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Wahlen-Allgemein 2014:
31.05.2014, 22:27
Beitrag: #151
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(30.05.2014 20:04)WDPG schrieb:  
(30.05.2014 17:18)913Chris schrieb:  Wie viele sind "viele"?

Die meisten Handwerksbetriebe machen heute dicht, weil die Nachfolger fehlen. Dito die Bauernhöfe, wobei bei diesen auch die EU-Subventionen eine Rolle spielen, die die Großbetriebe bevorzugen (nach französischem Modell).

Viele abgewanderte Firmen kehren heute wieder zurück. Grund: In Tschechien, Indien oder China konnte nicht die geforderte Qualität produziert werden. Miese Qualität = Kunden verloren

[...]
Auf was Titus vielleicht anspricht: Bei uns in Österreich drohten in letzter Zeit einige Unternehmen mit Abwanderung, oder der Verlagerung von Investitionen. Denke die gleiche Gefahr besteht in Deutschland auch, wobei ich nicht beurteilen kann, ob es immer wirklich Abwanderungsüberlegungen sind, oder eher ein Poker um sich Vorteile zu holen.

So ist es.

Für einen international erfolgreichen Stahlkonzern, wie z.B. die Voest, die zu den größen Arbeitgebern in Ö gehört, ist der Konzernstandort Österreich in Anbetracht seiner hohen Energiepreise, Steuern (v.a. Lohnnebenkosten) ein Luxus, den sich ein Konzern, will der am Markt nicht an Boden verlieren, immer weniger leisten kann.

Wenn Voest Chef Wolfgang Eder daher meint, man überlege mittel bis langfristig, wenn die Investitionen (Hochöfen) abgeschrieben seien, ins Ausland (USA) zu gehen, sollten in Ö die Alarmglocken klingen.

Da klingt es nach blankem Hohn, wenn die SPÖ, der die Steuern für Unternehmen ohnehin nie hoch genug sind, davon faselt, sie wolle Arbeitsplätze "schaffen".


Die Politik muss dafür sorgen, dass sich womöglich weitere (Groß)betriebe ansiedeln und nicht dass sie gehen. Den Arbeitsplätze schafft nur die Wirtschaft und nicht die Politik, aber das kapiert v.a. in der SPÖ kaum einer.

MfG, Titus Feuerfuchs
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01.06.2014, 00:30
Beitrag: #152
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
Für die vielen Firmen, die abwandern oder dichtmachen, wohl nicht.

Wie Du schon oben selbst erkannt hast werden von uns vorwiegend hochkomplexe Produkte in hoher Qualität exportiert. Was abwandert oder ins Ausland outsourced sind überwiegend Firmen und Firmenzweige , die eher einfache Produkte produzieren. Das passiert allerdings auch ohne Euro
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01.06.2014, 11:03
Beitrag: #153
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(01.06.2014 00:30)zaphodB. schrieb:  Für die vielen Firmen, die abwandern oder dichtmachen, wohl nicht.

Wie Du schon oben selbst erkannt hast werden von uns vorwiegend hochkomplexe Produkte in hoher Qualität exportiert. Was abwandert oder ins Ausland outsourced sind überwiegend Firmen und Firmenzweige , die eher einfache Produkte produzieren. Das passiert allerdings auch ohne Euro

Wie gesagt in Österreich drohen einige Firmen der verschiedensten Zweige (also nicht nur die von dir genannten Sektoren) mit Abwanderung, darunter wie Titus schon geschrieben hat die VOEST oder auch eine größere Bank. Wie gesagt ist schwer zu sagen was dahinter steckt. Ob jetzt eher ein Pocker für Reformen und Vergünstigungen oder wirkliche Überlegungen.

Das manche Produkte kaum noch in Ländern wie Österreich oder Deutschland hergestellt werden sieht man jetzt schon und wird sich auch kaum noch ändern lassen. Mit dem Euro hat das nicht viel zu tun.
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01.06.2014, 11:11
Beitrag: #154
Staatsschuldenproblematik:
(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Vorausgesetzt, dass Deutschland dann noch massiv Kredite aufnehmen muss.
Der Trend geht ja eher dahin, dass der Bund ballt ohne neue Kredite auskommen kann, was erstmal eine gute Sache ist.[...]

Ja, aber leider illusorisch. Die Schulden werden weiter steigen, u.a. weil sich D dazu verpflichtet hat, Pleitestaaten zu subventionieren, weil D Pensionen seiner überalternden Gesellschaft zahlen muss und weil es fraglich ist, ob D mit einer schrumpfenden Bevölkerung ein langfristiges Wirtschaftswachstum erzielen kann.

Die Geschichte mit den Staatsschulden ist von höchster Bedeutung, aber auch hochkomplex. Ein bisschen muss ich Titus hier recht geben, die Frage ist ob es wirklich langfristig gelingt die Staatsschulden zu senken.

Das mit den Pensionen macht große Probleme und eine echte Lösung ist nicht in Sicht (denke auch nicht das, dass ewige in die Höhe schieben des Pensionsantrittsalters die Lösung ist).
Das mit dem Wirtschaftswachstum stimmt, ein gigantisches Wachstum ist nicht wirklich realistisch. Was stattdessen machen? Das wäre eine interessante Sache, aber ich sehe hier von der Politik kaum Lösungsansätze. Weder von den Regierenden Parteien noch von der Opposition. Oft kommt nur das Beschwören des ewigen gigantischen Wachstums-Parteiübergreifend.

Es stimmt schon die Staaten versuchen im Moment wenigstens zu sparen. Ob das gut ist? Einerseits ja sicher, die Zinsen sind ja auch nicht gerade gratis und immer mehr ausgeben als reinkommt, das kann auf dauer nur schlecht funktionieren, dessen ist man sich (wenn man halbwegs vernünftig wirtschaft) ja selbst auch meistens Bewusst. Andererseits ist es oft gar nicht so leicht nicht an den falschen Stellen einzusparren.
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03.06.2014, 23:01
Beitrag: #155
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Dazu wird es auch kommen, wobei die EU ja schon jetzt einen Transferunionanteil hat und auch Deutschland selbst eine Transferunion ist.

Jaa, dieser Äpfel-Birnenvergleich kommt laufend....

Die EU ist kein Nationalstaat wie Deutschland, sondern ein oktroyierter Staatenbund, der sich nicht mal an die eigenen Verträge hält.
Die EU (Kommission und Parlament) hält sich an die Verträge. Das Problem sind viel mehr die Mitgliedsländer, die die Verträge ständig aufweichen.
So haben zum Beispiel die Regierungschefs der Mitgliedsländer mal eben eine Passage des Vertrags von Lissabon ausgehebelt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu...00807.html

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Vorausgesetzt, dass Deutschland dann noch massiv Kredite aufnehmen muss.
Der Trend geht ja eher dahin, dass der Bund ballt ohne neue Kredite auskommen kann, was erstmal eine gute Sache ist.[...]

Ja, aber leider illusorisch. Die Schulden werden weiter steigen, u.a. weil sich D dazu verpflichtet hat, Pleitestaaten zu subventionieren, weil D Pensionen seiner überalternden Gesellschaft zahlen muss und weil es fraglich ist, ob D mit einer schrumpfenden Bevölkerung ein langfristiges Wirtschaftswachstum erzielen kann.
Wobei die Subventionen von anderen Euostaaten im Moment noch überschaubar sind.
Bei den beiden anderen Punkten gebe ich dir recht, nur könnte die Bundesregierung etwas tun, um diese Probleme abzuwenden.

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Wie du dazu stehst weiß ich.
Ich sehe dies Volskabstimmung als problematisch an, da sie meiner Meinung nach die Religionsfreiheit, was für mich auch heißt Gebäude zur Religionsausübung zu bauen und zu besitzen, einschränkt.


Keine Freiheit ist grenzenlos, auch die Religionsfreiheit nicht.
Nur muss man eben gucken, was eine zulässige Einschränkung von Freiheit ist und was nicht. In dme Fall halte cih die Einschränkung der Religionsfreiheit für unzulässig.

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Ja, wobei das Abstimmungsergebnis in den einzelnen Regionen diese Aussage absurd erschienen lässt.
Denn die dicht besiedelten Gebiete, mit hohem Ausländeranteil haben mehrheitlich die SVP-Initiative abgelehnt, während die ländlichen Gebite, auf die der "Dichtestress" nicht wirklich zutrifft sie angenommen haben.


Das ist aber nicht überall zutreffend. Im dichtbesiedelten italienischen Tessin z.B. konnte die Initiative eine sehr große Zustimmung verbuchen.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Wink

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Da bin ich ehrlich gesagt zwiegespalten.
Meine Sorge ist nämlich, dass die AfD bestimmte Denk- und Handlungsweisen wieder Solanfähig macht, die schon lange aus der Mitte der Gesellschaft verbannt wurden.

Welche?

Es muss in einem demokratischen Staat zulässig sein, legitme politische Meinungen, wie Islamkritik, EU-Kritik, oder Zuwanderungskritik vertreten zu können, ohne mit Konsequenzen wie persönlicher Diffamierung oder sozialer Exklusion rechnen zu müssen.
Ja, dass Problem dabei ist nur, dass die AfD und auch andere rechte Parteien in Deutschland bei diesen Themen nicht differenzieren und alles dämonisieren. Frei nach dem Motto die EU ist böse, Ausländer sind böse und der Islam sowieso.

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Da stimme ich dir zu. Nur das Problem bei der AfD, aber auch bei manchen Mitgliedern der Union ist in dem Fall, dass sie den Eindruck erwecken die Einwanderer kommen nur nach Deutschland um unseren Sozialstaat auszunutzen, was sich nicht belegen lässt und einfach falsch ist.
Dadurch werden grundlos Vorurteile in der deutsche Gesellschaft geschürt.

