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Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
21.06.2015, 15:56
Beitrag: #21
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Vor langer langer Zeit suchte ich in Erfurt mal in einer menschenleeren Gegend den Weg zu einem Theater und eine alte Frau sagte mir: "Da müssen Sie die Motschedungstroße gehen......". Als ich weiterging kam ich zur Mao tse tung-Straße und wußte Bescheid.
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21.06.2015, 17:14
Beitrag: #22
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Kann man eigentlich sagen, wo das "Näselnde" (besser kann ich´s nicht beschreiben) des Obersächsischen herkommt? die Oberpfälzer sind ja auch slawisch beeinflusst, bei denen ist das dumpfe "o" recht dominant...soll angeblich aus dem Tschechischen stammen. Gibt´s bei den Obersachsen ähnlich einflüsse?
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21.06.2015, 21:27
Beitrag: #23
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Wann widder mol des Lumbekores
Schbekdakel, Schariwari machd
dann lernt mer die Kadedde Mores
un seegd "Bagasch macht böß kää Jachd
Un gibt s Rawaasch, die Schanderm kumme
dun im Deppo ahm arrediere
Hoggd mer im Bolles ,grad fer umme
nidzd dischbetiern un lamendiere
grad nix,do gibts e Prossewebal
un dut mer sich verdefendiere
dann geht es vidd vors Triwenal

Wie man sieht bestand das Rheinhessische schon immer aus einer Mischung aus deutschen, französischen und jiddischen Ausdrücken-So und jetzt dürft Ihr es übersetzenBig Grin
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22.06.2015, 15:40
Beitrag: #24
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Vor einigen Jahrzehnten, von Wiedervereinigung nach keine Rede. War ich eines frühen Sonntagmorgen (ca. 11 Uhr) unterwegs, Kippen beschaffen.
Begegnen mir 3 ältere Damen, Kirchgang-Outfit, Mantel, Hütchen, Handschuhe, was die ältere Dame am Sonntagmorgen halt damals trug.
und fragen mich in schönstem Sächsich nach dem Weg

"Ach könnten sie uns doch bitte agen wo .... ABER BITTE AUF HOCHDEUTSCH das Schwäbisch hier verstehen wir nicht"

das war dem Sueben natürlich ein gemähtes WiesleAngel
"Jetzt machen Sie nur langsam, Hochdeutsch, sie reden doch Sächsisch"
Erstaunt: "Ach, hört man das??"
"Ja, allerdings"
Worauf ich den Damen in meinem besten Edelschwäbisch den Weg erklärte.
Ich denke mal sie haben hingefunden. Idea

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.06.2015, 02:13
Beitrag: #25
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(21.06.2015 17:14)913Chris schrieb:  Kann man eigentlich sagen, wo das "Näselnde" (besser kann ich´s nicht beschreiben) des Obersächsischen herkommt? die Oberpfälzer sind ja auch slawisch beeinflusst, bei denen ist das dumpfe "o" recht dominant...soll angeblich aus dem Tschechischen stammen. Gibt´s bei den Obersachsen ähnlich einflüsse?

Ja, in der Markgrafschaft Meißen wurde unter den Bauern bis 1327 sowohl deutsch als slawisch gesprochen. Das damalige Slawische war ein Vorläufer des heutigen Sorbischen. 1327 verbot der damalige Markgraf die Anwendung des Slawischen, dies führte dann zum Rückgang des Slawischen als Verkehrssprache. Die Lausitz gehörte bis 1635 zu Böhmen und kam erst infolge des Prager Frieden zu Sachsen. Deswegen konnte sich dort das Sorbische erhalten.

Der Hauptgrund ist sicher, dass zwischen 928/29 bis 1327 fränkische, thüringische und flämische Einwanderer neben slawischen Bauern mehr oder weniger friedlich zusammenlebten. Große Slawenaufstände wie im heutigen Mecklenburg oder Brandenburg hat es nicht gegeben. Dies hat sicher auf Sprache und Mentalität der heutigen Sachsen beeinflusst. Erkennbar ist das auch an den Ortsbezeichnungen, oft sind ehemalige slawische Dörfer oder Städte (erkennbar an den Endungen -itz und -itzsch) in enger Nachbarschaft mit deutschen Gründungen.

