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Die Großreiche Afrikas:
04.01.2020, 13:03
Beitrag: #51
RE: Die Großreiche Afrikas:
Zitat WDPG
Zitat:-Weitere: Neben den erwähnten gab es auch noch weitere Sklavenjäger, die ihre despotisch geführten Reiche aufbauen konnten, darunter Msiri im Süden Afrikas oder al-Zubayr Rahma in der Gegend des Sudan.

Die meisten dieser „Händlerreiche“ waren auf ihren Gründer und Herrscher zugeschnitten und machten diesen Reich und Mächtig. Oft mächtig genug um alte Strukturen zu beenden. Schließlich waren es meist die Kolonialmächte der Europäer die den „Händlerreichen“ ein Ende bereiteten und deren Gebiete dann übernahmen.

Noch zwei Anmerkungen:
Die Sklavenjäger-"Reiche" waren während der 3. Kolonialismuswelle das Argument für die Kolonialen-Bestrebungen.
Was man nicht so ganz von der Hand weisen kann. Die "Schutz"-mächte folgten da ja oft den Missionaren nach. Livingstone zB war ja Missionar.

Wissmann, der spätere Gouverneur von Deutschostafrika, konnte anscheinend mit Tibbu Tipp gut.
Wissmann soll Afrika durchquert haben, ohne einen Schuss auf Menschen abgegeben zu haben.
Was dann wieder gegen die These spricht. Andererseits musste der sich ja dann mit den örtlichen Mächten gut stellen.

Aber Sklavenjagden und Sklavenhandel ist schon etwas das man unterbinden muss.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.01.2020, 14:10
Beitrag: #52
RE: Die Großreiche Afrikas:
(04.01.2020 13:03)Suebe schrieb:  Zitat WDPG
Zitat:-Weitere: Neben den erwähnten gab es auch noch weitere Sklavenjäger, die ihre despotisch geführten Reiche aufbauen konnten, darunter Msiri im Süden Afrikas oder al-Zubayr Rahma in der Gegend des Sudan.

Die meisten dieser „Händlerreiche“ waren auf ihren Gründer und Herrscher zugeschnitten und machten diesen Reich und Mächtig. Oft mächtig genug um alte Strukturen zu beenden. Schließlich waren es meist die Kolonialmächte der Europäer die den „Händlerreichen“ ein Ende bereiteten und deren Gebiete dann übernahmen.

Noch zwei Anmerkungen:
Die Sklavenjäger-"Reiche" waren während der 3. Kolonialismuswelle das Argument für die Kolonialen-Bestrebungen.
Was man nicht so ganz von der Hand weisen kann. Die "Schutz"-mächte folgten da ja oft den Missionaren nach. Livingstone zB war ja Missionar.

Wissmann, der spätere Gouverneur von Deutschostafrika, konnte anscheinend mit Tibbu Tipp gut.
Wissmann soll Afrika durchquert

Aber Sklavenjagden und Sklavenhandel ist schon etwas das man unterbinden muss.

Da gebe ich dir absolut recht. Hoffe ich habe es auch deutlich genug hervorgehoben das diese Reiche aus meiner Sicht "Terorrregime" waren.

Gute Ergänzung, ja stimmt das Unterbinden von Sklavenhandel, war ein Grund den die Kolonialmächte häufig als Grund zur Eroberung angaben.
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04.01.2020, 19:32
Beitrag: #53
RE: Die Großreiche Afrikas:
Zitat WDPG:
Zitat:Für viele Afrikaner waren diese großen Reiche wohl nichts anderes als ein Schreckensregime, als dann die Kolonialmächte kamen, kam man wohl oft vom Regen in die Traufe, kaum ein Gebiet Afrikas wurde nicht kolonialisiert.

Das ist pauschal schwer zu sagen, trifft aber für den "Kongo-Staat" den Stanley für König Leopold von Belgien "erwarb" auf alle Fälle zu. Der Hammer was die dort abgezogen haben.