Den "Eindruck erwecken" ist eine sehr schwamige Formulierung. Man soll sich danach richten, was die bösen konservativen und rechten Politiker sagen und nicht etwas insinuieren, wie's die Linken gerne machen.
Schwammig nicht.
Abe rum es anders zu formulieren:
Politiker der Union behaupten durch die Freizügikeit für Bulgaren und Rumänen würde Deutschland von Menschen überflutet werden, die nur die deutschen Sozialsysteme ausnutzen wollen.
Das lässt sich allerdings anhand der blanken Faktenlage nicht belegen, ist also unwahr.
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...01505.html
Trotzdem wird es immer und immer wieder behauptet.
Was natürlich nicht heißen soll, dass nicht auch Menschen einwandern, die das Sozialsystem ausnutzen wollen. Nur sind die nicht in der Mehrheit und Deutschland wird auch nicht von ihnen überrannt, wie Teile der Union unterstellen.

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wer sind "die Einwanderer"?

Genau das meinte ich, als ich schrieb, man muss davon wegkommen, Migranten als homogene Gruppe zu sehen.

Man kann z.B. Einwanderungsland sein, ohne Kriminaltourismus, Sozialtourismus, radikalen Islamismus oder die aggressive vorgehende Bettlermafia zu tolerieren.
Genau dagegen wird auch etwas gemacht. Die Gesetze sind da und werden auch angewandt.
Nur sollte man auch nicht den Teufel an die Wand malen.

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Das wird gerade aber von den Rechtspopulisten nicht getan.

Von den Linken aber genauso wenig...
Kommt drauf an. Gerade bei den gemäßigten Linken wird stärker differenziert, als bei der gemäßigten Rechten.

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Außerdem kann jedes EU-Land Einwanderern Sozialleistungen verwehren oder nicht. Die EU-Gesetze erlauben das.
Das Urteil dazu ist aber erst vor Kurzem gefallen.

http://www.welt.de/wirtschaft/article128...igern.html

Davor wollte die EU-Kommission das Anrecht auf Hartz IV für arbeitslsuchende EU-Ausländer durchsetzen.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...-ferber-eu
Die Regel gab es erstens auch davor und zweitens wollte die EU-Kommission bei weitem nicht ein Anrecht auf Hartz-IV für alle arbeitssuchende EU-Bürger durchsetzen, sondern eine Einzelfallprüfung.
Zitat:Die Kommission bemängelt laut Süddeutscher Zeitung insbesondere den generellen Ausschluss vieler EU-Ausländer von Hilfen im deutschen Sozialrecht.
[...]
Die EU verlange in der Stellungnahme jedoch, jeden Fall einzeln zu beurteilen, sagte die Professorin für Sozialrecht an der Hochschule Niederrhein, Dorothee Frings: "Auch bei Zuwanderern, die nicht aktiv nach einer Arbeit suchen, muss demnach der Anspruch auf Hartz IV geprüft werden."
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...ng-hartzIV

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Aber gleichzeitig unsere sehr auf Exporte fixierte Wirtschaft schwächen würde, was dann wiederum Jobs kosten würde oder zu Gehaltssenkungen führen würde, was die Kaufkraft wieder senken würde.

Glaub ich nicht, u.a. da ein zumindest ein Teil der Exportverluste, wenn diese überhaupt nennenswert wären, durch eine höhere Binnennachfrage ausgeglichen werden würde.
Spekulation, genau wie meine Aussage davor.
Außerdem seit wann bist du gläubig. Wink Big Grin

(29.05.2014 22:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(29.05.2014 15:45)Annatar schrieb:  Die Frage ist dabei allerdings, wäre es ohne Euroeinführung nicht auf dauer auch schlechter geworden.

Es haben einige westeuropäische Staaten eine Euroeinführung abgelehnt (UK, DK, SW, CH,...). Denen geht's unisono nicht schlechter als den Euroländern, sondern ganz im Gegenteil....
Die Schweiz ist kein EU-Mitglied, also kann man die nicht wirklich dazu zählen.
Dem UK geht es mindestens genauso schlecht, wie so manchen Euroland.
Zu Dänemark kann ich nichts sagen.
Und zu Schweden kann ich nur sagen, dass die Unruhen Anfang diesen Jahres gezeigt haben, dass dort auch inzwischen einiges falsch läuft.
Zitat:Auch wenn es schwerfällt zu glauben:Nirgendwo ist laut OECD die Schere zwischen arm und reich so groß wie in Schweden. Das reichste Fünftel der Bevölkerung besitzt drei Viertel der Vermögen. "Egal wie Schweden wählt: Sozialdemokraten sind wir doch alle", dieses Bonmot, aufgeschnappt von Hans Magnus Enzensberger 1989, gilt heute nicht mehr. Sozialdemokraten waren immer stolz darauf, dass alle mitkommen, dass niemand zurückbleibt. Die Regierung Reinfeldt hat es hingenommen, dass die Jugendarbeitslosigkeit in den aufständischen Vororten wie Husby auf den Rekordwert von vierzig Prozent gestiegen ist – und das mit einer florierenden Wirtschaft.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...sellschaft

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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03.06.2014, 23:11
Beitrag: #156
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(29.05.2014 22:59)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ergänzend, auch für Annatar:

Deutschland ist ein Krisenverlierer.

Zitat:Deutschland ist einer der größten Verlierer der Krise

Durch die Finanzkrise hat die Weltwirtschaft mehrere Billionen Euro eingebüßt. Finanzexperten haben die Auswirkungen seit 2008 berechnet – und Deutschland als einen der größten Verlierer ermittelt.

http://www.welt.de/wirtschaft/article119...Krise.html
In dem Artikel geht es allerdings nicht um die Eurokrise, sondern um die weltweite Finanzkrise. Da sits schon ein Unterschied und ich habe auch nie bezweifelt, dass die Weltwirtschaftskrise auch schlimm für Deutschland war.

(29.05.2014 22:59)Titus Feuerfuchs schrieb:  
Zitat:Niedrigzinsen schrumpfen Sparvermögen um Milliarden
03.08.2013, 09:53 Uhr

Die niedrigen Zinsen der EZB greifen das Vermögen der Deutschen an.
Laut einer Studie verlieren die Rücklagen der Bundesbürger 2013 rund 14 Milliarden Euro an Wert. 2014 könnte es sogar noch schlimmer kommen.


http://www.handelsblatt.com/finanzen/vor...90166.html
[/quote]
Natürlich ist das ein Problem, nur halte ich diese Verluste im Vergleich mit dem sozialen Elend in den südeuropäischen Staat für weniger gravierend.
Zitat:Portugal verlässt den Euro-Rettungsschirm, doch die Bürger zahlen dafür einen hohen Preis. Harte Sparprogramme haben die Mittelschicht zerstört, soziale Netze zerfetzt. 2,5 Millionen Menschen leben am Rande der Armut.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...70029.html

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03.06.2014, 23:21
Beitrag: #157
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(31.05.2014 22:13)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(30.05.2014 17:18)913Chris schrieb:  Als wären "die Verbliebenen" vor allem im Energiesektor tätig. Meinst du hoffentlich nicht so, ist aber implizit die Aussage der obigen Sätze.

Dir ist aber schon klar, dass auch die Industrie abseits des Energiesektors in hohem Maß von bezahlbarer Energie abhängig ist, oder?

Energiewende und der überhastete Ausstieg aus der Kernenergie verschärfen dieses Problem ebenso wie steigende Importkosten durch einen weichen Euro. (Dass der Euro zz nicht mehr weich ist, ist wieder ein anderes Thema)
Nur muss man dabie auch fairer Wiese sagen, dass die Industire in Deutschland von der Energiewende wenig betroffen ist, da energieintensive Industriezweige von der EEG-Umlage befreit sind und einen Stromrabatt in Milliardenhöhe bekommen.
http://www.augsburger-allgemeine.de/poli...58016.html
Außerdem verschenden die deutschen Unternehmen viel Energie und könnten ohne große Kosten viel Energie und damit auch Geld sparen.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/mange...15074.html

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03.06.2014, 23:24
Beitrag: #158
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
Allgemeine Frage, wollen wir die Diskussion in einen anderen Thread auslagern??
Meiner Meinung nach hat da snoch wenig mit Wahlem zu tun. Wink

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09.06.2014, 22:58
Beitrag: #159
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(03.06.2014 23:24)Annatar schrieb:  Allgemeine Frage, wollen wir die Diskussion in einen anderen Thread auslagern??
Meiner Meinung nach hat da snoch wenig mit Wahlem zu tun. Wink

Denke das würde sicherlich etwas zur Übersichtlichkeit beitragen.
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02.08.2014, 21:03
Beitrag: #160
Vorarlbergwahl: 9 Listen stehen zur Wahl:
Heuer im Herbst finden in österreichs westlichstem Bundesland, in Vorarlberg Landtagswahlen statt. Jetzt ist fix welche Parteien antreten werden.

Bisher schon im Landtag:

-ÖVP (diese hatte bisher in Vorarlberg die absolute Mehrheit, soweit ich weiß sieht es trotz guter Wirtschaftsdaten was das halten dieser betrifft bei Umfragen nicht gut aus, Gründe könnten die allgemeine Stimmungslage und auch ein Wechsel an der Parteispitze sein, Wallner folgte als Landeshauptmann Sausgruber nach).