Die Slawen selbst sind im 5. Jahrhundert nach dem Abrücken der Germanen in das heutige Sachsen eingewandert.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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23.06.2015, 08:45
Beitrag: #26
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Generell ist interessant, dass die Sprechweise selbst einen Sprachwechsel überstehen kann. Viele Besonderheiten der französischen Aussprache, an sich romanischer Herkunft, stammen eben nicht von den Römern, sondern noch von Asterix und seinen unbeugsamen Galliern.
Es ist anzunehmen, dass die deutschen Mundarten eine ähnlich lange Tradition haben und "germanisierte" Kelten, Romanen und Slawen eine gewichtige Rolle bei ihrer Genese spielten. Das breite "Gatschen" der Ostpreußen, heute aus bekanntem Grund so gut wie ausgestorben, kommt noch aus dem Baltischen (Pruzzen).

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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23.06.2015, 08:53
Beitrag: #27
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Kleine OT-Anekdote: Nach dem Mauerfall hat mir ein westdeutscher Kollege allen Ernstes nahegelegt, die angeblich "russischen" Ortsnamen im Osten "wieder abzulegen". Er dachte wohl, die hätte Stalin eingeführt.
Auf diese Schnapsidee sind nicht einmal die Nazis gekommen!

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23.06.2015, 15:25
Beitrag: #28
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(23.06.2015 08:53)Arkona schrieb:  Kleine OT-Anekdote: Nach dem Mauerfall hat mir ein westdeutscher Kollege allen Ernstes nahegelegt, die angeblich "russischen" Ortsnamen im Osten "wieder abzulegen". Er dachte wohl, die hätte Stalin eingeführt.
Auf diese Schnapsidee sind nicht einmal die Nazis gekommen!

Das ist aber so nicht durchzuhalten. Teeth
Pillkallen hieß in den fürchterlichen 12 Jahren Schlossberg Staallupönen /ist mir zZ entfallen,) wurde aber auch germanisiert, und der ganze Nordosten Ostpreußens hat "germanische" Namen bekommen von 38-45.

Was wird es auch einen Quatsch geben den die Braune Horde nicht verbrochen hat Thumbs_down

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.06.2015, 15:32
Beitrag: #29
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Bei uns gibt es übrigens sogar konfessionelle Sprachunterschiede.
Ob die Menschen/Theologen von ihrer Seele oder von ihrer Sääle reden, hat historischreligiöse Gründe.
Schuld sind nadierlich die Sachsen Lol

unser Herzog Ulrich hat sofort als er wieder im Lande herrschte (unter dem Einfluss Zwinglis) die Reformation engeführt, mangels evangelischer Theologen solche aus Sachsen geholt, tja und die haben ihre Dialekte zumindest im theologischen Bereich ausgelebt, mit der genannten Folge.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.06.2015, 15:45
Beitrag: #30
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Weiter oben ist von der Markgrafschaft Meißen die Rede.

Dialektgeschichtlich ein interessanter Begriff.
Denn das, was zB unser Arkona spricht, und als Standartdeutsch bezeichenen wird, ist das keineswegs.
Es ist Missingsch.
aus Wiki
Zitat:Missingsch ist im engeren Sinn eine Mischsprache, die dadurch entstand, dass niederdeutsche Muttersprachler Standarddeutsch zu sprechen versuchten. Es ist daher von den standarddeutschen Dialekten Norddeutschlands abzugrenzen. Merkmale sind die Beibehaltung des niederdeutschen Satzbaus und volkstümliche Lehnübersetzungen niederdeutscher Wendungen ins Standarddeutsche.

wie schrieb schon Tucholsky "der Weg den die deutsche Sprache nicht gegangen ist"

wer schon mal "Fritz Reuter" im Original zu lesen versucht hat, weiß warum. Cool
https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter

zur Herkunft des Wortes Missingsch
aus Wiki:
Zitat:Angenommen wird vielfach, dass der Name von Meißnisch in Bezug auf die Meißner Kanzleisprache herrührt.

Spass beiseite.
Das heutige Standartdeutsch, vielfach auf Luther zurückgeführt, ist sprachwissenschaftlich tatsächlich zu einem ganz erheblichen Teil auf diese Meißnerische Kanzleisprache zurückzuführen. Wo sich Luther bedient hat.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.06.2015, 17:12
Beitrag: #31
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(23.06.2015 15:25)Suebe schrieb:  
(23.06.2015 08:53)Arkona schrieb:  Kleine OT-Anekdote: Nach dem Mauerfall hat mir ein westdeutscher Kollege allen Ernstes nahegelegt, die angeblich "russischen" Ortsnamen im Osten "wieder abzulegen". Er dachte wohl, die hätte Stalin eingeführt.
Auf diese Schnapsidee sind nicht einmal die Nazis gekommen!

Das ist aber so nicht durchzuhalten. Teeth
Pillkallen hieß in den fürchterlichen 12 Jahren Schlossberg Staallupönen /ist mir zZ entfallen,) wurde aber auch germanisiert, und der ganze Nordosten Ostpreußens hat "germanische" Namen bekommen von 38-45.

