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Hitlers Antisemitismus
27.11.2017, 16:43
Beitrag: #41
RE: Hitlers Antisemitismus
Hallo an alle, die bisher Beiträge zu diesem Thema schrieben!

Ich kann mich selbstverständlich irren, aber ich möchte hier einmal meinen Eindruck niederschreiben, auch auf die Gefahr hin, dass ich falsch liege:
Ihr seht den gigantischen Holocaust, für den Hitler so überaus verantwortlich war und ihr seht die judenfeindlichen Hasstiraden, die Hitler so fanatisch predigte. Aber kann man daraus schließen, dass dies auch Hitlers tatsächliche Gesinnung sein muss? Gibt es nicht auch die Möglichkeit, dass sich ein Mensch verstellt, zum Beispiel, um auf einer Erfolgswelle zu reiten?

Nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik am 1.5.1919 durch Freikorps herrschte Generalmajor von Möhl de facto wie ein Militärdiktator über die Stadt. Er fürchtete ein Aufflackern spartakistischer Propaganda und wollte dem entgegenwirken.

Am 28.5.1919 befahl er:
"Die Truppenteile richten ... in allen Einheiten bis herab zur Kompanie einen Propagandadienst ein. Zum Propagandadienst können Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften (gemeint sind Mannschaftsdienstgrade wie Hitler, Gefreiter) gestellt werden, unter Umständen ist die Heranziehung der gewählten Vertrauensleute zu diesem Zwecke besonders wertvoll."

Hitler war am 15.2.1919 zum Vertrauensmann der 2. Demobilmachungskompanie gewählt worden.

Hitler verfasste daraufhin wahrscheinlich am 1. oder 2.6.1919 ein Bewerbungsschreiben mitsamt Lebenslauf, denn Abgabetermin war der 3.6., 10 Uhr, wurde zum Bewerbungsgespräch zu Hauptmann Karl Mayr (Gruko 4, Abt. 1b/P) ins Regina-Palast-Hotel am Maximiliansplatz beordert und als Mitarbeiter angenommen.

Bereits vom 5. bis 12.6. nahm Hitler auf Befehl Mayrs an nationalistischen und antikommunistischen Vorlesungen an der Uni München teil. Vom 10. bis 19.7. schickte ihn Mayr zu einem Rednerkurs. Mayr bzw. die Abt. 1b/P brachten Hitler überhaupt erst antisemitische Gedankengänge, Parolen und Phrasen bei, d.h. sie bildeten ihn regelrecht darin aus. Hitler erwies sich in der Folge als besonders gelehriger Zögling.

Das bedeutet also, dass Hitler seinen bald darauf (der erste Nachweis einer judenfeindlichen Rede Hitlers datiert vom 20.8.1919) so hemmungslos hinausposaunten Antisemitismus erlernt und eingeübt hat, und das auch noch auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Eventuell vergleichbar mit den Rednerposen und -gesten, die er später vor dem Spiegel seiner Münchner Wohnung übte.

Wenn Hitler aber den Antisemitismus in Form reiner Worthülsen übernommen hat, dann würde das ja bedeuten, dass er ihn nur geschauspielert hat und wenn es so war, wäre die Frage, ob er den Antisemitismus später doch verinnerlichte und sich mit ihm identifizierte oder ob er diesen geschauspielerten Antisemitismus durchzog bis zum Schluss?

JottHa
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27.11.2017, 17:39
Beitrag: #42
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 16:43)JottHa schrieb:  Wenn Hitler aber den Antisemitismus in Form reiner Worthülsen übernommen hat, dann würde das ja bedeuten, dass er ihn nur geschauspielert hat und wenn es so war, wäre die Frage, ob er den Antisemitismus später doch verinnerlichte und sich mit ihm identifizierte oder ob er diesen geschauspielerten Antisemitismus durchzog bis zum Schluss?

Klar kann man sich Gedanken über alles machen (Sinnhaftigkeit mal aussen vor) und nun nochmal meine Frage:
Was ändert deine Erkenntnis an Hitlers Handlungsweisen ab Mai 1919 bis zu seinem Tod 1945?

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
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27.11.2017, 18:31
Beitrag: #43
RE: Hitlers Antisemitismus
An den Verbrechen als solchen ändert das gar nichts, sondern es stellt sich die Frage, wenn Hitler beim Antisemitismus geschauspielert hat, wo hat er das dann noch getrieben?

