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Neues zur Heuneburg 2020 - Druckversion

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Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 02.02.2020 22:45

Archäologie online
veröffentlicht neue Erkenntnisse zur Umgebung der Heuneburg

https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/neue-erkenntnisse-zur-keltenstadt-heuneburg-4532/


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Teresa C. - 02.02.2020 23:04

Hi Suebe,

(02.02.2020 22:45)Suebe schrieb:  Archäologie online
veröffentlicht neue Erkenntnisse zur Umgebung der Heuneburg

https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/neue-erkenntnisse-zur-keltenstadt-heuneburg-4532/

gibt es für Dich einen persönlichen Grund, dass Dich die Heuneburg so interessiert.

Herzliche Grüße

Teresa


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 03.02.2020 12:44

(02.02.2020 23:04)Teresa C. schrieb:  Hi Suebe,

(02.02.2020 22:45)Suebe schrieb:  Archäologie online
veröffentlicht neue Erkenntnisse zur Umgebung der Heuneburg

https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/neue-erkenntnisse-zur-keltenstadt-heuneburg-4532/

gibt es für Dich einen persönlichen Grund, dass Dich die Heuneburg so interessiert.

Herzliche Grüße

Teresa

Natürlich
Mehrere,
a)30km von mir weg, also gleich dort
b) ich habe die Entwicklung dort in den letzten 50 Jahren intensiv mitverfolgt. 1975 war dort noch eine Schafweide! man wusste dass manches darunter ist, auch die Lehmziegelmauer war schon bekannt, aber was da alles entdeckt wurde...
c) 1/4 meiner Vorfahren stammt aus dem unmittelbaren Umfeld.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Teresa C. - 04.02.2020 05:51

Danke für deine Angaben. Ich habe mit dem Altertum leider nie viel anfangen können.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 04.02.2020 13:18

Man kann sich nicht für alles interessieren.

Ich bin auch hier mow nur als Regionalist "unterwegs".
Wenn du bei uns duch die "Lande schweifst" du findet praktisch auf jedem Buckel die Reste irgendwelcher Befestigungen.
Von der "Urzeit" bis zu den diversen Erbfolgekriege.

Zum Mittelalter hat Chr. Bizer für die Schwäbische Alb eine Datierungs"Uhr" entwickelt, auf Basis der Lesefunde.
Auf den Burgställen kannst du auflesen, Keramik, Lesefunde sind legal, du darfst auflesen was du willst

Faszinierend.

Aber Heuneburg ist Hallstadt.
Warum ist die Heuneburg irgendwann verlassen worden????
Faszinierende Fragen.

Ich stelle mir das ähnlich vor, wie die Glashütten, wenn der Wald durch die Öfen gewandert ist, zog man weiter.
Auf der Schwäbischen Alb gab es über die Jahrtausende immer wieder "Schwerindustrie" auf der Basis des Bohnerzes und des Buchenwaldes,
Bohnerz ist immer da, bis heute, nur der Wald ist immer wieder weggewesen, durch die Kohlenmeiler gewandert, bis er weg war.
Auch das vorläufig endgültige Ende im 19. Jahrhundert, hing mit dem fehlenden Wald zusammen, weniger mit dem Lothringischen Erz


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Bunbury - 22.02.2020 19:55

Auf den letzten beiden Vorträgen zum Thema Heuneburg (von unterschiedlichen Referenten), auf denen ich war, wurde als vermutlicher Grund für das Verlassen der Heuneburg ein gesellschaftlicher Umbruch infolge von Veränderungen der Handelrouten angegeben.
Beweisen läßt sich das freilich nicht- es paßt nur einfach in die Zeit...

In der Hallstattzeit dominierten die Fürsten, in der Latene- zeit ist dann eine Adelsschicht da. Auch dass die handelsrouten sich verändert haben, läßt sich archäologisch belegen...


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 24.02.2020 00:05

(22.02.2020 19:55)Bunbury schrieb:  Auf den letzten beiden Vorträgen zum Thema Heuneburg (von unterschiedlichen Referenten), auf denen ich war, wurde als vermutlicher Grund für das Verlassen der Heuneburg ein gesellschaftlicher Umbruch infolge von Veränderungen der Handelrouten angegeben.
Beweisen läßt sich das freilich nicht- es paßt nur einfach in die Zeit...