Was wird es auch einen Quatsch geben den die Braune Horde nicht verbrochen hat Thumbs_down

Dann hat es aber nicht am pruzzischen Namen gelegen, sondern um die ehemals 6 gleichnamigen Orte in Ostpreußen rein verwaltungstechnisch überhaupt auseinanderzuhalten zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Pillkallen
Und der Nordosten Ostpreußen, das frühere Memelland, war erst nach Versailles an das neugegründete Litauen gegangen und kam 1939 auf Vertragsbasis zurück zu Deutschland. Mit der "Germanisierung" dort machten die Nazis eigentlich lediglich eine 20jährige Zwangslitauisierung wieder rückgängig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Memelland

Hätten andere Absichten dahintergestanden, hätte man das konsequent in ganz Ostelbien durchziehen müssen, die Reichshauptstadt eingeschlossen. Aber wer weiß, ob das nicht für die Zeit nach dem "Endsieg" so vorgesehen war. Speers Pläne für "Germania" sind ja bekannt.

Rerik und Kühlungsborn an der Ostsee sind übrigens auch Nazi-Wortschöpfungen, entstanden durch Zusammenlegung kleinerer Dörfer zu Badeorten.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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23.06.2015, 23:15
Beitrag: #32
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
nun ja, klassisches Hochdeutsch sprechen ohnehin nur Leute,die es beim Goetheinstitut im Ausland gelernt haben, Alle anderen sprechen mehr oder weniger Hochdialekt.
Mirgekriegt hab ich das das erste Mal an der Sorbonne , als Zaphod und seine Kumpane auf einem Parisausflug dort eine Germanistikvorlesung geentert haben. Dem Prof kam es wohl seltsam vor, dass außer seinen 10 hübschen französischen Germanistikstudentinnen plötzlich hinten acht ungehobelte Kerle sassen
und derhalben nahm er uns dran -zunächst meinen Kumpel aus Hannover,der bis dahin behauptet hat Hochdeutsch zu sprechen- nach der Grammatikübung nicht mehr Big Grin
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24.06.2015, 07:32
Beitrag: #33
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
Jaja, das "Hannover-Deutsch". Urban myth, wie die modernen Hochdeutschen sagen... Big GrinBig Grin

VG
Christian
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24.06.2015, 09:07
Beitrag: #34
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(24.06.2015 07:32)913Chris schrieb:  Jaja, das "Hannover-Deutsch". Urban myth, wie die modernen Hochdeutschen sagen... Big GrinBig Grin

VG
Christian

Jau,
mein Vetter sitzt dorten.
Er sagt ich wäre sein Kuseng,
kein Schimmer was das ist, ich hoffe nix unanständiges.Bat

Es gibt übrigens von Wilhem Busch den definitven Nachweis, dass noch vor anderthalb Jahrhunderten in Hannover Niederdeutsch, in einer besonders schwer verständlichen Form, geredet wurde.
Wenn man die Hannoveraner mit der Tatsache konfrontierten will, erntet man, höchstens,
absoluten Unglauben.
Aber den Busch akzeptieren sie dann zögernd schon.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.06.2015, 14:50
Beitrag: #35
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(23.06.2015 17:12)Arkona schrieb:  .7.
auseinanderzuhalten zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Pillkallen
Und der Nordosten Ostpreußen, das frühere Memelland, war erst nach Versailles an das neugegründete Litauen gegangen und kam 1939 auf Vertragsbasis zurück zu Deutschland. Mit der "Germanisierung" dort machten die Nazis eigentlich lediglich eine 20jährige Zwangslitauisierung wieder rückgängig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Memelland

Hätten andere Absichten dahintergestanden, hätte man das konsequent in ganz Ostelbien durchziehen müssen, die Reichshauptstadt eingeschlossen. Aber wer weiß, ob das nicht für die Zeit nach dem "Endsieg" so vorgesehen war. Speers Pläne für "Germania" sind ja bekannt.

Walterkehmen im Kreis Gumbinnen, nicht imMemelland! hieß zB Großwaltersdorf.
die "löeinen Hitler" voOrthaben im vorauseilenden Gehorsam sich im Quatsch doch ehüberboten

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.06.2015, 23:38
Beitrag: #36
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(23.06.2015 17:12)Arkona schrieb:  
(23.06.2015 15:25)Suebe schrieb:  Das ist aber so nicht durchzuhalten. Teeth
Pillkallen hieß in den fürchterlichen 12 Jahren Schlossberg Staallupönen /ist mir zZ entfallen,) wurde aber auch germanisiert, und der ganze Nordosten Ostpreußens hat "germanische" Namen bekommen von 38-45.

