WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
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30.01.2017, 19:48
Beitrag: #101
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(30.01.2017 18:18)Dietrich schrieb: Bekanntlich ist das alles inzwischen geschehen. Nun jubelt die SPD und sieht sich bereits als Kanzlerpartei. Ich glaube nicht, dass sich die SPD wirklich als künftige Kanzlerpartei sieht, aber man versucht sich halt als solche zu vermarkten. Kommt ja nicht gut, wenn man sagt "Wählt uns, weil Platz 2 ist schon fix". |
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30.01.2017, 21:19
Beitrag: #102
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(30.01.2017 20:43)Köbis17 schrieb: Was ist an Hartz IV schlecht im Vergleich zur früheren Sozialhilfe? Vor 2004: Arbeitslosengeld (60%), nach einem Jahr Arbeitslosenhilfe 53% des letzten Einkommens. Hartz IV: Nach einem Jahr keine Arbeitslosenhilfe mehr, sondern einheitl. Regelsatz von 409 Euro, unabhängig vom letzten Verdienst. Das Schonvermögen ist übrigens höher, ca. 10.000 Euro. Sei froh, wenn du dich damit noch nicht befassen musstest... „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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30.01.2017, 23:27
Beitrag: #103
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Volksbegehren gegen CETA,TTIP und TiSA - Erfolg:
Heute endete in Österreich das Volksbegehren gegen CETA, TTIP und TiSA. Fand den Zeitpunkt etwas komisch und viel Geld hatte das überparteiliche Volksbegehren auch nicht zur Verfügung. Man musste Ressourcen so geschickt wie möglich nutzen.
Dennoch gelang mit über 562.000 Unterschriften ein Erfolg. Platz 11 unter den Volksbegehren Österreichs. Ab 100.000 Unterschriften muss ein solches im Nationalrat behandelt werden. Oft ist es jedoch so, das selbst die erfolgreichen Volksbegehren, dort kaum Beachtung finden. |
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30.01.2017, 23:28
Beitrag: #104
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(30.01.2017 21:19)Arkona schrieb:(30.01.2017 20:43)Köbis17 schrieb: Was ist an Hartz IV schlecht im Vergleich zur früheren Sozialhilfe? Als Faustformel gilt vollendete Lebensjahre mal 150 €. Das Schonvermögen kann größer als 10.000,00 € sein, wenn man ab 1964 geboren wurde (ca. 10.800,00 €). Für die Jahrgänge 1957 bis 1963 gelten 9.900,00 €, für die vor 1957 Geborenen 9.750,00 € als Maximum. Dieses Schonvermögen umfasst nicht nur Barvermögen, sondern auch Lebensversicherungen u.a. Spezielle Altersvorsorgen wie Riesterrente werden im Schonvermögen nicht angerechnet. Der PKW darf maximal einen Wert von 7.500,00 € haben, was darüber liegt wird als Vermögen angerechnet. Ehepaare werden als Bedarfsgemeinschaft gesehen, verdient der Partner oder die Partnerin zuviel, wird das ALG 2 gekürzt oder gestrichen. Zum Wohneigentum gibt es auch Regelungen, die ich nicht kenne, da ich zur Miete wohne. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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31.01.2017, 00:42
Beitrag: #105
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(30.01.2017 20:35)Adolina schrieb: Seit Hartz IV hat die SPD, insbesondere hier im Kernland Ruhr, j e d e n Kredit verspielt. Niemand glaubt ihr mehr was.Wenn das so wäre, würde die Linke in NRW doch vor Kraft kaum noch laufen können. Oder glaubt man etwa, die CDU wäre hier sozialer zu Werke gegangen? Unsere Sozialsysteme gehören generell neu gedacht. Es stimmt ja, dass die Hartz-Gesetze genau die Bedürftigen, für die ein Sozialstaat eigentlich da sein sollte, nicht nur finanziell kurz halten sondern daneben auch noch gängeln. Dabei können viele Arbeitslose oder Geringverdiener gar nichts dafür, dass ihr Können auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr sonderlich gefragt ist. Die Erwartungen an Martin Schulz schraube ich herunter, es wäre schon ein Erfolg, wenn sich die SPD wieder stabilisieren könnte und nicht immer nur darauf geschaut werden würde, wie stark dann die AfD noch wird. Für die Union wäre ja eine Regierungspause eventuell sogar ein Segen, weil für Oppositionsparteien die Chancen bei Landtagswahlen traditionell drastisch steigen. Und hier ist die CDU ja in einem noch schlechteren Zustand als die SPD im Bund. "Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara) |
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31.01.2017, 16:58
Beitrag: #106