Warum ging er überhaupt den Weg in den Zweiten Weltkrieg? Wollte er Revanche nehmen für den verlorenen Ersten Weltkrieg oder hatte er einen anderen Grund und wenn ja, welchen?

Warum ließ er 1939 Polen angreifen? Ging es um Danzig oder hatte er einen ganz anderen Grund dafür, den er lieber verschwieg?

Warum sein Haltbefehl von Dünkirchen 1940? Was war sein wirklicher Beweggrund dafür? Die Historiker rätseln herum, eine wirklich schlüssige Erklärung haben sie nicht, ich aber schon. Das gehört aber nicht zum Thema "Hitlers Antisemitismus" und soll vielleicht einmal unter einem neu eröffneten Thema besprochen werden.

Warum griff er überhaupt die Sowjetunion an? Ging es um Lebensraum im Osten? Ging es um die Vernichtung des sogenannten "Jüdischen Bolschewismus"? War es ein Präventivkrieg, wie es die nationalsozialistische Propaganda hinstellte? Oder hatte Hitler seinen eigenen Grund, den er lieber verschwieg?

Warum wich er im Sommer 1941 vom Nahziel Moskau ab? Erachtete er die Bodenschätze der Ukraine als wichtiger? Oder hatte er seinen eigenen Grund, den er lieber verschwieg?

Warum verweigerte er der 6. Armee in Stalingrad den Ausbruch aus dem Kessel und ließ seine Soldaten in einer Hölle aus Feuer und Eis verrecken?
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27.11.2017, 18:44
Beitrag: #44
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 18:31)JottHa schrieb:  An den Verbrechen als solchen ändert das gar nichts, sondern es stellt sich die Frage, wenn Hitler beim Antisemitismus geschauspielert hat, wo hat er das dann noch getrieben?

Na zu deinen Fragen gibt es doch schon jede Menge Publikationen, da kannst sehr interessante Quellenrecherche durchführen und schauen, was da alles schon geschrieben steht.

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
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27.11.2017, 19:05
Beitrag: #45
RE: Hitlers Antisemitismus
Das habe ich schon.
Die Historiker haben die reinen Fakten ganz gut erforscht, aber bei den Erklärungen hapert es gewaltig. Da wird so manches zurecht gelegt.
Es ist nicht so, dass uns die Historiker hinters Licht führen wollen, sondern sie interpretieren und spekulieren bei der Frage nach Hitlers Beweggründen, weil sie die zutreffenden Erklärungen einfach nicht wissen bzw. nicht darauf kommen.
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27.11.2017, 20:02
Beitrag: #46
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 16:43)JottHa schrieb:  [...]
Ihr seht den gigantischen Holocaust, für den Hitler so überaus verantwortlich war und ihr seht die judenfeindlichen Hasstiraden, die Hitler so fanatisch predigte. Aber kann man daraus schließen, dass dies auch Hitlers tatsächliche Gesinnung sein muss?[...]

Ja, auf alle Fälle. Die Faktenlage schließt alles andere aus.

Hitler hat seinen Antisemitismus nicht ad acta gelegt, als er an die Macht kam (so wie Lueger) sondern seine antisemitische Politik bis zur letzten Konsequenz umgesetzt.
Und das obwohl sie seine übrigen politischen Ziele (Lebensraum im Osten, Deutschland als Hegemon in einer neuen unipolaren Weltordnung) extrem kontarkarierte.
Durch die Judenverfolgung hatte Deutschland mit einem extremen Braindrain zu kämpfen. Der hatte nicht nur zur Folge, dass Deutschland know how verlor (dennoch war es während des gesamten Wk 2 in Wissenschaft und Technik weltweit führend), sondern auch, dass dieses know how den Alliierten nutzte.

Der zweite Punkt ist banaler: Der Holocaust verbrauchte Unmengen an Ressourcen, die man im Krieg wo anders viel nötiger gebraucht hätte. Der für Deutschland desaströse Kriegsverlauf änderte übrigens an der Durchführung des Holocaust nichts, im Gegenteil! Der Holocaust wurde gegen Kriegsende besonders eifrig vorangetrieben, woran man sehen kann, wie wichtig Hitler die Vernichtung der Juden war.