-FPÖ (ist in Vorlberg auf Platz 2 und relativ stark, Spitzenkandidat ist erneut Dieter Egger)

-Grüne (haben hier ebenfalls eine Hochburg)

-SPÖ (hat hier nur etwas über 10% und liegt auf Platz 4, denke nicht das sich etwas verbessern wird an der Lage der Partei, eher muss man aufpassen, das man nicht hinter die neos zurückfällt)

Kämpfen um den Einzug:

-neos (Aus Vorarlberg kommt Parteichef Strolz, ein Einzug wird als fix gesehen, bei der Nationalratswahl war Vorarlberg die Parteihochburg).

-Piratenpartei (Erster eigenständiger Antritt nach der Nationalratswahl bei einer größeren Wahl, Spitzenkandidat Gsellmann)

-CPÖ (mich wundert das man nicht eher unter REKOS antritt, die Chancen sind zwar nicht besonders hoch, aber in Vorarlberg holte die CPÖ meißt ihr bestes Bundesländerergebnis)

-Männerpartei (Trat bei der letzten Nationalratswahl nur in Vorarlberg an, ist auch bei der Landtagswahl wieder dabei).

-Familienpartei WIR (zugegeben über diese weiß ich kaum was, wenn ich mehr weiß werde ich darüber schreiben.

Nicht dabei sind die Buntkarrierten, auch Amann der mit den Listen VAU und Gsiberger in den letzten Wahlen immer wieder antrat dürfte diesesmal nicht antreten, BZÖ und Team Stronach treten ebenfalls nicht an.
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12.08.2014, 19:08
Beitrag: #161
ORF-Sommergespräche 2014: Matthias Strolz (Neos) - Meine Analyse:
Das ORF-Sommergespräch mit Matthias Strolz von den neos habe ich mir gestern zwar nicht anschauen können (hatte Nachtdienst), aber habs mir heute im Internet angeschaut. Möchte es kurz analysieren. Es war eines der meistgesehensten in der Geschichte der ORF-Sommergespräche, liegt wohl auch an Formatsveränderungen.

Ich fand es mal gut das nicht die üblichen Politikmoderatoren Turnherr oder Wolf das ganze Moderierten sondern Peter Resetarits. Er war sehr kritisch (vor allem bei Privatisierungen) und fasste Strolz nicht mehr mit Samthandschuhen an (wie es vor gar nicht so langer Zeit oft noch gemacht wurde), aber das ganze blieb sachlich. Ich selbst fand das gut, denn mir geht es auf die Nerven wenn Politiker kaum was über Inhaltliches gefragt werden. Fand auch die Beiträge und Bürgerberichte während der Sendung gut (macht das Format modern).

Nun aber zu Strolz: Positiv finde ich, er ist genau noch wie vor einem Jahr ein Energiebündel, was er auch zeigt. Was aber auch auffällt, sehr oft sind Ideen zwar da, aber sehr schnell erweisen sie sich als nicht wirklich durchdacht. Kritischer als früher sprach Strolz über die aktuelle Bundesregierung, immer wieder kritisierte er das Schuldenmachen der letzten Jahrzehnte. Was mir bei den Neos auffällt, ist aber nur eine persönliche Meinung die sich beim Interview etwas bestärkte: Die Direktdemokratische, individualistische Bürgerbewegung tritt etwas mehr in den Hintergrund, ein gewisses „(Wirtschafts-)Liberales Forum“ tritt immer mehr hervor. Wie gesagt ein Eindruck, der sich hier bestätigte. Ab und zu ist man dazu gezwungen wieder zurückzurudern. Was selbst Strolz oft nicht so leicht fällt, obwohl ich nach wie vor sagen muss, rhetorisch begabt ist er, was sich auch beim Sommerinterview zeigte. Eigene Themen einbringen war ihm zwar kaum möglich, das lag aber eher am Format, wo einfach die Themen nicht direkt vom Interview sondern aus der Vorbereitung kamen. Inhaltlich fand ich wenig neues.

Erfrischender als so manches gesehene war das erste Sommergespräch heuer aber, bin schon auf die Nachfolgenden gespannt und werde wohl auch wieder berichten. Als Ziel für die Landtagswahl in Vorarlberg brachte Strolz übrigens 8%.
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18.08.2014, 22:07
Beitrag: #162
ORF Sommergespräch mit Kathrin Nachbaur - Team Stronach - Meine Analyse:
Heute war das zweite Sommergespräch, das mit Kathrin Nachbaur vom Team Stronach. Gemacht war es finde ich ganz gut, das einzige was ich nicht so gut fand war das man relativ lange auf einer Sache (dem Image der Partei) herumgeritten ist, obwohl man schon gesehen hat das da keine wirkliche Antwort kommen wird. Fand ich etwas schade.

Was Nachbaurs Partei betrifft wurde hier eines deutlich, es fehlt an irgendeinem Kernthema das die Leute auch mitreissen kann. Weniger Bürokratie alles schön und gut und wohl das Hauptthema des Team Stronach, aber das wollen die neos auch. Alles andere ist so schwammig das man kaum wirkliche Ideen findet, so zumindest meine Meinung die sich bei dem Interview mal bestätigte. Was mein persönlicher Eindruck ist: Nachbauer wirkt irgendwie meist sehr kühl und starr, ausnahmsweise ist es Nachbauer aber heute mal gelungen zumindest etwas sympathischer rüberzukommen, wie gesagt das oben angesprochene Defizit der Partei konnte sie damit nicht ändern.

Etwas komisch fand ich die Frage zum Schluss ob man sich eine Fusion vorstellen könnte, wenn man schon so etwas fragt sollte man schon konkreter werden, was man meint (neos, BZÖ, Kleingruppierungen).

Kurz zusammengefasst: Nicht uninteressant, aber das mit Strolz war interessanter und hatte irgendwie auch mehr Inhalt.
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25.08.2014, 23:56
Beitrag: #163
ORF-Sommergespräche 2014: Eva Glawisching (Die Grünen) - Meine Analyse:
Heute war das Sommergespräch mit Eva Glawischnig, der Chefin der Grünen. Das Interview war wie die letzten auch großteils sehr objektiv und bearbeitete viele Themen, fand es aber weniger Kritisch als bei neos oder Team Stronach, warum weiß ich nicht. Um ein Thema wurde oft etwas zu sehr herumgefragt: Diesen Eindruck das mit den Grünen ein „mehr Vorschriften für alle kommt“, immer wieder gingen Fragen in diese Richtung, doch dieses Image und auch das der Anti-Autofahrerpartei wurden kaum angesprochen.

Rhetorisch agierte Glawischnig wie immer, schon souverän, auch halbwegs locker (das lernte sie meiner Beobachtung nach erst die letzten Jahre), aber auch nicht besonders mitreißend oder aufregend. Eine Sache die ich mich bei den bisherigen Politikern immer gefragt haben: Bei der Sendung kommen immer wieder Bürgeranfragen vor, warum sagen die Politiker immer wieder was dazu, fragen aber nie groß nach oder bieten gar Hilfe an? Glawischnig machte das. Was ich oft unpassend fand war ein Grinsen bei Themen die für die betroffenen wohl nicht wirklich lustig sind (Nachbarschaftskonflikte, Umstrittene Baupläne usw.). Was die Ausländerthemen betrifft gab sich Glawischnig Kompromissbereiter als sonst, was Steuern, Förderungen usw. betrifft brachte sie sehr stark das „Linke Element der Partei“ zum Vorschein, finde stärker als früher – wohl eine Abgrenzung zu den neos (denn hier ist man Grundverschieden). Weniger als die bisherigen Kandidaten kritisierte Glawischnig die Staatsschulden und die Bundesregierung.

Insgesamt: Wieder interessant gemacht, mit einer souveränen aber nicht besonders beachtenswert agierenden Parteichefin.
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26.08.2014, 00:05
Beitrag: #164
Landtagswahlen in Vorarlberg: Wahlkampf und Chancen:
Übrigens: In nicht allzu ferner Zukunft sind Landtagswahlen in Vorarlberg. Umfragen gibt es vereinzelt, sonst sorgt die Wahl und ihr Wahlkampf wenig für bundesweites Aufsehen.

Die ÖVP muss sich laut Umfragen wirklich fürchten die Absolute Mehrheit zu verlieren und stark abzustürzen. Das man deshalb äußerst nervös ist, auch wegen der Signalwirkung auf künftige Landtagswahlen merkt man im Moment deutlich. Der Druck auf Parteichef Spindelegger steigt.

Die FPÖ stagniert auf relativ hohem Niveau. Man verhält sich bisher ungewohnt ruhig, der Grund: Man möchte mit ÖVP-FPÖ eine Alternative zu ÖVP-Grüne darstellen. Die Grünen sind im steigen und hoffen auf eine Beteiligung an der Regierungskoalition.

Die SPÖ schwächelt gewaltig, wirbt was ich gehört habe irgendwie mit Zwergen und hofft wenigstens nicht unter 10% rutschen. Die Neos werden ziemlich sicher in den Landtag einziehen, vielleicht liegt man sogar vor der SPÖ.

Die anderen Parteien blieben bisher unspektakulär, der Einzug scheint nicht in Sichtweite. Wenn hätten die CPÖ oder die Piraten, denke ich die besten Chancen. Die Piraten legen im Moment in der Krise, ein Vorteil ist aber das der Ballungsraum um Bregenz schon in das „Urbane Publikum“ der Piraten passt. Die CPÖ hatte bisher in Vorarlberg eine Hochburg. Männerpartei und Familienpartei WIR gebe ich kaum Chancen.
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26.08.2014, 01:46
Beitrag: #165
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
Bei uns in Sachsen sind am Sonntag, den 31. August auch Wahlen. Die CDU mit dem amtierenden MP Stanislaw Tillich wird das Rennen machen. Die einzige interessante Frage ist, ob die CDU allein oder mit Koalitionspartner weiterregieren wird. Wenn sie einen Koalitionspartner brauchen sollte, ist die Frage wer? Tillich äußerte sich so, dass er mit allen Parteien außer NPD verhandeln würde. Seinen bisherigen Partner FDP wird er sicher verlieren, obwohl die Sachsen-FDP ihre Arbeit nicht schlechter als die CDU gemacht hat. Er wird sicher auf die SPD dann zurückgreifen, mit der er bereits von 2004 bis 2009 regiert hat. Falls der AfD in den Landtag einzieht, will Tillich auch mit ihm Koalitionsverhandlungen führen, aber das wird wohl Taktik sein, um die SPD gefügiger zu machen.

