Befürworter von Kindersex" zu bezeichnen, das traut sich nichtmal die CSU am Aschermittwoch. Weil so eine Aussage schnell gerichtsanhängig werden könnte.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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19.03.2014, 13:12
Beitrag: #18
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(19.03.2014 00:11)Sansavoir schrieb:  Der Schutz unserer Kinder hat einen sehr hohen Wert in unserer Gesellschaft, den nicht alle Mitglieder genügen. Ob dies bereits ein Indiz des Werteverfalls ist, lässt sich nur im Vergleich der Zeit seit 1968 bewerten, andere Zeiten taugen als positive Alternative dazu nicht.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesem "Der Schutz unserer Kinder hat einen sehr hohen Wert in unserer Gesellschaft" so unbedingt zustimmen würde.
Ja, man versucht Kinder vor bestimmten Gefahren zu schützen, und das ist auch vollkommen richtig so.

Abre es gibt Gefahren, vor denen die Kinder überhaupt nicht geschützt werden. Weder durch den Gesetzgeber noch durch die Eltern und auch nicht durch die Gesellschaft.
Der schlimmste Wertewandel, den diese Gesellschaft in den letzten 30 Jahren zu verantworten hat, ist der der Bedeutung des Kindes.
Früher waren sich alle einig, daß es die Kinder irgendwann mal besser haben sollen als man selbst.
Heute wird das Kind vor allem in seiner Doppelfunktion als Ressource und als Konsument betrachtet. Von vorneherein wird an die Kinder die Erwartung gestellt, sie möchten dafür sorgen, daß unser Wohlstand gewahrt bleibt. Sie sollen funktionieren, d.h. Leistungen bringen, über deren Standards Leute von heute entscheiden, die alles im Sinne haben, nur nicht das Wohl der Kinder- und sie sollen konsumieren, um das Wachstum zu zu fördern.

Ich hoffe, irgendwann wird die Zeit kommen, in der eine Nahrungsmittelindustrie, die Kinder mit zu fetten und zu süßen Nahrungsmitteln bewirbt, auch ganz selbstverständlich des Kindesmißbrauchs angeklagt wird. Eine Marketingbranche, die sich über Schulen neue "Wachstumsmärkte" erschließt, mißbraucht Kinder ebenfalls, um ihre Umsätze zu steigern....

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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19.03.2014, 14:22
Beitrag: #19
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(19.03.2014 10:54)Arkona schrieb:  @Titus, du kannst doch nicht bei aller persönlichen Abneigung Marx für alles Schlechte in der Welt verantwortlich machen. Das greift viel zu kurz.


Tu ich ja auch nicht.
Aber dein pauschales Gegenargument greift auch viel zu kurz, das wirst du ja wohl nicht leugnen können.

Meine Argumentationskette ist schlüssig und basiert stets (!) auf einer validen Quellengrundlage.

Du und andere User seid eingeladen, meine Ausführungen in der Sache auf Basis ebenso valider Quellen zu relativieren oder gar zu falsifizieren.

Würde mich ehrlich interessieren und das meine ich ohne jede Polemik.



(19.03.2014 10:54)Arkona schrieb:  Und Trittin und Cohn-Bendit als "Befürworter von Kindersex" zu bezeichnen, das traut sich nichtmal die CSU am Aschermittwoch. Weil so eine Aussage schnell gerichtsanhängig werden könnte.

Warum, das ist doch offenkundig:


Zitat: Cohn-Bendits pädophile Äußerungen Danys Phantasien und Träume

29.04.2013 · Archivmaterial zu Daniel Cohn-Bendit ist gesperrt. Pädophile Äußerungen findet man trotzdem. Von Cohn-Bendit selbst und von anderen, unter seiner Verantwortung.
[...]

http://www.faz.net/aktuell/politik/inlan...64560.html


Zitat:Jürgen Trittin genehmigte Pädophilie-Passage in Kommunalwahlprogramm

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende hat 1981 ein Wahlprogramm verantwortet, das Sex zwischen Kindern und Erwachsenen legalisieren wollte. Trittin äußerte nun sein Bedauern.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...aedophilie



Sie haben sich davon auf Druck der Öffentlichkeit distanziert, wie glaubwürdig das ist, muss jeder für sich entscheiden.


Dazu kommt, dass diese beiden Herren beileibe keine Einzelfälle im grünen Spektrum waren:

Zitat:Grüne Hilfe für Päderasten

Cohn-Bendit war nicht der einzige Verirrte: Bei den Grünen und anderen Linken fanden Pädophile lange Zeit Unterstützung.


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...ohn-bendit
[...]

Symptomatisch dafür als Beispiel eine Aussage von Volker Beck:

Zitat: „Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich, nicht zuletzt weil sie im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen aufrechterhalten wird.“

– Volker Beck: Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik, S. 266.

http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4doph....931993.29

MfG, Titus Feuerfuchs
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19.03.2014, 21:38
Beitrag: #20
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
Sag mal Titus, was hat eigentlich diese Pädophiliedebatte mit dem Thema Werteverlust und Erziehung zu tun?
Ist dir nicht klar, dass erst durch die Diskussion der letzten Jahre, die grauenhafte Dunkelziffer von Mißbräuchen aus der Vergangenheit allmählich ans Tageslicht kommt. Das sind z.T. Opfer im Rentenalter, die das nach Jahrzehnten aufarbeiten. Die meisten Opfer sind gestorben, ohne das Mißbräuche thematisiert wurden. Kinder konnten sich früher noch viel weniger wehren und Sexualität wurde wahrhaft bigott totgeschwiegen.


Moderation: Könntet ihr den Pädokram in einen eigenen Thread auslagern, bitte, sonst macht es keinen Sinn hier weiterzudiskutieren.
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