Der dritte Punkt ist ein moralischer: Eine europäische Großmacht, die Millionen der eigenen Bürger ermordet, vernichtet damit ihre moralische Integrität und verspielt damit jegliches Ansehen in der zivilisierten Welt. Die Gewissheit, auf der ethisch richtigen Seite zu stehen, stützte die Kampfmoral der Alliierten.

MfG, Titus Feuerfuchs
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27.11.2017, 20:07
Beitrag: #47
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 19:05)JottHa schrieb:  Das habe ich schon.
Die Historiker haben die reinen Fakten ganz gut erforscht, aber bei den Erklärungen hapert es gewaltig. Da wird so manches zurecht gelegt.
Es ist nicht so, dass uns die Historiker hinters Licht führen wollen, sondern sie interpretieren und spekulieren bei der Frage nach Hitlers Beweggründen, weil sie die zutreffenden Erklärungen einfach nicht wissen bzw. nicht darauf kommen.

Manche deiner Fragen habe ich mir auch schon gestellt.
Bleiben wir aber jetzt mal beim Antisemitismus, um nicht zu viele Baustellen anzufangen. Angel

Wie geschrieben, der Hitlersche executorische Antisemitismus ist eine extreme Sonderform, wie sie sonst nirgens auf der Welt festzustellen ist/war.

Und jetzt stellt sich die Frage, war Hitler tatsächlich von seinem eigenen executorischen Antisemitismus überzeugt.
Einerseits gibt es den Passus in seinem Testament, in dem er die Deutschen auf die "Rassengesetze" festlegen will. Wobei Rassengesetze natürlich noch Meilenweit vom Holocaust entfernt sind. Aber ein Indiz ist das natürlich schon.
Andererseits hat Hitler persönlich Tausende (1.000ende) Juden zu "Ehrenariern" ernannt. (Der Luftmarschall Milch dürfte der bekannteste sein)
Was man dann wieder als Indiz dagegen sehen muss.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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27.11.2017, 20:34
Beitrag: #48
RE: Hitlers Antisemitismus
(25.11.2017 21:06)Arkona schrieb:  Viele wichtige Protagonisten der Oktoberrevolution in Russland waren jüdischer Herkunft, sie entstammten der kleinbürgerlichen Intelligenz und waren alles andere als Proletarier. Die meisten davon beseitigte später Stalin, den Hitler sogar heimlich bewunderte. Es kann also sein, dass die Abneigung Hitlers bei seiner "Halbbildung" auch davon mit herrührte und sich in den Jahren 1918-1923 endgültig ausprägte.

Stalin ist allerdings die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Denn im Gegensatz zu anderen marxistischen Vordenkern (von Lenin bis Pol Pot) entstammt er nicht dem Bildungsbürgertum, im Gegenteil, er war ein Mann aus der Gosse.

MfG, Titus Feuerfuchs
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27.11.2017, 21:26
Beitrag: #49
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 20:02)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(27.11.2017 16:43)JottHa schrieb:  [...]
Ihr seht den gigantischen Holocaust, für den Hitler so überaus verantwortlich war und ihr seht die judenfeindlichen Hasstiraden, die Hitler so fanatisch predigte. Aber kann man daraus schließen, dass dies auch Hitlers tatsächliche Gesinnung sein muss?[...]

Ja, auf alle Fälle. Die Faktenlage schließt alles andere aus.

Ja, auf alle Fälle? So? Tatsächlich?

Ach Quark!

Hitler war ein Charakter, der keine Hemmungen kannte, das Blaue vom Himmel zu lügen. Er war ein scheinheiliger Schauspieler, ein Meister der Verstellung! Vgl. hierzu Kershaw, Band 1, S. 361. Hitler war ein Charakter, der mit einer für uns schwer vorstellbaren Gefühlskälte völlig hemmungslos über Millionen von Leichen ging. Er hat allen etwas vorgemacht.

Tatsächlich war Hitler in keiner einzigen Sekunde seines Lebens Antisemit, sondern die Juden und ihr Schicksal interessierten ihn überhaupt nicht, sie waren ihm egal, völlig Wurscht!
Wenn nicht 6 Millionen Juden umgebracht worden wären, sondern 12 oder 20, dann wäre ihm das genauso egal gewesen.