Ebenfalls wird am 31.08. in Thüringen und Brandenburg gewählt. In Thüringen könnte es ein Regierungswechsel von CDU zu SPD/Linke geben. In Brandenburg wird wohl die SPD weiterhin re

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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26.08.2014, 10:28
Beitrag: #166
Österreichs Vizekanzler und Finanzminister Michael Spindelegger tritt zurück:
In Österreich ist heute überraschend der ÖVP-Chef, Vizekanzler und Finanzminister Michael Spindelegger zurückgetreten.

Überraschend ist es für mich trotz des Drucks auf ihn doch irgendwie, da das normalerweise eher nach Wahlniederlagen geschieht. Überraschend deutlich bei seinem Rücktritt war auch die Kritik an der eigenen Partei. Oft ist es so das man da irgendwelche privaten oder gesundheitlichen Gründe anführt, er hatte es gleich mit dem Ärger mit dem Koalitionspartner und dem Druck aus den eigenen Reihen begründet.

Spindelegger kam aus der ÖVP Niederösterreich. Er war 2006-2008 2. Nationalratspräsident, 2008 bis 2011 war er Außenminister. Danach folgte er dem zurückgetretenen Josef Pröll als Parteichef und Vizekanzler nach. Damals galt er als einer von 3 Möglichkeiten (neben ihn noch Fekter und Mitterlehner). 2013 war er Spitzenkandidat der ÖVP bei der Nationalratswahl. Er erzielte das schlechteste Ergebnis der Parteigeschichte und landete auf Platz 2.

Bei der jetzigen Koalition war er neben seinen bisherigen Funktionen auch noch Finanzminister (Außenminister statt ihm wurde Kurz). Schon einmal sah es heuer so aus als würde er zurücktreten, tat es aber dann nicht. Unter Kritik stand er spätestens seit der letzten Nationalratswahl, etwas was ihm den Chefsessel nochmals rettete war das gute Abschneiden bei der EU-Wahl.

Doch zuletzt wurde die Kritik aus den eigenen Reihen immer lauter, bei Umfragen liegt man nur noch auf Platz 3 mit 19%. Heuer steht noch die Wahl in Vorarlberg an, nächstes Jahr zahlreichen Landtagswahlen (wobei ich finde das die meisten für die SPÖ wichtiger sind als für die ÖVP). Vor allem die Landesorganisationen äußerten sich immer wieder kritisch gegenüber der Regierungspolitik der eigenen Partei.

Interessant ist auch wie es nun weitergeht: Muss sagen eine Überraschung halte ich nicht für ausgeschlossen, die meisten Medien brachten bei Spekulationen meist aber 2 Namen: Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Mitterlehner und Außenminister Kurz. Manchmal auch mit Varianten das ersterer Parteichef, letzterer Kanzlerkandidat oder Vizekanzler wird.

Man darf gespannt sein, wie es in der ÖVP und damit auch in der österreichischen Bundesregierung weitergeht.
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26.08.2014, 10:30
Beitrag: #167
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(26.08.2014 01:46)Sansavoir schrieb:  Bei uns in Sachsen sind am Sonntag, den 31. August auch Wahlen. Die CDU mit dem amtierenden MP Stanislaw Tillich wird das Rennen machen. Die einzige interessante Frage ist, ob die CDU allein oder mit Koalitionspartner weiterregieren wird. ....

Ebenfalls wird am 31.08. in Thüringen und Brandenburg gewählt. In Thüringen könnte es ein Regierungswechsel von CDU zu SPD/Linke geben. In Brandenburg wird wohl die SPD weiterhin re

Danke für den Hinweis, muss ehrlich sagen wusste bisher gar nicht das im Moment so viele Landtagswahlen bei euch stattfinden.
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26.08.2014, 12:47
Beitrag: #168
ÖVP wer wird Chef: Meine Ansichten:
Wenn es wieder jemand aus Niederösterreich sein soll würde mir noch eine Kandidatin einfallen: Johanna Mickl-Leitner, derzeit Innenministerin.

Möchte hier mal meine Meinung schreiben wer denke ich der beste Kandidat für die Zukunft ist:

-Mitterlehner mit Sicherheit nicht. Gebe zu er ist wohl der Minister in der Regierung der mich am meisten nervt. Aber das ist nicht der einzige Grund: Er ist einer von der derzeitigen Führungsriege, was könnte er so viel besser machen als Spindelegger? Ich finde er ist noch stärker in Richtung wirtschaft, pro Konzerne usw. orientiert – was die Zusammenarbeit mit der SPÖ nicht einfacher macht und vom Volk wohl nur eine Minderheit überzeugt. Auch wenn er bei Umfragen (mir unverständlich) relativ beliebt ist denke ich nicht das er der richtige ist.

-Mickl-Leitner: Eine Frau als Vizekanzlerin hatten wir erst 1x, als ÖVP-Chefin noch nie. Dennoch ist sie auch nicht gerade jemand der die Massen begeistern kann. Sollte es ein Zweigespann mit Kurz geben (also er als Spitzenkandidat und entweder Parteichef oder Vizekanzler und sie im anderen Amt) würde ich sie vor Mitterlehner stellen.

-Kurz: Finde er machte bisher auf allen Positionen gute Arbeit, er bringt meist vernünftige Argumente und trotz seines Jungen Alters bringt er eine gewisse Ausstrahlung mit sich. Bisher wuchs er immer mit der (oft schwierigen) Aufgabe. Wenn jemand von der ÖVP-Führungsriege für Erneuerung steht dann er. Sein Nachteil ist finde ich der Zeitpunkt. Eher kurz vor der nächsten Nationalratswahl als „der Hoffnungsträger“ als Spitzenkandidat antreten wäre für ihn wesentlich leichter, als das nach jahrelanger mühevoller Koalitionsarbeit zu tun. Denke dennoch das er der bessere Kandidat ist. Wunder kann man sich auch von Kurz nicht erhoffen, aber er ist am ehesten ein Erneuerer und Hoffnungsträger.

-Andere: Hier würde mir noch Christoph Leitl, der Wirtschaftskammerpräsident einfallen. Er ist es gewohnt mit SPÖ-Nahen Vertretungen zusammen zu arbeiten, hat eine gewisse Ausstrahlung und ist finde ich oft relativ vernünftig. Weiß aber nicht ob er wirklich als Mann der Zukunft gesehen wird (außerdem ist hier ähnlich wie bei Mitterlehner diese Wirtschaftsnähe).
Was auch noch eine Möglichkeit wäre, vor allem wenn Kurz der Kanzlerkandidat wäre, wäre einer der mächtigen Landesparteichefs als ÖVP-Chef. Grundsätzlich sind die beiden Großparteien etwas komisch aufgestellt. Faymann gilt als Kandidat von Wiens Bürgermeister Häupl, Spindelegger und zuvor Pröll waren Kandidaten von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll. Frage mich manchmal schon: Wenn diese eh die Mächtigen im Hintergrund sind, warum begeben sie sich (und hier meine ich vor allem Pröll) nicht in schwierigen Zeiten in den Vordergrund?

Weiß nicht ob ich da so richtig liege aber ich beobachte Folgendes: Pröll kritisiert in letzter Zeit kaum, kein Wunder sind es nicht seine Leute die oben sind? Könnte es nicht sogar sein das die anderen Landeschefs von ihm und seinen Kurs gar nicht so begeistert sind, irgendwo tief im Hintergrund das ganze auch ein Kritik an Pröll ist?

Außerdem spricht das Alter gegen ihn, dieses spricht auch gegen Oberösterrichs Landeshauptmann Pühringer. Bleiben noch Haslauer (meiner Meinung nach zu schwach und zu neu), Wallner (wird wohl eine Niederlage bei den Vorarlbergwahlen einstecken) und Platter (war schon mal in der Regierung, glänzte auch nicht gerade).

Also auch hier findet sich nicht der optimale Kandidat.

Egal wer: Leicht wird es nicht die ÖVP wieder auf Vordermann zu bringen. Die SPÖ dürfte das ganze nicht für Neuwahlen nutzen, wie es im Moment aussieht. Auch Faymann ist denke ich nicht ganz so ungefährdet wie es im Moment wirkt, wie schon erwähnt die Landtagswahlen im nächstes Jahr beherbergen für die SPÖ ein höheres Risiko als die ÖVP und der Kampf um die ca. 10% in Vorarlberg sind wohl nicht unbedingt das was für Aufbruchsstimmung sorgen wird.
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26.08.2014, 22:04
Beitrag: #169
Mitterlehner neuer ÖVP Chef:
Reinhold Mitterlehner ist der neue ÖVP Chef. Ob er auch Finanzminister und Vizekanzler wird, darüber habe ich noch nichts gelesen. Mitterlehner kommt aus der ÖVP-Oberösterreich. Er ist seit 2008 Wirtschaftsminister, nach der letzten Wahl wurde er auch zusätzlich noch Wissenschaftsminister.
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26.08.2014, 23:22
Beitrag: #170
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(26.08.2014 10:30)WDPG schrieb:  
(26.08.2014 01:46)Sansavoir schrieb:  Bei uns in Sachsen sind am Sonntag, den 31. August auch Wahlen. Die CDU mit dem amtierenden MP Stanislaw Tillich wird das Rennen machen. Die einzige interessante Frage ist, ob die CDU allein oder mit Koalitionspartner weiterregieren wird. ....