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(31.01.2017 00:42)Triton schrieb:(30.01.2017 20:35)Adolina schrieb: Seit Hartz IV hat die SPD, insbesondere hier im Kernland Ruhr, j e d e n Kredit verspielt. Niemand glaubt ihr mehr was.Wenn das so wäre, würde die Linke in NRW doch vor Kraft kaum noch laufen können. Oder glaubt man etwa, die CDU wäre hier sozialer zu Werke gegangen? Laut Frontal 21 von letzter Woche wechseln die ehemaligen SPD Wähler nicht zur Linken, sondern zur AfD. Aus Protest. (31.01.2017 00:42)Triton schrieb: Unsere Sozialsysteme gehören generell neu gedacht. Es stimmt ja, dass die Hartz-Gesetze genau die Bedürftigen, für die ein Sozialstaat eigentlich da sein sollte, nicht nur finanziell kurz halten sondern daneben auch noch gängeln. Das ist aber so gewollt. Anders könnten die stellen mit den schlechten, familienunfreundlichen Arbeitsbedingungen gar nicht besetzt werden als mit Zwang. Und dass bei den Minijobs oft nicht mal der Mindestlohn gezahlt wird, sagt auch viel aus... (31.01.2017 00:42)Triton schrieb: Dabei können viele Arbeitslose oder Geringverdiener gar nichts dafür, dass ihr Können auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr sonderlich gefragt ist. ... während die Arbeitsagenturen schlecht durchgeführte und unpassende Schulungen anbieten.... (31.01.2017 00:42)Triton schrieb: Die Erwartungen an Martin Schulz schraube ich herunter, es wäre schon ein Erfolg, wenn sich die SPD wieder stabilisieren könnte und nicht immer nur darauf geschaut werden würde, wie stark dann die AfD noch wird. Martin Schulz hat sich in Brüssel nicht gerade als Demokrat erwiesen, Stichwort CETA. Nur gut, dass das hier kaum jemand mitbekommen hat... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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01.02.2017, 16:42
Beitrag: #107
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(31.01.2017 16:58)Bunbury schrieb: Laut Frontal 21 von letzter Woche wechseln die ehemaligen SPD Wähler nicht zur Linken, sondern zur AfD. Aus Protest.Ja, das nehme ich auch stark an, denn wohin sonst sollen die massiven Verluste der SPD in den letzten Jahren denn hingegangen sein? Bei Wählerstimmen ist es zwar nicht so leicht wie beim Geld, dass eigene Verluste immer nur Gewinne bei anderen bedeuten, sondern auch die Nichtwählerpartei stärken können. Aber besondere Wahlmüdigkeit ist ja momentan gar nicht das Problem. "Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara) |
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01.02.2017, 18:24
Beitrag: #108
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(01.02.2017 16:42)Triton schrieb: Ja, das nehme ich auch stark an, denn wohin sonst sollen die massiven Verluste der SPD in den letzten Jahren denn hingegangen sein? Es hat bereits mehrfach in den überregionalen Zeitungen Statistiken über Wählerwanderungen bei den letzten Landtagswahlen gegeben. Danach hat die AfD in allen Wählerreservoirs gewildert, am meisten bei der CDU, SPD und der Linken. Lediglich von der grünen Wählerschaft erhielt sie kaum Stimmen. |
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01.02.2017, 18:34
Beitrag: #109
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat: | |||
01.02.2017, 19:05
Beitrag: #110
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(01.02.2017 16:42)Triton schrieb:(31.01.2017 16:58)Bunbury schrieb: Laut Frontal 21 von letzter Woche wechseln die ehemaligen SPD Wähler nicht zur Linken, sondern zur AfD. Aus Protest.Ja, das nehme ich auch stark an, denn wohin sonst sollen die massiven Verluste der SPD in den letzten Jahren denn hingegangen sein? Bei Wählerstimmen ist es zwar nicht so leicht wie beim Geld, dass eigene Verluste immer nur Gewinne bei anderen bedeuten, sondern auch die Nichtwählerpartei stärken können. Aber besondere Wahlmüdigkeit ist ja momentan gar nicht das Problem. Nein, das hat mit Wahlmüdigkeit nichts zu tun. In dem Beitrag waren halt mehrere ursprüngliche SPD Wähler, die sich mit prekären Beschäftigungsverhältnissen gerade so über Wasser halten, der sicheren Altersarmut entgegen sehen, obwohl sie immer gearbeitet haben, und die sich von der SPD nicht wahrgenommen fühlen. Bei einem Teil der SPD- Wähler ist zudem der Irrglaube auf fruchtbaren Boden gefallen., das sei die Schuld der Flüchtlinge... Der einfache Mann/ die einfache Frau sucht halt nach einfachen Lösungen... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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01.02.2017, 20:51
Beitrag: #111
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Mal eine andere Frage zum Thema Wahlen.
Wer denkt ihr wird in die Präsidenten-Stichwahl in Frankreich kommen? |
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01.02.2017, 21:34
Beitrag: #112
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RE: Gabriel nicht SPD-Spitzenkandidat:
(01.02.2017 19:05)Bunbury schrieb: [...] Ich glaub, jetzt bist du diejenige, die sich die Erklärung zu einfach macht. Denn wenn 22 Mrd € pro Jahr für die Flüchtlinge da sind, darf man sich fragen, egal welchen Bildungsstand man hat, woher dieses Geld kommt, und warum sonst in Deutschland an allen Ecken und Enden Geld fehlt. http://derstandard.at/2000051602480/Flue...Milliarden Die politische Linke in Deutschland hat in ihrer Kernkompetenz, der Vertretung von Arbeitnehmerinteressen, kolossal versagt. Jetzt bekommt sie halt die Rechnung dafür präsentiert. MfG, Titus Feuerfuchs |
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03.02.2017, 17:42
Beitrag: #113