Seine judenfeindlichen Auswürfe dienten allein dazu, sich bei seiner antisemitisch vorgeprägten Anhängerschaft als großer Zampano in Szene zu setzen, sich als angeblicher Retter vor einer herbeigeredeten jüdischen Weltgefahr auszuspielen.

Das hat dann ja auch erschreckend gut geklappt.

JottHa
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27.11.2017, 21:50
Beitrag: #50
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 21:26)JottHa schrieb:  
(27.11.2017 20:02)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ja, auf alle Fälle. Die Faktenlage schließt alles andere aus.

Ja, auf alle Fälle? So? Tatsächlich?


Ja, tatsächlich.
Wenn deine Argumentation stimmen würde, hätte er den Antisemitismus ad acta gelegt, sobald er seine Macht konsolidiert hätte.
Hat er aber nicht, im Gegenteil.

Hitler wurde nicht wegen seines Antisemitismus zum Reichskanzler, sondern weil er den Menschen das versprach, was sie durch den Wk1 und die Weltwirtschaftskrise verloren hatten.
1) Arbeit
2) Rückabwicklung des Versailler Vertrages bzw den von St Germain in Ö

Antisemitismus war für die Wähler kein zentrales Wahlmotiv.

Aber was ich dir hier erzähle, weiß eigentlich eh jeder, der sich rudimentär mit dem Thema beschäftigt hat.

MfG, Titus Feuerfuchs
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27.11.2017, 22:48
Beitrag: #51
RE: Hitlers Antisemitismus
Man kann es ja nachlesen, wie die besetzten europäischen Länder dazugebracht wurden, die jeweiligen Juden auszuliefern.
Die wurden mit jährlichen Besatzungskosten belegt, die etwa so hoch waren wie die Hälfte des Bruttosozialproduktes.
Für die Gegenfinanzierung wurden ihnen das Vermögen der jeweiligen jüdischen Bevölkerung genannt, deren Beseitigung Nazideutschland dann für eine Kostenpauschale von 500 RM übernahm.
Sorry, es sträubt sich die Tastatur....................

letztendlich verbleibt der große Verdacht, dass 6 Millionen Juden umgebracht wurden, um den Krieg finanzieren zu können

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.11.2017, 00:04
Beitrag: #52
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 21:26)JottHa schrieb:  Hitler war ein Charakter, der keine Hemmungen kannte, das Blaue vom Himmel zu lügen. Er war ein scheinheiliger Schauspieler, ein Meister der Verstellung! Vgl. hierzu Kershaw, Band 1, S. 361. Hitler war ein Charakter, der mit einer für uns schwer vorstellbaren Gefühlskälte völlig hemmungslos über Millionen von Leichen ging. Er hat allen etwas vorgemacht.

Tatsächlich war Hitler in keiner einzigen Sekunde seines Lebens Antisemit, sondern die Juden und ihr Schicksal interessierten ihn überhaupt nicht, sie waren ihm egal, völlig Wurscht!
Wenn nicht 6 Millionen Juden umgebracht worden wären, sondern 12 oder 20, dann wäre ihm das genauso egal gewesen.

Seine judenfeindlichen Auswürfe dienten allein dazu, sich bei seiner antisemitisch vorgeprägten Anhängerschaft als großer Zampano in Szene zu setzen, sich als angeblicher Retter vor einer herbeigeredeten jüdischen Weltgefahr auszuspielen.

Das hat dann ja auch erschreckend gut geklappt.

JottHa

Es ist sekundär, ob deine Darlegungen zutreffend sind oder nicht. Am Ende bleiben die 6 Millionen jüdischen Opfer der Nationalsozialisten. Es wären sicher mehr geworden, hätte der 2. Weltkrieg einige Jahre länger gedauert. Den Holocaust wurde nicht nur von Hitler verursacht, er hatte sehr viele Helfer.