In der Hallstattzeit dominierten die Fürsten, in der Latene- zeit ist dann eine Adelsschicht da. Auch dass die handelsrouten sich verändert haben, läßt sich archäologisch belegen...

überaus faszinierend.
Derzeit haben sie den Spaten erstmals an der "Großen Heuneburg" bei Upflamör angesetzt. 12 km nördlich der Heuneburg.

Man muss sich aber dies einmal vergegenwärtigen, ohne den Kurt Bittel, der die Lehmziegelmauer auf der Heuneburg entdeckte, wären niemals die erheblichen Mittel geflossen, die die ganzen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte ermöglichten.
Die Kelten-"Prinzessin" aus dem Bettelbühl hätte noch keiner entdeckt, und und...

Die Namen der "Orte" "Heuneburg", "Alte Burg" "Große Heuneburg" etcetera pp sind ja eindeutig, schon im frühen Mittelalter war jedem Denkenden klar, da ist etwas.
Aus "grauer Vorzeit"

Man darf also weiterhin gespannt sein, solange die Gelder fließen, wird es da weiter Entdeckungen gaben. Sensationelle Entdeckungen vermute ich mal so einfach Thumbs_up


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 02.03.2020 19:15

Noch ein Nachklapp,

die "Keltenprinzessin" aus dem Bettelbühl ist definitiv ein "Schwabenmädel" sie hat ihr ganzes Leben "im Großraum Heuneburg" verbracht.

Der definitiv aus Italien stammende Goldschmuck, sehr Qualitätvoll gearbeitet, hat ja zu der Vermutung geführt, dass die Frau eine "Etruskerin" gewesen sein könnte.
Aber nein, eine Keltin von der Oberen Donau, aber mit einem sehr sicheren Geschmack was Goldarbeiten angeht. Und dem solventen Umfeld.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Bunbury - 03.03.2020 10:47

Der Goldschmuck ist eine etruskische Arbeit- aber ist damit auch bewiesen, dass er in Italien gefertigt wurde? Könnte er nicht auch von einem etrurischen Goldschmied auf der Heuneburg selbst gefertigt worden sein?

Ich liebäugle ja schon länger mit der Theorie, dass viel keltisches Knowhow über wandernde Handerwerker vrebreitet wurde... Dafür wird es nie Beweise geben, aber eine charmante Idee ist es alle mal- sie paßt jedenfalls gut zu dem, was man bei den Kelten über die Jahrhunderte hinweg beobachten konnte....


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 04.03.2020 16:25

Hier
https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/altertums-und-kunstwissenschaften/ur-und-fruehgeschichte-und-archaeologie-des-mittelalters/abteilungen/juengere-urgeschichte/forschungsprojekte/aktuelle-forschungsprojekte/heidengraben/

findet man Infos der Uni-Tübingen zur "Elsachstadt" ein keltisches Oppidum an der, der Heuneburg gegenüberliegenden Seite der Schwabenalb.
Von der Fläche her das größte Oppidum in Deutschland und eines der größten in Europa.
LaTene-zeitlich besiedelt bis zum "allgemeinen" Ende der Keltenzeit im 1. Jahrhundert vChr.

Erforscht bisher wenig. Jedenfalls nix im Vergleich zur Heuneburg.

Warum, nach derzeitigem Forschungsstand, haben die Kelten dort zu zeiten als es die Heuneburg schon nicht mehr gab, eine "Groß"-Stadt aufgebaut?
Welche Faktoren sind/waren dafür ausschlaggebend?

Es bleibt spannend.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 19.08.2020 17:40

Die Alte Burg bei Langenenslingen über dem Warmtal, lediglich ein paar Kilometer von der Heuneburg, wurde in den letzten Jahren nach einem guten Jahrhundert erstmals wieder mit dem Spaten erforscht.
Der "Chefausgräber" der Heuneburg interpretiert die Funde als "Pferderennbahn" und Sportstätte, so eine Art Olympia (das Griechische ist in der selben Zeit entstanden) auf einem rundum sehr steilen Buckel am Südabhang der Schwäbischen Alb, die Rennbahn so groß wie der Buckel, Zuschauer waren nicht vorgesehen?????
Es will mir so gar nicht einleuchten.