Ebenfalls wird am 31.08. in Thüringen und Brandenburg gewählt. In Thüringen könnte es ein Regierungswechsel von CDU zu SPD/Linke geben. In Brandenburg wird wohl die SPD weiterhin re

Danke für den Hinweis, muss ehrlich sagen wusste bisher gar nicht das im Moment so viele Landtagswahlen bei euch stattfinden.

Sorry, aber mir ist ein Fehler unterlaufen. Thüringen und Brandenburg wählen 14 Tage später, also am 14.09.14.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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27.08.2014, 21:11
Beitrag: #171
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(26.08.2014 23:22)Sansavoir schrieb:  
(26.08.2014 10:30)WDPG schrieb:  Danke für den Hinweis, muss ehrlich sagen wusste bisher gar nicht das im Moment so viele Landtagswahlen bei euch stattfinden.

Sorry, aber mir ist ein Fehler unterlaufen. Thüringen und Brandenburg wählen 14 Tage später, also am 14.09.14.

Aha, wusste aber gar nicht mal das dort überhaupt Wahlen sind. Hört man von unserem Vizekanzler und Finanzministerwechsel eigentlich in Deutschland was?

Eine Sache die scheinbar sogar international bei den Vorarlbergwahlen für Schlagzeilen gesorgt hatte war die SPÖ-Vorarlberg Kampagne. Man warb mit tausenden (oder warens nur hunderte?) Gartenzwergen, doch viele von diesen wurden gestohlen. Der Krimi darum wurde scheinbar (wohl eher als Auflockerung) sogar in BBC gebracht, behaupten zumindest Zeitungen aus Österreich.
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27.08.2014, 22:20
Beitrag: #172
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
Wir bekommen recht wenig mit, wie in Österreich gewählt wird. Würdest Du nicht regelmäßig berichten, wären mir z.B. neos oder Team Stronach überhaupt nicht bekannt.

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27.08.2014, 22:33
Beitrag: #173
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(27.08.2014 22:20)Sansavoir schrieb:  Wir bekommen recht wenig mit, wie in Österreich gewählt wird. Würdest Du nicht regelmäßig berichten, wären mir z.B. neos oder Team Stronach überhaupt nicht bekannt.

Ist mir klar, aber ich meine ein Wechsel eines Vizekanzlers ist ja doch nicht irgendwas.

Was die neos betrifft wundert mich das sogar etwas. Beim Team Stronach sieht es im Moment eher nicht aus als würde daraus eine Erfolgsgeschichte draus werden.

Andererseits muss ich bei aller Verwundertheit sagen, wir bekommen z.B. von der Schweiz auch nicht viel mit.
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28.08.2014, 22:50
Beitrag: #174
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Matthias Strolz (Neos) - Meine Analyse:
(12.08.2014 19:08)WDPG schrieb:  Das ORF-Sommergespräch mit Matthias Strolz von den neos habe ich mir gestern zwar nicht anschauen können (hatte Nachtdienst), aber habs mir heute im Internet angeschaut. Möchte es kurz analysieren. Es war eines der meistgesehensten in der Geschichte der ORF-Sommergespräche, liegt wohl auch an Formatsveränderungen.

Ich fand es mal gut das nicht die üblichen Politikmoderatoren Turnherr oder Wolf das ganze Moderierten sondern Peter Resetarits. Er war sehr kritisch (vor allem bei Privatisierungen) und fasste Strolz nicht mehr mit Samthandschuhen an (wie es vor gar nicht so langer Zeit oft noch gemacht wurde), aber das ganze blieb sachlich. Ich selbst fand das gut, denn mir geht es auf die Nerven wenn Politiker kaum was über Inhaltliches gefragt werden. Fand auch die Beiträge und Bürgerberichte während der Sendung gut (macht das Format modern).

Nun aber zu Strolz: Positiv finde ich, er ist genau noch wie vor einem Jahr ein Energiebündel, was er auch zeigt. Was aber auch auffällt, sehr oft sind Ideen zwar da, aber sehr schnell erweisen sie sich als nicht wirklich durchdacht. Kritischer als früher sprach Strolz über die aktuelle Bundesregierung, immer wieder kritisierte er das Schuldenmachen der letzten Jahrzehnte. Was mir bei den Neos auffällt, ist aber nur eine persönliche Meinung die sich beim Interview etwas bestärkte: Die Direktdemokratische, individualistische Bürgerbewegung tritt etwas mehr in den Hintergrund, ein gewisses „(Wirtschafts-)Liberales Forum“ tritt immer mehr hervor. Wie gesagt ein Eindruck, der sich hier bestätigte. Ab und zu ist man dazu gezwungen wieder zurückzurudern. Was selbst Strolz oft nicht so leicht fällt, obwohl ich nach wie vor sagen muss, rhetorisch begabt ist er, was sich auch beim Sommerinterview zeigte. Eigene Themen einbringen war ihm zwar kaum möglich, das lag aber eher am Format, wo einfach die Themen nicht direkt vom Interview sondern aus der Vorbereitung kamen. Inhaltlich fand ich wenig neues.

Erfrischender als so manches gesehene war das erste Sommergespräch heuer aber, bin schon auf die Nachfolgenden gespannt und werde wohl auch wieder berichten. Als Ziel für die Landtagswahl in Vorarlberg brachte Strolz übrigens 8%.


Mein Senf zu Strolz:

1) Sollte er sich vor seinen Auftritten Baldrian oder Valium gönnen.Big Grin


2) Ist er beim Thema Wohnen ziemlich geschwommen, auch wenn der Zuspieler vom ORF ziemlich tendenziös war - dass ein Arbeitsloser sich bei der Wohnungssuche im teueren Innsbruck schwer tut, ist jetzt keine große Überraschung.

Er hätte darauf hinweisen müssen, dass

a) die radikale Niedrigzinspolitik die Immobilienpreise durch die Decke schießen lässt und dass

b) zumindest in Wien der Wohnbaufonds zweckentfremdet wurde, um anderweitige Budegtlöche zu stopfen. Die Folge: Der Zuzug nach Wien übertrifft den Wohnungsneubau bei weitem; das treibt naturgemäß die Preise.
Gäbe es mehr staatlichen Wohnbau, würde das auch die Preise bei privatem Wohnbau drücken.

MfG, Titus Feuerfuchs
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28.08.2014, 23:00
Beitrag: #175
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Eva Glawisching (Die Grünen) - Meine Analyse:
(25.08.2014 23:56)WDPG schrieb:  Heute war das Sommergespräch mit Eva Glawischnig, der Chefin der Grünen. Das Interview war wie die letzten auch großteils sehr objektiv und bearbeitete viele Themen, fand es aber weniger Kritisch als bei neos oder Team Stronach, warum weiß ich nicht.

Es ist als Journalist halt schwer, seine politische Üerzeugung völlig zu verbergen. Resetarits, den ich an und für sich schätze, war jedoch um einiges kritischer als Wolf oder Thurnher, mit einem Rabl, wie er z.B in der Puls 4 Wahlarena agiert hat, kann er freilich nicht mithalten.

(25.08.2014 23:56)WDPG schrieb:  Um ein Thema wurde oft etwas zu sehr herumgefragt: Diesen Eindruck das mit den Grünen ein „mehr Vorschriften für alle kommt“, immer wieder gingen Fragen in diese Richtung, doch dieses Image und auch das der Anti-Autofahrerpartei wurden kaum angesprochen.

[...]

Und trotzdem gelten die Grünen als liberal....Huh


Was mich abgesehen von mangelnder Professionalität (Pseudodialekt, Resetarits wurde laufend mit "Du" angesprochen) und den übrigen politischen Standpunkten, die meist keinerlei Realitätsbezug haben, am meisten gestört hat, war eine dreiste Lüge, die leider auch Resetarits mit keinem Mucks kommentierte.

Glawischnig behauptete tatsächlich, dass Österreich im europäischen Vergleich sehr wenige Asylanten aufnehme, das Gegenteil ist jedoch der Fall. Österreich nimmt gemeinsam mit Schweden und Deutschland am meisten Asylanten auf.

MfG, Titus Feuerfuchs
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28.08.2014, 23:02
Beitrag: #176
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Matthias Strolz (Neos) - Meine Analyse:
(28.08.2014 22:50)Titus Feuerfuchs schrieb:  Mein Senf zu Strolz:

1) Sollte er sich vor seinen Auftritten Baldrian oder Valium gönnen.Big Grin

2) Ist er beim Thema Wohnen ziemlich geschwommen, auch wenn der Zuspieler vom ORF ziemlich tendenziös war - dass ein Arbeitsloser sich bei der Wohnungssuche im teueren Innsbruck schwer tut, ist jetzt keine große Überraschung.

Wie findest du das Format im Vergleich zu den früheren Sommergesprächen?

zu Strolz: 1.) Mit Baldrian und co. hast du vielleicht recht, aber irgendwie macht ihn das aus und unterscheidet ihn von vielen anderen.

2.) das finde ich auch, er schwamm bei einigen Themen nicht gerade schwach. Was Innsbruck betrifft: Ein Bekannter von mir suchte dort kürzlich eine Wohnung und ich muss sagen die Mieten sind dort wirklich wahnsinn (auch für Leute mit Arbeit).
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28.08.2014, 23:10
Beitrag: #177
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Eva Glawisching (Die Grünen) - Meine Analyse:
(28.08.2014 23:00)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es ist als Journalist halt schwer, seine politische Üerzeugung völlig zu verbergen. Resetarits, den ich an und für sich schätze, war jedoch um einiges kritischer als Wolf oder Thurnher, mit einem Rabl, wie er z.B in der Puls 4 Wahlarena agiert hat, kann er freilich nicht mithalten.