Die SS-Führer wie Himmler, Heydrich oder Kaltenbrunner u.a. haben einen ebenfalls sehr großen Anteil an der Ermordung der Juden. Eichmanns Behauptung, nur ein kleiner Befehlsempfänger gewesen zu sein, ist auch eine Lüge. Oder wie erklärst du dir, dass nach der Befreiung der Auschwitz-Häftlinge am 27. Januar 1945 die Zusammenstellung von Transporten ungarischer Juden von Eichmann - erst von Budapest, nach dem 13. Februar 1945 von Wien aus - hektisch weiterbetrieben wurde. Der Dresdner Gestapo-Chef Henry Schmidt beschwerte sich sogar, weil ihm Anfang Februar 1945 die verhafteten Juden in Dresden zulange inhaftiert blieben, statt in ein Vernichtungslager abtransportiert zu werden. Ein großer Teil dieser verhafteten Juden kam während des Angriffs anglo-amerikanischer Bomber in der Nacht vom 13./14. Februar 1945 um.

Deswegen ist es zwar interessant, aber letztlich nur zweitrangig, ob Hitler zwischen 1908 und 1913 oder erst 1919/20 oder wie oben behauptet gar kein Antisemit war. Obwohl deine Charakterisierung Hitlers nicht falsch ist, widerspreche ich Dir in dem Punkt des Antisemitismus. Hitler war Antisemit, in "Mein Kampf" bekennt er sich selbst als radikalen Antisemiten.

Trotzdem waren Hitlers Charakter, seine Neurosen oder seine angebliche sexuelle Abnormität keine wesentliche Ursachen des Holocausts. Fest steht nur, dass er als ranghöchster Protagonist des NS-Regimes der Hauptverantwortliche für alle Opfer des 2. Weltkriegs ist und bleibt.
Deswegen ist es sinnvoller, sich mit den Strukturen des NS-Staates, seiner Finanzierung, seiner Organisationen usw. zu beschäftigen. Ich bin der Meinung, dass es unter einem anderen NS-Diktator (Himmler, Bormann, Göring u.a.) zu ebensolchen Verbrechen, wie unter Hitler gekommen wäre.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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28.11.2017, 08:07
Beitrag: #53
RE: Hitlers Antisemitismus
Interessant wäre es zu wissen, wie man verhindern kann, das psychisch abnormale u. skrupellose Menschen in solche Führungspositionen gelangen können. Erdogans Machthunger u. Skrupellosigkeit haben sich ja auch erst im Nachhinein herausgestellt, nach einer Phase der Reformen und Friedensverhandlungen und hat inzwischen tausende Todesopfer gefordert.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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28.11.2017, 15:12
Beitrag: #54
RE: Hitlers Antisemitismus
(28.11.2017 08:07)Paul schrieb:  Interessant wäre es zu wissen, wie man verhindern kann, das psychisch abnormale u. skrupellose Menschen in solche Führungspositionen gelangen können. Erdogans Machthunger u. Skrupellosigkeit haben sich ja auch erst im Nachhinein herausgestellt, nach einer Phase der Reformen und Friedensverhandlungen und hat inzwischen tausende Todesopfer gefordert.

Das lässt sich nicht verhindern. Feuerfuchs hat bei seiner Antwort, weshalb Hitler gewählt wurde, bereits darauf hingewiesen. Wenn skrupellose Psychopathen wirtschaftlich-materielle Verbesserungen versprechen, werden sie gewählt, auch wenn sich deren Rezepte und Pläne - real betrachtet - gar nicht umsetzen lassen resp. keine tatsächlichen Verbesserungen bringen. Entscheidend ist, dass der Wähler daran glauben will. Er will nicht hinterfragen, ob Versprechungen im Hinblick auf deren Umsetzung überhaupt realistisch sind. Aufgrund solcher illusorischen Versprechungen werden im Übrigen nicht nur Psychopathen sondern auch komplette Idioten gewählt (Trump).
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28.11.2017, 16:26
Beitrag: #55
RE: Hitlers Antisemitismus
(27.11.2017 21:50)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(27.11.2017 21:26)JottHa schrieb:  Ja, auf alle Fälle? So? Tatsächlich?


Ja, tatsächlich.
Wenn deine Argumentation stimmen würde, hätte er den Antisemitismus ad acta gelegt, sobald er seine Macht konsolidiert hätte.
Hat er aber nicht, im Gegenteil.

Hitler wurde nicht wegen seines Antisemitismus zum Reichskanzler, sondern weil er den Menschen das versprach, was sie durch den Wk1 und die Weltwirtschaftskrise verloren hatten.
1) Arbeit
2) Rückabwicklung des Versailler Vertrages bzw den von St Germain in Ö

Antisemitismus war für die Wähler kein zentrales Wahlmotiv.

