Neues Jux-Rätsel
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16.04.2024, 18:15
Beitrag: #988
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RE: Neues Jux-Rätsel
(14.04.2024 11:31)Suebe schrieb: Ich habe mal versucht über die Kaiser in der genannten Zeit weiter zukommen. Ein Kapitel, bei dem ich den Eindruck habe, dass die Geschichtsforschung da auch noch nicht durchblickt, was vielleicht damit zusammenhängt, dass bei Titeln bis heute meistens davon ausgegangen wurde, dass sie an den Besitz gebunden sind, also der Herzog ist im Besitz eines Herzogtums, der Graf ist im Besitz einer Grafschaft, was so gar nicht zutreffen dürfte, wie das Beispiel der Herzöge von Zähringen, der Herzöge von Mödling oder der Erzherzöge von Österreich zeigt. 13.-16. Jahrhundert waren Umbruchzeiten, da spielte zumindest im Heiligen Römischen Reich die Frage, ob jemand Reichsgraf oder nur Graf oder im Besitz einer Reichsgrafschaft war, offensichtlich eine Rolle, war aber oft genug umstritten. Nicht zuletzt, da es nicht nur um eine Rangerhöhung ging, sondern der Kaiser diese Möglichkeit auch verwenden konnte, um Reichsfürsten, die er als Konkurrenz empfand zu schwächen, auch wenn es da eigentlich Regeln gegeben hätte. (Kaiser / König erklärt Untertanen eines Reichsfürsten für reichsfrei oder erhebt ihr freies Eigen zu einer Reichsgrafschaft, wobei beide Seiten großzügig übersehen, dass der Herr der neuen Reichsgrafschaft auch Lehens- und Pfandbesitz hat, was indirekt auf eine Enteignung des tatsächlichen Besitzers herausläuft - natürlich gab es auch Fälle, wo dieser damit einverstanden war und es spielte auch eine Rolle, ob der neue Herr der Reichsgrafschaft oder Reichsherrschaft sich als solcher behaupten konnte - aber das ist recht komplexe Materie). Bei den Töchtern unseres Gesuchten, die zu Reichsgräfinnen bzw. eine wurde zur Reichsfreiin erhoben, dürfte es eher um eine Rangerhöhung gegangen sein, als um das (indirekte) Gewinnen von neuem Besitz für den Kaiser / König. Im 17. Jahrhundert waren solche Erhebung dann nur mehr eine Geld- und Religionssache, da die Landesgrenzen im Reich jetzt relativ klar strukturiert waren. Da die Habsburger zu dieser Zeit den Kaiser stellten und katholisch waren, war für eine Erhebung in den Reichsadel neben Geld und Verdiensten erforderlich, katholisch zu sein oder zum Katholizismus zu konvertieren. Unter Franz Stephan von Lothringen und Joseph II. (18. Jahrhundert) gibt es immerhin dann die ersten Fälle, wo diese Erhebung auch ohne Konversion möglich war. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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