Kritisch sein ist ja an sich nicht schlecht, solange das parteiische nicht zusehr hervorkommt. Finde Wolf eigentlich oft sehr kritisch, aber mich nervt es bei manchen Sendungen wenn er dann ewig auf dem gleichen Punkt rumreitet obwohl schon klar ist das keine Antwort kommt.
Bei Thurnher finde ich das ihre persönliche Meinung oft viel zu sehr hervorkommt.

Bin mal froh das man auf anderes Personal zurückgreift und findet gesamt gesehen machte Resetarits seine Arbeit ganz gut und bisher gelang es dem ORF auch wirklich bei jedem mehrere Themen zu beleuchten, was ich sehr interessant finde. Hoffe das geht weiter so.
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28.08.2014, 23:15
Beitrag: #178
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Eva Glawisching (Die Grünen) - Meine Analyse:
(28.08.2014 23:00)Titus Feuerfuchs schrieb:  Was mich abgesehen von mangelnder Professionalität (Pseudodialekt, Resetarits wurde laufend mit "Du" angesprochen) und den übrigen politischen Standpunkten, die meist keinerlei Realitätsbezug haben, am meisten gestört hat, war eine dreiste Lüge, die leider auch Resetarits mit keinem Mucks kommentierte......

Bezüglich letzterem dachte ich auch kurz: Da habe ich doch auch schon anderes gehört.

Bezüglich dem "Du" stimmt es, das macht sie aber fast immer. Wieso? Eine Erklärung die mir einfällt und zu Glawischnig passen würde: Sie tut sich nicht wirklich leicht Volksnah rüberzukommen, das "Du" ist so ein krampfhafter Versuch von ihr das anders aussehen zu lassen.

Finde sie hat sich schon gesteigert gegenüber früheren Auftritten (meine jetzt insgesamt), aber zu einer Frau die das Volk mitreissen kann wird Glawischnig wohl nicht wirklich werden.
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28.08.2014, 23:20
Beitrag: #179
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Matthias Strolz (Neos) - Meine Analyse:
(28.08.2014 23:02)WDPG schrieb:  Wie findest du das Format im Vergleich zu den früheren Sommergesprächen?

Besser als die der letzten Jahre, allerdings ist die Sendezeit zu kurz, besonders, wenn ein Teil davon mit Zuspielern und Publikumsfragen (die ich grundsätzlich befürworte) draufgeht.

MfG, Titus Feuerfuchs
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28.08.2014, 23:26
Beitrag: #180
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Eva Glawisching (Die Grünen) - Meine Analyse:
(28.08.2014 23:15)WDPG schrieb:  Bezüglich dem "Du" stimmt es, das macht sie aber fast immer. Wieso? Eine Erklärung die mir einfällt und zu Glawischnig passen würde: Sie tut sich nicht wirklich leicht Volksnah rüberzukommen, das "Du" ist so ein krampfhafter Versuch von ihr das anders aussehen zu lassen.[...]

Das ist auch die einzig logische Erklärung, die mir einfällt. Das wirkt jedoch gekünstelt, unprofessionell und unauthentisch und ist völlig deplaziert. Man kann einen Politiker nicht zu Handlungen raten, die seinem Naturell zuwiderlaufen. Das ist auch beim Spindi (man erinnere sich an seine ersten beiden Auftritte bei den Konfrontationen zur letzten NR-Wahl) gründlich schiefgegangen.

MfG, Titus Feuerfuchs
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29.08.2014, 22:43
Beitrag: #181
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Eva Glawisching (Die Grünen) - Meine Analyse:
(28.08.2014 23:26)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(28.08.2014 23:15)WDPG schrieb:  Bezüglich dem "Du" stimmt es, das macht sie aber fast immer. Wieso? Eine Erklärung die mir einfällt und zu Glawischnig passen würde: Sie tut sich nicht wirklich leicht Volksnah rüberzukommen, das "Du" ist so ein krampfhafter Versuch von ihr das anders aussehen zu lassen.[...]

Das ist auch die einzig logische Erklärung, die mir einfällt. Das wirkt jedoch gekünstelt, unprofessionell und unauthentisch und ist völlig deplaziert. Man kann einen Politiker nicht zu Handlungen raten, die seinem Naturell zuwiderlaufen. Das ist auch beim Spindi (man erinnere sich an seine ersten beiden Auftritte bei den Konfrontationen zur letzten NR-Wahl) gründlich schiefgegangen.

Das stimmt, aber es ist natürlich nicht so einfach. Wirkt Glawischnig nicht etwas Volksnaher wird sie es schwer haben. Aber macht sie es so ist es genauso wie du beschreibst, irgendwie nicht echt und nicht passend. Strolz und Nachbauer hatten das Problem nicht wirklich. Nachbauer wirkte nur eine Spur weniger Kühl als sonst und bei Strolz kaufe ich ihm das (oft mals übertrieben wirkende) Energiebündel durchaus ab.

Bin schon gespannt wie sich Strache, Mitterlehner und Faymann so schlagen werden.

Was die Grünen betrifft gibt es dort Personen die mir wesentlich lieber sind als Glawischnig, etwa Rudi Anschober (bei dem man aber nicht mal weiß ob er nochmals in Oberösterreich antritt) oder Werner Kogler.
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29.08.2014, 22:58
Beitrag: #182
Wowereit tritt zurück:
Übrigens nicht nur bei uns gab es mit Michael Spindelegger einen spektakulären Rücktritt, auch einer der bekanntesten Politiker Deutschlandes trat vor ein paar Tagen zurück (wenn ich mich nicht täusche sogar am gleichen Tag wie der ÖVP Chef bei uns): Klaus Wowereit der SPD-Politiker war von 2001 bis 2014 Bürgermeister von Berlin und wird sich gegen Ende des Jahres aus der Politik verabschieden.
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31.08.2014, 13:24
Beitrag: #183
RE: Wowereit tritt zurück:
(29.08.2014 22:58)WDPG schrieb:  ...Klaus Wowereit der SPD-Politiker war von 2001 bis 2014 Bürgermeister von Berlin und wird sich gegen Ende des Jahres aus der Politik verabschieden...

Und das ist auch gut so, um ihn mal selbst zu zitieren. Der ist doch schon lange amtsmüde und das peinliche Dilemma um den Flughafen wird ihm auf ewig anhängen.

Heute wählt übrigens Sachsen. Da die FDP vermutlich rausfliegt und die CDU nicht die absolute Mehrheit kriegt, wird es wohl auf schwarz-rot hinauslaufen. Aber nirgendwo in D ist die SPD so schwach wie hier. Die AfD könnte es in den Landtag schaffen, was dann?

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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31.08.2014, 19:26
Beitrag: #184
RE: Wowereit tritt zurück:
(31.08.2014 13:24)Arkona schrieb:  
(29.08.2014 22:58)WDPG schrieb:  ...Klaus Wowereit der SPD-Politiker war von 2001 bis 2014 Bürgermeister von Berlin und wird sich gegen Ende des Jahres aus der Politik verabschieden...

Heute wählt übrigens Sachsen. Da die FDP vermutlich rausfliegt und die CDU nicht die absolute Mehrheit kriegt, wird es wohl auf schwarz-rot hinauslaufen. Aber nirgendwo in D ist die SPD so schwach wie hier. Die AfD könnte es in den Landtag schaffen, was dann?

Da lagst du mit deiner Prognose doch ziemlich gut. Wobei die AfD erstaunlich deutlich im neuen Landtag vertreten sein wird und der Tillig gerade in einem Interview geäußert hat, dass er nicht weiß, ob die AfD rechts von der CDU steht. Von daher alles offen, genau wie der Verbleib der NPD im Dresdner Landtag noch nicht entschieden ist.

Das Ganze sicher auch eine Orientierung für die Wähler bei den noch ausstehenden Wahlen in Thüringen und Brandenburg in zwei Wochen, zumindest was die AfD betrifft.


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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01.09.2014, 14:48
Beitrag: #185
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
Was mich völlig verwirrt.
Wahlbeteiligung unter 50 %.

Wahlrecht ist doch Bürgerpflicht.

Ist die Politikverdrossenheit so hoch?


So eine Wahl gehört doch wiederholt.
Das Ergebnis ist doch alles andere als Repräsentativ.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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01.09.2014, 18:06
Beitrag: #186
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
Für die geringe Wahlbeteiligung wird auch die Tatsache mitverantwortlich gemacht, daß gestern der letzte Ferientag in Sachsen war.

Damit macht man es sich vermutlich aber zu einfach. Sooooo viele gibt es dann auch wieder nicht, die nach 6 Wochen Sommerferien erst spätabends am Sonntagabend aus dem Urlaub wiederkommen....

Nein, ich denke, die Politikverdrossenheit ist enorm.
Wie lange regiert jetzt schon die Groko? Und wie oft hat sie am Willen der Bürger vorbei entschieden? Jede Partei, die irgendwo an der Regierung beteiligt ist, kippt ganz schnell in ihren Forderungen um (außer die von König Horst.)
Wenn die Menschen der meinung sind, daß ihre Stimme eh nicht zählt- und das scheint bei vielen der Fall zu sein- dann muss man auch nicht wählen gehen. Ist ja eh egal...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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01.09.2014, 18:56
Beitrag: #187
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(01.09.2014 18:06)Bunbury schrieb:  Für die geringe Wahlbeteiligung wird auch die Tatsache mitverantwortlich gemacht, daß gestern der letzte Ferientag in Sachsen war.