Meine "Afrika-Literatur" ist leider überwiegend "Kolonialliteratur".
Was mir bekannt ist, zB in Kamerun muss es einige "Reiche" gegeben haben mit nicht nur regionalem Charakter.
Mit dem Duala-Herrscher sind die deutschen Kolonialherren noch im August 14
"hintereinander" gekommen, was die Duala zu Feinden der Deutschen machte. Was im WK dann überaus hinterlich wurde.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.01.2020, 23:20
Beitrag: #54
RE: Die Großreiche Afrikas:
RE: Die Großreiche Afrikas:
Ein hochinteressantes Thema, Gerald, habe ich mit Interesse gelesen. Und ja, diese fürchterliche Sklaverei, denen faktische Massenmorde einhergingen, werden kaum thematisiert, schon gar nicht in der arabischen Welt, aber auch in Schwarzafrika nicht. Da müsste man nämlich zugeben, dass der Kolonialismus eine Befreiung war, genauso wie man heute zugeben müsste, dass zur Zeit des Kolonialismus es den meisten besser ging als heute.
Ich glaube Timothee Ndiaye hat das ein Standardwerk geschrieben, ich habe nur Rezensionen gelesen.

Eine Frage: Warum ist es den Afrikanern nicht in all den Jahrhunderten gelungen, einen wirksamen Widerstand gegen die Araber zu organisieren? Ja, bei uns kamen die Türken auch bis vor Wien, aber dann griff die europäische Solidarität und Jan Sobieski führte Truppen heran. Wird ja wohl bald wieder nötig sein. Ich meine, so in 20 Jahren.
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05.01.2020, 14:42
Beitrag: #55
RE: Die Großreiche Afrikas:
(04.01.2020 23:20)Marek1964 schrieb:  RE: Die Großreiche Afrikas:
Ein hochinteressantes Thema, Gerald, habe ich mit Interesse gelesen. Und ja, diese fürchterliche Sklaverei, denen faktische Massenmorde einhergingen, werden kaum thematisiert, schon gar nicht in der arabischen Welt, aber auch in Schwarzafrika nicht. Da müsste man nämlich zugeben, dass der Kolonialismus eine Befreiung war, genauso wie man heute zugeben müsste, dass zur Zeit des Kolonialismus es den meisten besser ging als heute.
Ich glaube Timothee Ndiaye hat das ein Standardwerk geschrieben, ich habe nur Rezensionen gelesen.

Eine Frage: Warum ist es den Afrikanern nicht in all den Jahrhunderten gelungen, einen wirksamen Widerstand gegen die Araber zu organisieren? Ja, bei uns kamen die Türken auch bis vor Wien, aber dann griff die europäische Solidarität und Jan Sobieski führte Truppen heran. Wird ja wohl bald wieder nötig sein. Ich meine, so in 20 Jahren.


Du bringst hier einige Sachen ein. Werde mal geordnet auf diese Eingehen:

-Bzgl: "Wird ja wohl bald wieder nötig sein": Diskussionen über mögliche verhandene oder nicht vorhandene Bedrohungen, darüber gibt es im Forum genug andere Treads - hier soll es mal um Afrika und seine Geschichte gehen.

-Bzgl: "Heute geht es den Leuten schlechter als zu Kolonialzeiten": Ist ein sehr interessantes, aber auch sehr komplexes Thema. Man muss sich nur mal die gigantische Dimension vom Kontinent Afrika ansehen, denke man kann da nicht alles gleich bewerten. Denke in diese Richtung wäre es mal interessant in einem anderen Tread zu Diskutieren.

-Wegen dem Vordringen der Araber: Ein "Wien" gab es nicht, das stimmt, aber dennoch ist es den Arabern nie gelungen ganz Afrika unter Kontrolle zu bekommen - ein bedeutendes Hindernis ist hier wohl ein geografisches, die Sahara.
Was den Norden betrifft konnte man die Araber nicht aufhalten. Dem von Konflikten mit den Sassaniden (und innenpolitischen Problemen) noch immer geschwächten Byzanz gelang es, trotz intensiver Bemühungen nicht die Eroberung Ägyptens zu verhindern. Das Exarchat von Karthago (auch eine Teil von Byzanz) konnte sich nur etwas länger halten, wurde dann auch erobert. Die Berbervölker leisteten teils lange Wiederstand, aber irgendwann kam dann doch kulturelle Beeinflussung usw. Etwas was dann auch noch ein Stück weiter südlich vordrang, im Laufe der Jahrhunderte - mit einem "Wien" hätte man das nicht verhindert, wieso auch.