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(01.02.2017 20:51)WDPG schrieb: Wer denkt ihr wird in die Präsidenten-Stichwahl in Frankreich kommen? Ich tippe auf den jungen Politstar Emmanuel Macron, nachdem sein Konkurrent Francois Fillon durch seine Geldverschiebungen in der Familie in den Umfragen abgestürzt ist. Bei Marine Le Pen wird es aussehen wie immer: Bei der ersten Wahl hat sie mit etwa 35% die meisten Stimmen. In der Stichwahl werden ihrem dann einzigen Konkurrenten alle übrigen Stimmen zufallen - und zwar sowohl von linken als auch konservativen Wählern. |
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04.02.2017, 03:48
Beitrag: #114
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(03.02.2017 17:42)Dietrich schrieb:(01.02.2017 20:51)WDPG schrieb: Wer denkt ihr wird in die Präsidenten-Stichwahl in Frankreich kommen? Ich denke, dass Dietrich richtig liegt. Le Pen wird die erste Wahl gewinnen oder zumindest Platz 2 erreichen. Sie nimmt dann an der Stichwahl teil. Ihr Gegenkandidat wird entweder der Kandidat des bürgerlichen Lagers Emmanuel Macron oder der Sozialist Benoit Hamos werden. Nur einer dieser Beiden - ich vermute Macron - kann die Stichwahl erreichen, der Andere wird ihm unterstützen, um Le Pen zu verhindern. Ob sich die Wähler so verhalten, wie von den Kandidaten erwartet, ist nicht sicher. Im schlimmsten Fall haben wir ab dem 7. Mai eine Präsidentin Marine Le Pen. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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04.02.2017, 10:42
Beitrag: #115
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 03:48)Sansavoir schrieb: Ob sich die Wähler so verhalten, wie von den Kandidaten erwartet, ist nicht sicher. Im schlimmsten Fall haben wir ab dem 7. Mai eine Präsidentin Marine Le Pen. Wenn uns die US- Präsidentschaftswahl und das Brexit-Votum eines gezeigt haben, dann das, dass die Wähler eben nicht so wählen, wie sie es sich erwartet haben. Aber ironischerweise denke ich, dass das auch davon abhängt, wie Trump jetzt weitermacht- viele, die Le Pen nicht aus Überzeugung, sondern nur aus Protest wählen würde- werden sich sehr genau ansehen, was der protestgewählte Trump da so treibt... Je doller der es treibt, um so stärker wird die Gegenbewegung sein... Wäre mal interssant zu überlegen, ob knapp zwei Wochen Donald Trump auch im Zusammenhang stehen mit den um acht Prozentpunkten gestiegenen Werten für die SPD. Plötzlich wirkt der Martin Schulz wie eine echte Alternative... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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04.02.2017, 15:43
Beitrag: #116
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 10:42)Bunbury schrieb: Je doller der es treibt, um so stärker wird die Gegenbewegung sein...Das ist eine clevere Analyse. Wobei man in Europa auch einfach nicht verstehen will, dass der Politik-Stil Trumps für seine Wähler nicht so abstoßend ist wie für uns. Die Kultur der Amis ist da grundsätzlich anders. Le Pen wird von Trump nicht profitieren, für die Franzosen waren und sind die USA kein Vorbild. Beide Nationen betrachten sich gegenseitig von jeher eher herablassend als auf Augenhöhe. Die Franzosen protestieren gerne und schrecken auch vor Revolutionen nicht zurück, deshalb der hohe Anteil an Protestwählern. Wäre LePen wirklich überzeugend, hätte sie noch mehr Stimmen. Martin Schulz ist für mich noch ein Phänomen, das ich nicht verstehe. Aber man darf die Wähler nicht unterschätzen, was man Schulz nicht absprechen kann ist, dass er seine Aufgabe gerne und leidenschaftlich angeht. Etwas, was man vielen anderen Politikern nicht anmerkt. "Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara) |
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04.02.2017, 17:45
Beitrag: #117
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 10:42)Bunbury schrieb:(04.02.2017 03:48)Sansavoir schrieb: Ob sich die Wähler so verhalten, wie von den Kandidaten erwartet, ist nicht sicher. Im schlimmsten Fall haben wir ab dem 7. Mai eine Präsidentin Marine Le Pen. Er wäre wahrscheinlich ein Fortschritt zu Merkel - was einiges über Merkel aussagt. MfG, Titus Feuerfuchs |
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04.02.2017, 21:14
Beitrag: #118
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Zitat:Wenn uns die US- Präsidentschaftswahl und das Brexit-Votum eines gezeigt haben, dann das, dass die Wähler eben nicht so wählen, wie sie es sich erwartet haben. Wenn uns die US- Präsidentschaftswahl und das Brexit-Votum eines gezeigt haben, dann ,dass die Prinzipien der Aufklärung und des geistigen Fortschritts selbst in der westlichen Welt noch nicht überall hingedrungen sind und die menschliche Dummheit sich, wenn man nicht aufpasst, halt ab und an durchsetzt, |
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04.02.2017, 21:15
Beitrag: #119
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Graz-Wahlen 2017:
Auch wenn sie nicht gerade eine weltweit bedeutende Wahl ist, bin ich gespannt wie die Gemeinderatswahl morgen in Graz ausgeht. Denn die Ausgangslage ist extrem spannend.