Es sieht nicht so aus, als ob Du mich verstanden hättest. Der Antisemitismus, den Hitler predigte, war immer nur gesprochenes Wort, aber nie eine in seinem Kopf wahrhaftig vorhandene Gesinnung!
Er hat Antisemitismus erlernt und eingeübt, wie in meinem Beitrag Nr.41 dargelegt. Er konnte seinen Antisemitismus gar nicht ad acta legen, weil er ihm nie innewohnte. Er hätte später bestenfalls auf antisemitische Hasstiraden verzichten können, machte er nicht, weil er dann Gefahr gelaufen wäre, sich bei seinen antisemitischen Anhängern unglaubwürdig zu machen. Das Risiko wollte er nicht eingehen, es hätte seine Machtbasis gefährdet.

Der Umstand, dass die Revolution in München teilweise von Juden geleitet wurde, ließ den vorher unterschwellig vorhanden Antisemitismus vieler Münchner hinterher geradezu explodieren. Auf dieser Welle ritt Hitler zumindest bis 1923 und zumindest in München, teilweise auch in anderen Teilen Bayerns, zum Erfolg.

Weswegen er im einzelnen später zum Reichskanzler aufstieg, hat mit dem Umstand, dass Hitlers antisemitische Gesinnung immer nur geschauspielert war, nichts zu tun. Anderes Thema. Für Hitler war der Antisemitismus immer nur Mittel zum Zweck, ähnlich einem Instrument oder einem Werkzeug, das ein Mechaniker gebraucht.

Hitlers tatsächliche politische Gesinnung zeigte er 1918/1919 während der Revolutionszeit. Das war nicht etwa eine bagatellisierbare Episode, wie Marek sinngemäß meinte, sondern hier zeigte er sein wahres/echtes Gesicht, seine tatsächliche Gesinnung als verhärteter Kommunist, die sich auch schon vor dem Ersten Weltkrieg andeutete, wie im Beitrag Nr. 10 gezeigt. Demnach war er auch nie ein Nazi, auch immer nur geschauspielert.
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28.11.2017, 17:10
Beitrag: #56
RE: Hitlers Antisemitismus
(28.11.2017 00:04)Sansavoir schrieb:  
(27.11.2017 21:26)JottHa schrieb:  Hitler war ein Charakter, der keine Hemmungen kannte, das Blaue vom Himmel zu lügen. Er war ein scheinheiliger Schauspieler, ein Meister der Verstellung! Vgl. hierzu Kershaw, Band 1, S. 361. Hitler war ein Charakter, der mit einer für uns schwer vorstellbaren Gefühlskälte völlig hemmungslos über Millionen von Leichen ging. Er hat allen etwas vorgemacht.

Tatsächlich war Hitler in keiner einzigen Sekunde seines Lebens Antisemit, sondern die Juden und ihr Schicksal interessierten ihn überhaupt nicht, sie waren ihm egal, völlig Wurscht!
Wenn nicht 6 Millionen Juden umgebracht worden wären, sondern 12 oder 20, dann wäre ihm das genauso egal gewesen.

Seine judenfeindlichen Auswürfe dienten allein dazu, sich bei seiner antisemitisch vorgeprägten Anhängerschaft als großer Zampano in Szene zu setzen, sich als angeblicher Retter vor einer herbeigeredeten jüdischen Weltgefahr auszuspielen.

Das hat dann ja auch erschreckend gut geklappt.

JottHa

Es ist sekundär, ob deine Darlegungen zutreffend sind oder nicht. Am Ende bleiben die 6 Millionen jüdischen Opfer der Nationalsozialisten. Es wären sicher mehr geworden, hätte der 2. Weltkrieg einige Jahre länger gedauert.

Deswegen ist es zwar interessant, aber letztlich nur zweitrangig, ob Hitler zwischen 1908 und 1913 oder erst 1919/20 oder wie oben behauptet gar kein Antisemit war. Obwohl deine Charakterisierung Hitlers nicht falsch ist, widerspreche ich Dir in dem Punkt des Antisemitismus. Hitler war Antisemit, in "Mein Kampf" bekennt er sich selbst als radikalen Antisemiten.