-Was den Kolonialismus betrifft: Mir kommt dieser im Moment etwas zu gut davon. "Der Kolonialismus war dazu da um die Armen Afrikaner vor den Sklavenjägern zu schützen", das wäre wohl viel zu kurz gegriffen. Natürlich standen für die europäischen Mächte Wirtschaftliche Interessen und Prestige im Vordergrund und nicht nur die Bekämpfung der "Sklavenjäger". Außerdem breiteten sich diese nicht über ganz Afrika aus, die Kolonien aber mit 2 Ausnahmen (Liberia und Äthiopien) schon. Und man sollte auch so manche Gräultat in der Kolonialzeit nicht vergessen.
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03.02.2020, 11:08
Beitrag: #56
Äthiopien - Einleitung:
Ich habe mich sehr über die Resonanz bezüglich meines Postings über die Händlerreiche gefreut.

Nun kommen wir zu einem Reich, das ganz anders war, als die "Händlerreiche", eines das extrem lange Bestand hatte, das Kaiserreich von Äthiopien.
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03.02.2020, 11:10
Beitrag: #57
Kurze Zusammenfassung der Geschiche Äthiopiens Teil 1:
(03.02.2020 11:08)WDPG schrieb:  Ich habe mich sehr über die Resonanz bezüglich meines Postings über die Händlerreiche gefreut.

Nun kommen wir zu einem Reich, das ganz anders war, als die "Händlerreiche", eines das extrem lange Bestand hatte, das Kaiserreich von Äthiopien.

Die Geschichte Äthiopiens ist im Prinzip länger als die Geschichte der Länder Europas, da Äthiopien schon seit der Römerzeit existiert, beinhaltet sie zahlreiche Aspekte und ist ziemlich ausführlich. Ich möchte hier jedoch nur einen groben Überblick über die sehr interessante Geschichte des Großreichs am Horn von Afrika geben.

Beginnen wir mit den Vorgängerreichen:

Da mot: Dieses Reich wurde von Auswanderern aus dem Reich von Saba gegründet, es entstand wohl eine kulturelle Vermischung zwischen vorhandenen Einheimischen und der Kultur der Arabischen Halbinsel. Relativ wenig ist über dieses Reich bekannt.

Aksum: Wesentlich bedeutender ist das Großreich von Aksum. Obwohl das Reich mit der Hauptstadt Aksum großteils landwirtschaftlich geprägt war, war es vor allem der Handel der dem Reich seinen Reichtum verschaffte. Besonders wichtig war der Hafen von Adulis, der eine Drehscheibe zwischen dem Römerreich (später Ostrom), Afrika und Asien war. Auf der Arabischen Halbinsel betrieben die Herrscher Aksums Expansionspolitik und gerieten her auch in den Machtkampf Rom/Ostrom gegen die Sassaniden hinein. Akusm war dabei mit dem Kaiser von Konstantinopel verbündet, die Sassaniden unterstützten die Gegner Aksums.
Die Arabische Expansion war es schließlich die dafür sorgte das, Aksum seine Bedeutung verlor. Angegriffen oder gar erobert wurde das Großreich von den Arabern nicht, aber man verlor den Handelskontakt mit Ostrom und damit seine Bedeutung auf diesem Gebiet – außerdem verlagerten sich durch die Expansion der Araber die Handelsstraßen.
Nicht wirklich klar, dürfte die Rolle der Königin Judith sein, die für die Zerstörung der Hauptstadt verantwortlich gewesen seine soll. Die Stadt Aksum war aber auch später noch von hoher Bedeutung für die Herrscher Äthiopiens – die hier gekrönt wurden. Als Endpunkt des Reichs von Aksum gilt die Ablösung der Regierenden Dynastie durch die Zagwe-Dynastie, wobei die Quellenlage für diese Zeit alles andere als gut ist.


Zagwe-Dynastie:

Das Reich der Zagwe-Dynastie war flächenmäßig kleiner als das Reich von Aksum. Die Hauptstadt war nun Roha/Lalibela. Die Baukunst dort zeigt das man eine hochentwickelte Zivilisation hatte. Vieles liegt im unbekannten – Kontakte soll es vor allem nach Ägypten gegeben haben. Die Zeit der Zagwe Dynastie endete als die Salomonischen Dynastie (die auch jene war die über Aksum herrschte) das Reich erneut übernahm.


Das Kaiserreich von Äthiopien:

Unter den ersten Kaisern der Salomonischen Dynastie erlebte Äthiopien eine Blütezeit. In dieser Zeit gab es immer wieder konkurrierende Sultanate, zuerst jenes von Ifat, später das Sultanat von Adal.