Damit macht man es sich vermutlich aber zu einfach. Sooooo viele gibt es dann auch wieder nicht, die nach 6 Wochen Sommerferien erst spätabends am Sonntagabend aus dem Urlaub wiederkommen....

Nein, ich denke, die Politikverdrossenheit ist enorm.
Wie lange regiert jetzt schon die Groko? Und wie oft hat sie am Willen der Bürger vorbei entschieden? Jede Partei, die irgendwo an der Regierung beteiligt ist, kippt ganz schnell in ihren Forderungen um (außer die von König Horst.)
Wenn die Menschen der meinung sind, daß ihre Stimme eh nicht zählt- und das scheint bei vielen der Fall zu sein- dann muss man auch nicht wählen gehen. Ist ja eh egal...


Die Grosse Koalition kann es aber im Fall Sachsen nicht sein.
Die Sachsen werden doch zwischen Landes- und Bundespolitik entscheiden können.

Das "komische" ist eh, je regionaler die Wahlen werden, desto geringer die Beteiligung. Bei uns bei den Kommunalwahlen dieses Jahr auch erstmal unter 50%.

Allen Nichtwählern gehört ein politisches Schimpfverbot erteilt.

"die da oben tun sowieso was sie wollen.."
aber zu faul den Hintern ins Wahllokal zu bewegen.
Da habe ich keinerlei Verständnis.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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01.09.2014, 22:20
Beitrag: #188
Regierungsumbildung in Österreich:
Heute wurden die neuen Minister angelobt, das heißt die Regierungsumbildung ist nun abgeschlossen. Möchte kurz was zu den neuen Ministern und meiner Meinung zu ihnen schreiben:

Die SPÖ musste die Regierung umbilden: Heuer ist die 1. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer verstorben. Prammer war für mich am ehesten eine mit mutigen Ideen, eine Frau mit einer gewissen Ausstrahlung und sicher eine der besseren in der SPÖ. Ihre Nachfolgerin wird die bisherige Infrastrukturministerin Bures. Bisher eine der wichtigsten Leute in der SPÖ. Ich bin nicht wirklich ein Fan von ihr und fand auch das sie sich als Infrastrukturministerin im Gegensatz zu vielen Vorgängern kaum nach vor spielen konnte.

Infrastrukturminister wird nun Alois Stöger, der bisherige Gesundheitsminister. In vielen Inhalten war ich nicht seiner Meinung, aber soo schlecht wie immer getan wird, finde ich, war er auch nicht. Er kommt meines Wissens ursprünglich aus dem Krankenkassenbereich, was ihn befähigt nun das Infrastrukturressort zu übernehmen weiß ich nicht. Als Gesundheitsminister folgt ihm Sabine Oberhauser. Diese war Ärztin und spielte sich in den letzten Jahren vor allem im ÖGB hervor. Muss sagen ich bin Überrascht, ich dachte eher sie wird irgendwann mal Gewerkschaftsbundchefin.

Bei der ÖVP gibt es Veränderungen weil Parteichef, Vizekanzler und Finanzminister Spindelegger zurücktrat. Reinhold Mitterlehner bisher Wirtschafts- und Wissenschaftsminister wurde Parteichef und Vizekanzler. Meine Meinung zu ihm habe ich bereits geschrieben. Das Finanzministerium übernahm er nicht, dieses führt künftig Hansjörg Schelling. Er sanierte zuletzt die Sozialversicherung, zuvor war er unter anderem Geschäftsführer von XXXLutz. Kenne ihn jetzt nicht so gut, bisher fiel er mir nur positiv aus, man muss sagen eine Mischung aus Politiker und Privatwirtschaft, das finde ich jetzt für diesen Posten gar nicht mal so schlecht.

Auch bei den Staatssekretären gab es Änderungen.

Insgesamt erwarte ich kaum große Veränderungen, die Wurzel des Problems warum sich wenig ändert sehe ich nicht nur in den Personen die bisher oben waren. Denke es wird ähnlich weitergehen wie bisher, eine Politik ohne große Reformen und Visionen.
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02.09.2014, 09:42
Beitrag: #189
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
Zur Info für alle Piefkes Devil

In Österreich herrscht Wahlpflicht!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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02.09.2014, 20:56
Beitrag: #190
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(02.09.2014 09:42)Suebe schrieb:  Zur Info für alle Piefkes Devil

In Österreich herrscht Wahlpflicht!

Also meines Wissens war das tatsächlich früher mal so, ist aber schon lange nicht mehr der Fall.

Link dazu: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/faq/faq_5.aspx
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03.09.2014, 01:27
Beitrag: #191
ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
So heute bin ich dazu gekommen mir das Sommergespräch des ORF mit FPÖ-Chef Strache anzuschauen (im Internet, denn es fand schon am Montag statt, da sah ich nur den allerletzten Teil).

Inhaltlich kam es mir so vor als wurden etwas weniger Inhalte als bisher besprochen (ein Phänomen desto größer die Partei, desto kleiner der Bereich über den man Spricht, so kommt es mir manchmal zumindest vor). Resetarits war weniger Angriffig als ich es erwartet hatte, was ich persönlich gar nicht so schlecht fand, denn das führt bei Leuten wie Strache eher zu ständigen Gegenangriffen und lenken von Inhalten ab.

Über Strache war ich etwas verwundert, ist aber vielleicht nur mein persönliche Eindruck. Ob man ihn will oder nicht, eines muss man sagen Reden kann er. Doch ich fand es gelang ihm im Gegensatz zu den meisten der bisher befragten nicht wirklich groß Volksnah oder zumindest sympathischer und lockerer als sonst rüberzukommen. Eine Volksnähe aller Haider konnte ich hier nicht merken, eher ein runterreden von Antworten, die man großteils eh schon kennt. Was ich am Interview positiv fand ist das Strache auch mal zu dem einen oder anderen Thema befragt wurde von dem man sonst eher wenig hört und das auch intensiv die Frage „was will er wirklich besser machen“ gestellt wurde. Eine großartige Antwort brachte er nicht – meist versuchte er so gut er konnte seine Stammthemen einzubringen, ohne dabei zu radikal zu wirken. Um das letzte war er besonders bemüht.

Wenig Chancen bekam er im Interview übrigens seinen Umgang mit Leuten die ihm Fragen stellten zu beweisen, da war dieses mal weniger Gäste (seltsam finde ich das er als ihm die letzte Befragte zwei mal Doktor nannte nicht mal erwähnte das er diesen Titel nicht hatte).

Insgesamt muss man sagen: Kaum große Überraschungen und auch nicht wirklich was überzeugendes. Vom der Überzeugungskraft kann er irgendwie mit seinem „wohl Vorbild“ Jörg Haider nicht wirklich mit – dieser Eindruck verstärkte sich im Interview, das wohl die bisherigen Strachefans halbwegs zufrieden stellt, aber kaum neues bot und schon gar nicht andere Überzeugte was er anders machen würde und das obwohl die Frage mehrmals kam. So zumindest mein Eindruck von dem Auftritt.

Nächste Woche kommt der neue ÖVP-Chef Mitterlehner, bin schon gespannt.
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03.09.2014, 10:48
Beitrag: #192
RE: Wahlen-Allgemein 2014:
(02.09.2014 20:56)WDPG schrieb:  
(02.09.2014 09:42)Suebe schrieb:  Zur Info für alle Piefkes Devil

In Österreich herrscht Wahlpflicht!

Also meines Wissens war das tatsächlich früher mal so, ist aber schon lange nicht mehr der Fall.

Link dazu: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/faq/faq_5.aspx

Danke für die Info
diese "Verschlechterung" ist mir entgangen.

Statt dass die anderen diese hervorragende Regelung übernommen haben, hat sie Österreich abgeschfft.... Thumbs_down

Vermutlich können "die da oben" auf die Art und Weise ungestörter "rumwerken".

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.09.2014, 11:39
Beitrag: #193
Meine Meinung zum Wahlrecht:
(03.09.2014 10:48)Suebe schrieb:  Danke für die Info
diese "Verschlechterung" ist mir entgangen.

Statt dass die anderen diese hervorragende Regelung übernommen haben, hat sie Österreich abgeschfft.... Thumbs_down

Vermutlich können "die da oben" auf die Art und Weise ungestörter "rumwerken".

Muss ehrlich sagen, ich habe mir darüber ob die Wahlpflicht was gutes oder schlechtes ist noch keine großen Gedanken gemacht.

Was deinen letzten Satz betrifft muss ich sagen, wenn es an der geringen Wahlbeteiligung liegt, ist das Volk selbst schuld. Finde auch nicht das eine höhere Wahlbeteiligung wie gelegentlich von den Medien behauptet darauf hindeutet das die Menschen mit der Politik zufrieden sind.

Ich persönlich bin mit außnahme von einer Arbeiterkammerwahl (Arbeitnehmervertretung) bisher zu jeder Wahl, zu der ich gehen durfte auch hingegangen. Die AK-Wahl ist eine Briefwahl, habe den Stimmzettel zwar ausgefüllt, aber dann irgendwo verlegt und erst zu spät wieder gefunden. Denke nicht das "Nichtwählen" eine Antwort ist. Gibt ja auch Möglichkeiten zu protestieren in dem man Parteien wählt die eher für den Protest stehen. Da haben meiner Ansicht nach die Freiheitlichen keineswegs ein Monopol, bei jeder Wahl treten zahlreiche Kleinparteien an, man kann ja auch jemand neuem die Chance geben es besser zu machen, oder man findet doch jemanden von den etablierten wo man sagt der oder die hat gute Arbeit geleistet und gibt von mir aus eine Vorzugsstimme.