später mehr


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 19.08.2020 19:24

(19.08.2020 17:40)Suebe schrieb:  Die Alte Burg bei Langenenslingen über dem Warmtal, lediglich ein paar Kilometer von der Heuneburg, wurde in den letzten Jahren nach einem guten Jahrhundert erstmals wieder mit dem Spaten erforscht.
Der "Chefausgräber" der Heuneburg interpretiert die Funde als "Pferderennbahn" und Sportstätte, so eine Art Olympia (das Griechische ist in der selben Zeit entstanden) auf einem rundum sehr steilen Buckel am Südabhang der Schwäbischen Alb, die Rennbahn so groß wie der Buckel, Zuschauer waren nicht vorgesehen?????
Es will mir so gar nicht einleuchten.

später mehr
Fortsetzung

nun ist mir ein Forschungsbericht der Ausgrabungen von 2006/7 bei academy Online von Markus Dürr untergekommen.
Der Licht ins Dunkel bringt.

Man muss grob von zwei Besiedelungszeiten ausgehen, einmal Hallstatt und dann wieder Latene
Es gibt eine große Fundmenge Hallstatt womit es keinen Zweifel mehr an einer hallstattzeitlichen Besiedelung der Burg gibt. Auch Weg, Abschnittsbefestigung mit Flanken- und Hauptwall klar Hallstatt und offensichtlich "in einem Zug errichtet". Und definitiv unabhängig von der Heuneburg.

Dann, Latenezeit, wurde der kpl. Berg umgebaut, Erdreich bis auf den blanken Fels abgetragen, damit die Hänge versteilt, Terrassen angelegt und
der bekannte Schacht angelegt. 1894 gefundene Skelette sind bis Dato leider verschollen.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Caturix - 31.08.2020 11:59

Ich stand schon in dem heutigen Wald, der auf der "Alten Burg" wächst. Konnte also auch die Ausgräberbaustelle sehen, mit den Hintergrundbildern im Kopf, die ich im Besucherfilm auf der Heuneburg gesehen habe. Offizielle Führungen zur Alten Burg gibt es nicht, schon weil man nur am Rätselraten ist, was auf dem fingerförmigen Bergrücken tatsächlich stand. Eine Burg im konventionellem Sinn war das jedenfalls nicht, so ohne Ringmauer kann man das vergessen. Pferderennbahn auch, weil das Konstrukt aus zwei verschieden hohen Ebenen bestand. Beschaut man sich das im neuzeitlichen Sinne, fällt vor allem eine Art Rampenwall auf, der den Zugang versperrte. Mich erinnerte das Konstrukt eher an eine Kultstätte für eine Zweiklassengesellschaft. Oben die altgriechische Kaste, die rund um Pyrene eine Kolonie gegründet hat und unten (auf der unteren Ebene stehend) die Vertreter des Umlandstammes. Und nein "Kelten" sind sie nicht gewesen, eher die Vorfahren der Helvetier und Runicaten (Rucinaten).

Mittlerweile gibt es auch ein Buch über die Griechen in Süddeutschland:

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID46270294.html


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 01.09.2020 16:22

(31.08.2020 11:59)Caturix schrieb:  Ich stand schon in dem heutigen Wald, der auf der "Alten Burg" wächst. Konnte also auch die Ausgräberbaustelle sehen, mit den Hintergrundbildern im Kopf, die ich im Besucherfilm auf der Heuneburg gesehen habe. Offizielle Führungen zur Alten Burg gibt es nicht, schon weil man nur am Rätselraten ist, was auf dem fingerförmigen Bergrücken tatsächlich stand. Eine Burg im konventionellem Sinn war das jedenfalls nicht, so ohne Ringmauer kann man das vergessen. Pferderennbahn auch, weil das Konstrukt aus zwei verschieden hohen Ebenen bestand. Beschaut man sich das im neuzeitlichen Sinne, fällt vor allem eine Art Rampenwall auf, der den Zugang versperrte. Mich erinnerte das Konstrukt eher an eine Kultstätte für eine Zweiklassengesellschaft. Oben die altgriechische Kaste, die rund um Pyrene eine Kolonie gegründet hat und unten (auf der unteren Ebene stehend) die Vertreter des Umlandstammes. Und nein "Kelten" sind sie nicht gewesen, eher die Vorfahren der Helvetier und Runicaten (Rucinaten).