Einer seiner größten Bedrohungen erlebte das Äthiopischen Kaiserreich Anfang des 16. Jahrhunderts als Mohammed Gran in einem Glaubenskrieg es massive bedrängte. Mohammad Gran hatte die Herrschaft über ursprünglich durch Äthiopien bedrängte Fürsten und das Sultanat von Adal (aus dem er stammte) übernommen. Im Kampf gegen seine Armee fiel der Äthiopische Kaiser David II............................(Fortsetzung folgt)


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29.02.2020, 13:23
Beitrag: #58
Kurze Zusammenfassung der Geschiche Äthiopiens Teil 2:
(03.02.2020 11:10)WDPG schrieb:  …….
Einer seiner größten Bedrohungen erlebte das Äthiopischen Kaiserreich Anfang des 16. Jahrhunderts als Mohammed Gran in einem Glaubenskrieg es massive bedrängte. Mohammad Gran hatte die Herrschaft über ursprünglich durch Äthiopien bedrängte Fürsten und das Sultanat von Adal (aus dem er stammte) übernommen. Im Kampf gegen seine Armee fiel der Äthiopische Kaiser David II............................(Fortsetzung folgt)


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Für Davids Nachfolger Claudius (Gelawdewos) war die Lage dramatisch, weite Gebiete seines Reiches büßte er im Kampf gegen Mohammed Gran ein. Die Wende in diesem jahrzehntelangen Krieg brachten die Portugiesen. Cristovao da Gama, ein Sohn de berühmten Vasco da Gama führte ein Heer nach Äthiopien, das mit Erfolg gegen Mohammed Grans Armee kämpfte, doch schlussendlich besiegt wurde, Cristovao fand sein Ende in der Gefangenschaft. Doch ausgerechnet die Überreste seiner Armee brachten die Wende – in der Entscheidungsschlacht zwischen Kaiser Claudius und Mohammed Gran, fiel Mohammed Gran, verantwortlich dafür war ein portugiesischer Musketier. In Folge dessen konnte Kaiser Claudius zahlreiche verlorene Gebiete zurückerobern.

Vor allem 2 Mächte von außen spielen in der Folgezeit eine große Rolle. Die Osmanen gewannen in dem Gebiet an Einfluss und Portugals Einfluss im Kaiserreich wurde immer größer bis Kaiser Fasilides hart gegen die Portugiesen in Äthiopien vorging. Fasilides war es auch, der die neue Hauptstadt Gondar errichten lies. Es folgte eine erneute Blütezeit, die im 18. Jahrhundert durch Machtkämpfe beendet wurde.

Im 18. Jahrhundert und auch noch Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Äthiopien zahlreiche Thronwechsel und rivalisierende Fürstentümer, die zunehmend des Ton angaben. Aus dem einst mächtigen Kaiserreich war nun ein unübersichtlicher Machtkampf der Fürstentümer geworden, der Kaiser war oft mittel- und machtlos.

Man stelle sich vor eine der europäischen Kolonialmächte hätte damals das Gebiet für sich entdeckt. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen Äthiopien zu erobern....., (Fortsetzung folgt)
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01.04.2020, 21:34
Beitrag: #59
RE: Kurze Zusammenfassung der Geschiche Äthiopiens Teil 3 (letzter Teil):
(29.02.2020 13:23)WDPG schrieb:  …..

Im 18. Jahrhundert und auch noch Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Äthiopien zahlreiche Thronwechsel und rivalisierende Fürstentümer, die zunehmend des Ton angaben. Aus dem einst mächtigen Kaiserreich war nun ein unübersichtlicher Machtkampf der Fürstentümer geworden, der Kaiser war oft mittel- und machtlos.

Man stelle sich vor eine der europäischen Kolonialmächte hätte damals das Gebiet für sich entdeckt. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen Äthiopien zu erobern....., (Fortsetzung folgt)[/color]


Theodor II gelang es schließlich ,Anfang der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, Nebenbuhler auszuschalten und wieder ein starker Herrscher über das gesamte Äthiopien zu sein. Doch es gab auch Bedrohungen von außen. Eine davon waren die Osmanen, eine andere, genauer genommen das Britisch Empire wurde ihm zum Verhängnis, seine Herrschaft endete als er einen Konflikt gegen dieses verlor. Es folgten weitere starke Kaiser. Eine Niederlage erlitt man unter Johannes IV gegen den Mahdiaufstand im Sudan (der Kaiser fiel), aber dafür gelang unter Menelik II das unglaubliche. Man konnte in der Schlacht von Adua Italien besiegen und so verhindern, das man als Kolonie Italiens endete. Gegen andere koloniale Interessen sicherte man sich geschickt mittels Diplomatie ab und so gelang es das Äthiopien, in einer Zeit in der fast ganz Afrika in europäischer Hand war, unabhängig blieb.