Was wird es auch einen Quatsch geben den die Braune Horde nicht verbrochen hat Thumbs_down

Dann hat es aber nicht am pruzzischen Namen gelegen, sondern um die ehemals 6 gleichnamigen Orte in Ostpreußen rein verwaltungstechnisch überhaupt auseinanderzuhalten zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Pillkallen
Und der Nordosten Ostpreußen, das frühere Memelland, war erst nach Versailles an das neugegründete Litauen gegangen und kam 1939 auf Vertragsbasis zurück zu Deutschland. Mit der "Germanisierung" dort machten die Nazis eigentlich lediglich eine 20jährige Zwangslitauisierung wieder rückgängig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Memelland

Hätten andere Absichten dahintergestanden, hätte man das konsequent in ganz Ostelbien durchziehen müssen, die Reichshauptstadt eingeschlossen. Aber wer weiß, ob das nicht für die Zeit nach dem "Endsieg" so vorgesehen war. Speers Pläne für "Germania" sind ja bekannt.

Rerik und Kühlungsborn an der Ostsee sind übrigens auch Nazi-Wortschöpfungen, entstanden durch Zusammenlegung kleinerer Dörfer zu Badeorten.

Pikaln ist ein litauischer Name, welcher von litauischen Einwanderern ab 1600 nach Ostpreußen gebracht wurde.

https://www.youtube.com/watch?v=zPSSmU8_zMQ

Sprachdenkmäler aus Ostpreußen zeigen eigentlich, das die Pruzzen eine Baltisch-germanische Mischsprache sprachen. Später kamen noch die Beiträge deutscher, dann Masowischer und litauischer Einwanderer dazu.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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25.06.2015, 16:29
Beitrag: #37
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(24.06.2015 23:38)Paul schrieb:  Sprachdenkmäler aus Ostpreußen zeigen eigentlich, das die Pruzzen eine Baltisch-germanische Mischsprache sprachen. Später kamen noch die Beiträge deutscher, dann Masowischer und litauischer Einwanderer dazu.


Diese Sprachdenkmäler stammen aus der Zeit kurz vorm Aussterben (18. Jahrhundert), als das Pruzzische kurz vorm Aussterben stand. Also kein Wunder, dass zu dieser Zeit schon viele deutsche Charakteristika eingedrungen waren. Das war ein paar Jahrhunderte vorher aber nicht so. Von einer germanisch-baltischen Mischsprache zu reden, ist daher irreführend.

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21.09.2015, 00:15
Beitrag: #38
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(20.06.2015 09:08)Arkona schrieb:  
(20.06.2015 01:40)Paul schrieb:  Wobei viele dieser Namen von Süßwasserfischen und Waldsträuchern wahrscheinlich doch germanischen Ursprungs, aber anders hergeleitet sind.
Ich wüsste nicht, wie man Malinke, Plötze oder Ukelei aus dem Germanischen herleiten kann.

Plötze ist vom germanischen blaskion hergeleitet. Das bedeutet Bleiche.

https://books.google.de/books?id=yILUGjz...ch&f=false

viele Grüße

Paul

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05.06.2016, 04:20
Beitrag: #39
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(18.06.2015 17:57)Suebe schrieb:  Es wird manchen überraschen,

Großvater und Großmutter sind 1:1 Übersetzungen aus dem französischen

die ursprünglichen deutschen Formen, Ahn und Ahne sind dagegen untergegangen.
Jedenfalls fast.
Der Suebe lässt sich von seinem Enkel nämlich mit "Ähne" anreden, und zwischenzeitlich kenne ich noch ein paar "Opas" die es ebenso halten.
Eine "Ahne" allerdings ist mir seit Jahrzehnten nicht mehr untergekommen.

Das Wirt Ahn ist nicht untergegangen, sondern wurde auf einen Teil seiner Bedeutung beschränkt. Wir drücken uns jetzt differenzierter aus, da wir Opa/Oma und die davor lebenden Ahnen unterscheiden.

viele Grüße

Paul

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05.06.2016, 04:33
Beitrag: #40
RE: Deutsch eine Einwanderungssprache Presseschau
(23.06.2015 02:13)Sansavoir schrieb:  Die Slawen selbst sind im 5. Jahrhundert nach dem Abrücken der Germanen in das heutige Sachsen eingewandert.

Die Assimilierung der Semnonen, Quaden/Markomannen und Rugier zu Slawen und der Goten zu Kaschuben und Pruzzen kann sich ganz anders aber in den Regionen unterschiedlich vollzogen haben. Von einer Totalabwanderung der Germanen ist man abgerückt.

viele Grüße

Paul

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