Aber das nicht Hingehen und dann jammern das derjenige Fehlte der Aufsteht und sagt so gehts nicht, finde ich nicht konstruktiv und sinnvoll. Es ist gut das wir das Wahlrecht haben und wir sollten auch davon gebrauch machen, nicht weil wir damit zeigen wie gut die Politik derzeit läuft, sondern weil es wichtig ist die Richtung des Landes (oder eben der jeweilgen Institution in der es Wahlen gibt) zumindest ein ganz kleines Stück mitzubestimmen.
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06.09.2014, 17:14
Beitrag: #194
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
(03.09.2014 01:27)WDPG schrieb:  So heute bin ich dazu gekommen mir das Sommergespräch des ORF mit FPÖ-Chef Strache anzuschauen (im Internet, denn es fand schon am Montag statt, da sah ich nur den allerletzten Teil).

Inhaltlich kam es mir so vor als wurden etwas weniger Inhalte als bisher besprochen (ein Phänomen desto größer die Partei, desto kleiner der Bereich über den man Spricht, so kommt es mir manchmal zumindest vor). Resetarits war weniger Angriffig als ich es erwartet hatte, was ich persönlich gar nicht so schlecht fand, denn das führt bei Leuten wie Strache eher zu ständigen Gegenangriffen und lenken von Inhalten ab.

Über Strache war ich etwas verwundert, ist aber vielleicht nur mein persönliche Eindruck. Ob man ihn will oder nicht, eines muss man sagen Reden kann er. Doch ich fand es gelang ihm im Gegensatz zu den meisten der bisher befragten nicht wirklich groß Volksnah oder zumindest sympathischer und lockerer als sonst rüberzukommen. Eine Volksnähe aller Haider konnte ich hier nicht merken, eher ein runterreden von Antworten, die man großteils eh schon kennt. Was ich am Interview positiv fand ist das Strache auch mal zu dem einen oder anderen Thema befragt wurde von dem man sonst eher wenig hört und das auch intensiv die Frage „was will er wirklich besser machen“ gestellt wurde. Eine großartige Antwort brachte er nicht – meist versuchte er so gut er konnte seine Stammthemen einzubringen, ohne dabei zu radikal zu wirken. Um das letzte war er besonders bemüht.

Wenig Chancen bekam er im Interview übrigens seinen Umgang mit Leuten die ihm Fragen stellten zu beweisen, da war dieses mal weniger Gäste (seltsam finde ich das er als ihm die letzte Befragte zwei mal Doktor nannte nicht mal erwähnte das er diesen Titel nicht hatte).

Insgesamt muss man sagen: Kaum große Überraschungen und auch nicht wirklich was überzeugendes. Vom der Überzeugungskraft kann er irgendwie mit seinem „wohl Vorbild“ Jörg Haider nicht wirklich mit – dieser Eindruck verstärkte sich im Interview, das wohl die bisherigen Strachefans halbwegs zufrieden stellt, aber kaum neues bot und schon gar nicht andere Überzeugte was er anders machen würde und das obwohl die Frage mehrmals kam. So zumindest mein Eindruck von dem Auftritt.

Nächste Woche kommt der neue ÖVP-Chef Mitterlehner, bin schon gespannt.

In Summe hat sich Strache recht gut geschlagen, vor allem beim Thema Asyl und EU.

Große Schwächen offenbarte er hingegen im Bildungsbereich, wo er simplifizierenderweise alle Probleme allein auf die Migration zurückführte, was viel zu kurz greift.
Er behauptete weiters, es gäbe noch keine Evaluierung bzgl. Neue Mittelschulen, was falsch ist. Zu Beginn dieses Jahres kamen die ersten Ergebnisse auf den Tisch: die NMS, in die riesige Budgetmittel fließen, schnitt sogar schlechter ab, als die alten Hauptschulen.
Außerdem thematisierte er weder das Problem, dass 25% (sic!) der wiener Pflichtschulabsolventen nicht sinnerfassend Lesen und Schreiben können, noch die Tatsache, dass mittlerweile viele Noten einfach verschenkt werden- das hatte sogar die SPÖ Landesschulinspektorin in Wien, Susanne Brandsteidl wenige Tage zuvor in einem Interview bekannt gegeben...

In puncto Einsparungsvorschläge kam auch wenig bis nichts von ihm.

MfG, Titus Feuerfuchs
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07.09.2014, 00:00
Beitrag: #195
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
(06.09.2014 17:14)Titus Feuerfuchs schrieb:  In Summe hat sich Strache recht gut geschlagen, vor allem beim Thema Asyl und EU.

Große Schwächen offenbarte er hingegen im Bildungsbereich, wo er simplifizierenderweise alle Probleme allein auf die Migration zurückführte, was viel zu kurz greift.
..............

In puncto Einsparungsvorschläge kam auch wenig bis nichts von ihm.

Wie gesagt, ich finde er hat es vielleicht geschafft jene zu überzeugen die ihn ohnehin schon wählen, aber fand nicht das ihm mehr gelang.
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07.09.2014, 01:24
Beitrag: #196
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
(07.09.2014 00:00)WDPG schrieb:  
(06.09.2014 17:14)Titus Feuerfuchs schrieb:  In Summe hat sich Strache recht gut geschlagen, vor allem beim Thema Asyl und EU.

Große Schwächen offenbarte er hingegen im Bildungsbereich, wo er simplifizierenderweise alle Probleme allein auf die Migration zurückführte, was viel zu kurz greift.
..............

In puncto Einsparungsvorschläge kam auch wenig bis nichts von ihm.

Wie gesagt, ich finde er hat es vielleicht geschafft jene zu überzeugen die ihn ohnehin schon wählen, aber fand nicht das ihm mehr gelang.

Nachtrag: Die Sache mit dem Doktor ist mir auch sofort aufgefallen, das hätte er sofort klarstellen müssen, bzw., wenn er es nicht tut, der Moderator.
Ähnliche Vorfälle sind mir auch schon anderweitig untergekommen; etwa bei Faymann oder dem ehemaligen Verteidigungsminister Herbert Scheibner. Beide wurden öffentlich mit "Doktor" angesprochen, obwohl sie beide keinen akademischen Abschluss haben und beide haben das ebenfalls nicht korrigiert.

MfG, Titus Feuerfuchs
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07.09.2014, 11:12
Beitrag: #197
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
(07.09.2014 01:24)Titus Feuerfuchs schrieb:  Nachtrag: Die Sache mit dem Doktor ist mir auch sofort aufgefallen, das hätte er sofort klarstellen müssen, bzw., wenn er es nicht tut, der Moderator.
Ähnliche Vorfälle sind mir auch schon anderweitig untergekommen; .....

Weiß noch bei Herbert Haupt war es auch mal so das er mit irgendeinen Titel angesprochen wurde den er nicht hat, der erwähnte es schon sofort.

Im Prinzip ist es nicht wichtig, fiel mir eben gleich auf. Es wundert mich auch nicht. Habe mal mit meinen Freundeskreis gerätselt wer von den Spitzenpolitikern wohl einen Doktortitel hat, beim Nachsehen kamen wir dann drauf: Wir lagen sehr, sehr oft falsch.
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07.09.2014, 21:58
Beitrag: #198
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
(07.09.2014 11:12)WDPG schrieb:  
(07.09.2014 01:24)Titus Feuerfuchs schrieb:  Nachtrag: Die Sache mit dem Doktor ist mir auch sofort aufgefallen, das hätte er sofort klarstellen müssen, bzw., wenn er es nicht tut, der Moderator.
Ähnliche Vorfälle sind mir auch schon anderweitig untergekommen; .....

Weiß noch bei Herbert Haupt war es auch mal so das er mit irgendeinen Titel angesprochen wurde den er nicht hat, der erwähnte es schon sofort.

Im Prinzip ist es nicht wichtig, fiel mir eben gleich auf. Es wundert mich auch nicht. Habe mal mit meinen Freundeskreis gerätselt wer von den Spitzenpolitikern wohl einen Doktortitel hat, beim Nachsehen kamen wir dann drauf: Wir lagen sehr, sehr oft falsch.

Hab' ich damals nicht mitbekommen.
Haupt ist Magister der Veterinärmedizin, vermutlich hat ihn jemand zum Doktor gemacht.

MfG, Titus Feuerfuchs
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07.09.2014, 23:03
Beitrag: #199
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
(07.09.2014 21:58)Titus Feuerfuchs schrieb:  Hab' ich damals nicht mitbekommen.
Haupt ist Magister der Veterinärmedizin, vermutlich hat ihn jemand zum Doktor gemacht.

Stimmt. Andere Frage: Was hältst du vom neuen Finanzminister?
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08.09.2014, 21:16
Beitrag: #200
RE: ORF-Sommergespräche 2014: Heinz-Christian Strache (FPÖ) - Meine Analyse:
(07.09.2014 23:03)WDPG schrieb:  
(07.09.2014 21:58)Titus Feuerfuchs schrieb:  Hab' ich damals nicht mitbekommen.
Haupt ist Magister der Veterinärmedizin, vermutlich hat ihn jemand zum Doktor gemacht.

Stimmt. Andere Frage: Was hältst du vom neuen Finanzminister?

Im Rahmen der Möglichkeiten war Schelling sicher nicht die schlechteste Wahl. Fachlich und beruflich ist er zweifellos beschlagen.

Ich erwarte mir allerdings nicht viel, da sein faktischer Spielraum ob der realpolitischen Umstände denkbar gering ist.
Mittlerweile muss man schon damit zufrieden sein, wenn die Steuer- und Abgabenquote nicht in noch absurdere Sphären steigt. Wenn er es schafft, die steuergeilen Etatisten der SPÖ zurückzuhalten, hat er meinen Sanktus.

MfG, Titus Feuerfuchs
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