Das die ÖVP erster wird steht ziemlich fest, bin dennoch gespannt ob man gröber an Stimmen verlieren wird. Nicht einfach werden wohl danach die Koalitionsverhandlungen für Bürgermeister Nagl. Um Platz 2 duellieren sich den Umfragen nach 2 Parteien, die beide nicht in einer Koalition mit Nagls ÖVP gehen wollen: Die KPÖ, die mit Elke Kahr, zurzeit Platz 2 inne hat und ein interessantes Phänomen ist und die FPÖ die, wie wohl alles wissen, Österreichweit im Aufwind ist. Auch der Kampf um Platz 4 kann spannend werden. Die SPÖ, die einst sogar den Bürgermeister gestellt hat, musste sich komplett neu aufstellen und muss befürchten in der Landeshauptstadt der Steiermark weiter an Bedeutung zu verlieren. Die Grünen hoffen auf einen Aufwärtstrend, sollte man stärker werden könnte man die SPÖ auf Platz 5 verdrängen. Die Neos hoffen auf den Einzug, die Piratenpartei bangt um den Verbleib im Gemeinderat von Graz. Den anderen antretenden Parteien gebe ich wenig Chance auf den Einzug. Wie gesagt, weiß schon das ganze hat nur geringe Bedeutung, aber irgendwie finde ich die Wahl in Österreichs zweitgrößter Stadt für sehr spannend. Insgesamt gilt Graz bei Wahlen als ziemlich unberechenbar. |
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04.02.2017, 21:18
Beitrag: #120
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 10:42)Bunbury schrieb: Aber ironischerweise denke ich, dass das auch davon abhängt, wie Trump jetzt weitermacht- viele, die Le Pen nicht aus Überzeugung, sondern nur aus Protest wählen würde- werden sich sehr genau ansehen, was der protestgewählte Trump da so treibt... Gebe dir recht, das könnte einen Einfluss haben. Denke z.B. das die Wahl Trumps, die in Österreich viele negativ überrascht hat, viele dazu bewegt hat eher den berechenbaren Van der Bellen zu wählen, als den unberechenbareren Norber Hofer. |
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04.02.2017, 21:54
Beitrag: #121
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 21:18)WDPG schrieb: Gebe dir recht, das könnte einen Einfluss haben. Denke z.B. das die Wahl Trumps, die in Österreich viele negativ überrascht hat, viele dazu bewegt hat eher den berechenbaren Van der Bellen zu wählen, als den unberechenbareren Norber Hofer.Trump macht doch das, was er im Wahlkampf angekündigt hatte. Wenn das keine Berechenbarkeit sein soll, was dann? ![]() Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass die Trump-Regierung vernünftige Politik macht, es sind ja auch durchaus fähige Leute dabei und gerade ehemalige Militärs machen oft die beste US-Außenpolitik, weil sie wissen, was Krieg bedeutet und wie kompliziert die Welt außerhalb Amerikas ist. "Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara) |
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04.02.2017, 23:08
Beitrag: #122
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 21:54)Triton schrieb: Trump macht doch das, was er im Wahlkampf angekündigt hatte. Wenn das keine Berechenbarkeit sein soll, was dann? In Bezug auf Syrien agiert er bis jetzt vernünftig. Er liefert verstärkt Waffen an Rojava und beschleunigt damit den Untergang des IS. Ein großer Militärstützpunkt wird ausgebaut. Eigendlich setzt er die Politik von Obama fort, forsiert aber den Kampf gegen den IS. Auf die türkischen Forderungen geht er öffentlich nicht ein, wie es sonst seine Art ist. viele Grüße Paul aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt |
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04.02.2017, 23:31
Beitrag: #123
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 21:14)zaphodB. schrieb: ...dass die Prinzipien der Aufklärung und des geistigen Fortschritts selbst in der westlichen Welt noch nicht überall hingedrungen sind und die menschliche Dummheit sich, wenn man nicht aufpasst, halt ab und an durchsetzt, ... was aber nicht zuletzt an dem staatlich finanzierten Bildungsniveau liegt... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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05.02.2017, 04:01
Beitrag: #124
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 21:54)Triton schrieb:(04.02.2017 21:18)WDPG schrieb: Gebe dir recht, das könnte einen Einfluss haben. Denke z.B. das die Wahl Trumps, die in Österreich viele negativ überrascht hat, viele dazu bewegt hat eher den berechenbaren Van der Bellen zu wählen, als den unberechenbareren Norber Hofer.Trump macht doch das, was er im Wahlkampf angekündigt hatte. Wenn das keine Berechenbarkeit sein soll, was dann? Es zeigt sich ja schon, dass die demokratischen Systeme in den USA funktionieren. Trumps Erlass, der Angehörigen bestimmter islamischer Staaten die Einreise verweigert, ist von einem Gericht gekippt worden und damit vorerst außer Kraft. Trump wird erkennen müssen, dass er die USA nicht im Stil eines Putins oder Erdogans regieren kann, sondern dass ihm in einer funktionierenden Demokratie Grenzen gesetzt sind. MfG, Titus Feuerfuchs |
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05.02.2017, 04:06
Beitrag: #125
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RE: Graz-Wahlen 2017:
(04.02.2017 21:15)WDPG schrieb: Auch wenn sie nicht gerade eine weltweit bedeutende Wahl ist, bin ich gespannt wie die Gemeinderatswahl morgen in Graz ausgeht. Denn die Ausgangslage ist extrem spannend. Die KPÖ in Graz ist in meinen Augen keine kommunistische Partei im ursprünglichen Sinne, sondern eine sehr soziale Partei, die in Graz pragmatisch viel für sozial Schwache tut. Damit hebt sie sich von weiten Teile der politischen Linken, die sich durch Heuchelei kennen wohltuend ab. Das muss man ungeachtet ideologischer Differenzen zur Kenntnis nehmen und respektieren. MfG, Titus Feuerfuchs |
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05.02.2017, 16:43
Beitrag: #126
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(04.02.2017 23:43)Köbis17 schrieb:(04.02.2017 23:31)Bunbury schrieb: ... was aber nicht zuletzt an dem staatlich finanzierten Bildungsniveau liegt... Es ging hier nicht um Anstand, Respekt und Menschlichkeit. Man kann doch nicht den Brexit- Befürwortern und noch nicht mal jedem Donald Trump Wähler von vorneherein unterstellen, dass es ihnen an Anstand, Respekt und Menschlichkeit gefehlt hat. Wohl aber, dass sie offensichtlich nicht im Stande sind, komplexere Zusammenhänge zu begreifen. Wenn z.B. ein Teil der jungen Briten nicht weiß, dass sie sich erst registrieren lassen müssen, bevor sie wählen können, ist in der Bildung wohl einiges schiefgelaufen... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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05.02.2017, 22:06
Beitrag: #127
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Graz-Wahl 2017 - das Ergebnis:
1. ÖVP: 38,2% (+4,4%)
2. KPÖ 20,0% (+0,2) 3. FPÖ 15,8% (+2,0%) 4. Grüne 10,5% (-1,6%) 5. SPÖ 10,1% (-5,2%) 6. Neos 4,0% (Neu) 7. Piratenpartei 1,1% (-1,6%) Andere: 0,4% |
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05.02.2017, 22:10
Beitrag: #128
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Das Ergebnis der KPÖ ist eine Überraschung.