Widerspruch:

Es ist eben nicht zweitrangig, ob meine Darstellung zutrifft oder nicht.

Wie hätte Hitlers Anhängerschaft reagiert, wenn sie ihn schon frühzeitig als einen durchschaut hätten, der den antisemitischen Obernazi nur spielte. Wären sie ihm noch gefolgt oder hätten sie sich von ihm abgewandt?

Wie hätten die Generäle des Zweiten Weltkriegs reagiert, wenn ihnen der Verdacht gekommen wäre, dass Hitler ihre Armeen absichtlich verheizte, z.B. vor Moskau, in Stalingrad oder in sog. "Festen Plätzen"?

Apropos "Mein Kampf". Dieses Buch diente vor allen Dingen Hitlers Selbstdarstellung und Selbsterhöhung, und keineswegs der wahrheitsgemäßen Schilderung. Das Buch steckt voller Lügen! Klar hat er sich in "Mein Kampf" als Antisemit beschrieben. Aber was heißt das bei diesem Lügenbaron schon? Hitler schrieb in seinem Buch, was seine Leserschaft glauben sollte und nur allzu gerne glauben wollte! Man kann aus diesem Buch nicht zitieren, wie aus jedem x-beliebigen anderen Buch. Man kann sich nicht herauspicken, was man davon glaubt - nach dem Motto: es wird schon stimmen.

JottHa
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28.11.2017, 17:12
Beitrag: #57
RE: Hitlers Antisemitismus
(28.11.2017 16:26)JottHa schrieb:  Es sieht nicht so aus, als ob Du mich verstanden hättest. Der Antisemitismus, den Hitler predigte, war immer nur gesprochenes Wort, aber nie eine in seinem Kopf wahrhaftig vorhandene Gesinnung!
Er hat Antisemitismus erlernt und eingeübt, wie in meinem Beitrag Nr.41 dargelegt. Er konnte seinen Antisemitismus gar nicht ad acta legen, weil er ihm nie innewohnte. Er hätte später bestenfalls auf antisemitische Hasstiraden verzichten können, machte er nicht, weil er dann Gefahr gelaufen wäre, sich bei seinen antisemitischen Anhängern unglaubwürdig zu machen. Das Risiko wollte er nicht eingehen, es hätte seine Machtbasis gefährdet.

Im Beitrag Nr.46 hat Feuerfuchs diese Behauptung kurz und prägnant widerlegt.

Und nein, Hitler hätte nicht nur, wie du meinst, "bestenfalls auf antisemitsche Hasstiraden verzichten können" sondern er hätte ganz allgemein auf den Holocaust verzichten können. Von wem bitte schön, hat er den planmässigen Massenmord erlernt ? Von Stalin ?
Natürlich sind seine Anhänger ihm auch in dieser Hinsicht gefolgt - aber ursrünglich gefordert haben sie die Massenvernichtung nicht. Dies war seine ureigene Idee.

(28.11.2017 16:26)JottHa schrieb:  Hitlers tatsächliche politische Gesinnung zeigte er 1918/1919 während der Revolutionszeit. Das war nicht etwa eine bagatellisierbare Episode, wie Marek sinngemäß meinte, sondern hier zeigte er sein wahres/echtes Gesicht, seine tatsächliche Gesinnung als verhärteter Kommunist, die sich auch schon vor dem Ersten Weltkrieg andeutete, wie im Beitrag Nr. 10 gezeigt. Demnach war er auch nie ein Nazi, auch immer nur geschauspielert.

Auch das ist Blödsinn. Ein "verhärteter" Kommunist ist international - die Arbeiterschaft soll sich weltweit erheben und die Macht übernehmen. Eine weltbeherrschende Super-Rasse wie die Arier passt da überhaupt nicht ins Konzept. Oder willst Du jetzt behaupten, auch die Ideologie der Überlegenheit der germanisch-arischen Rasse sei ebenfalls nur erlernt und nicht Überzeugung ?