Mittlerweile gibt es auch ein Buch über die Griechen in Süddeutschland:

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID46270294.html


Alles was dir zur "konventionellen Burg" fehlt, gab es zur Hallstatt-Zeit
Zitat:Man muss grob von zwei Besiedelungszeiten ausgehen, einmal Hallstatt und dann wieder Latene
Es gibt eine große Fundmenge Hallstatt womit es keinen Zweifel mehr an einer hallstattzeitlichen Besiedelung der Burg gibt. Auch Weg, Abschnittsbefestigung mit Flanken- und Hauptwall klar Hallstatt und offensichtlich "in einem Zug errichtet". Und definitiv unabhängig von der Heuneburg.

dann zur Latenezeit.
Wohlgemerkt, da gab es die Heuneburg schon nicht mehr, e gab allerdings im Umfeld eine große Zahl an keltichen Viereckschanzen
Zitat:Dann, Latenezeit, wurde der kpl. Berg umgebaut, Erdreich bis auf den blanken Fels abgetragen, damit die Hänge versteilt, Terrassen angelegt und
der bekannte Schacht angelegt. 1894 gefundene Skelette sind bis Dato leider verschollen.
da wurde eine Art Akropolis gebaut. Eine Art Zentralheiligtum
kannst du nachlesen "Die Alteburg bei Langenenslingen" von Markus Dürr" gibts online, und entspricht ig+g dem heutigen Forschungsstand.

Wieso sprichst du den Vindelikern und den Helvetiern die "Kelteneigenschaft" ab?
Gibt es dafür Belege?


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 01.09.2020 16:31

Übrigens und OT
Ein Tälchen weiter gab es eine Hoch- und Spätmittelalterliche Burg, die Burg der Habsberger
deshalb Habsburg
Einer der Höfe im Warmtal unterhalb der Altenburg war vermutlich der zur Burg Habsburg gehörende Gutshof.
Es gab und gibt dort überaus verwirrende Besitzverhältnisse, über die Alteburg verlief die Landesgrenze zwischen Württemberg und Hohenzollern.
Der eine Hof des Weilers Warmtal gehörte zur Burg Habsburg und den Grafen von Landau der andere nach Veringen, den Grafen von Veringen.
Später wie geschrieben, Landesgrenzen pp und heute Grenzen der Landkreise quer durch


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Teresa C. - 01.09.2020 20:30

Handelt es sich nicht eher um eine Burg Habsberg? Wobei mir schon aufgefallen ist, dass im Mittelalter gar nicht so genau zwischen -burg und -berg unterschieden wurde.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Caturix - 01.09.2020 21:20

Zitat: Wieso sprichst du den Vindelikern und den Helvetiern die "Kelteneigenschaft" ab? Gibt es dafür Belege?

Ich halte von dieser Fremdbezeichnung nichts, wenn die angeblichen Kelten nicht einmal selbst dieses Wort in ihrer Sprache kannten. Steht auch schon lange so in Meyers Universallexikon und auch die gesamte wissenschaftliche Literatur über diese Bezeichnung spricht eine Existenz jeglicher Kelten oder Germanen ab.

http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Kelten

Was also bleibt sind die überlieferten Stammesnamen, wobei von Fall zu Fall geklärt werden muss, ob es ein Eigenname oder erneut eine Fremdbezeichnung ist. Die alteuropäische Bevölkerung war sowieso immer nur als Clangesellschaft organisiert, die jedoch anfangs nur aus Familien-Clans ohne elitäre Kaste bestand. Siehe die Stadtstruktur der Cucuteni-Kultur.

Rund um die Heuneburg war das also nicht anders, wobei hier auf jeden Fall eine Herrscherkaste über eine Umlandbevölkerung herrschte. Aus dieser Umlandbevölkerung sind wiederum die Helvetier hervorgegangen. Sie wurden auch als gebildeter Stamm von Cäsar beschrieben (eigene Schrift etc.). Die sogenannte "Alte Burg" weist rein von der Anlage auch keinerlei militärischen Charakter auf. Da brauchte man ja nicht mal Belagerungsgerät um diesen Bergrücken zu stürmen (sieht man von einem überhöht liegenden Nachbardorf aus). Die "Alte Burg" ist eher so angelegt, dass sie aus großer Entfernung gesehen werden konnte und das kultische Zentrum eines Machtbereichs darstellte.