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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05.02.2017, 22:25
Beitrag: #129
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Graz Wahl 2017 - Meine Analyse:
Die Wahlen in der zweitgrößten Stadt Österreichs, brachte, wie erwartet einige Überraschungen.
Das die ÖVP der größte Wahlgewinner sein würde dachte ich nicht, der Grund könnte die Person von Bürgermeister Nagl sein. Denke er könnte damit wieder stärker ins Rennen um die Nachfolge von Landeshauptmann Schützenhöfer einsteigen. Eine Koalition zu bilden ist für ihn wohl weiterhin nicht gerade einfach. Dennoch ein Plus von 4,4% total entgegen dem bundesweiten Trend, muss man erst zusammen bekommen. Die KPÖ konnte Platz 2 halten und blieb in etwa gleich stark wie bei der letzten Wahl. Außerdem hielt man die FPÖ auf Abstand. Auch wenn es schon stimmt das Bürgerfreundlichkeit statt Linkspolitik das ist was hier die große Rolle spielt, muss es auch für die Bundes-KPÖ erfreulich sein, wenn Parteichef Messner mal sogar einen Platz 2 kommentieren darf. Die Grazer Landesparteichefin Kahr, hat Kalteneggers Politik perfekt übernommen, das zeigt sich in Graz immer wieder. Die FPÖ versuchte es mit Oppositionspolitik und ihren Kernthemen, man holte ein Plus von 2% und Platz 3. Manche hätten vielleicht mehr erwartet. Liegt wohl auch daran das es mit der KPÖ eine weitere Alternative für Protestwähler gibt (existiert eine solchige schwächelt die FPÖ öfters, so mein Eindruck). Die Grünen überholten sogar die SPÖ, angesichts ihres Verlustes an Prozenten, wird man dennoch wenig erfreut sein. Konkurrenz von Links könnte was ausmachen, außerdem könnte ich mir Vorstellen das Lisa Rückers Abgang vielleicht was ausmacht. Schwach ist es schon, wenn man bedenkt das es beim Wahlkampf auch um eine "Kraftwerksdebatte" ging. Eigentlich müsste das den Grünen ja liegen. Insgesamt wäre, finde ich, Graz eigentlich eine Stadt, die ihnen liegen müsste, doch wie gesagt die KPÖ nimmt den Grünen wohl einiges an Stimmen. Außerdem ist die Steiermark insgesamt nicht gerade eine Grün-Hochburg. Die SPÖ hat eine gewaltige Niederlage eingefahren, kaum zu glauben das man bis 2003 den Bürgermeister in der Stadt gestellt hat. Ganz verwundert bin ich aber nicht. Habe vor kurzem einen Fernsehbericht gesehen, der mir den Eindruck vermittelt hat das man fast inhaltslos in den Wahlkampf gegangen ist, schwache Slogans, sind halt auch nicht gerade förderlich einen kaum bekannten Spitzenkandidat in Position zu bringen. Noch dazu bei dieser Konkurrenz. Die Neos haben deutlich den Sprung in den Gemeinderat geschafft. Sicherlich förderlich für zukünftige Wahlen in der Steiermark. Die Piratenpartei schaffte den verbleib trotz Aktionen wie der Förderung von Kunstprojekten nicht und ist nun in keiner Landeshauptstadt mehr vertreten. Über die kleineren Parteien habe ich bislang nicht viel gefunden, mit insgesamt 0,4% waren sie aber auch sehr weit weg von einem Einzug. |
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05.02.2017, 22:41
Beitrag: #130
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(05.02.2017 16:51)Köbis17 schrieb: Du hast auf das hier geantwortet: Und Zaphod hatte sich mit dieser Stellungnahme auf Brexit und das Trump- Votum bezogen. Und er hatte explizit die menschliche Dummheit genannt. Dafür sehe ich als Hauptursache mangelnde Bildung, da mir die Ziele und Inhalte von staatlichen Bildungseinrichtungen sowohl in GB und USA bekannt sind. (05.02.2017 16:51)Köbis17 schrieb: Aber kann die Schulbildung entscheidend sein, für das Finden eine politischen Identität von Wählern? Immerhin ist die Wählerschaft der AfD zum Beispiel doch in breiten Schichten der männlichen Bevölkerung zu suchen. Der zusammenhang erschließt sich mir jetzt nicht. Was hat die Schulbildung mit männlichen AfD Wählern zu tun? Aber was die Schulbildung leisten sollte... Es geht nicht darum, wer welche Fakten in welchen Fächern für welche Klausuren lernen und dann wieder vergessen muss. Darauf sind aber derzeitige Lehrpläne ausgerichtet. Da wir in einem Geschichteforum sind-welche historischen Zusammenhänge soll bitte ein 13 jähriger erkennen können, der innerhalb eines Unterrichtsjahres in der Steinzeit beginnt und bis zur Reformation gelangt? Was glaubst du, wieviele demokratische Gedanken da wohl hängen bleiben? Viele Details und wenig Zeit fürs Verständnis... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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05.02.2017, 22:51
Beitrag: #131
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RE: Graz Wahl 2017 - Meine Analyse:
(05.02.2017 22:25)WDPG schrieb: Das die ÖVP der größte Wahlgewinner sein würde dachte ich nicht, der Grund könnte die Person von Bürgermeister Nagl sein. Denke er könnte damit wieder stärker ins Rennen um die Nachfolge von Landeshauptmann Schützenhöfer einsteigen. Eine Koalition zu bilden ist für ihn wohl weiterhin nicht gerade einfach. Dennoch ein Plus von 4,4% total entgegen dem bundesweiten Trend, muss man erst zusammen bekommen... Eine Erklärung die mir dafür noch einfällt, ich denke Nagl hat es geschafft zu vermitteln "wer den Kurs der aktuellen Stadtregierung will, muss ÖVP wählen", denn er sah sich als Kämpfer gegen eine KPÖ-Grüne-SPÖ-Koalition, die FPÖ ging von sich aus in die Opposition. |
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06.02.2017, 11:44