Äthiopien modernisierte sich und hatte sogar eine eigene Waffenproduktion. Im 1. Weltkrieg tendierte der Nachfolger Meneliks stark zu den Mittelmächten, wurde dann aber gestürzt. Eine der berühmtesten Persönlichkeiten auf dem Kaiserthron Äthiopiens war Haile Selassie. Als Italien unter Mussolini versuchte Äthiopien unter Kontrolle zu bringen ging er ins Exil nach London, doch schon wenige Jahre später konnte er mit britischer Hilfe zurückkehren. Äthiopien war Gründungsmitglied des Völkerbundes und später der UNO, der Kaiser war als Herrscher des ältesten Land Afrikas und des Landes das nie ganz erobert wurde stark respektiert. Auch Reformen gab es unter Haile Selassie, doch diese waren vor allem im politischen Bereich zu wenig. Seine Absolute Herrschaft wurde schlussendlich in einem Militärputsch 1974 beendet – mit ihm endete auch das Kaiserreich von Äthiopien.
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01.04.2020, 21:39
Beitrag: #60
Großreiche Afrikas / Serienabschluss : )
(01.04.2020 21:34)WDPG schrieb:  …..
Äthiopien modernisierte sich und hatte sogar eine eigene Waffenproduktion. Im 1. Weltkrieg tendierte der Nachfolger Meneliks stark zu den Mittelmächten, wurde dann aber gestürzt. Eine der berühmtesten Persönlichkeiten auf dem Kaiserthron Äthiopiens war Haile Selassie. Als Italien unter Mussolini versuchte Äthiopien unter Kontrolle zu bringen ging er ins Exil nach London, doch schon wenige Jahre später konnte er mit britischer Hilfe zurückkehren. Äthiopien war Gründungsmitglied des Völkerbundes und später der UNO, der Kaiser war als Herrscher des ältesten Land Afrikas und des Landes das nie ganz erobert wurde stark respektiert. Auch Reformen gab es unter Haile Selassie, doch diese waren vor allem im politischen Bereich zu wenig. Seine Absolute Herrschaft wurde schlussendlich in einem Militärputsch 1974 beendet – mit ihm endete auch das Kaiserreich von Äthiopien.[/color]

Mit diesem kurzem Überblick über die Geschichte des Kaiserreich Äthiopien, des beständigsten Reiches der afrikanischen Geschichte (das Alte Ägypten ausgenommen) möchte ich nun meine Reihe zur Geschichte Afrikas beenden. Was jetzt nicht heißen soll, das die Liste vollständig ist, wenn ich wieder mal auf andere Großreiche Afrikas stoßen sollte - berichte ich natürlich gerne hier weiter.


Ich hoffe es ist mir mit meiner Reihe über die "Großreiche Afrikas" gelungen einen kleinen Einblick in die Geschichte dieses großen, aber doch sehr unbekannten Kontinents zu geben.
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22.09.2020, 11:40
Beitrag: #61
RE: Die Großreiche Afrikas:
(04.01.2020 23:20)Marek1964 schrieb:  . Und ja, diese fürchterliche Sklaverei, denen faktische Massenmorde einhergingen, werden kaum thematisiert, schon gar nicht in der arabischen Welt, aber auch in Schwarzafrika nicht. Da müsste man nämlich zugeben, dass der Kolonialismus eine Befreiung war, genauso wie man heute zugeben müsste, dass zur Zeit des Kolonialismus es den meisten besser ging als heute.

Habe mir heute wieder mal eine Dokumentation zur Herrschaft Leopolds II im Kongo angesehen. Sicher der war wohl um einiges brutaler als andere Kolonialreiche, aber dennoch muss ich dir klar widersprechen.

Der Kolonialismus ist sicher nicht an allem Schuld was heute in Afrika schief läuft, aber eine Befreiung war er absolut nicht.

Ehemals WDPG
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