Ich stand auch auf dem Grabhügel nördlich von Pyrene. Am Weg steht ein Schaukasten wo man noch etwas von den mittlerweile verschollenen Funden zeigt. Die auffälligste Symbolik ist die Swastika, ein Weltsymbol was auch im mykenischen Griechenland verbreitet war.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 02.09.2020 14:27

(01.09.2020 20:30)Teresa C. schrieb:  Handelt es sich nicht eher um eine Burg Habsberg? Wobei mir schon aufgefallen ist, dass im Mittelalter gar nicht so genau zwischen -burg und -berg unterschieden wurde.

Hast du natürlich recht.
Man findet in den Quellen beide Bezeichnungen. Habs-berg und -burg.


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Suebe - 02.09.2020 14:38

(01.09.2020 21:20)Caturix schrieb:  
Zitat: Wieso sprichst du den Vindelikern und den Helvetiern die "Kelteneigenschaft" ab? Gibt es dafür Belege?

Ich halte von dieser Fremdbezeichnung nichts, wenn die angeblichen Kelten nicht einmal selbst dieses Wort in ihrer Sprache kannten. Steht auch schon lange so in Meyers Universallexikon und auch die gesamte wissenschaftliche Literatur über diese Bezeichnung spricht eine Existenz jeglicher Kelten oder Germanen ab.

http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Kelten

Was also bleibt sind die überlieferten Stammesnamen, wobei von Fall zu Fall geklärt werden muss, ob es ein Eigenname oder erneut eine Fremdbezeichnung ist. Die alteuropäische Bevölkerung war sowieso immer nur als Clangesellschaft organisiert, die jedoch anfangs nur aus Familien-Clans ohne elitäre Kaste bestand. Siehe die Stadtstruktur der Cucuteni-Kultur.

Rund um die Heuneburg war das also nicht anders, wobei hier auf jeden Fall eine Herrscherkaste über eine Umlandbevölkerung herrschte. Aus dieser Umlandbevölkerung sind wiederum die Helvetier hervorgegangen. Sie wurden auch als gebildeter Stamm von Cäsar beschrieben (eigene Schrift etc.). Die sogenannte "Alte Burg" weist rein von der Anlage auch keinerlei militärischen Charakter auf. Da brauchte man ja nicht mal Belagerungsgerät um diesen Bergrücken zu stürmen (sieht man von einem überhöht liegenden Nachbardorf aus). Die "Alte Burg" ist eher so angelegt, dass sie aus großer Entfernung gesehen werden konnte und das kultische Zentrum eines Machtbereichs darstellte.

Ich stand auch auf dem Grabhügel nördlich von Pyrene. Am Weg steht ein Schaukasten wo man noch etwas von den mittlerweile verschollenen Funden zeigt. Die auffälligste Symbolik ist die Swastika, ein Weltsymbol was auch im mykenischen Griechenland verbreitet war.



Du standest auf dem Grabhügel nördlich Pyrene...
auf welchem jetzt?
Nördlich, direkt neben der Straße Richtung Heiligkreuztal gibt es zwei wieder aufgeschüttete. Meinst du die?
Vom Hohmichele aus siehst du die Heuneburg nämlivh nicht, und von denen rechts der Straße im Wald auch nicht.
Von der Baumburg dagegen schon, aber halt westlich???

Pyrene ist, wenn man sich sicher wäre dass, halt auch eine Fremdbezeichnung wie Kelten
aber die Kelten gab es schon, und die Vindeliker etcetera pp gehörten schon zu ihnen

Naja, seis drum


RE: Neues zur Heuneburg 2020 - Steppenwolf - 02.09.2020 14:40

EINWURF des Moderators:

Aber von der Swastika lassen wir besser die Finger, und wenn sie hundertmal auf dem Stadtplan von Tokio ein paar Dutzend mal erscheint.
Bei uns ist sie jedenfalls ein absolutes NO GO!