Beitrag: #132
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(05.02.2017 22:46)Köbis17 schrieb:(05.02.2017 22:41)Bunbury schrieb: Aber was die Schulbildung leisten sollte... Es geht nicht darum, wer welche Fakten in welchen Fächern für welche Klausuren lernen und dann wieder vergessen muss. Darauf sind aber derzeitige Lehrpläne ausgerichtet. Da wir in einem Geschichteforum sind-welche historischen Zusammenhänge soll bitte ein 13 jähriger erkennen können, der innerhalb eines Unterrichtsjahres in der Steinzeit beginnt und bis zur Reformation gelangt? Was glaubst du, wieviele demokratische Gedanken da wohl hängen bleiben? Viele Details und wenig Zeit fürs Verständnis... Würde ich zwar nie so pauschalisiseren, aber entspricht es nicht den Tatsachen, dass sich unter ehemaligen DDR Bürgern ein etwas höherer Anteil an AfD Wählern befindet? (05.02.2017 22:46)Köbis17 schrieb: Es kann nicht angehen, alle Bildung dem Staat zu überlassen. Dazu zählen auch die Eltern und die Gesellschaft. Wo habe ich geschrieben, dass alle Bildung dem Staat überlassen bleiben sollte? Ich korrigiere als Mutter mit schönster Regelmäßigkeit die Bildungsleistung des Staates. Ich finde es lästig, dass ich neben der normalen Erziehungstätigkeit, die bei Pubertierenden ohnehin recht zeitaufwändig ist, auch noch regelmäßig die Inhalte der geisteswissenschaftlichen Fächer ergänzen muss, weil die Fragen, die ein 16 jähriger hat, irgendwie nicht auf dem Lehrplan stehen. In solchen Fällen bin ich dann heilfroh, dass ich 1. überdurchschnittlich intelligent und 2. zu kritischem Denken fähig bin und 3. auch die Zeit habe, mich damit auseinanderzusetzen. Ansonsten könnte ich diese Fragen nicht beantworten. Und dann frage ich mich jedes Mal, wer die Fragen derjenigen Jugendlichen beantwortet, deren Eltern nicht dazu in der Lage sind. Und kleine Frage- was genau meinst du mit "Gesellschaft" in Bezug auf Erziehung? (05.02.2017 22:46)Köbis17 schrieb: Meine Frage oben ist doch eindeutig, oder? Ich habe es nochmals markiert. Gut, dann eine eindeutige Antwort: Die Schulbildung ist nicht der einzige, aber ein wichtiger Faktor in der Herausbildung einer politischen Identität. Wo soll denn die Erziehung zu kritischem Denken anfangen, wenn nicht in der Schule? Wenn Eltern nicht zu kritischem Denken erzogen wurden, wie sollen sie es denn an ihre Kinder weitergeben? Wenn im Fernsehen "Das Dschungelcamp" Quotensieger ist, dann kann es wohl auch die Gesellschaft nicht richten. Also, wer sollte deiner Meinung nach damit anfangen, wenn nicht die staatlichen Bildungsreinrichtungen? Kann es tatsächlich das Ziel sein, dass Kinder die Ansichten ihrer Eltern ungefragt übernehmen? ich dachte eigentlich, dass das der Vergangenheit angehört... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 12:02
Beitrag: #133
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 11:44)Bunbury schrieb: Also, wer sollte deiner Meinung nach damit anfangen, wenn nicht die staatlichen Bildungsreinrichtungen? Kann es tatsächlich das Ziel sein, dass Kinder die Ansichten ihrer Eltern ungefragt übernehmen? Wenn ich dich richtig verstehe, soll also der Staat die (politischen) Ansichten der Kinder formen??? Das meinst du hoffentlich nicht ernst. „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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06.02.2017, 12:43
Beitrag: #134
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 12:02)Arkona schrieb: Wenn ich dich richtig verstehe, soll also der Staat die (politischen) Ansichten der Kinder formen??? Das meinst du hoffentlich nicht ernst. Du verstehst mich komplett falsch. Es geht einfach darum, Jugendlichen beizubringen, Dinge kritisch zu hinterfragen, damit sie überhaupt im Stande sind, irgendwann einmal eine eigene Meinung zu bilden- und nicht die von Eltern und Vorgesetzten zu übernehmen. Eltern haben oft kein Interesse daran, in ihrer Lebensweise von ihren Kindern in Frage gestellt zu werden. Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 12:49
Beitrag: #135
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 12:32)Köbis17 schrieb: Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß doch gerade unsere Bildungswerke unpolitisch, frei von Ideologien und religionsfrei auftreten sollten. Abgesehen davon, dass ich es für völlig illusorisch halte, dass sich Lerninhalte vermitteln lassen, wenn es dem Vermittelnden an Werten mangelt (und Werte immer in ein politisches, religiöses oder ideologisches System eingebunden sind) geht es hier nicht darum, bestimmte Meinungen zu vermitteln, sondern die Fähigkeiten, sich mit Tatsachen auseinanderzusetzen und diese aufgrund eines eigenen Wertmaßstabes zu bewerten. Und aktuell ist der Unterricht an unseren Schulen in den Geisteswissenschaften ohnehin alles andere als "frei von Ideologien". Was ich für durchaus nicht problematisch halten würde, wenn man gleichzeitig auch lernen würde, sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Das geschieht aber nicht, sondern gleicht eher einem konservativem Bibelstudium "Das hat mal wer so aufgeschrieben, das mußt du lernen, so ist es." (06.02.2017 12:32)Köbis17 schrieb: Und kritisches Denken ist nicht gleich einhergehen mit dem finden einer politischen Identität. Aber es ist die Grundvorraussetzung dafür, dass es eine eigene politische Identität geben kann... Kritisches Denken und Hinterfragen ist in jeder Lebenslage und für alle Arten der Identität, nicht nur politisch, die Grundvorraussetzung für das Finden einer eigenen Identität. Ansonsten ist man immer nur Spiegel der Identität eines anderen... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 12:54