Um den psycholog. Exkurs abzukürzen: Hitler hatte zweifellos demagogische Fähigkeiten, ebenso Charisma. Schauspielern konnte er aber nicht. Sonst hätte er nicht so eine wirre, mies formulierte Biografie wie "mein Kampf" hinterlassen.
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28.11.2017, 17:12
Beitrag: #58
RE: Hitlers Antisemitismus
Faschistische Systeme brauchen um zu funktionieren Feinde.
Gibt es keine, werden welche dazu ernannt.
Im faschistischen Italien waren es die Freimaurer,
in Nazideutschland die Juden.

Ob die "Führer und großen Zampanos" daran glauben oder nicht, ist völlig bedeutungslos.
Es genügt vollkommen, wenn ihre Handlanger (die vermutlich mehrheitlich auch nicht daran glauben) dadurch Gelegenheit haben fürchterliche Verbrechen zu begehen.
Es sind "ganz normale Männer" die da plötzlich agieren....

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.11.2017, 18:41
Beitrag: #59
RE: Hitlers Antisemitismus
(28.11.2017 17:12)Aguyar schrieb:  
(28.11.2017 16:26)JottHa schrieb:  Es sieht nicht so aus, als ob Du mich verstanden hättest. Der Antisemitismus, den Hitler predigte, war immer nur gesprochenes Wort, aber nie eine in seinem Kopf wahrhaftig vorhandene Gesinnung!
Er hat Antisemitismus erlernt und eingeübt, wie in meinem Beitrag Nr.41 dargelegt. Er konnte seinen Antisemitismus gar nicht ad acta legen, weil er ihm nie innewohnte. Er hätte später bestenfalls auf antisemitische Hasstiraden verzichten können, machte er nicht, weil er dann Gefahr gelaufen wäre, sich bei seinen antisemitischen Anhängern unglaubwürdig zu machen. Das Risiko wollte er nicht eingehen, es hätte seine Machtbasis gefährdet.

Im Beitrag Nr.46 hat Feuerfuchs diese Behauptung kurz und prägnant widerlegt.

Wenn es stimmt, dass der Holocaust Deutschland noch während er lief geschadet hat, wie Titus in seinem Beitrag Nr. 46 darstellt, dann wäre das ein Grund mehr für Hitler gewesen, den Holocaust ungebremst weiterlaufen zu lassen, eben weil er Deutschland ja schadete und das Land schwächte!

Den Beitrag von Aguyar durchzieht ein trotziger Unterton.
Vorsicht mit Auswürfen wie "Blödsinn".

Ich habe meine These, dass Hitlers ganze Geisteshaltung nur gespielt war, hergeleitet (Beiträge Nr. 10, 33 und 41). Wenn nichts mehr anderes kommt, als eine trotzige Verteidigung eigener Meinungen, dann schließe ich dieses Forum hier ab. Diejenigen, die historische Wahrheit finden wollen, werden sich meine Herleitung noch einmal in Ruhe durchlesen und eine Nacht darüber schlafen, bevor sie sich ihre Meinung bilden. Die anderen jedoch, die nur zu ihrer Meinung machen können, was sie wahrhaben wollen, brauchen sich diese Mühe nicht zu machen. Sie können ihre Meinung gerne beibehalten. Big Grin
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28.11.2017, 19:00
Beitrag: #60
RE: Hitlers Antisemitismus
(28.11.2017 08:07)Paul schrieb:  Interessant wäre es zu wissen, wie man verhindern kann, das psychisch abnormale u. skrupellose Menschen in solche Führungspositionen gelangen können. Erdogans Machthunger u. Skrupellosigkeit haben sich ja auch erst im Nachhinein herausgestellt, nach einer Phase der Reformen und Friedensverhandlungen und hat inzwischen tausende Todesopfer gefordert.

Nein, kann man so nicht sagen.
Wie Erdogan tickt, war schon lang vorher bekannt.

Zitat:"Am 21. April 1998 wurde Erdoğan vom Staatssicherheitsgericht Nr. 3 in Diyarbakır wegen Aufstachelung der Bevölkerung zu Hass und Feindschaft unter Hinweis auf Unterschiede der Religion und Rasse nach Art. 312 Abs. 2, 59 Abs. 2 des damaligen türkischen Strafgesetzbuches zu zehn Monaten Gefängnis und einer „schweren Geldstrafe“ in Höhe von 716.666.666 Lira verurteilt."

https://de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayy...gnisstrafe

MfG, Titus Feuerfuchs
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