Beitrag: #136
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 12:46)Köbis17 schrieb: Ich kann es schwer beschreiben, aber das würde passen: Und das ist für dich eine Gesellschaft, die Einfluss auf die Erziehung von Kindern nehmen sollte? Im Ernst? Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 13:20
Beitrag: #137
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 13:04)Köbis17 schrieb: Somit ist es nicht richtig, wenn du, wie bei der Ausgangsinfo dieser kleinen Diskussion hier schreibst, daß die benannten Dummheit einer Wählerschaft durch mangelnde Bildung dazu genötigt wird, irrational zu entscheiden. So hast du es vielleicht verstanden, aber so habe ich es nie geschrieben. Und schon gar nicht gemeint. Von daher ersuche ich doch sehr höflich darum, nicht zu behaupten, dass ich etwas geschrieben hätte, was ich nicht geschrieben habe. Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 13:26
Beitrag: #138
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 13:10)Köbis17 schrieb: Jetzt ist es an uns, diesen Trend nicht weiter zu verfolgen und nicht hier eine Schuld an dieser Entwicklung zu suchen, die dann wieder die aktuelle Politik diffamiert und damit genau den Leuten in die Hände spielt, die sich durch Populismus etablieren werden. Darum geht es dir? Den Populismus zu bekämpfen? Aber wie sollte das denn anders gehen als durch Aufklärung? Ich kann doch nicht gutheißen, was ich nicht für richtig halte, nur weil ich Angst davor haben muss, damit Populisten in die Hände zu spielen? Damit spiele ich ihnen doch langfristig erst recht in die Hände. Wir haben zu lange verdrängt und schöngeredet. Und genau deswegen haben wir ja jetzt das Problem. Jeder weiß, dass es nicht in Ordnung ist, wie es ist. Aber anstatt richtig hinzusehen und sich selbst zu hinterfragen, wird auf "einfache Lösungen" gesetzt. Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 16:27
Beitrag: #139
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Damit sich der Kreis schließt:
Begonnen hat es genaugenommen hiermit (04.02.2017 10:42)Bunbury schrieb:(04.02.2017 03:48)Sansavoir schrieb: Ob sich die Wähler so verhalten, wie von den Kandidaten erwartet, ist nicht sicher. Im schlimmsten Fall haben wir ab dem 7. Mai eine Präsidentin Marine Le Pen. Das war der Anfang. Und ganz ehrlich habe ich bei meiner von dir zitierten Antwort vor allem an das Bildungssystem der USA und in Großbritannien gedacht. Gute Bildung ist dort staatlich in der Regel nicht zu bekommen (in den USA jedenfalls nicht, auch in weiten Teilen von GB nicht)- gute Bildung gibt es dort eigentlich nur für diejenigen, die sich das auch finanziell leisten können.... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 17:53
Beitrag: #140
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 12:02)Arkona schrieb:(06.02.2017 11:44)Bunbury schrieb: Also, wer sollte deiner Meinung nach damit anfangen, wenn nicht die staatlichen Bildungsreinrichtungen? Kann es tatsächlich das Ziel sein, dass Kinder die Ansichten ihrer Eltern ungefragt übernehmen? Das ist doch ohnehin gang und gäbe. Nichts anderes passiert von der Volksschule bis zur Uni. MfG, Titus Feuerfuchs |
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06.02.2017, 19:47
Beitrag: #141
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 12:02)Arkona schrieb:(06.02.2017 11:44)Bunbury schrieb: Also, wer sollte deiner Meinung nach damit anfangen, wenn nicht die staatlichen Bildungsreinrichtungen? Kann es tatsächlich das Ziel sein, dass Kinder die Ansichten ihrer Eltern ungefragt übernehmen? Nöö, die Kinder übernehmen nicht die Ansicht ihrer Eltern. Als ich so 16-17 war, gab es in der BRD zwei Idioten, der eine war Bundeskanzler, der andere mein Vater. Von meinem Nachwuchs hörte ich nicht nur einmal den Spruch "der Vadder blickts mal wieder voll nicht" maW die waren im selben Alter der selben Meinung wie ich 25 Jahre zuvor. Und ich glaube annehmen zu dürfen, dass es heute nicht anders ist. Dann kannte ich in o.g. Alter Idividuen die kein Mensch (meine Altersgenossen/innen und ich) ernst nahm. Die Pädagogen. Und auch da glaube ich Hinweise zu haben, dass dies heute nicht anders ist. Wenn es den diversen mit der Erziehung befassten gelingt, die jungen Menschen zu denkenden Menschen werden zu lasssen, ist das Spiel gewonnen. Das genügt, mehr brauchts nicht. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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06.02.2017, 20:11
Beitrag: #142
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 12:43)Bunbury schrieb:(06.02.2017 12:02)Arkona schrieb: Wenn ich dich richtig verstehe, soll also der Staat die (politischen) Ansichten der Kinder formen??? Das meinst du hoffentlich nicht ernst. Du sagst es. Gelingt leider recht selten. Viele glauben eine eigene Meinung zu haben, obwohl sie sie nur von anderen übernommen haben. Selbst denken ist halt aufwändiger als denken lassen und das Vorgedachte einfach zu übernehmen. MfG, Titus Feuerfuchs |
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06.02.2017, 20:21
Beitrag: #143
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(05.02.2017 22:41)Bunbury schrieb:(05.02.2017 16:51)Köbis17 schrieb: Aber kann die Schulbildung entscheidend sein, für das Finden eine politischen Identität von Wählern? Immerhin ist die Wählerschaft der AfD zum Beispiel doch in breiten Schichten der männlichen Bevölkerung zu suchen. Die angeblich so niedrige Bildung der AfD-Wähler ist eine Chimäre. https://www.welt.de/politik/deutschland/...deten.html MfG, Titus Feuerfuchs |
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06.02.2017, 22:52
Beitrag: #144
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 19:47)Suebe schrieb: Nöö, die Kinder übernehmen nicht die Ansicht ihrer Eltern. Erschreckend oft festgestellt bei den Altersgenossen: Als Teenager bis Mitte 20 gegen Mami und Papi revoltiert. Und mit 40 (fast) genau wie sie. Mit den gleichen Sprüchen und einem ähnlichen Verhalten. Nur die Hobbys, Autos und Klamotten wechseln.-... Wäre mal interessant zu analysieren, woran das liegt- Aber das gehört nicht ein politisches oder geschichtliches Forum. Sonst hätte ich das schon längst gemacht... ![]() (06.02.2017 19:47)Suebe schrieb: Wenn es den diversen mit der Erziehung befassten gelingt, die jungen Menschen zu denkenden Menschen werden zu lasssen, ist das Spiel gewonnen. Im Kern wirst du hier keinen Widerspruch ernten. Schwierig ist nur, wie der richtige Weg dahin aussieht.... Wie macht man aus einem jungen Menschen einen denkenden Menschen? Wenn du die Frage stellst, krigst du vermutlich 1.238.475 verschiedene Antworten. Am Ende sogar von nur 10 personen.... ![]() Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 22:58
Beitrag: #145
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(06.02.2017 20:21)Titus Feuerfuchs schrieb: Die angeblich so niedrige Bildung der AfD-Wähler ist eie Chimäre. Ist halt die Frage, was "Bildung" im einzelnen ist. Früher galt als Bildung, zu wissen, was Caesar über die Gallier geschrieben hat. Und es galt als wahr und historische Quelle. Heute könnte man die Frage stellen, für wen Caesar eigentlich geschrieben hat. Und damit verbunden, was er damit erreichen wollte. Und sich dann überlegen, wie das einzuordnen ist, was er da so schreibt. Leider gilt immer noch häufig ersteres als Ziel der Bildung. Zweiteres wäre viel wichtiger. Meiner Meinung nach zumindest... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.02.2017, 23:38
Beitrag: #146
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
Mal wieder was näher am Thema:
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...33378.html Ganz ehrlich: Wer hätte gedacht, dass sich die alte Dame SPD so schnell wieder berappeln kann? Ich nicht! Scheinbar lag ich auch falsch im Glauben, Zuwächse der SPD bedeutet minus bei der Linken. Die Union spielt dem Wähler Geschlossenheit vor, ihr Problem ist, dass ihr das niemand abnimmt. Horst Seehofer kann sich vielleicht eine Weile zusammenreißen, aber inhaltlich bleiben die Differenzen. Die aktuellen Umfragen zeigen einen Wechselwunsch. Mann muss Sigmar Gabriel hier wieder den richtigen Riecher attestieren, der SPD-Kandidat durfte nichts mit der GroKo zu tun haben, sonst wird es nichts damit, sich als Alternative zu präsentieren. Aber es ist noch lange bis zur Wahl, Angela Merkel wird noch Pluspunkte sammeln. Man darf auch nicht vergessen, dass es wirtschaftlich gut geht und Haushaltsdefizite kein Thema sind, damit kann sie hausieren gehen. "Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara) |
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07.02.2017, 16:38
Beitrag: #147
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: | |||
07.02.2017, 16:54
Beitrag: #148
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(07.02.2017 16:42)Adolina schrieb: Auch Hypes werden künstlich befeuert.. Die SPD ist gegenwärtig im Freudentaumel und betrachtet Martin Schulz als Heilsbringer. So sah das auch vor vier Jahren beim Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück aus, der dann kläglich scheiterte. Im Grunde ist mir alles Recht, nur kein Wahlergebnios, das eine Koalition von Rot-Rot-Grün ermöglicht. |
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07.02.2017, 21:36
Beitrag: #149
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(07.02.2017 16:54)Dietrich schrieb:(07.02.2017 16:42)Adolina schrieb: Auch Hypes werden künstlich befeuert.. Vielleicht wäre das sogar gut, denn Umständen wäre das ein Augenöffner, der einer konservativen Politik, (eine echte und keine, die in Christlich-Sozialer Camouflage neomarxistische Interessen vorantreibt) den Weg bereitet. Mit einer Koalition aus einer Union, die sich an den Werten der CSU orientiert, und einer gereiften AfD. MfG, Titus Feuerfuchs |
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07.02.2017, 21:51
Beitrag: #150
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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
(07.02.2017 21:41)Adolina schrieb:(07.02.2017 21:36)Titus Feuerfuchs schrieb: Vielleicht wäre das sogar gut, denn Umständen wäre das ein Augenöffner, der einer konservativen Politik, (eine echte und keine, die in Christlich-Sozialer Camouflage neomarxitische Interessen vorantreibt) den Weg bereitet. Für eine AfD-Alleinregierung wird's nicht reichen. Außerdem hab ich ja nicht gesagt, wer von den beiden Juniorpartner sein wird. ![]() MfG, Titus Feuerfuchs |
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